Freelancer: welche technische Ausrüstung wird vorausgesetzt?

  • Hatte neulich mal eine Diskussion:


    Von welcher Ausrüstung darf man ausgehen, die ein Freelancer mit sich führt, wenn man ihn bucht?


    Es gibt Leute, die kommen mit rollenden Werkzeugkoffern / Taschen / Cases / Rucksäcken auf Job und haben da eine ganze Menge dabei. Darauf angesprochen, heißt es oft, daß das immer dabei ist, wenn man sie bucht. Offenbar sehen manche Firmen das auch so: Material kommt von der VT-Bude, Werkzeug nimmt der Techniker mit...


    Daß Tontechniker ein kleines Case mit Mikros, Adaptern und diversen Zauberteilen dabei haben, sieht man auch öfters.


    Ich bin aber eher der Meinung, daß man den Freelancer "ohne alles" bucht - nur mit der notwendigen Sicherheitsausrüstung / PSA. Die Technikfirma sollte doch alles notwendige an Werkzeug/Adapter/Mikros etc. stellen. Natürlich schadet es nicht, wenn ein Helfer noch Werkzeug dabei hat, aber offenbar scheint es ja immer mehr in Mode zu kommen, daß jeder eine volle Ausrüstung mitschleppt.


    Irgendwann steht da der "normale" Freeelancer in der Pflicht, technisch aufzurüsten, weil man das von ihm erwartet. Eine Tagessatzerhöhung ist aber deswegen nirgends drin. Eigentlich ungerecht.


    Ein Freelancer soll doch keine kleine rollende Technikfirma sein...

  • Das unterscheidet sich sehr stark von Job zu Job und von Firma zu Firma...
    Standard-R'n'R-Jobs (Festzelt&Co) gehen bei dem meisten nach wie vor mit Kopfhörer, Edding und Beschriftungsband. Vielleicht noch ein eigenes Talkback und ein Abspielgerät (Ipod) + Kabel oder ein paar CD's. Was darüber hinaus nicht da ist gibts halt nicht. Die Pulte bei denen es Insertbrückenstecker im Dutzend braucht sterben zum Glück allmählich aus.


    Bandmischer wiederum haben gern noch nen ganzen Koffer mit Mikros und DI's dabei weil sie dem üblichen Sammelsurium vor Ort nicht trauen, die Band sich aber bisher nicht entschliessen konnte den Krempel selber anzuschaffen.


    Systemtechniker, egal ob Ton, Licht oder Video müssen heutzutage in vielen Fällen leider neben Notebook und evtl. Messsystem/DMX-Interface halbe Werkstätten mit sich rum schleppen. Das geht schon mit so simplen Dingen los wie den grossen Innensechskantschlüsseln zur Montage von LED-Wänden und -Vorhängen die vor allem Dryhire-Material gerne mal nicht bei liegen. Oder dem beliebten Entriegelungswerkzeug für Powerlocks. Schaltschrankschlüssel. Grosse Gabelschlüssel zum Einrichten von Projektoren (da ist die allgegenwärtige Gerüstbauratsche leider zwecklos). Messgeräte - wie viele Firmen haben nicht mal einen ordentlichen Duspol im Toolcase und drücken einem zum Prüfen eines 32er Anschlusses ein 10€-Baumarktmultimeter in die Hand? Wer ausser erfahrenen Freelancern nimmt wirklich mal eine sinnvolle Wasserwaage (mit Magnet *und* Laser) mit auf die Baustelle, wenn weder (zugemietetes) Linearray noch Projektoren ein Inklinometer haben? Wer ausser Projektleitern und Riggingcrew-Chefs hat einen anständigen Disto am Start um Bühnen-, Leinwand-, Projektor- und Kamerapositionen sauber festzulegen weil das im Vorfeld mal wieder verschlafen wurde? Oder weil sich erweist dass der Hallenplan für die Tonne ist, weil 5x in irgendeinem falschen Massstab kopiert und anschliessend als PDF verschickt?


    Ganz schlimm wirds im Bereich Messe und Kongress. Da reicht selbst bei renommierten Firmen oft schlicht der Bestand an Werkzeug und Adaptern nicht aus um weitläufige Areale sinnvoll abzudecken. Wenn da nicht jeder zweite Techniker selbst nen Koffer mit diversen Videoadaptern und -Konvertern, Trenntrafos 3,5mm Stereoklinke auf XLR, Kabeltester, RJ45-Patchkabeln, Linksys-Router, Kabeltester und DI-Boxen sowie diversen Stromadaptern und Ersatzbatterien für MicroCue und Logitech Presenter (PerfectCue zählt nicht, wer das benutzt ist eh selber schuld) dabei hätte würde so mancher Vortrag ausfallen.


    Von den Schränken die so mancher tourende Kollege durch die Lande schippern lässt fange ich jetzt erst gar nicht an...

    Das alles muss man jetzt nicht toll finden; angesichts der enormen Bewegung die derzeit in der Branche ist (Firmenübernahmen, ständig wechselnde Dryhire-Partner) wundert es mich aber überhaupt nicht. Sauer werde ich nur wenn Kollegen aus Faulheit an Material für das ich verantwortlich bin mit Leatherman oder anderem ungeeignetem Werkzeug herum murksen :twisted:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Bandmischer: ist klar, der ist aber nicht Freelancer der VT-Firma, sondern leibeigener Tonmensch der Band und von dieser bezahlt.


    Zitat

    Systemtechniker, egal ob Ton, Licht oder Video müssen heutzutage in vielen Fällen leider neben Notebook und evtl. Messsystem/DMX-Interface halbe Werkstätten mit sich rum schleppen


    da läuft doch was schief. Wenn ich als VT-Firma ein "System" vermiete, dann gehört es doch dazu, daß man alle dafür notwendigen Werkzeuge, die man für die Einrichtung desselben benötigt, auf die Baustelle mitgebe. Das gehört m.M. zum System dazu nicht zum Techniker.
    Nebenbei kann und darf ich mich ja auch nicht darauf verlassen, daß ich einen MacGyver gebucht habe, der alles hinbiegt, was ich als VT-Bude nicht auf die Reihe bekommen habe.

  • Es gibt Firmen bei denen das funktioniert. Die arbeiten in der Regel viel mit eigenem Material und schicken bei grösseren Dryhire-Jobs immer jemand mit der den entsprechenden Krempel dabei hat. Sehr schön zum Arbeiten, aber in der Liga nur noch so unterwegs zu sein muss man erst mal ankommen.


    Spätestens wenn mittelgrosse Eventbuden mal eine richtig grosse Nummer (>20t) abreissen klappt das meistens nicht mehr so richtig. Da wird dann 2/3 des benötigten Materials bei anderen Firmen zugemietet, die aber aus Kostengründen nicht alle einen extra Mann auf die Baustelle schicken können. Dann fragt halt der Projektleiter im Vorfeld "ach übrigens, Projektor X / LED-Wand Y/ Audionetzwerk Z kennst du eh, oder?" Das heisst im Klartext: "Wenn du den Job willst solltest du alles am Start haben um diesen Teil des Aufbaus völlig selbstständig und ohne lästige Anrufe beim Lieferanten durchzuziehen. Natürlich ist es deren Nachlässigkeit wenn irgendwelche Schlüssel fehlen oder Pultkarten und Stageboxen aufgrund unterschiedlicher Firmwareversionen nicht zusammenspielen. Aber auf der Baustelle ist keine Zeit für solche Diskussionen. Du kennst das Zeug - mach dass es läuft. Dafür wirst du (durchaus nicht schlecht) bezahlt und immer wieder gebucht."


    Und Kongresse sind noch mal eine ganz andere Baustelle... :roll:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Nun bin ich ja - wie der Name vermuten lässt - recht häufig als Rigger unterwegs, was mir persönlich neben einem vergrößerten Rucksack für die erweiterte PSA auch noch einen Haufen Werkzeug on Top beschert: Disto, Plump Pointer, Maßbänder, WaWa, Ratschenkram, Nüsse und so weiter, einen ordentlichen Trusshammer und je nachdem als Zuckerli noch Vorschlaghammer und Kuhfuß XXL - weil manch einer kommt auf den Gedanken, gerne auch mal draußen was zu bauen. Die persönliche Erfahrung zeigt, dass es in aller Regel entspannter ist, mit eigenem, physikalisch vorhandenem, funktionsfähigem und geeignetem Werkzeug aufzuschlagen. Das schont meine Nerven - und das ist das, worum es geht!


    Wenn ich als Bandmischer (ja, auch das kommt vor) unterwegs bin, entscheidet der Job, was ich dabei habe. Ein Beautycase mit Adaptern, Edding, Tape und Kopfhörer und ein Laptop ist irgendwie immer dabei, liegt mir die Band am Herzen, dann hab ich auch schon mal einen Satz Wohlfühlmicros und ein paar Audiotools mit dabei. Das ist dann aber ein Ding zwischen der Band und mir - da ist ein Veranstalter oder Technikdienstleister außen vor. Auch hier gilt: diese Vorgehensweise schont meine Nerven! Aber das erwähnte ich ja bereits, oder?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Habe mir auch immer eingebildet als Techniker "alles" dabeihaben zu müssen - Blödsinn.
    Logo ist man der König wenn man das 13. Intercom-Beltpack nebst Headset aus der Toolbox zaubert,
    mit dem Bolzenschneider oder dem entscheidenden Adapter von Gardena auf Pressluft die Produktion retten kann.
    Aber - ist das echt mein Job wenn ich als handelsüblich gebuchter Lämpi an den Start soll?


    Inzwischen nehme ich so gut wie immer nur noch mein "Wohlfühlwerkzeug" mit.
    Das ist eine vielleicht 30x30cm kleine Tasche in der mal ein Videobeamer steckte.
    Da sind standardmäßig drin:
    - Hammer, Layherratsche, Zangenschlüssel (Knipex 180mm - reicht zumindest für die CO2-Buddel an einer MDG)
    - neulich erst dazugekommen: Ratschen-Ringschlüssel mit 10/13/17/19 in einem - sehr praktisch
    - Seitenschneider, Splintentreiber
    - ein Satz Steckschlüssel Schlitz/Kreuz/Imbus/Torx (Wiha Wechselklingensystem - sackteuer aber sehr praktisch und kompakt)
    - Satz Uhrmacherschraubendreher
    - Duspol (auch wenn er von Beha ist - der Unitest Gamma hat einen Durchgangsprüfer mit Ohmschätzung -
    um kurz ein Laka rauszuklingeln oder ein Leuchtmittel als defekt zu dedektieren ausreichend,
    eine Endstufe DC-abgleichen mache ich eher nicht auf Job)
    - Satz Handschuhe zum einleuchten
    - ganz kleines 1.Hilfe-Set mit zusätzlich paar Aspirin, Immodium, Halstabletten etc
    - Handy-Ladegerät - lieber mal eines mehr dabei...
    - bei großer Motivation ein DMX-Tester, zumindest aber so ein primitiver LED-Teststecker und ein Adapter 3/5-pol
    - kleines Büroset - Kulis, wasserfeste Faserschreiber, Eddings, Textmarker, Lineal, Schere
    - Maßstablineal
    - kleines Rollbandmaß, Disto
    - Stirnlampe
    - Bundeswehr Essbesteck - dann kann man notfalls auch mal was anderes essen als nur Kekse und Räucherwurst


    Solange ich keine Ansage bekomme was auf der Baustelle passiert ist das alles was kostenfrei an Werkzeug mitkommt.
    (und auch das Maximum was ich mir gewichtstechnisch an Freigepäck im Flieger nehmen lasse -
    das ist eh schon sehr entgegenkommend...)


    Kletterzeug nur nach Ansage, und oft per Post.


    Wenn es eine faire Regelung bezüglich Transport gibt und es aufgrund der Länge des Jobs Sinn macht
    dann geht auch gerne die größere Toolbox mit, da ist dann eben auch ein Ratschenkasten, gröberes und feineres Werkzeug,
    Lötzeug, Stromzange, Multimeter, kleiner Akkuschrauber etc. mit drin.
    Aber irgendwelchen "Wahnsinn auf Verdacht" wie Stichsäge, Bohrhammer oder Schlagschrauber,
    Bolzenschneider, Schraubstock und einen Koffer voller Adapterkabel und Stecker -
    Sorry, das ist leider nicht im Budget mit inbegriffen.
    Entweder kommt es von der Produktion, oder der Runner kauft es auf ebenderen Kosten.


    Inzwische telefoniere ich auch gerne mal im Vorfeld den Kollegenkreis ab,
    und man einigt sich drauf, wer den Ratschenkasten, wer einen DMX-Tester, wer das Spezialwerkzeug XY
    und wer die Arbeitsseile beisteuert - man muss nicht alles doppelt und dreifach mitnehmen.
    Rückfrage beim Projektleiter hilft auch oft - dann kann es wie schon von Skyworker geschrieben
    durchaus die Nerven schonen wenn man beispielsweise das Werkzeug zum Cornerblocks umschrauben
    "selbst" und "in funktionierend" dabei hat.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: http://catcore.eu


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Grundregel: Je grösser die Produktion desto weniger geht an eigenem Werkzeug mit. Wie schon erwähnt funktioniert da auch die Produktionsplanung und Gewerkeaufteilung zumeist erheblich besser als bei Fünfmannjobs ohne grossartige Spezialisierung und mit viel Improvisation vor Ort.


    Andererseits kennt man natürlich mit der Zeit seine Pappenheimer und bringt zu bestimmten Produktionen vorsichtshalber mal das eine oder andere Spezialgerät mit. Bei allem was nur entfernt nach Messe oder Deko riecht habe ich z.B. inzwischen meine Ixo dabei. Das Handgelenk dankt. Wenn ich Steiger fahre oder irgendetwas grösseres einleuchte geht grundsätzlich das Pärchen PMR-Funken mit; Auf vielen Produktionen gibts leider immer noch die entscheidenden paar Handquatschen zuwenig. Und wenn WM oder EM ist steckt standardmässig der DVB-T-Stick incl. Antenne mit im Laptopkoffer. Bei einer bestimmten Firma brauche ich fast immer meinen Nanopatch für die Regieabhöre weil die es auch 3 Jahre nach dem Komplettumstieg auf Meyer-Aktivboxen nicht auf die Kette bekommen haben so was mal in ihre Standard-Audiotoolschubladen zu legen. Dort gibts auch eine wunderschöne, sorgfältig verpackte elektronische Stabila-Wasserwaage im Case für die M'elodie-Bumper...ohne Magnet. Und diverse Laserentfernungmesser des gleichen Herstellers die nur bis 25m zuverlässig anzeigen... :roll: c'est la vie.
    Was ich dafür ausser den schon erwähnten Spezialschlüsseln nicht anschaffen und schon gar nicht mitschleifen mag ist wirklich schweres Werkzeug. Gerüstbauratsche hat doch heutzutage eh jeder zweite Stagehand, Lötkolben auf der Baustelle ist ausser auf Tour (und da gibts die Station im grossen Toolcase oder bei den Backlinern) und evtl. bei fiesem Messegebastel sowieso fragwürdig, Hammer gibts im Bolzenkoffer und Rohrzange, Ratschenkasten & Co. soll bitte der mit bringen der das Zeug im Zweifelsfall braucht. Ich muss keine Kaffeevollautomaten mehr anschliessen oder Autos reparieren...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

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  • Zitat von "skyworker"

    Die persönliche Erfahrung zeigt, dass es in aller Regel entspannter ist, mit eigenem, physikalisch vorhandenem, funktionsfähigem und geeignetem Werkzeug aufzuschlagen. Das schont meine Nerven - und das ist das, worum es geht!


    Dem stimme ich prinzipiell uneingeschränkt zu und habe daher meiste einen gut ausgestatteten Koffer im Auto, aber bei

    Zitat

    diversen VideoKonvertern, Trenntrafos ... RJ45-Patchkabeln, Linksys-Router, ...diversen Stromadaptern


    hört es mal irgendwann auf - sowas muss die ausführende Firma mitliefern

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • Zitat von "djobi"


    Dem stimme ich prinzipiell uneingeschränkt zu und habe daher meiste einen gut ausgestatteten Koffer im Auto, aber bei


    hört es mal irgendwann auf - sowas muss die ausführende Firma mitliefern


    Kommt immer drauf an was und für wen man den Job macht. Gerade im Kongressbereich muss leider immer wieder vor Ort gebastelt werden weil die Haustechnik zuviel versprochen hat oder zwischen Kunde, Agentur und Projektleiter bei der Planung der 22 Vortragssäle die Anbindung des Videokonferenzsystems hier und des Webstreams dort und der Kameraübertragung vor hier nach da drüben vergessen wurde. Dafür sind das in der Regel gut bezahlte, mehrtägige Anzugjobs mit Sternehotel, anständigem Catering und freiem Kaffee und WLAN überall... :D und ohne Transportprobleme. Koffer (ich hab aus dem Grund nur Flightcasekoffer) in den Trailer, ab in den Flieger oder Crewshuttle und los.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Tacho!


    Es kommt primär auf die Bezahlung an! Wenn mir als Freelancer 50€ für den Job angeboten werden, z.B. die Show zu mischen, dann geht da gar nichts mit außer einem Kopfhörer. Bekomme ich für den Job 250€ dann ist auch ein Mikrocase mit dabei. Ansonsten wird das ganze eben offiziell in Rechung gestellt und falls das dem Kunde zu teuer ist, dann eben nicht.


    Es ist wie es ist... Dumping auf eine andere Art und Weise. So sehe ich das zumindest.


    Bei einem normalen Freelancer Job kommt einfach das "Zauberköfferchen" mit, welches ein paar Mikros, Adapter, Kopfhörer und eben eine Rolle Gaffe inkl. Edding beinhaltet. Evtl. ist auch noch ein Duspol mit dabei. In keinem Fall Werkzeug, denn ich bin nicht als Mechaniker gebucht sondern als Ton- oder Lichtmensch und das heißt ich drehe an den Knöpfen und nicht an Schrauben.


    Für mich persönlich ist es ein Unding als Freelancer gebucht zu werden und dann dafür Sorge die Unfähigkeit der gebuchten VT-Bude auszubügeln. Vor allem wenn bei dem Job wieder nur ein Hungerlohn rumkommt.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"

    Tacho!
    Es kommt primär auf die Bezahlung an! Wenn mir als Freelancer 50€ für den Job angeboten werden, z.B. die Show zu mischen, dann geht da gar nichts mit außer...


    Da liegt ein Fehler vor. Richtig kann der Satz nur lauten:

    Zitat

    Wenn mir als Freelancer 50€ für den Job angeboten werden, z.B. die Show zu mischen, dann geht da gar nichts PUNKT


    Gruß, Michel

  • Zitat von "Michel"


    Da liegt ein Fehler vor. Richtig kann der Satz nur lauten:

    ich würd' mal höflich fragen, ob ich vielleicht noch €250 mitbringen darf! :lol: :lol: :lol:
    wer die ironie findet darf sie behalten :D:D:D

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • also bei mir ist es so dass wenn nichts explizit besprochen ist, dann kann die ausführende Firma nicht davon ausgehen dass ich etwas dabei habe, auch keinen Kopfhörer, kein Klebeband und keinen Edding.
    Was ich trotzdem häufig mitbringe wenn ichs nicht anderweitig vermietet habe sind Mikros und Spezialeffekte, damir der Job dann einfach mehr spass macht und ich so bestimmte Probleme einfacher lösen kann.
    Allerdings darf die buchende Firma nicht damit kalkulieren, sonst muss es auch extra bezahlt werden.

  • Wennn nicht extra angefragt, habe ich außer das was ich am Körper trage nicht viel dabei wenn ich als Freeleancer gebucht bin.


    Kopfhörer edding und Tape gehören zum Pult, Werkezeug muß passend zum Material sein, also von der Firma kommen die mich bucht.


    Das ist der Offizielle teil, im Auto habe ich meistens noch mein Handköfferchen, mit Leatherman, Tape und Edding, Ein Haufen Adapter, Das Reserve Klinkenkabel für den Gitaristen (kann er käuflich erwerben), Kofhörer nach meinem Geschmack, und ein Discman.
    Als Bandmischer Komt noch der Mikrofonkoffer dazu.


    Beides ist aber keine vorraussetzung, und wenn doch, dann gegen Geld. Fragt mich die Firma ob ich umsonst ein paar mikros mitbringe sind Sie garantiert nicht dabei, habe ich selbst lust diese mitzunehmen dann darf ich aber auch nichts dafür verlangen.


    Der Leatherman ist manchmal besser als gar nichts, aber den nutze ich auch immer seltener. Lötkolben auf einer Baustelle? Nur wenn das ganze so groß ist, das eh eine halbe werkstadt mit dabei ist, der kommt dann aber auch nicht vom Freelancer bitte!



    Es ist wie immer eine Frage des Fingerspitzengefühls, was ist noch eigene bequemlichkeit, und was macht tatsächlich wie im Ursprungspost gesagt den Markt kaputt.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat von "Campfire"

    also bei mir ist es so dass wenn nichts explizit besprochen ist, dann kann die ausführende Firma nicht davon ausgehen dass ich etwas dabei habe, auch keinen Kopfhörer, kein Klebeband und keinen Edding.
    Was ich trotzdem häufig mitbringe wenn ichs nicht anderweitig vermietet habe sind Mikros und Spezialeffekte, damir der Job dann einfach mehr spass macht und ich so bestimmte Probleme einfacher lösen kann.
    Allerdings darf die buchende Firma nicht damit kalkulieren, sonst muss es auch extra bezahlt werden.


    +1


    Sehe ich genau so. Ich schleppe auch MEISTENS ein Trollycase mit allerlei Zeugs mit was mir die Arbeit leichter und angenehmer gestaltet. Nur, SELBSTVERSTÄNDLICH ist das nicht. Der Auftraggebern wird dadurch auch keinesfalls aus der Pflicht entlassen alle zur Durchführung der Produktion notwendigen Werkzeuge und Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen.
    Und manchmal hab ich eben auch nur meine PSA dabei. Und sei es nur deshalb um immer mal wieder genau daran zu erinnern.


    Gruß, Michel

  • Wie sieht das denn eigentlich aus?


    Was muss ein 'Selbständig Tätiger' denn selbst dabei haben, um nicht als 'Angestellter ohne Sozialversicherung' betrachtet zu werden.


    Da gab es doch auch mal die Diskusssion von wegen 'in die Organisation des Auftraggebers integriert' sein und so. Wie verhält sich das mit Werkzeug?


    Auf dem Bau hat der Sub die Mörtelkelle dabei, nicht der GU.


    Nur mal so als Einwurf.



    mfg
    wetterauer

  • Campfire & Michel - die Logik versteh ich nicht. Nicht das Mindeste für einen Tonjob am Mann, aber je nach Lagerbestand Spezieleffekte und Mikros. Die zieht man dann aus dem Hut, falls Bedarf besteht und setzt sie nachträglich auf die Rechnung? Welcher Kunde macht das denn mit?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • ich setz die nicht nachträglich auf die Rechnung (was nicht gebucht wurde versuch ich auch nicht nachträglich irgendwie bezahlt zu kriegen) das ist einfach mein privater Luxus. Das hab ich dabei weil mir der Job dann mehr spass macht und leichter fällt.
    Beim Kopfhörer, Edding und Klebeband ist mir die Qualität (wenn ich nicht den ganzen Job über inear-Mixe erstellen muss), die Marke etc. Egal, da arbeite ich mit allem..... :)
    Und wenns mal nicht da ist gehts meistens auch ohne.....

  • Zitat von "skyworker"

    Nicht das Mindeste für einen Tonjob am Mann, aber je nach Lagerbestand Spezieleffekte und Mikros. Die zieht man dann aus dem Hut, falls Bedarf besteht und setzt sie nachträglich auf die Rechnung?


    Also die Mikros oder Effektgeräte sind eindeutig Aufgabe der VT-Bude. Die hat die ja schliesslich auch gegenüber dem Kunden berechnet.
    Wenn jetzt ein Bandtech kommt, darf er natürlich gerne eigenes Zeug mitnehmen, wenn er will, aber ohne Berechnung und auch nur dann, wenn noch genug Zeit ist, das entsprechend umzubauen. Bei Festivals o.ä. nervt das aber manchmal, wenn jeder Bandmischer sein eigenes Süppchen kochen will....


    Wenn die VT-Bude einen Tontechniker stellen soll und einen Freelancer dafür bucht, dann geht die auch davon aus, daß das vorhandene Material verwendet wird. Wenn dieser Freelancer meint, eigene Mikros/Effekte an den Start bringen zu wollen, gilt das gleiche wie für den Bandtech: wenn die Zeit da ist, dann kann er das gerne zu seiner privaten Erfüllung tun, aber bezahlt wird da nichts.
    Anders ist es, wenn etwas fehlt und der Freelancer zaubert es aus seinem Rucksack. Dann ist die VT-Bude froh, das so unkompliziert lösen zu können und zahlt gerne auch den passenden Mietpreis dafür.


    Am besten wäre natürlich, wenn der Freelancer sich bei der Buchung vorab schon mal Infos über den Job einholt, wenn nicht die VT-Bude ihn schon damit versorgt hat. Also: Ablaufplan, Bühnenplan, Channel-Liste etc. Hier können gerne noch Änderungswünsche oder Verbesserungsvorschläge angebracht werden. Wenn ein Freelancer mit einer Mikrofonierung nicht zufrieden ist, sagt er es vorher und die VT-Bude gibt dann soweit möglich die Wunschmikros mit.



    Das betrifft jetzt eben nur die Tontechniker am Pult.
    Die "Werkzeugfrage" bei Freelancern ist ja auch sehr breit aufgestellt. Ich hab schon einige Hands kennengelernt, die ein wahres Werkzeugarsenal dabei haben, natürlich zur eigenen Befriedigung. Wenn ein Problem auftritt, saust dieser gleich zu seinem Waffenschrank, holt was raus und ist ganz stolz, derjenige zu sein, der die Veranstaltung gerettet hat.
    Berechnet hat noch keiner etwas :)