Behringer X32 und Midas M32 - Erfahrungsberichte / Fragen / Tipps and Tricks ( X/M32 Hilfeboard für unerfahrene User ab sofort weiter unten im Hobbyforum)

  • Guten Abend Kollegen,


    habe mich heute mal an das update 2.1 herangetraut!


    Pult upgedatet! Show geladen die noch auf Firmware 2.08 geschrieben wurde... alles wunderbar! Bis ich ein Mikrofon was früher ohne +48V auskam tauschen wollte gegen eines mit +48V!


    Ups.... Kanal Selekt... +48V ..... es ist nur noch das Ø Zeichen Vorhanden.... Hardbutton für +48V lässt sich nicht mehr schalten! Sprich auch auf dem Display sind die +48V nicht mehr verfügbar!


    Ok dachte ich mir... Factory Rest... brachte auch kein Ergebnis... Spaßeshalber mal Pult Initialisiert... AH siehe da wieder alles am richtigen Platz....



    Wiederum Show geladen... wieder die +48V geschichte weg!


    Kann jemand diese Erfahrungen Teilen? Bzw hat schon Lösungsansätze? Ich würde ungern die eigentlich fertige SHOW welche auch mehrfach erprobt ist neu Aufsetzen und in Einzelteile Zerlegen..


    Viele grüße Jens



    P.s. Kurzer Nachtrag... nach einigem hin und her probieren ein kleiner lösungvorschlag bzw ansatz, welche aber sicherlich nicht die Lösung bietet! Über Setup/Preamps kann ich die +48V anschalten, der ausgang am Pult zeigt auch die rote LED.. was aber tatächlich passiert kann ich gerade ohne zubehör nicht sagen.. ebenfalls kann man die +48V über Aes50 Schalten kann ich aber leider nicht ohne S16 Probieren und bestätigen!

  • Moin,


    beim mitlesen im Musiker-Board bin ich darauf gestoßen, dass beim M32 mit "phasenkoheränten Mix Bussen"
    geworben wird, muss wohl irgendwo auf der Midas-Webseite stehen.


    Zum X32 findet man derartige Aussagen nicht.


    Mir ist durchaus aufgefallen, dass Dynamik bearbeitende Plugins im Effekt-Rack Latenzen verursachen, das fällt
    aber nur auf, wenn man damit beispielsweise parallel komprimiert.


    Ich arbeite im Rock-Popbereich oft mit paralleler Kompression, setze dabei aber immer auf den Kompressor im Bus.
    Dabei ist mir noch nie etwas aufgefallen.


    Gestern habe ich spasseshalber weißes Rauschen parallel über Kanäle und Busse geroutet, das blieb auch unauffällig;
    sowohl unterm Kopfhörer, wie auch im Analyzer. Lediglich der Pegel wird höher, ist ja logisch :)


    Sind Euch bei diesem Vorgehen Kammfiltereffekte oder ähnliches aufgefallen?


    Beste Grüße, Ulf

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • Moin Jung,


    et isset so beim X32&M32:


    RTL analog in - analog out: 0,8ms
    RTL analog in - analog out mit aktivierten GEQ im Insert: 1,5ms


    Alle Effekte aus der X32Effektrack als Insert verwendet, packen Dir grob fahrlässig 0,7ms Latanz drauf.
    Das gleiche gilt, wenn man die Aux in/outs als Inserts verwendet.


    BTW: Ab V2.08 besitzt der Kanalkompressor einen Mix Regler (2.te Seite). Damit kann man auch Paralellkompression betreiben, ohne weitere Busse zu opfern oder sich Gedanken um Laufzeiten machen zu müssen.


    LG
    WW

  • Kann mir einer von euch Profis mal erklären was man mit Parallelkompression macht, wie es sich positiv auf ein Instrument auswirkt und wie man es im X32 einstellt (vom Verständniss her mal ohne V2.08 ?)

    Live Dabei - Eventtechnik aus 59457 Werl.

    Audio-Zenit XP/ND, RCF TT, Coda N-RAY, Shure QLXD, Sennheiser EW500, AT IEM 3000, Chamsys MQ500, GLP X4, Cameo Z300

  • In 99,8 % aller zu erwartenden Beschallungssituationen für X32 Benutzer ist die Methode völlig sinnlos, ihre vermeintlichen Anwender haben sowohl den Sinn als auch die korrekte Durchführung der Methode nicht verstanden und nicht bemerkt, dass die Light-Version, wie sie hier im Forum schon kolportiert wurde, im Gegensatz zum sinnvollen Einsatz beim Mischen von Aufnahmen ein nutzloser Fake ist.

  • Magst du die korrekte Durchführung mal näher erläutern? Man kann ja nur dazu lernen.

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  • Ob und wie positiv die Wirkung von Parallelkompression ist ist natürlich Geschmackssache.
    Grundsätzlich schickt man dasselbe Signal (zB den Drummix) durch min. 2 Busse. Einmal recht stark komprimiert und einmal wenig bis garnicht. Damit hat man dann die möglichkeit die Balance zw, einem recht angedickten Signal (das keine wirklichen Transienten mehr hat, dafür aber massig Sustain und Raum) und einem mit fast unbearbeiteten Signal (mit gesundem Attack) zu mischen.
    Live gibts natürlich die Einschränkungen wie Feedback und Übersprechen - aber erst ab einem gewissen Level macht die Sache halt Spaß, drum halt ichs im Livebetrieb meisten für sinnlos.
    Am Pult gibts mehrere Möglichkeiten, grundsätzlich eben 2 Busse mit unterschiedlichen Inserts.


    Literatur dazu gibts aber wirklich genug im Netz.


    Grüße

  • Danke WW. :!:


    Zitat von "guma"

    In 99,8 % aller zu erwartenden Beschallungssituationen für X32 Benutzer ist die Methode völlig sinnlos...


    Ich fühle mich gerade irgendwie kategorisiert; da ich auch auf anderen Pulten fit bin, und zähle mich zu den 0,2% die die Sache mit technischem Sachverstand an gehen.


    Ich nutze parallele Kompression live natürlich nicht, um knallige Drums mit einem ordentlich Sustain und Raum zu erzeugen,
    das gehört ohne Zweifel in die Studioecke.


    Bsp. von mir:
    Ich betreue u.A. eine Coverrock-Band, die einen sehr dynamischen Sänger hat, der zwischem leisen, nuscheligen Singen und
    heftigsten Freudenschreien alles bietet; und die Kapelle hat einen sehr hohen Monitorpegel.
    In diesem Fall bügel ich mit dem Kompressor im Kanal die Transienten weg, damit seine Mitmusiker (und das Publikum) bei der Schreierei
    nicht zusammen zucken, und hole mir im Bus den nötigen Pegel bei zu leisen Passagen durch einen langsamen, tief eingreifenden Kompressor mit hohem
    Output-Gain zurück(Levelling).
    Das ginge nicht im Kanal, weil ich mir dadurch ja meine Feedbackgrenze auf den Wedges senke.


    Ich nehme aus der Rechenbeispiel von WW mit, dass ich die betreffenden Kanäle nicht direkt auf die Summe route,
    sondern nur den Bus.


    Sollte da jemand einen anderen Workaround haben, immer her damit. Gerne auch per PN oder im Praxis-Brett.
    Nicht dass uns hier das Thema abhanden kommt. 8)

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

    6 Mal editiert, zuletzt von ulf trappmann ()

  • 100% Zustimmung zu kob1 !!!


    Zudem haben wir in den meisten Fällen ein weiteres unbearbeitetes Signal, das wir unfreiwillig mit dem PA-Signal mischen, nämlich das Originalsignal der Backline von der Bühne. Das ist in der Regel jedoch durch einen hohen reflektierten Anteil aus Bühnenraum + Diffusanteil durch ungerichtete Abstrahlung so 'transientenverschmiert', dass es für den bei der Parallelkompression gewünschten Effekt ebenfalls nichts taugt aber zwangsweise vorhanden ist. Denkt mal darüber nach. :wink:


  • Das hat aber mit der klassischen 'parallel compression' nichts zu tun. Nenne es statt dessen einfach Doppel- oder Mehrfachkompression.

  • Zitat von "guma"

    Das hat aber mit der klassischen 'parallel compression' nichts zu tun. Nenne es statt dessen einfach Doppel- oder Mehrfachkompression


    Stimmt, sorry. Beim drüber lesen fällt es mir auf. :oops:
    Das ist tatsächlich nicht klassisch "New-York-Dingensbumens",
    oder wie die Studiokollegen das nennen, sondern ehr eine Kaskade.

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • Zitat von "ulf trappmann"

    Ich fühle mich gerade irgendwie kategorisiert; da ich auch auf anderen Pulten fit bin, und zähle mich zu den 0,2% die die Sache mit technischem Sachverstand an gehen.


    Ich komme noch mal hierher zurück, da das zu einem Missverständnis geführt hat, das andere möglicherweise teilen:


    Mir Beschallungssituationen, die X32 typisch sind, meinte ich einfach, wie auch ausgeführt, dass es eher keine Großveranstaltungen sind, bei denen der Bühnen/backlineanteil pegelmäßig fürs Auditorium keine Rolle spielt, sondern ganz im Gegenteil eh ein großer, unbeeinflussbarer "Parallelteil" bleibt, der sich dieser Technik entzieht und sie damit ad absurdum führt. Ebenso lassen die Abstandsverhältnisse auf kleineren Bühnen sicher kein 'room miking' zu, das stark komprimiert und laut dem nicht komprimierten Anteil wieder zugemischt werden kann ohne damit Probleme zu bekommen. ( ... darf natürlich gerne von der forschenden Jugend ausprobiert werden :D ) Das hat überhaupt nichts mit dem mutmaßlichen Sachverstand eines X32 Nutzers zu tun. :wink:

  • Kein Ding, Guma.


    Manchmal liest man Dinge halt nach "Tagesform" :)


    mellotron: das weis ich wohl; möchte aber den Monitormix ansonsten nicht seiner Dynamik berauben.


    Desweiteren nutzt die Keyboarderin IEM, und auch die möchte von denn lauteren Ausbrüchen verschont bleiben,
    ohne das ihr Mix auf den Ohren einbricht.

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • Zitat von "ulf trappmann"

    K
    mellotron: das weis ich wohl; möchte aber den Monitormix ansonsten nicht seiner Dynamik berauben.
    Desweiteren nutzt die Keyboarderin IEM, und auch die möchte von denn lauteren Ausbrüchen verschont bleiben,
    ohne das ihr Mix auf den Ohren einbricht.


    Naja, das kann man pro Kanal/Auxweg schalten, deswegen könnte die Keyboarderin ja auch das komprimierte Signal bekommen. Allerdings ist dieses Thema zu vielfältig und zu situationsabhängig, um sich hier über die richtige Arbeitsweise zu streiten .. ich habe z.B. auch oft einen sehr sanften/hohen Limiter im Gesangsweg, der nur ein paar kleine Spitzen wegnimmt, und komprimiere dann auch im Bus noch einmal. Manchmal lasse ich den Limiter weg, wenn es um größtmögliche Lautstärke vs. miese Monitore geht .. ;) ... oder wenn der Sänger von sich aus seine Dynamik kontrolliert, was es ja durchaus gibt.


    Beim Thema Parallelkompression schließe ich mich Guma an, ich habe so etwas zwar immer in meine Mixtemplates drin, aber bei den meisten kleinen Clubkonzerten etc. macht man den Busfader schnell wieder zu ... das gibt in diesen Situationen meistens nicht mehr Druck, sondern nur mehr Matsch ....


    Einen Tip übrigens noch, viele Digitalpulte machen in den Bussen/Kanälen, wenn man die internen Plugins verwendet, einen Latenzausgleich. Oft hilft es, WENN man Parallelkompression verwenden will, das unkomprimierte Signal auch noch mal über einen Bus zu jagen, auch wenn man in diesem Bus nichts bearbeitet. Das hilft auch bei externen Gerätschaften wie WAVES Soundgrid & ähnlichen Systemen. Man muss halt wissen / ausprobieren, wie z.B. ein Latenzausgleich in einem Pult/System funktioniert, dann klingt z.B. die Drumsumme zum Schluß auch nicht wie ein Phaser aus den 70ern ... :D

  • ich finde auch, das der automatische latenzausgleich überbewertet wird.
    ich sehe eher vorteile, wenn die busse nicht voneinander abhängig sind, denn dann kann man die monitor-sends mit möglichst geringer latenz fahren und kann sich in den masterbussen trotzdem austoben ;) ich würde so eine funktion daher eher deaktivieren wollen.


    mein persönliches fazit zu dieser thematik:
    wenn man weiss was man tut, kann man getrost darauf verzichten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat


    ich finde auch, das der automatische latenzausgleich überbewertet wird.
    ich sehe eher vorteile, wenn die busse nicht voneinander abhängig sind, denn dann kann man die monitor-sends mit möglichst geringer latenz fahren und kann sich in den masterbussen trotzdem austoben ;) ich würde so eine funktion daher eher deaktivieren wollen.


    mein persönliches fazit zu dieser thematik:
    wenn man weiss was man tut, kann man getrost darauf verzichten.


    Bei Midas z.B. kann man einstellen WAS genau "latenzausgeglichen" wird ... ist bis jetzt aber das einige Pult das ich kenne. Ich finde die Möglichkeit eigentlich sehr charmant, allerdings nehme ich an, das sie 80% der Mischer schlichtweg überfordert, gerade bei komplexeren Setups. Ich habe da auch noch nie etwas verstellt, obwohl ich Woras Einwand mit den Monitorwegen gut nachvollziehen kann. Midas unterteilt auch in sinnvolle "Zeitregionen", mit dem Focus auf wenig Latenz auf den Monitorwegen.


    Zitat

    Latency management
    In the interests of reduced latency the primary channel types are restricted to three time zones and the interconnecting buses are restricted to the time in between.
    • First time zone: Input channels, including aux inputs that are set to input channel mode. (Aux bus time is here.)
    • Second time zone: Aux channels, including aux inputs that are set to effects return mode. (Master and matrix bus time is here.)
    • Third time zone: Master and matrix outputs.


    Es gab ja schon genug Menschen die nicht verstanden haben warum man bei manchen Effekten in M7/LS9 & Co. nicht Bypass schalten sollte, sondern den Return muten, was dann immer zu interessanten Flangereffekten bei den Ansagen zwischen den Songs führte ... :D


    Und um noch mal auf Gumas Argument zurück zu kommen, und das soll jetzt wirklich nicht überheblich klingen, aber GERADE bei X32 erlebe ich sehr oft vollkommen überfordertes Bedienpersonal ... nach dem Motto "endlich mal die Chance, in moderne Digitaltechnik zu investieren .... die erfahrenen Techniker sind uns aber leider immer noch zu teuer ... ". Hier geht es nicht um Latenzausgleich, sondern um "wie lege ich einen Auxweg an" und "was ist den jetzt wieder eine Matrix???"


    von daher sollten wir tendentiell Parallelkompression und Latenzausgleich hier aus dem Thema rauslassen ... :wink: :wink: :wink:

  • Bei meinen Messungen stellte ich durchaus fest, daß das X32 über latenzgleiche - und damit vermutlich phasenkohärente - Ausgänge verfügt. (siehe hier) Wie hier bereits angemerkt wurde betrifft das logischerweise nicht FX-PlugIns, wohl aber bspw. Subgruppenrouting. Der Kreis der Digitalpulte, die das auch können ist klein. Im (Beschaller-)Alltag ist das allerdings keine überlebenswichtige Funktion.

  • Zitat

    Wie hier bereits angemerkt wurde betrifft das logischerweise nicht FX-PlugIns, wohl aber bspw. Subgruppenrouting


    natürlich betrifft das FX Plugins, reines Subgruppenrouting wäre ja keine Kunst ... ;-)) ... ich denke, den reinen Ausgleich von verschiedenen Routings haben inzwischen so gut wie alle Hersteller im Griff, aber mit den Anwachsen von internen Plugins bekommt das ganze eine andere Dimension .... und im Normalfall will ich auch nicht darüber nachdenken, was passiert wenn ich Plugin XY in einen Bus inserte ... das Pult soll einfach automatisch das Richtige tun ... nur gibt es halt manchmal nicht "das Richtige", schon allein wenn wir von FOH vs. Monitor reden.