Topteile nebeneinander stellen, aber wie?

  • Zitat von "stb"

    Ich hab gelesen, dass wenn ich 2 Tops nebeneinander stelle sich der Abstrahlwinkel eben NICHT addiert, sondern HALBIERT. Das würde bei mir dann 30Grad bedeuten. Da ich die Teile letztens nebeneinander (Seite an Seite) hatte, als es darum ging einen eher breiten als tiefen Platz zu beschallen .....


    Das stimmt so ein bisschen und auch wieder nicht. Um es wirklich zu verstehen, empfehle ich Dir als erste Übung das, was passiert, wenn Du zu Deinem Topteil ein zweites dazustellst, mal gedanklich in drei Frequenzbereiche und deren Wellenlängen zerteilt zu denken, nämlich Wellenlängen die deutlich grösser sind als Deine Boxen, Wellenlängen, die sich in einer ähnlichen Größenordnung wie Deine Boxenmaße bewegen und Wellenlängen, die deutlich kleiner sind. Für ein tieferes Versändnis lege ich Dir das http://www.scribd.com/doc/2431…arthy-Sound-Reinforcement
    ans Herz.
    Die Antworten für Dein Problem findest Du ab Seite 86 in den Kapiteln 2.1 - 2.3 und 3.4 - 3.7 Dann verstehst Du auch, warum das Delayen nötig ist.


    ... Und Jungs ..... " Crossfire" .... Tsss .. Tsss .. Tsss :wink:

  • Von wegen tss tss tss.
    Schau Dir mal rechteckige Kisten an, bei denen die LM und HM Hörner auf der Schallwand nebeneinander angeordnet sind. Und dann erkläre mir einen besseren Weg, mit zwei Stacks nebeneinander in die Breite zu beschallen, als diese mit den HM Hörnern in der Mitte zusammen zu stellen und gegeneinander einzudrehen. Da bin ich aber mal gespannt. :)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • wenn die boxen oben und unten flach sind und lediglich ein trapeziodes gehäuse an den seiten haben, ist das übereinander packen mit der von mir beschriebenen gummilösung kein problem. ich habe das jahrelang mit einem d&b 602 system gemacht. spanngurt drüber, fertig. die bütecs müssen dann aber auch sicher stehen!
    interferenzen gibt es da natürlich auch, aber sie sind weit weniger schlimm als wenn die boxen in der horizontalen nebeneinander stehen, denn sie ändern sich beim drehen des kopfes nicht, nur wenn man springt ;)


    es gibt natürlich auch die möglichkeit auf die ganze feinarbeit zu verzichten, ganz plump zwei tops nebeneinander zu stellen und die entstehenden interferenzen einfach zu ignorieren. wie billbo schon passend schrieb, erkennen die meisten leute ohnehin nicht, das hier ein physikalisches problem vorliegt. sie gewöhnen sich einfach dran.
    persönlich bin ich allerdings der ansicht, das man sowas als anlagensteller möglichst vermeiden sollte.
    man muss einfach wissen was man will ;)


    diese crossfire anordnung muss ich übrigens unbedingt mal probieren, das interessiert mich jetzt tatsächlich. das wäre hier so ne art "wir bauen uns ein horn aus direktstrahlern"... :lol:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "billbo"


    Schau Dir mal rechteckige Kisten an, bei denen die LM und HM Hörner auf der Schallwand nebeneinander angeordnet sind. Und dann erkläre mir einen besseren Weg, mit zwei Stacks nebeneinander in die Breite zu beschallen, als diese mit den HM Hörnern in der Mitte zusammen zu stellen und gegeneinander einzudrehen....


    Das war schon 1980 Quatsch und Gott sei Dank sind solche Gesammtanordnungen ( also Speaker in der Box nebeneinander und horizontale Cluster ) heute weitgehend verlassen. Was man in den Mitten in einem sehr schmalen Frequenzbereich durch "crossfire" an Kopplung gewinnt wird durch mehr an Interferenz im realen Zuhörerbereich mehr als zunichte gemacht.

  • weia! :shock:
    Da hab ich ja was losgetreten. Jungs zankt Euch nicht. Das ist wohl auch die Bandbreite des Themas: Guma´s Hi-End-Lösung vs. Billbo´s Pragmatismus. Aber genau das war ja mein Problem - der "goldene Mittelweg", also der Kompromiss.


    Ich glaube, dass ich jetzt weiß was ich tun kann/sollte/muss/... Die Entscheidung fällt dann wohl vor Ort (Entscheidend is auf´m Platz :D )


    Nur eine letzte Frage: Wenn ich nicht Kopf-an-Kopf stacke und so Pegelgewinn habe, sondern Guma´s "InFill-Lösung" wähle, habe ich dann genügend Power/Pegel/Schalldruck (System hat 98dB/Wm) für die Location und reicht dann der Öffnungswinkel von 60Grad in der Horizontalen (vor allem, wenn das die PA doch an der Seitenwand steht)??
    Wenn nicht, nehm ich halt das vom Örtlichen gestellte "80er-Jahre-Bollerholz-mit-CA-Hubraumamping", wie in den Vorjahren.


    By the way: ich bin eigendlich bisher nur als Bandmischer mit eigenem Frontplatz (und Mikrofonie!!) beteiligt gewesen, aber ich würde der Band (Amateure, wie ich auch) gern mal was "Gutes" tun mit meinem Fohhn-Zeugs.


    Vielen Dank schon mal an alle für die Hilfe!!!


  • Zu Deiner Frage:


    Ich kann mir schon vorstellen, daß die FH3 den gewünschten Pegel erzeugen. Es hängt etwas von der Anforderung "Rockmix" ab, die ja teilweise verschieden ist. Und es hängt etwas von der Sorte FH3 ab, die Du hast.
    Die 60 Grad sollten auch reichen, da Du ja dann den Bereich vor der Bühne extra "bewirtest". (Wichtig, wenn die PA ganz außen steht, sonst fehlt da was)


    Ich würde allerdings nach Bedenken aller Vor- und Nachteile die Lösung "2 Tops übereinander, die Hörner zusammen" gewählt, Standort direkt neben der Bühne, ca. 10 Grad nach innen eingedreht.


    Vorteile:
    - Kammfilteränderungen nur in der vertikalen Ebene (hier von wora schon sehr schön beschrieben)
    - Einengung der LoMid-Abstrahlung in der Vertikalen Ebene
    - Pegelgewinn in fast allen Frequenzbereichen
    - Controller und Amping ohne weitere Modifikationen einsetzbar


    Nachteile:
    - mechanische Stabilität (Höhe der PA gesamt, Schwerpunkt, wie gurte ich etc.)
    - kein Lautsprecher frei für Nearfill


  • weiterer vorteil:
    - der horizontale abstahlwinkel lässt sich mit dieser anordnung einigermaßen gut "feineinstellen". man kann also von "eng" bis "breit" relativ frei wählen, das geht bei anderen konzepten lange nicht so gut. damit könnte man hier also den bereich vor der bühne mit einbeziehen


    und zum fairen ausgleich noch ein nachteil:
    - diese anordnung lässt sich natürlich nicht kippen, also nicht perfekt auf die zuhörerfläche ausrichten. damit entstehen eventuell etwas höhere reflektionen an der hallenrückwand.


    ohne kompromisse gehts eben nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    und zum fairen ausgleich noch ein nachteil:
    - diese anordnung lässt sich natürlich nicht kippen, also nicht perfekt auf die zuhörerfläche ausrichten. damit entstehen eventuell etwas höhere reflektionen an der hallenrückwand.

    Dieses Argument wird von der Aussage:"20m Hallentiefe abzgl. Bühne" unterstrichen

    ...Holz ist braun!

  • ... wobei es auf der Hallenrückwand einen Vorhang gibt (vor "meiner Zeit" war da nur die nackte Glasfront - grusel!!), so dass Reflextionen dort schon bedämpft werden.

  • Zitat von "Loloverde"

    Hi


    Gumas Lösung ist wohl die beste. Wenn aber Zeit zum experimentieren hast, dann würde ich versuchen auf ein Top nur den Gesang zu legen und auf die andere den Rest. Beide Tops in die gleiche Richtung strahlend. Da würden dann aber vielleicht noch kleine Infills hinzu kommen.


    Gruß
    Rainer


    Dual PA hatte ich auch schon im Kopf, aber direkt wieder verworfen, weil nur 2 Controller-Kanäle vorhanden sind. Ansonsten für die Vorgaben durchaus in Betracht zu ziehen.

  • Die infill Lösung scheitert an den fehlenden Kontrollern, solange dafür die gleiche Fohn Box benutzt wird, genau so wie ein Dual Funktion Array. Allerdings wäre für ein kleines passives infill ein weiteres Paar Ausgänge eines Digitalpultes mit Delay,regelbarem Tiefpass und param. EQ als Management ausreichend

  • Kein Digitalplatz und ALLE Auspielwege des Analogpults sind schon belegt.
    ABER: :idea: Ich könnte den Bass insgesamt Mono über den Controller (BSS FDS 355) summiert fahren, dann hätte ich 4 Kanäle für die Tops zur Verfügung.
    Auf welche Ideen man mit entsprechender Nachdenkhilfe kommt, ist schon erstaunlich :oops:

  • Zitat von "stb"

    Ich hab gelesen, dass wenn ich 2 Tops nebeneinander stelle sich der Abstrahlwinkel eben NICHT addiert, sondern HALBIERT.

    Das ist so natürlich nicht richtig. Aber ganz falsch ist es auch nicht.


    Es kommt eben drauf an, welche Frequenz man betrachtet. Im Mittel- und Hochton-Bereich (in der Regel da, wo das Horn arbeitet) kann man schon ziemlich genau die nominellen Abstrahlwinkel addieren. Irgendwo im Tief/Mittelton-Bereich (so um die 250 Hz, je nach Abstand der Lautsprecher) ist es aber tatsächlich so, das der gesamte Abstrahlwinkel kleiner wird, als der von einer einzelnen Box.


  • ... und mal wieder Dank an Volker für die Untermauerung mit dem nötigen Bildmaterial !


    Noch mal etwas anders sieht es aus, wenn man im Mittel/Hochtonbreich einen ordentlichen Overlap hat: Da der Winkel lediglich über die - 6 dB Punkte definiert ist, kann eventuell auch im Hochton ein neuer, engerer Gesammtwinkel entstehen.

  • Zitat von "simonstpauli"

    - Kammfilteränderungen nur in der vertikalen Ebene (hier von wora schon sehr schön beschrieben)


    Mir hat mal einer gesagt; das horizontale Kammfilter schlimmer sind als vertikale; weil die Ohren des Menschen halt nebeneinander und nicht übereinander liegen. :shock:


    Meinst du diese Schraub-Eier?
    http://www.thomann.de/de/km_adapterbolzen_m20.htm


    Die sind genau dafür gemacht, um Boxen gegen verrutschen zu sichern.
    Mache ich bei meinen Würfelboxen gelegentlich zwischen oberen Baß und Top, da ich Kufen und keine Gummifüße dran habe. Die Tops lassen sich so auch besser gegenüber den Bässen verdrehen.

    Never stop a running System