Monitor , wer kriegt was?

  • Zitat von "wora"

    wenn ich mit eigener technik arbeite, dann kommt es schonmal vor dass ich für spezielle zwecke jeweils andere lautsprecher nehme (z.b. wedges, die für bläser besser funktionieren) . um so vorzugehen muss man diese wedges aber wirklich gut kennen!


    :D Sozusagen der Guma der Lautsprecher :)

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  • Koaxe sind in der Regel kleiner und somit unauffälliger. Wird man bei härteren Anforderungen aber nichso laut kriegen. Ob passiv oder aktiv ist die übliche Glaubensfrage. Wobei in vielen Fällen Strom oder auch Netzschalter vorn an der Bühnenkante eher weniger ratsam sind. :wink:
    Außer vielleicht Geräte mit Powercon zum durchschleifen. Gibts sowas überhaupt?

    Never stop a running System

  • Zitat von "madmax"

    Koaxe sind in der Regel kleiner und somit unauffälliger. Wird man bei härteren Anforderungen aber nichso laut kriegen. Ob passiv oder aktiv ist die übliche Glaubensfrage. Wobei in vielen Fällen Strom oder auch Netzschalter vorn an der Bühnenkante eher weniger ratsam sind. :wink:


    das sehe ich genau so.


    es gibt aber durchaus auch einen vorteil der koaxtechnologie: der künstler bewegt sich hier ja oft noch im direktschallfeld des lautsprechers, da spielen laufzeitunterschiede zwischen verschiedenen positionen von HT und MT in bezug auf den frequenzgang durchaus eine deutliche rolle. also zumindest theoretisch sollte das koaxprinzip einfacher zu EQen sein.
    aber das hängt natürlich auch von der genauen bauform und von den elektrischen parametern ab, wie gut das klappt. es gibt durchaus auch koaxlautsprecher mit vorgesetztem horn, die ausserhalb der hauptachse auch nicht mehr wirklich schöne frequenzgänge haben...


    andererseits sind die künstler auch durchaus daran gewöhnt, das sich der klang je nach position vor dem wedge verändert. die kennen das nicht anders ;) somit bleibt es also dem käufer überlassen, für welches prinzip er sich entscheidet. ein koax ist meist gutmütiger, eine normale konstruktion geht meist etwas lauter.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke euch für eure Ausführungen. Das leuchtet alles wunderbar ein. :D


    Wie tief müsste ich in die Tasche greifen, um einen Monitor zu bekommen, mit dem der Musiker mit mittelmässigem Lautstärkebedürfnis zufrieden wird, bzw. zumindest nicht reklamiert? Kann etwas in dieser Richtung funktionieren, oder muss da mindestens eine 0 dran?


    http://www.thomann.de/de/the_box_pro_mon_a12.htm (sorry für Shoplink, da Eigenmarke nicht anders machbar)

    Der Ton macht die Musik.

  • zegi
    Versuch macht klug! Hast ja Rückggaberecht, also holen, probieren und wieder zurück schicken.


    Dann ein paar Klassen höher versuchen:
    Seeburg, TW Audio, d&b, EAW, meyersound, etc.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Das kommt sehr darauf an, was du damit vor hast.
    Mal abgesehen davon wie das Teil klingt (es kann durchaus gut klingen, ich kenne es nicht): für eine leise Geschichte (Jazz/ Folk/ Gala/ Liedermacher/ usw.) kann das reichen. Für Männermusik (Rock und alles was damit zusammenhängt) in lauter Bühnenumgebung sollten unter 'SPLmax' (124dB) mindestens 10 dB mehr stehen stehen. Klingt nicht besonders spektakulär, bedeutet aber dass eine solche Kiste dort mindestens 10 mal leistungsfähiger sein muss. :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "zegi"

    mit dem der Musiker mit mittelmässigem Lautstärkebedürfnis zufrieden wird, bzw. zumindest nicht reklamiert?


    Nun; selbst "mittelmäßig" ist relativ.
    Eine Null mußt du sicher nicht anhängen; aber verdoppeln würde ich's schon. Neben Laustärke brauchs auch bissel Klang bzw. Auflösung. Besonders im Modus "laut". :wink:
    Natürlich kann man dem Sänger auch 2 Stück hintun...


    Aber mal zum Vergleich:
    Ein ACL M3 Koax oder auch der ähnliche Dynacord CMX kostet passiv um die 1500 brutto Straße; aktiv bestimmt nochmal 500 mehr. Und das ist noch keine High-End Kisten...

    Never stop a running System

  • Ich besitze und benutze zur zufriedenheit aller seit jahren Mackie SRM450 (in der original version, also nicht verwechseln), diese lagen damals so um die 800€


    Das ist nichts wildes, und auch eher ein glücksgriff. eine bessere box wird sicherlich davon das doppelte kosten.


    Was also mit deinem vorschlag wirklich geht wirst du probieren müssen. kann funktionieren, muß aber nicht.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ich möchte auch mal meinen Senf zum Thema Monitoring geben:


    Thema 1: "Von allem ein bisschen"
    Der Satz wird von mir grundsätzlich ignoriert. Gerade dann, wenn ich merke, dass die Musiker einen entsprechenden Pegel wollen / brauchen, gibt es nicht alles.
    Irgendwann beschwert sich dann nämlich der FoH-Kollege mit dem Satz "von allem weniger"...


    Ich gebe meistens, wenn keine ganz klaren und definierten Ansagen kommen, erstmal nur (Lead-)Gesang und (Lead-)Gitarre auf alle Wege. Der Keyboarder bekommt Keyboard, wenn er keinen eigenen Monitor hat - er hört ja sonst erstmal gar nichts von dem was er tut. Danach werden persönliche Wünsche erfüllt. Erst jeder für sich selber, dann die anderen Signale dazu.
    Wenn auch hier keine Ansage kommt, mache ichs so, dass ichs gut finde und (bin selbst Musiker) damit arbeiten könnte.
    Monitormix via iPad ist hier eine feine Sache, dann hört man nämlich auch den sonstigen Nicht-Monitor-Sound an genau der Position des Musikers, und nicht an einer Bühnenseite über den Listen-Wedge, und kann viel besser einschätzen was der Mann / die Frau braucht und was nicht.


    Außerdem bin ich totaler Fan davon, Gitarren- und manchmal auch Bass-Amps seitlich zu stellen und auf die Bühne zu drehen, dann brauchts bei Bühnengrößen bis sagen wir mal 8x6 und gemäßigter Amp-Lautstärke bei gemäßigter Musikrichtung weniger Gitarre(n) auf fast allen Wegen.
    Das Schlagzeug ist ein Sonderfall, hier muss man (bei Wedges) ja erstmal über das Set drüber mit der Monitorlautstärke.


    Thema 2: "Kickdrum auf dem Monitor"
    Beim Drummer kein Thema, solange wir in einer Größenordnung arbeiten, wo es einen Sub für den Schlagzeug-Monitor gibt.
    Bei allen anderen: Seien wir mal ehrlich, bei 12" oder 15"-Standard-Monitoren (egal welche), wo soll da die Kick derart rauskommen, dass sie den Musikern beim Timing hilft?
    Gerade in der vorderen Reihe, wo von den Subs auf der Front noch einiges kommt (Cardioid Subs mal außen vor), sehe das doch eher als utopisch.


    Snare und HiHat helfen da schon eher. HiHat z.B. besonders bei funkigen Stücken mit 16teln, Snare besonders wichtig bei Country- und Country-ähnlichen Nummern ...


    Insgesamt schlage ich den Musikern keine Instrumente vor, sondern höre mir an, was sie haben wollen. Klar kann ich jedem alles geben, aber ich weiss, was man dann am FoH für Probleme bekommt, und versuche das zu vermeiden.


    Die steigende Tendenz von In-Ear-Monitoring, welches die Musiker auch noch selber mitbringen, freut mich sehr.
    Viele Drummer gehen dazu über, sich zusätzlich zum Monitorsound einen Klick draufzulegen, der bei entsprechenden Signalwegen (Klick to Stagebox) auch allen anderen IEMs zugeführt werden kann.
    Wichtig ist nur, dass der Klick am FoH zubleibt, sonst wirds lustig :D (einmal passiert, aus Versehen, für 2 Sek....)
    ABER: Bei IEM muss man sich mehr Zeit nehmen für den einzelnen, und vorsichtiger aufdrehen als bei Wedges. Ists beim Wedge zu laut, springt der Musiker instinktiv einem Meter zurück, aber so schnell kann sich beim IEM keiner die Stöpsel aus dem Ohr reissen...


    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • +1
    ja, ein schöner beitrag!


    bezüglich den kickdrumwünschen auf den monitor:
    die wichtigste information gibt ja schon die bezeichnung her: KICKdrum. um das auf die wedges zu bringen, braucht man untenrum nicht viel. hier spielt der anschlag eine rolle, also eher die mittleren frequenzbereiche. ich mache das zur not auch so, das ich einen extra kickdrumkanal für die wedges generiere, der einen 80Hz locut bekommt. dann ist es gar kein problem mehr, dieses signal auf die wedges zu geben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "gylo"


    Thema 1: "Von allem ein bisschen"


    Meine Antwort ist dann immer: "Hab ich doch schon, nur ein wenig leise". Der Rest von gylo spricht auch mir aus der Seele.
    Was Snare und HH und BD anbelangt: HH passt immer noch auf jeden Monitor und so manchem Sänger kann man da beim Timing recht einfach und unauffällig unter die Arme greifen. SN oder BD braucht da dann schon mehr "Platz" im Monitormix. Wobei man, wie wora auch einfach einen "Pitch-BD-Kanal" für den Monitor basteln kann.
    Bei Gitarre bin ich auch ein Fan von sinnvoll ausgerichtetem Stack. Wer da gar zu beratungsresistent ist (die Hosenföner), mit dem diskutiere ich, ob ich nicht seinen Amp etwas umdrehen darf und ihm lieber die Kelle auf den Monitor legen darf, das wird auf der Bühne oft deutlich leiser. Manchmal steht ein Amp sogar hinter der Bühne, aber auch das ist ja keine Erfindung von mir.
    Grüße,
    Carsten

  • Zitat

    ich mache das zur not auch so, das ich einen extra kickdrumkanal für die wedges generiere, der einen 80Hz locut bekommt. dann ist es gar kein problem mehr, dieses signal auf die wedges zu geben.


    ich mache das gerade im härteren Bereich sehr gerne so, allerdings noch extremer. Ich nehme mir die Grenzfläche, und beschneide sie sehr stark, so das wirklich nur noch der Klick/Schmatz übrig bleibt, das gebe ich dann auf die Monitore, ergibt zusammen mit dem Gewummer des Drummfills und der Subs vor der Bühne oft wieder ein richtig schönes Bassdrumsignal, das trotzdem nicht zusätzlich die Bühne zumüllt. Gerade Metall-Bands stehen da oft total drauf.

  • gylo: in besseren Worten erklärt was ich versucht habe zu sagen :)
    oton: genau so gehe ich der frage nach Kick auf Monitor auch nach, es kommt selten
    Auf das gewummer an, häufiger ist der Klick wichtig für das Timing.
    Ich habe aber meistens meine Monitore eh schon bei ca. 80hz beschnitten, der Rest kommt von der pa ;) auch bassisten kommen da meistens mit zurecht, wenn nicht muß man eben umschalten.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Super Tipps hier, danke schonmal an alle. Einiges wird aber etwas dauern,
    bis ich es bei unserer Band in die Tat umsetzen werde können.
    Damit meine ich explizit den Tipp mit Gitarren- und Basskombo
    Richtung Bühne. Damit haben Musiker manchmal (aus optischen
    Gründen) ein Problem. Unser Drummer hat seit 2 Jahren In Ear
    und möchte es nicht mehr missen.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Ich kenne viele Musiker, für die Kick auf dem Wedge/ Sidefill eine Art rhtyhmisches Lebenselixier darstellt. Und einen 80Hz Lowcut im Kickkanal wird ein anständiger Schwerlastdrummer mit 2x Shaker unterm Hocker oder 2 - 4x 18“ im Kreuz als Angriff auf seine Persönlichkeit werten. :D
    Diese (und andere) Probleme löse ich inzwischen so, dass ich zumindest auf dröhnigen Indoor – Bühnen sämtliche Monitorlautsprecher außer Drum Sub ziemlich radikal lowcutten lasse – das endet je nach Bauart und Akustik auch schon mal zwischen 150 und 200Hz, dort, wo die eigene Stimme über SM58 so gerade eben noch nicht dünn klingt. Sidefillsubs lasse ich dazu notfalls auch mal komplett ausschalten.
    Das hilft an vielen Fronten gleichzeitig:
    - bei der bereits angesprochene Kick – Problematik,
    - Amps/ Lautsprecher haben generell mehr Reserven für Wichtiges statt für Geblubber,
    - der Allgemeindröhn von der Bühne sinkt spürbar und gibt mir vorne deutlich mehr Platz für den Mix,
    - und er sinkt indirekt noch einmal, weil sich die Musiker für ihren persönlichen Wohlfühllevel jetzt unbewusst nur noch so viel Kelle geben (lassen), wie es sich vom Klangeindruck her auf der Bühne sinnvoll mit den PA Subs ergänzt. Sinnlos lauter heißt dann nämlich automatisch auch dünner.


    Das gilt natürlich nicht für große Open Air Bühnen o. ä. Zum Einen weil Musiker dort wenig oder gar kein PA/ Raum hören, zum Zweiten weil dort normalerweise ausreichend potentes Monitoring am Start ist, und zum Dritten weil's vorne niemanden stört.
    Da dürfen die 4 Doppelzwölfer für den Sänger dann auch mal ordentlich dessen Bauchnabel massieren. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat

    Diese (und andere) Probleme löse ich inzwischen so, dass ich zumindest auf dröhnigen Indoor – Bühnen sämtliche Monitorlautsprecher außer Drum Sub ziemlich radikal lowcutten lasse – das endet je nach Bauart und Akustik auch schon mal zwischen 150 und 200Hz


    Ich hatte mich ja nicht getraut das zu schreiben, aber genau so mache ich das auch - meistens um 100Hz.
    Zusätzlich hält das auch schonmal tieffrequente Feedbacks raus.


    Bisher hat mich fast jeder Fremdtech dafür komisch angeguckt, aber es ist interessant, dass das noch andere so machen ...


    Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass die Kickdrum gerne auf Sidefills (mit entsprechenden Subs), sofern es sie denn gibt, laufen darf. Allerdings hatte ich das bisher eher selten ...
    Was die nächste Frage aufwirft, was man denn auf die Sidefills schickt?


    Folgende Szenarios hatte ich bisher:
    - Der FoH-Mann schickt mir zusätzlich eine Post-Kanal-Fader-Summe von seinem Mix, die ich dann auf die Sidefills geschickt habe.
    - Der FoH-Mann schickt mir eine Spezial-Matrix-mit-gedoppelten-Kanälen-Extra-Summe (die sich aber nicht soo wahnsinnig von seinem Mix unterscheidet...)
    - Die Musiker haben genaue Wünsche fürs Sidefill - bisher erlebt z.B. die Lead-Vocals und Lead-Guitar als Föhn von beiden Seiten, damit die beiden Herren oder Damen schön über die ganze Bühne laufen können und sich trotzdem überall brettlaut hören
    - Es gab gar keine Ansage. Dann habe ich entweder die Sidefills ausgelassen oder auf dem ansonsten ja ungenutzten ST-Bus vom Monitorpult mir eine eigene "Summe" gebastelt.


    Was macht ihr?


    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • Zitat

    Ich hatte mich ja nicht getraut das zu schreiben, aber genau so mache ich das auch - meistens um 100Hz.
    Zusätzlich hält das auch schonmal tieffrequente Feedbacks raus.
    Bisher hat mich fast jeder Fremdtech dafür komisch angeguckt, aber es ist interessant, dass das noch andere so machen ...


    also ich mache das prinzipiell so wenn ich Monitor mache .. und wenn ich FOH mache sorge ich dafür das es so gemacht wird ... :D