Wie kurzfristig werdet ihr gebucht?

  • Howdy


    Ein Thema was mich schon eine geraume Zeit beschäftigt. Die extreme Kurzfristigkeit der Branche.
    Mir kommt es vor, daß zwischen Auftragsvergabe von Seiten der VA-Firmen und dem eigentlichen Auftragstermin immer weniger Zeit ist. Man schaut in den Kalender und denkt sich, das wird ein mauer Monat und am Ende ist er sehr gut gebucht. Und das geht mir schon das ganze Jahr so. Ich will mich sicher nicht beklagen, daß ich Aufträge bekomme (und bitte ruft weiterhin an, auch kurzfristig ;-)), aber so ist es immer schwieriger ordentlich in die Zukunft zu planen.


    Bei Gesprächen mit Kollegen geht es denen ähnlich. Drei Wochen Vorlaufzeit ist schon beinahe lang. Wenn ich jungen Kollegen erzähle, daß ich schon Buchungen fürs nächste Jahr habe (12 Monate Vorlaufzeit) werde ich ungläubig angeschaut. Die kennen das gar nicht.


    Wie geht es euch damit? Und damit meine ich nicht nur die Auftragnehmer sondern auch die Auftraggeber. Fühlt ihr euch nicht wohler, wenn ihr das Team schon sechs Wochen vorher beisammen habt? Oder bekommt ihr die Aufträge von den Veranstalter auch so kurzfristig?


    Gruß
    Rainer

  • Sowohl als auch. Am auffälligsten ist es bei Privatkunden, da kann auch schon mal ne Anfrage den Tag vorher kommen. Aber die Tendenz geht wirklich in Richtung kurzfristig.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • es wird ja auch immer einfacher was auf zu bauen. ferner haben wir dann das internet. da geht ja einiges heute schneller. das da ab und an auch menschen hinter stehen,
    wird gerne vergessen.
    aktuell: Aufbau messe: kunde kommt heute, während des rigg Baus, das da ende mit ist, da noch was nachgeliefert wird, was zuerst auf den stand muß.
    also alles mann auf stand by und we durch bauen

  • Mal abgesehen von den Vergeßlichen, Vor-sich-her-schiebern, Für-mich-hat-jeder-immer-Zeit-zu-habern oder kleinen Privatkunden sinds eher die; welche auf einen besseren Preis aus sind und zocken.
    >>> Wer in 3 Wochen oder kürzer öfters noch Luft hat, hat in der Regel zu wenig zu tun und mit dem läßt sich leichter verhandeln bzw. der kommt von selber mit einem gutem Angebot rüber.
    So sehe ich das.


    Unsere Termine werden bei jährlich stattfindenden VA's oft schon für nächstes Jahr mit der grade stattfindenden festgemacht.
    Das vermeidet verärgerte Stammkunden, da sich diese als "gesetzt" sehen.
    So z.B. Karneval, Silvester, Weihnachtspartys, Zeltfeste, Jahrmärkte, Open-Airs, Dorf- und Stadtfeste....

    Never stop a running System

  • Am Geld liegts bei mir eigentlich nicht. Die Kunden kennen meinen Tagessatz und gut.
    Um die wiederkehrenden Jobs kümmere ich mich selber im Vorfeld, eben weil ich gerne schon im September wissen will, ob im Dezember der Kühlschrank voll ist.
    Aber ein bißchen hab ich schon die Vermutung, daß es genügend Techniker auf dem Markt gibt und man schon immer einen findet.


    Gruß
    Rainer

  • Zwischen 2 Jahren im Voraus (professionell gebuchte Tourneen/ "schreib schon mal mit Bleistift in den Kalender") und 2 Stunden im Voraus (professionell gebuchte Tourneen/ "du bist doch gerade in Spanien, könntest du da morgen nicht mal eben in Portugal... "). Nichts, wirklich nichts ist unmöglich. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ich bin auch schon eingesprungen, wenn kollegen wegen krankheit ausgefallen waren. das war dann sogar schonmal stundensache. ;)
    in aller regel habe ich meine termine aber mehrere monate vorher im kalender. kurzfristige jobs sind bei mir die absolute ausnahme.


    ich habe einen kollegen der mich immer sehr kurzfristig, meist für den nächsten oder übernächsten tag, buchen wollte. er ist der einzige den ich kenne, der das immer so extrem kurzfristig gemacht hat. das klappte in den letzten jahren aber immer seltener, mittlerweile ruft er nicht mehr an. und ich bin da gar nicht traurig drum, ich verbringe auch gerne mal einen samstag zuhause mit meiner tollen frau ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Stimmt schon, die kurzfristigen "Ringeltäubchen" von früher machen heute einen nicht unerheblichen Teil der gesamten Anfragen aus.
    Allerdings mache ich diese Entwicklung nahezu ausschließlich im Privatkundengeschäft aus. B2B (Firmen, Caterer, Event-Companys und die meisten Gastronomen sind da deutlich früher am Start.

    Beste Grüße


    Jochen

  • Vieles hier kann ich auch bestätigen. Seriöse Firmen buchen fast immer Frühzeitig. Privatkunden sind die schlimmsten. Die suchen bis zum letzten Moment den günstigsten...keinen Gefunden wird im letzten Moment bei uns angerufen (unsere Gage ist denen ja im Vorfeld bekannt).
    Schöner Tag im Freizeitpark z.B. und danach plötzlich noch arbeiten ist keine Seltenheit (ja, Stress mit Frau ist vorpogamiert). Noch schlimmer sind die Anrufe um 2 Uhr morgens, ob ich geschwind vorbei kommen kann, oder jemanden her schick...

  • um 2 uhr morgens nehme ich grundsätzlich keine anrufe an, es sei denn ich bin noch auf produktion und der kollege hängt gerade im rigg und will etwas von mir.
    alles andere würde ich als frechheit ansehen!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ... wenn ich mein eigenes Material vermietet habe, dürfen diese Kunden auch die ganze Nacht anrufen


    ansonsten habe ich persönlich für mich vor Jahren schon entschieden, dass ich mich zu keinem Hampelmann machen lasse; sprich wer meint bei mir auf den letzten drücker anzurufen müssen und dann womöglich noch am Preis handeln, hat schlicht und ergreifend Pech


    anders schauts aus, wenn ein Kollege anruft und um Hilfe bittet, weil er in der Klemme steckt...

  • Bei mir gibts alles. Buchungen die über ein Jahr vorher eingehen und solche, die ein paar Stunden vor dem Event noch kommen. Die Regel ist aber 2-3 Monate vor dem Anlass.


    Was ich fast mühsamer finde, sind Kunden, die eine Offerte möchten (ziemlich lange vor dem Anlass) und dann hört man nichts mehr. Wenn ich auf eine Offerte keine Antwort bekomme, sehe ich den Termin als frei an (steht auch so auf der Offerte). Es kam jetzt aber öfters mal vor, dass dann 2 Wochen vor dem Event noch die Zusage kam. Dabei musste ich auch schon Material weglassen, da es zwischenzeitlich schon anders im Einsatz war.



    Wenn ich mir den Buchungszeitpunkt aussuchen könnte, dann wäre das 3-6 Monate vor dem Anlass (je nach Grösse und Komplexität).

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat

    ansonsten habe ich persönlich für mich vor Jahren schon entschieden, dass ich mich zu keinem Hampelmann machen lasse; sprich wer meint bei mir auf den letzten drücker anzurufen müssen und dann womöglich noch am Preis handeln, hat schlicht und ergreifend Pech


    Dem ist noch hinzuzufügen, dass bei den ganz kurzfristigen Geschichten ("Ich hab' keinen Tonmann, kannst Du schnell rüberkommen?") nicht selten im Vorfeld jemand gehörig was verbockt hat und die Baustelle dann auch dementsprechend desorganisiert und ungeplant aussieht. Springt man da als "Retter" ein, ist man nicht selten ganz schnell der Depp vom Dienst, der die Suppe auslöffeln darf. Nachzulesen ist das dann immer im IDN-Thread :D


    Deswegen bin ich mit den ultrakurzen Sachen immer eher vorsichtig. Kommt natürlich auch drauf an, wer anruft.....

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • das trifft ganz genau meine erfahrung!
    mit ausnahme von krankheitsfällen, für die natürlich niemand etwas kann, deuten andere kurzfristige buchungseingänge immer erstmal auf probleme hinsichlich der vorplanung der veranstaltung hin, die das personal dann irgendwie ausbaden musste.
    mit solch chaotischen zuständen habe ich ebenfalls schon einige erfahrungen sammeln "dürfen" - und lege da mittlerweile auch keinen gesteigerten wert mehr drauf!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "Loloverde"

    Wie geht es euch damit? Und damit meine ich nicht nur die Auftragnehmer sondern auch die Auftraggeber. Fühlt ihr euch nicht wohler, wenn ihr das Team schon sechs Wochen vorher beisammen habt? Oder bekommt ihr die Aufträge von den Veranstalter auch so kurzfristig?


    Jetzt mal als "Auftraggeber" (also VT-Firma, die freie Techniker bucht):
    Natürlich fühle ich mich wohler, wenn das Team frühzeitig feststeht. Und das hängt natürlich wiederum damit zusammen, wie kurzfristig der Kunde bucht.
    Und das ist wie man ja schon bei allen anderen Vorrednern bemerkt hat, höchst unterschiedlich. Es gibt einige Veranstaltungen von Stammkunden, die regelmäßig stattfinden, da kann man schön planen und auch das Personal rechtzeitig buchen. Je nach Job gibt es ja auch Wunschkandidaten und die Wahrscheinlichkeit, daß die Zeit haben, steigt natürlich, je früher ich sie anfrage.


    Ansonsten ist der durschnittliche Zeitraum der erhaltenen Anfragen meist ca. 1-2 Monate vor der Veranstaltung. Je größer, desto früher. Dann erfolgen eventuell Ortsbesichtigungen, Angebot und dann ein paar Tage Bedenk-/Entscheidungszeit des Kundens. Bis dahin wird natürlich auch noch nicht das Personal gebucht.


    Dann gibt es auch die kurzfristigen Dinge, aber das sind meist eher Kleinigkeiten und irgendwie bekommt man das schon geschaukelt. Manche Anfragen werden dann aber auch schon einfach abgelehnt, weil es dann zu kurzfristig ist, gerade wenn es sich etwas chaotisch anhört oder einfach schon eine stressige, arbeitsreiche Zeit ist. Stammkunden betrifft das aber weniger, da reißt man sich schon mal das ein oder andere Bein aus. Und dann gibts auch die kurzfristigen Anfragen an die freien Techniker.


    Aber so ist nun mal die Eventbranche. Man kann zwar nicht die einzelnen Jobs oder die freien Tage exakt planen, aber langfristig läuft der Laden, es gibt Hochsaison und Zeiten mit wenig Jobs. Im Groben kann man das schon irgendwie planen.

  • ...das extremste was mir bisher passierte, in Bezug der Kurzfristigkeit, eine Telefonat für um 08.30Uhr: (Stammkunde) ähmm es gibt ein Problem können Sie mal schnell für 5000Pax für schmales Geld bis 14.00Uhr :twisted: ??????
    Aber erstmal ein Angebot machen und dann wird entschieden (kurz vor 12.00Uhr).... :lol:
    Daraufhin hab ich gesagt das eine Entscheidung bis 09,00Uhr zu erfolgen hat......
    Nene ist schon extrem kurzfristig geworden das Geschäft! Wenige Jobs sind ein Jahr vorher gebucht und bleiben auch fest und verläßlich.
    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • bei solcher Kurzfristigkeit und Drängen des Kundens dürfen dennoch die wesentlichen Hausaufgaben nicht vergessen werden: Die Überlegung (Überprüfung klappt ja bei der Kurzfristigkeit kaum noch), ob der Kunde die notwendige Bonität hat und ganz wichtig einen schriftlichen Auftrag.
    Das Thema Unterschlagung darf auch nicht vergessen werden. Oft nutzen solche Leute die künstlich geschaffene Hektik, um die sonst üblichen "Sicherheitsmaßnahmen" (Recherche im Internet, schriftliche Aufträge etc.) zu umgehen.


    Daher bei kurzfristigen Anfragen von Neukunden lieber einmal zuviel "Nein" sagen...