"Unfuckingmessbar! Aber verflixt hörbar..."

  • Falls jemand die entsprechenden Hörbeispiele sucht:
    http://www.soundandrecording.m…norus_kabelvergleiche.zip


    Es gibt im AB-Vergleich wahrnehmbare Unterschiede, wobei ich nicht behaupten kann, dass eines der beiden Hörbeispiele irgendwie besser klingt. Wenn überhaupt hat mir im Blindtest sogar das "Billigkabel" etwas besser gefallen. Ich würde die Unterschiede aber nicht nur auf die Kabel, sondern auch auf den Versuchsaufbau schieben. Kleinste Änderungen der Mikrofonposition und andere Parameter könnten einen deutlich größeren Unterschied ausmachen, als das Kabel. Eine ordentliche und gut dokumentierte elektrische Messung der Kabel wäre in meinen Augen das einzig probate Mittel um zu einem objektiven Urteil zu gelangen. So muss man das ganze immer noch unter der Kategorie "Voodoo" verbuchen.

  • Zitat

    So muss man das ganze immer noch unter der Kategorie "Voodoo" verbuchen.


    Finde ich jetzt nicht. Meiner Meinung nach klingen die beiden Beispiele mit den Vovox Kabeln besser, und zwar auch nachvollziehbar "gleich" besser, der Höreindruck bei beiden Tests geht für mich in die gleiche Richtung was die Unterschiede angeht. Sogar deutlicher als ich das von vielen anderen Kabelvergleichen kenne. Aber was hier Einbildung, was Messungenauigkeit, was wirklich "Kabelklang" ist kann ich natürlich auch nicht sagen.

  • Nur bleibt ja die Frage, welches der "echtere" Klang ist und welcher vom Hersteller durch gezielte Veränderung der Kabelparameter (Kapazität) auf "besser klingen" geschönt wurde.


    Ein Ticken mehr Höhen ins Geschehen bringt ja die gern beworbene "Frische" ins Klangbild, die in der Realität aber gar nicht vorhanden wäre.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "oton"

    Aber was hier Einbildung, was Messungenauigkeit, was wirklich "Kabelklang" ist kann ich natürlich auch nicht sagen.


    Genau darum geht es ja. Solange Parameter des Tests variieren - und das passiert bei einer Abnahme mit einem Mikrofon bei einem akustischen Instrument nun einmal; auch wenn das Instrument reproduzierbar selbst spielen kann - ist das Ergebnis nicht verwertbar. Mit der falschen Methodik, kann man jedes Ergebnis kreieren, das man möchte oder einfach zu falschen Ergebnissen gelangen. "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe."
    Ohne eine breite Auswahl an marktüblichen "günstigen" Kabeln, Benennung dieser, Tests mit Messsignalen und Musik unter konstanten Bedingungen (DA --> Kabel --> AD) und genauer Beschreibung der Vorgehensweise, ist das alles Mutmaßung und Meinungsmache.
    Und spätestens an der Stelle, wo an Rande erwähnt wird, dass selbst das Stromkabel durch ein Vovox-Kabel ersetzt wurde, beginnt bei mir die Esoterik. Wenn einem die klanglichen Eigenschaften des Netzkabels entscheidend sind, verweise ich auf dieses hier:
    http://www.auditorium.de/Kabel…ordost-Valhalla-2-2m.html


    Ich will damit nicht sagen, dass die Vovox-Kabel schlecht sind oder ihr Geld nicht wert. Das sind ganz bestimmt ordentliche, gut klingende Strippen. Aber immer so zu tun, als wären diese Kabel Standardware bei den Übertragungseigenschaften haushoch überlegen und jeder der günstige Kabel verwenden würde, würde seine Aufnahme schon bei der Entstehung ruinieren und den Details berauben, ist höchstwahrscheinlich falsch und nicht nicht belegbar, sonst hätte jemand das schon lange getan. Nichts stützt eine Argumentation besser, als harte, kalte Fakten und eben keine windigen Tests.

  • Messungen? Gerne.
    Ich habe jetzt einfach mal die zwei Audiodateien mit dem Neumann-Mikro genommen und das Frequenzspektrum analysiert, mit dem Hanning-Fenster und einer FFT-Länge von 256, das für diese Zwecke bereits ausreicht wie man gleich sehen wird.
    Und ja der Unterschied ist da (messtechnisch) durchaus vorhanden, eben aber auch in Nuancen im unter -80dB bereich:
    [link entfernt, da nicht mehr aktuell]


    Ich kann das auch mal mit den anderen beiden Messungen machen, kann man aber auch ganz einfach selbst machen, indem man einfach seinen Lieblings-FFT nimmt und die Daten vergleicht, bei mir jetzt per Excel bzw Libreoffice.


    Ich denke das Argument mit der Hochton-Schönung dürfte zutreffen.


    LG, uT

  • Zitat von "HenrySalayne"

    ...Wenn einem die klanglichen Eigenschaften des Netzkabels entscheidend sind, verweise ich auf dieses hier:
    http://www.auditorium.de/Kabel…dost-Valhalla-2-2m.html...


    vorsicht, das ist nicht der endpreis!
    denn weil die stecker nicht in deutsche schukodosen passen, braucht man dazu natürlich noch einen adapter für 2,50 ;)


    es ist schon unfassbar dreist, wie da die leute verarscht werden.
    andererseits: sowas kaufen sich eh nur leute, die nicht mehr wissen wo sie ihr ganzes geld hinwerfen sollen... also, was solls. 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ...Nimmt man die Messungen im PDF als Referenz, kann man sich ruhig zurücklehnen. Die deutlichsten Unterschiede gibt es offenbar zwischen 15kHz und 20kHz, einem Bereich in dem sehr viele schon gar nichts mehr hören. Im Bereich zwischen -80dB und -100dB ist es ausserdem eher eine Frage des Rauschabstands denn des Kabels.

    Der Ton macht die Musik.

  • Habs jetzt nochmal mit den anderen beiden Dateien überprüft und da war dieser Peak weniger auffällig beim Vovox.
    Aber ich gebe dem Zegi schon recht, dass die Daten aus dem Bereich von unter -80dB irrelevant sind.
    Man muss natürlich bedenken, dass ich jetzt nur den Parameter Spektrum "gemessen" habe.


    Viel interessanter finde ich die Tatsache, das generell so wenig Hf-Anteile da vorhanden sind, ok die X-Achse war linear aufgetragen, aber es ist deutlich sichtbar das über 10kHz generell nicht viel relevantes vorhanden sind. Das sollte man mal den ganzen Hifi-Puristen vorhalten die mit 192kHz oder diesen Superhochtönern für den Ultraschall-Bereich argumentieren.
    Klar das ist jetzt "nur" die Messung eines einfachen Klavierstücks, aber andererseits ist es das genau die Musik der Zielgruppe und daher in deren Kontext relevant.
    Damit werde ich bei nächster Gelegenheit meinem Lieblingsaudiopuristen (alter Musiklehrer) auf die Nerven gehen...


    Mir graut vor dem Tag, wenn irgendwelche 0815 Musiker auf dem Stadtfest nach Vovox-Kabeln verlangen, nur weil Sound&Recording jetzt diesen Vergleichstest gemacht hat.

  • Zitat

    Mir graut vor dem Tag, wenn irgendeine 0815 Musiker auf dem Stadtfest nach Vovox-Kabeln verlangen, nur weil Sound&Recording jetzt diesen Vergleichstest gemacht hat.


    Selber mitgebrachte anschließen möchten, um auch Pult+Peripherie damit zu verkabeln, auf der Bühne könnte sie ja mitbringen an Kabeln, was sie wollen. :wink:


    Aber die Signature Edition ist eine schier unerschöpfliche Geldquelle und der Werbekunde in den einschlägigen Postillien möchte schließlich nicht vergrämt werden.


    Wobei man selber ja auch ganz sicher der Psychologie des "Besseren Klangs" verfällt, der ein oder andere Doppel Blind Test würde höchstwahrlich überraschende Ergebnisse zu Tage bringen.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat

    ...Wenn einem die klanglichen Eigenschaften des Netzkabels entscheidend sind, verweise ich auf dieses hier:
    http://www.auditorium.de/Kabel-Sortimen ... -2m.html...

    Speziell an diesem Punkt denke ich gerne auch schon mal darüber nach, über welche Kabel der Strom denn wohl bis zur Steckdose gelangt ist. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."


  • Für den Preis erwarte ich aber dann auch Überlichtgeschwindigkeit und nicht lächerliche 98%.


    Wenn ich mich ernsthaft damit beschäftigen würde, fiele mir auf, daß der Querschnitt noch viel lächerlicher ist.

  • Zitat von "billbo"

    KSpeziell an diesem Punkt denke ich gerne auch schon mal darüber nach, über welche Kabel der Strom denn wohl bis zur Steckdose gelangt ist. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    Ketzer :wink:

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "zegi"

    ...Nimmt man die Messungen im PDF als Referenz, kann man sich ruhig zurücklehnen. Die deutlichsten Unterschiede gibt es offenbar zwischen 15kHz und 20kHz, einem Bereich in dem sehr viele schon gar nichts mehr hören. Im Bereich zwischen -80dB und -100dB ist es ausserdem eher eine Frage des Rauschabstands denn des Kabels.


    Ich frage mich nur, warum man dann doch gut hörbare Unterschiede hört, wenn alle Forumsmesspäbste behaupten das das nicht sein kann ... oder höre nur ich die ? Oder hat die Threadüberschrift doch recht ?

  • Hörst du es auch in einem Doppelblindtest, wenn ein Dritter jeweils zwischen den Kabeln umschaltet, oder wieder aufs selbe Kabel umschaltet und niemand weiß, welche Kabel laufen?


    Wobei ja generell dann ein Kabel das reale Ergebnis verfälscht, entweder das "besser" - weil "luftiger"- klingende Kabel mit einem vermutlich nicht linearem Frequenzgang oder das "matter" klingende Kabel weil es Höhen schluckt.


    Ein Stück Kupfer hat aber wohl unzweifelhaft keinen Einfluss auf derartig niederfrequente Signale wie es Audio Signale darstellen, insofern muss es an anderen Parametern wie Kabelkapazität liegen, mit der sozusagen ein EQ nachgebildet wird und diese Kapazität kann man bei der Konstruktion mit einfließen lassen.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Da bei Audio-Kabeln in der Praxis der relevanteste Wert der kapazitive Belag darstellt (die Kapazität, die sich durch die Isolierung der beiden Signal führenden Adern ergibt) und als zweiter Wert der Ohmsche Widerstand über die Kabellänge, könnte sich ein in diesen Hinsichten (sehr) schlechtes Kabel wie ein Tiefpass-Filter verhalten, wobei dazu auch im ungünstigsten Fall schon sehr große Kabellängen erforderlich sind (so ab 100m). (Die Schirmung lasse ich bei der Betrachtung mal außen vor, da sie ja gegen Stör-Einstreuungen von außen abschirmt und über sie das Signal selber nicht läuft.)
    Im Worst-Case wäre also eher mit einer Dämpfung der Höhen zu rechnen und nicht mit einer Anhebung, wobei bei den fraglichen Längen von 2-3m jeder billige Klingeldraht in der Lage sein sollte, ein Line- oder sogar auch ein Mikrofonsignal unbeeinflusst zu übertragen (wie gesagt, wenn es keine Störquellen von außen gibt).


    Wenn ein Kabel tatsächlich in der Lage sein sollte, die Höhen anzuheben, was es als passives Bauteil nicht kann, so muss es an irgendeiner Stelle (z.B. im Stecker) einen passiven Hochpassfilter geben, der den unteren Frequenzbereich dämpft. Dann wären in der Tat die Höhen wahrnehmbar lauter und der Hörer hätte dadurch den Eindruck von (minimal) mehr Brillanz bzw. mehr "Luftigkeit". Messen ließe sich dieser Effekt dann natürlich auch.
    Ein solches Kabel sollte aber ehrlicherweise nicht als ein Kabel verkauft werden sondern als ein "EQ-Kabel" oder so und ich würde es aufgrund dieser Eigenschaft als ein nicht neutrales, sondern manipulatives Kabel als für professionelle Zwecke vollkommen unbrauchbar bezeichnen. Für so etwas gibt es schließlich den "echten" EQ im Mixer, in der DAW etc., bei dem ich diesen Effekt auch steuern und kontrollieren kann wie es sich gehört.


    Gruß, Jürgen

  • Zitat von "unfreiwilligTon"

    ...
    Mir graut vor dem Tag, wenn irgendwelche 0815 Musiker auf dem Stadtfest nach Vovox-Kabeln verlangen, nur weil Sound&Recording jetzt diesen Vergleichstest gemacht hat.


    ... um dann von der Bühne mit einm billigen Bina-Mixer eine Summe an den gewünschten 96 Kanal FOH-Platz zu schicken ...