Seeburg GL 24 Kombination mit G Sub

  • Zitat von "tobias kammerer"

    Es ist ein Irrglaube, dass dazu bestimmte Baugrößen nötig sind. Das gilt nur bei z.B. klassischen Hörnern oder Direktstrahlern.


    Interessant: also hat Seeburg einen Weg gefunden die Physik zu bescheissen...?!


    Zum Vergleich:
    1) http://www.seeburg.net/pdfs/pr…fs/GL24_Datenblatt_dt.pdf , Seite 2 (unten "GL 24 horizontal - 2D Directivity Plot")
    vs.
    2) http://www.dbaudio.com/fileadm…ase/Q7_Handbuch_2.4DE.PDF , Seite 6 ("Fig. 5: Abstrahlcharakteristik Q7 horizontal,
    Standard Anordnung")


    Beide Isobarengrafiken gehen bis +- 90° und lassen sich anhand der -6dB bzw. -12dB-Linien vergleichen; dabei kommt man zu folgenden (ungefähren) Frequenzen wo diese Linien die +-90° schneiden:


    1) GL24: -6dB@700Hz / -12dB@950Hz (plus Ausreisser bei ca. 2,1kHz) , Gehäusebreite 19cm


    2) Q7: -6dB@400Hz / -12dB@800Hz , Gehäusebreite 30,8cm


    Dies korreliert ziemlich eindeutig mit den üblichen Annahmen über den physikalischen Zusammenhang von Gehäusebreite und Wellenlänge...

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "tobias kammerer"

    ...hinsichtlich der horizontalen Abstrahlung zu optimieren. Es ist ein Irrglaube, dass dazu bestimmte Baugrößen nötig sind. Das gilt nur bei z.B. klassischen Hörnern oder Direktstrahlern.


    tobias, also bitte...


    ich habe zu diesem thema, was manchen kollegen eben doch nicht so eingänglich scheint, vor einiger zeit einen artikel für tools4music geschrieben (ausgabe 2-2014).
    hier die messungen des horizontalen richtverhaltens einer mit 4"-tiefmitteltönern bestückten säule und einer klassischen 12"/1,4" im vergleich:


  • Zitat von "tobias kammerer"

    Hallo,


    bitte bedenken, es könnte durchaus möglich sein, dass hier eine größere Rückwärtsdämpfung existiert:
    1.: Die gesamte Dämpfung resultiert aus horizontaler und vertikaler Abstrahlung. Da so eine Zeile vertikal einer konventionellen Box schnell mal überlegen ist, kann das Gesamtresultat bereits zu Gunsten der Zeile ausfallen


    ...Es ist ein Irrglaube, dass dazu bestimmte Baugrößen nötig sind. Das gilt nur bei z.B. klassischen Hörnern oder Direktstrahlern.


    tobias, es ist sicher unbestritten, dass zeilenlautsprecher in vertikaler ebene enger abstrahlen können als vergleichbare konventionelle boxen.
    bei der horizontalen richtcharakteristik verhält sich das aber genau anders herum!
    siehe dazu die beiträge von Fabian, audiobo und auch billbo und mir.
    die physik lässt sich eben nicht so einfach aushebeln.


    je nach anwendung kann dann mal die eine, mal die andere bauart vorteile für sich verbuchen. es gehört eben auch zur kunst des beschallers, für jede anforderung jeweils das passende system bereitzustellen.
    die behauptung, dass eine bestimmte bauart in allen punkten besser sein könnte, ist aber schlicht falsch!







    Zitat von "tobias kammerer"


    2.: Die Tieftöner durchlaufen eine spezielle Schallwand und sind, so weit ich weiß, ohne BR Port ausgestattet. Auch das könnte bereits eine seitliche Dämpfung auch bei tieferen Frequenzen bewirken...


    ok, es gibt da also eine "spezielle schallwand".
    hast du dir die mal angeschaut? ich sehe da ein horn für die hochtöner, welches an den stellen perforiert ist, an denen hintendran die mitteltöner sitzen.
    es gibt bei der bauweise schlicht keine andere lösung, wenn man den schalldruck der mitteltöner auch irgendwie hören soll.

    durch diese bauform ergibt sich jedoch auch eine relativ geringe breite, die in horizontaler richtung eben nachteile hat.
    siehe oben, die bilder von Fabian sprechen da eine eindeutige sprache.
    zumindest an dieser box gibt es IMHO keinen zauber, der diese nachteile ausgleichen kann.


    wenn du mehr über diese "spezielle schallwand" weisst und vielleicht auch erklären kannst, wie diese die horizontale richtcharakteristik im unteren mitteltonbereich positiv beeinflussen kann, dann würde mich das natürlich wirklich brennend interessieren. :wink:
    die frage ist nur, warum dann das datenblatt so ehrlich ist, diese geheimnisse zu verschweigen? :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wir haben 2x12" und und GL Zeug im Pool. Ich kann -ohne AB Vergleich und ohne großartige Messungen/Datenblätter- seht gut entscheiden wann was mit den LKW kommt. Die paar dB mehr GbF der konventionellen Box haben mir noch nie wirklich den A*** gerettet, die Optik der GL ist allerdings (mit zugehörigen GL Subs) beinahe unschlagbar - finde ich, und die Kunden auch.



    Unterm Strich is es doch ganz einfach: Zwei unterschiedliche Beschallungswerkzeuge für unterschiedliche Beschallungsaufgaben. Man muss 212 wirklich nicht mit mit den Stäbschen vergleichen, auch wenn die Stäbchen zu den eher ausgewachsenen ihrer Gattung zählen.


  • Hallo,
    Es ist im Grunde ganz einfach: Die Löcher erzeugen in der Regel eine Kompression (hängt von den Maßen ab). Ein Kompression erzeugt in der Regel auch Richtwirkung. Auch ein BR Port richtet Bass (messbar), obwohl der Port viel kleiner als die Wellenlänge ist, die er richtet. Ich muss aber nochmals dazu sagen, dass ich nicht weiß, ob diese Löcher dahingehend optimiert wurden. Immerhin waren Ihre Löcher ein Patent wert. Bei der L 24 z.B.


    Deswegen wäre ich eben vorsichtig, das mit einem Direktstrahler in der Horizontalen gleich zu stellen. Könnte gleich sein, muss aber nicht sein.
    Viele grüße
    Tobias

  • Das Wort "Rückwärtsdämpfung" hab' ich das letzte Mal von Christopher Speth gehört.
    Anyway... Um diese Eigenschaft steht es prinzipiell bedingt bei der GL-Serie in einigen Bereichen nicht so gut.
    Der Mitteltonbereich wird anteilmäßig durch die pro Box auf der Rückseite zweimal vorhandenen BR-Ports
    abgestrahlt. Man kann bei entsprechenden Lichtverhältnissen regelrecht die Membrane des oberen bzw. unteren 6,5" Chassis von hinten sehen. Das macht die Gesamt-Performance der von mir sehr geschätzten Lautsprecher noch nicht kaputt. Ab und an ist das aber problembehaftet.
    GA! Ralf

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  • Zitat von "tobias kammerer"

    Hallo,
    Es ist im Grunde ganz einfach: Die Löcher erzeugen in der Regel eine Kompression (hängt von den Maßen ab). Ein Kompression erzeugt in der Regel auch Richtwirkung. Auch ein BR Port richtet Bass (messbar), obwohl der Port viel kleiner als die Wellenlänge ist, die er richtet. Ich muss aber nochmals dazu sagen, dass ich nicht weiß, ob diese Löcher dahingehend optimiert wurden. Immerhin waren Ihre Löcher ein Patent wert. Bei der L 24 z.B.
    Deswegen wäre ich eben vorsichtig, das mit einem Direktstrahler in der Horizontalen gleich zu stellen. Könnte gleich sein, muss aber nicht sein.
    Viele grüße
    Tobias


    bitte solche gewagten aussagen besser belegen. die zweifache relativierung ("in der regel") hilft hier auch nicht weiter.


    Zitat von "PMZWO"

    Der Mitteltonbereich wird anteilmäßig durch die pro Box auf der Rückseite zweimal vorhandenen BR-Ports abgestrahlt.


    laut meinen messungen aber eher schmalbandig. klar, kann störend sein.
    GL24 nahfeld am br-port oben und unten:
    http://prntscr.com/87pzgp

  • Zitat von "F.A.Bi.A.N."

    bitte solche gewagten aussagen besser belegen. die zweifache relativierung ("in der regel") hilft hier auch nicht weiter.


    da möchte ich mich anschliessen. es wäre nett, wenn du deine theorie irgendwie begründen könntest.
    das sich ein kompressionseffekt ergibt, sobald eine membran ihre energie nicht frei nach vorne in den raum strahlen kann sondern dies durch kleinere schallöffnungen tun muss, ist natürlich logisch. hier sitzt vor der membran ein hochtonhorn, das man an dieser stelle ja nicht ganz weglassen kann. man musste da also löcher reinmachen, durch die die energie abgestrahlt wird. zum lautsprecherbau gehört eben immer auch die suche nach dem besten kompromiss den man gehen möchte.
    dass diese löcher aber ihrerseits eine nennenswerte richtwirkung haben, bezweifle ich, so lange mir niemand das gegenteil beweisen kann.
    auch deine theorie mit der richtwirkung des BR ports bezweifle ich. ich glaube eher, dass diese richtwirkung mit der frontfläche der gesamten box zusammenhängt. und dazu gibt es ja die passende theorie und genügend belege, dass das auch wirklich so stimmt. stichwort "bafflestep".






    Zitat von "PMZWO"

    Das Wort "Rückwärtsdämpfung" hab' ich das letzte Mal von Christopher Speth gehört.
    Anyway... Um diese Eigenschaft steht es prinzipiell bedingt bei der GL-Serie in einigen Bereichen nicht so gut.
    Der Mitteltonbereich wird anteilmäßig durch die pro Box auf der Rückseite zweimal vorhandenen BR-Ports
    abgestrahlt. Man kann bei entsprechenden Lichtverhältnissen regelrecht die Membrane des oberen bzw. unteren 6,5" Chassis von hinten sehen. Das macht die Gesamt-Performance der von mir sehr geschätzten Lautsprecher noch nicht kaputt. Ab und an ist das aber problembehaftet.
    GA! Ralf


    danke für die ehrlichen worte.
    das deckt sich hier also doch mit der theorie und auch mit den veröffentlichen messwerten.


    gerade die messwerte sind hier doch eindeutig. und obwohl ich kein toller theoretiker bin, erkenne ich dass die richtwirkung zu tieferen frequenzen gegenüber breiteren gehäusen eindeutig früher nachlässt. ich verstehe überhaupt nicht, warum man diese tatsachen abstreiten muss? die box wird dadurch ja keinesfalls gleich unbenutzbar... :?


    EDIT
    fehler behoben: "messwerte", nicht "messerte"

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • nachtrag:
    ich habe messungen der GL24 ausgegraben (artikel in tools4music, ausgabe 6-2011). die isobaren sind hier ungeglättet.
    bzgl. des abstrahlverhaltens bei tiefen frequenzen liegt sie zwischen den messungen der 12"-box und der 4"-säule, die ich oben gepostet habe. das entspricht genau den erwartungen, die mit der schallwandbreite (190mm) einhergeben.

  • Zum Glück sind Pulte mit Kanallowcut bis 600Hz heutzutage ja gar nicht so selten. Zum Ausgleich dann an den Pre- EQ Sub Aux bitte einen J- Infra o. ä. Keine Probleme mehr mit Phasengängen im Übernahmebereich; und letztlich schickt's so dann auch perfekt für's Ideal eines zeitgemäßen Klangerlebnisses. 8)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "kob1"

    Wir haben 2x12" und und GL Zeug im Pool. Ich kann -ohne AB Vergleich und ohne großartige Messungen/Datenblätter- seht gut entscheiden wann was mit den LKW kommt. Die paar dB mehr GbF der konventionellen Box haben mir noch nie wirklich den A*** gerettet, die Optik der GL ist allerdings (mit zugehörigen GL Subs) beinahe unschlagbar - finde ich, und die Kunden auch.



    Unterm Strich is es doch ganz einfach: Zwei unterschiedliche Beschallungswerkzeuge für unterschiedliche Beschallungsaufgaben. Man muss 212 wirklich nicht mit mit den Stäbschen vergleichen, auch wenn die Stäbchen zu den eher ausgewachsenen ihrer Gattung zählen.


    Etwas OT, da ich gerade das Bild sehe...


    1x GL24dp + 1x GL16dp (ist doch eine, oder?) + 1x GL-Sub ist Statisch vertretbar? Ist das nicht zu wacklig/schwer/hoch, oder benutzt ihr eine andere, eigene Bodenplatte? Wie sind da Eure Erfahrungen?


    Gruß!

  • Selbst Seeburg selbst schreibt sich da keine Abstrahlcharakteristikwunder auf die Fahnen.
    Die Schallwand mit Löchern ist im Grund genommen nur ein cleverer Trick einen teildurchlässigen Waveguide zu konstruieren.
    Im PDF zum Galeo Line-Array steht dazu folgendes:

    Zitat

    Die Mitteltöner werden von Platten nach dem AMR™ (Air-Mass-Reflection-Principle) verdeckt, die gleichzeitig die Schallführung für die Hochtöner darstellen.
    Durch die spezielle Anordnung, Tiefe und Anzahl der Bohrungen wird ein ideales Verhältnis von Schalldurchtritt für den Mitteltonbereich und Hornführung für den Hochtonbereich erreicht.


    Relevanz für die Abstrahlung des Mitten bzw. Bassbereich hat das Ganze also nicht. Wenn man sich die Abstrahlcharakteristik vorstellen will, kann man die Menge an Löchern als Flächenstrahler (jedes Loch als extra Schallquelle) vereinfachen.

  • Zitat von "HenrySalayne"

    ...
    Relevanz für die Abstrahlung des Mitten bzw. Bassbereich hat das Ganze also nicht. ...

    was den meisten mitlesern- und schreibern ja schon immer klar war.


    da tobias kammerer keine weiteren beiträge und auch keine belege für seine theorie geliefert hat, kann man mittlerweile sicher davon ausgehen, dass er sich uns da angeschlossen hat.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ohne elektronischer Hilfsmittel (viele Quellen, viele DSP-Kanäle) ist die Abstrahlcharakteristik im Tiefmitteltonbereich direkt abhängig von der Größe Quelle und der Schallwand. Entsprechend hat das GL-System eine horizontale Bündelung einer 19cm breiten Box... Siehe Isobaren von F.A.Bi.A.N... Die "Löcher" im Panel dienen lediglich als Schalldurchlass für den 6.5"er - optimiert sind sie auf diese Aufgabe und das Aufrechterhalten der Hochtondirectivity.


    tobias kammerer:

    Zitat

    Ein Kompression erzeugt in der Regel auch Richtwirkung. Auch ein BR Port richtet Bass (messbar), obwohl der Port viel kleiner als die Wellenlänge ist, die er richtet.

    Woher leitest Du diese "Regel" ab? Und: Was hast Du wie gemessen?