Fremdmischer und Clipping

  • ich sach nur "110 db verzerrungsfrei am foh. A bitte, nich C."
    dann hast du mit weit über 90% der band tech´s keine probleme.

    cheers mud

  • Wenn ordentliches Material gestellt wird, eine Band einen Techniker mitbringt, und ich nach kurzer Kontaktaufnahme beim eintreffen des Kollegen einen guten Eindruck bekomme, habe ich auch nichts gegen mächtig Brett!


    Dazu stellen wir letztendlich die VA Technik!


    Wenn aber jemand völliges Chaos veranstaltet, nur Feedbacks produziert, der Sound total daneben ist usw. - dann habe ich es mit einem Amateur zu tun, dem geholfen werden muß. Meist sind die dann auch froh, dass man doch ein wenig zur Hilfe kommt.


    Zum Thema Pegel.......vor 2-3 Wochen hatten wir ein 3tägiges Stadtfest mit einer Top 40 Coverband am Samstagabend. Der Soundmann machte einen sehr kompetenten Eindruck, der sich letztlich auch bestätigt hat! Sound war wirklich gut.
    Allerding fiel mir doch die enorme Aussteuerung des PA auf, der Omnidrive zeigte doch des öfteren "Limit" in den Midbands an. Nun, was soll ich machen? Bei der Stimmung der gut 2000 Besucher, dem wirklich guten Sound usw. war es mir egal! Und was soll schon wirklich passieren, der Limiter regelt ja vor "Schrott" ab und ich kann mich entspannt zurücklehnen!


    Dann muß ich mich aber auch fragen, ob die PA nicht doch zu knapp war!


    Wir haben also bislang immer gute Erfahrungen mit Gasttechnikern gemacht, ich muß aber auch dabei sagen, dass es ab einer gewissen Liga kaum Stress mit den Kollegen gibt :wink:
    Stefan

  • Zitat

    ich muß aber auch dabei sagen, dass es ab einer gewissen Liga kaum Stress mit den Kollegen gibt


    Yöp finde ich auch. Die gucken höchstens erstmal schief, wenn keine XL4 sondern auchmal eine SR40 da steht, weil das Budget eben nicht Midas sagt. Und meinen es könnten ruhig mehr Bässe sein etc.


    Aber am Ende zaubern sie eh einen guten Sound hin und waren bis jetzt am Ende doch zufrieden und sehen dann meist auch ein, warum da jezz kein Meyer und Midas am Start war.

  • Ich weiß nicht, während unverzerrte 110dBSPL (A) am FOH sicher (hoffentlich!) in den allermeisten Fällen genügen, es ging ja nicht um die Leute die damit klarkommen, sondern eben um die "unmäßigen".


    Wir (und dazu zähle ich mich selbst auch) neigen glaube ich manchmal dazu, die Sache nur aus unserer Warte zu sehen - "Das war doch klar/stand im Rider / muß doch immer so sein" - ohne die andere Seite zu betrachten (wenn ich als Gasttech irgendwo bin): Die örtliche Company wird auch nur hinstellen, was bezahlt wird. Der Veranstalter wird auch oft versuchen, einen "Deal" zu machen bzw. so wenig wie möglich auszugeben. Schließlich touren die meisten von uns eben nicht mit den Stones (öhm, will das überhaupt einer?) oder mit Metallica.


    Und welchen Grund es auch immer haben mag, daß objektiv oder am Ego des Mischers gemessen "zu wenig" dasteht, es ist in dem Moment so wie es ist, man kann die Show entweder machen oder absagen - letzteres kommt in der Regel mangels "Metallica-Faktor" nicht in Frage. Das ist aber alles kein Grund, das Material zu Klump zu fahren - nicht zuletzt weil die evtl. Schadensersatzforderung herzlich wenig interessiert, ob das statt 16 Stacks nur 10 waren, der verantwortliche Mischer hatte ohne Zweifel ausreichend Sachkunde, den Sinn einer "Clip" - LED zu erkennen bzw. die Warnungen des System-Ops / FoH-Betreuers ernstzunehmen.


    Will sagen: Wenn ein fähiger (Gast-)Tech mit einer bestimmten Anlage zu arbeiten beginnt, dann hat er die Beschränkungen die das evtl. mit sich bringt zu erkennen und zu akzeptieren, ob die nun 110 am FOH macht oder nicht, er kennt sich aus, es muß ihm klar sein was er tut. Klar muß hinterher geklärt werden, wer an dem nichterfüllten Rider schuld ist, aber in dem Moment zählt erstmal die Show. Und im Zweifel lieber etwas "zu leise" als total verzerrt und (hinterher) kaputt.


    Janko

    "Lauter" ist nicht "besser"

  • Zitat von "Janko"

    Und im Zweifel lieber etwas "zu leise" als total verzerrt und (hinterher) kaputt.


    Wenn ich vom verzerrten in den unverzerrten Bereich zurückfahre, dann sinkt die Lautstärke um vielleicht 3 dB. Soll dieser Unterschied so wesentlich sein?




    Und am Rande: Wenn ich eine konventionelle (nicht geflogen, kein Line-Array) Anlage, die 110 dB am FOH bringt, halbwegs ausfahre, dann habe ich am maßgeblich Imissionsstandort einen Leq von mindestens 120 dB. Nach den geltenden Richtlinien überschreite ich damit die zulässige Dosis um etwa den Faktor 100, oder umgekehrt gerechnet: Der Gig müsste nach einer guten Minute eigentlich beendet werden...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • sach ich doch, das reicht (fast) immer :wink:


    keine ahnung mit was für einer art von tätern tthorsten da zu tun hatte aber aus eigener, regelmäßiger erfahrung weis ich das da drausen
    so einiges an drastisch unterdemensioniertem unterwegs ist.
    und das budget ist nicht wirklich das problem eher das nicht drüber
    reden.
    denn wenn der va vorher klar macht das das nur so geht und
    nicht anderst und die band die show spielen will, gibts doch für die
    band tech´s keine diskussion. augen zu und durch.

    cheers mud

  • Doch, das Buget ist sehr wohl sehr oft genau das Ding weshalb das Mat nicht unbedingt üppig ausfällt. & ich weigere mich auch mehr hinzustellen als bezahlt wird, auch wenn ich sicher bin dass es mit XX mehr besser klingen würde. Wenn abgeklärt worden ist dass XXX nötig wird, das Buget aber nur XX hergibt, denn ist´s gut. -Das ist aber noch lange keinen Grund ein System über die Grenze zu fahren. Nicht weils kaputt geht, dafür gibt´s Controller, sondern einfach schon weil´s meist scheisse klingt. Das müsste eigentlich jedem Techniker auffallen.


    Bisher habe ich sowas zum Glück nicht erleben müssen. Die Fremdtechniker die ich kennenlernte sind meist mit ein wenig ganz normaler Freundlichkeit -wie man selbst auch gern empfangen werden möchte- sehr kooperativ & nett.


    Wenn die Anlage nun nicht die verlangten 110dB am FOH erzeugt, nun... dann halt nicht. Schade, aber durch klirrende Hörner wird es nicht besser.


    Wenn ein 32CEE fehlt kann man halt weniger Lampen anmachen, oder versucht mann es da auch mit der Brechstange?

    Grüße,
    Frank

  • weils grad so aktuell ist muß ich mich jetzt auch mal melden;


    wenn man auf die Leute zugeht klappt das ab ner gewissen Liga fast immer. Problem gibt meist mit irgendwelchen eintagsfliegen-disco-club-gigs.


    gerade vor 3-4stunden habe ganz kurzfristig den auftrag für ein Club"gig" erhalten: black-music, halb oder voll Playback, 2 Sängerinen.
    Clubgröße: 500 Gäste


    Der Tech des act´s (aus den USA) fordert trotz mehrmaligen Gesprächen Meyer MSL 4 usw. Pult: mind. Midas XL 4, eventl. noch Yami PM 4000 :o


    Verdammt, will der taube fabrizieren ?
    ...und wenn die Midas da steht haben nur noch 450 Platz :D

    Grüße aus Friedberg


    Thomas Knappich
    Klangwerk
    Beschallungs-und Veranstaltungstechnik

  • Grüsze,


    Muß dem Admin Recht geben - wer merkt nach 15min noch die 3dB mehr?
    Wozu immer sinnlos laut fahren und 50% der Zuhörer hat bereits Ohrstöpsel drinnen?


    Für viel wichtiger halte ich es, einen über den Platz ausgeglichenen, unverzerrten Sound ohne viel SchnickSchnack zu fahren. Jedes Instrument und vor allem die Stimme ordentlich herauszuarbeiten und die PA in einem Bereich betreiben, wo sie das auch wiedergeben kann. (Zugegeben nicht immer einfach :-))


    110dB am FOH - *kopfschüttel*
    Halte ich eher für Körperverletzung als ein gutes Konzert.


    mfg
    JF

  • Es gilt hier nicht die Lautstärke noch die Leistung, Verzerrung ist für mich der grösste Killer einer PA. Was nützt mir das runterdrehen der Amps bzw. der Controller wenn der Mischer oder der DJ konstant bei +18dB im roten Bereich fahren, es klingt grauenvoll und es grüsst der Klirrfaktor, da freuen sich vor allen Dingen die Tops. Solange das Signal sauber bleibt vertragen die Speaker kurzzeitig schon eine Menge an Leistung, die Limiter sind ja dafür da um im Extremfall das ganze ein wenig zu drosseln, wenn das ganze aber Klirrt bis zum geht nicht mehr, folgt letztenendes der Tod der Speaker. Die Leistung ist da nicht das grosse Problem solange man natürlich im Rahmen des normalen bleibt. Faktor 2/1 " Amp/Speaker " finde ich immer OK, mehr auf keinen Fall.
    mfg. FRED. :D8)8)

  • zuviel Pegel ist auch nicht gut für den mix ! es wird alles zu brei ganz automatisch, da kann man noch so gut die Instrumente versuchen zu platzieren im frequenzspektrum. Also ich zieh meist nur so hoch das es mir noch angenehm am FOH ist. Wenn die Masse abgeht geb ich auch schon mal stoff. Nach Pausen geh ich wieder etwas runter weil sich das Gehör erholt hat.


    Ist halt ne gefühlstsache.


    Was ich sehr mag ist ne schön fette große trommel so richtig juten plub :P mit ein bisschen klick so bei 10-12khz . Kommt aber wohlgemekrt nich bei allen richtung gut :wink:

  • Zitat von "ADMIN"

    Man kann sich Kompressoren mit einer Ratio von 2 * Unendlich basteln. Geht das Signal 3 dB über den Threshold, wird das Ergebnis 6 dB leiser. Das diszipliniert meist recht gut....


    Hättest Du dafür vielleicht mal eine Bastel-Anleitung?
    Ich überleg gerade, wie dann die Kennlinie von diesem Teil aussehen muss... :o
    Kann man das noch Kompressor nennen? Das ist doch eher ein Ducker, der als Sidechain-Signal das Eingangssignal bekommt... oder seh ich das falsch!?


    Gruss aus München
    Philipp
    ('Fummler')

    Zuletzt bearbeitet von Fummler am Feb 31, 2001 31:14 pm, insgesamt 326-mal bearbeitet

  • Jetzt mein Senf:


    Ich bin sehr oft einer dieser gasttechniker.
    Normalerweise kommt man mit fast allen örtlichen kollegen gut aus.


    was ich überhaupt nicht leiden kann ,ist wenn mich der örtliche meinen Job nicht machen lässt, soll heisen
    den Controller nicht freigibt, den Summen EQ sperrt , nen limiter einschleift undf nicht bescheid sagt uswuswusw.


    da werde ich echt sauer und man kann dann von mir keinerlei kooperation erwarten.


    Aber das passiert Gottsei dank Sehr selten.


    Einfacher Trick ist Kompetent Arbeit machen dann klappts auch mit dem Nachbarn.

    MFG


    Der M

  • was macht man mit kollegen, die nicht lauter machen wollen?? :o


    am vergangenen we, erste band mit eigenem techniker. soweit ja klasse...hat man halt pause und kann dem anderen mal über die schulter schauen.
    von comps wollte er erst mal nix wissen...is ja soweit ok


    soundcheck---dann meine gut gemeinte frage, ob er den saxofonisten nicht doch lieber komprimieren will---> hat er dann getan---> 8)


    gesang, leider aus platzmangel nur in der subgruppe; erst mal keine


    voc check--> kompressor mit mächtig treshold :o


    dann gings los....völliger matsch...0 dynamik....und noch viel zu leise :-?


    das war ein ska und reggea open air!!!


    nur so viel...es wurde bei der nächsten band besser---geht doch!! :lol:

  • Leider gibt es auch in der etwas größeren Liga Techs die meinen die PA voll zu fahren. Wenn dann eben die VU- Meter nicht rechts anliegen ist es zu leise. Schaut doch einfach mal bei ner VA wie With Full Force auf die F.O.H. Console. Ob die Gäste mit in den Ohren gedrückten Fingern im Publikum stehen ist doch denen egal und das bis in die 25igste Reihe. Also ich hatte auch schon ein paar solcher Leute am Pult. Auch sehr uneinsichtig. Frei nach dem Motto: "Das mache ich immer so!" Und wenn Du solchen Leuten das 3fache an PA hinpackst, dann wird auch die volle Kanne gefahren. Zum Glück arbeiten die Limiter in der PA sehr ordentlich so das wenigstens das Holz ganz bleibt. Und ich rede hier jetzt nicht nur von meiner PA sondern von den vielen Partnerfirmen mit verschiedenstem Material. Wie vor ein paar Wochen ein Techniker der einen Pegel von 115 dB (A) am F.O.H. gefahren hat und der stand immerhin 52 Meter weg von der Bühne. Kann man den mal abgesehen vom Material auch für evtl. Körperverletzungen haftbar machen ?
    Bei anderen Lauten bei der gleichen VA war der Sound dagegen völlig O.K. und das bei -8 dB am F.O.H. Pult.


    MfG

  • Zitat von "sachsensound"

    Kann man den mal abgesehen vom Material auch für evtl. Körperverletzungen haftbar machen ?


    Ja, man kann....


    Zur allgemeinen Information, die Seite ist noch nicht wirklich fertig, aber die wichtigen Infos sind bereits drauf: http://www.paforum.de/laerm.html




    Am Rande: Wenn das Publikum bis 1m vor die Boxen konnte, hat der Kollege die erlaubte Dosis um etwa den Faktor 10 000 überschritten. (Hinweis zur Berechnung: 2 PA-Stacks, und bei so großen Stacks erreicht man den theoretischen 1m-Pegel in der Praxis nicht...)

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess