Immer längere Auflegezeiten: Wie handeln?

  • Ich stelle fest, dass die Kunden den DJ immer länger spielen lassen wollen. 10 Stunden sind keine Seltenheit mehr. Das geht eigentlich schon über das physisch vernünftige hinaus.


    Wie geht Ihr damit um?


    Einfach mal ne vorgemixte CD "zum Verschnaufen" abspielen? Da muss man sein Publikum vorher (!) aber schon sehr gut kennen.

  • Also 7 Std sind ja normal - das pack ich auch immer noch im fortgeschrittenen Alter :wink:


    Wenn dann mal Zeitumstellung ist hat man die 8 auch immer ohne Probleme geschafft


    Ich seh das so:


    Wenn die Stimmung stimmt und die Musik den Nerv der meisten Gäste trifft und diese noch ausgelassen feiern so überträgt sich das auf mich - bin dann voll dabei und werde dann auch nicht müde


    Genauso merken die Gäste aber wenn der DJ nicht alles gibt - und damit meine ich nicht nur die Musik die man raushaut sondern auch das WIE - ich stehe zB. die ganze Zeit während mancher Kollege ne große Zeit aufm Barhocker lümmelt - wenn ich sowas sehe denk ich immer "man könnte ja auch mal Spaß an seiner Arbeit haben - und selbst wenn man die nicht (immer) hat wenigstens so tun" :wink:


    Seitdem nicht mehr bei der Arbeit geraucht werden darf bestehen meine Pausen aus ner Kippe in einem nicht einsehbaren Bereich des Clubs während eines ausreichend langen Stücks


    Zwischendurch was fertiges raushauen und womöglich gar nicht mehr präsent sein wäre für mich ein No-Go - kenne allerdings auch Leute die dann 3-6 Songs automatisch per Playlist raushauen - wenn ich sowas sehe könnt ich immer kotzen - Auflegen ist auch Handwerk - und das sollte man auch so handhaben und die ganze Zeit durchziehen.


    Was fertiges würd ich höchstens im Vorprogramm spielen - oft fängt man ja auch an und es ist noch keiner da - dann dudelt bei mir auch was durch - aber sobald auch nur 5 Gäste da sind gehts dann richtig los - und gerade wenns leer ist muss man sich auf die Gäste einschießen und interagieren.


    Und wenn die Gäste und die Stimmung hitzig ist dann reißt man auch 10Std ab - und wenn man dann noch jünger ist erst recht :P


    Private Parties sind sicher nochmal was anderes - und nur für Freunde erst recht - vielleicht sollte man es dann dabei belassen wenn man sich schon über seine "Arbeitszeit" aufregt - selbst wenn ich kein Geld dafür bekäme und es "nur aus Spaß" machen würde hätte ich da kein Problem. Man sollte halt generell Spass am und beim Auflegen haben und wenn es gut bezahlt wird umso besser :grin:

  • Zitat

    Auflegen ist auch Handwerk - und das sollte man auch so handhaben und die ganze Zeit durchziehen.


    Deine Leibeskraft in allen Ehren, aber welche Handwerker "ziehen 10 Stunden durch", also ohne Pause? Immerhin muss man ja bis zuletzt stark konzentriert sein.


    Ich spreche jetzt auch nicht von Hochzeiten, bei denen eh 2-3 Stunden dinniert wird, sondern 10 Stunden Party non-stop. Ich trinke eigentlich ziemlich viel Wasser beim Auflegen, das muss auch mal weg. Und kurze breaks helfen auch, finde ich, sich sammeln zu können, wobei einem meist wieder gute Tracks einfallen, die man noch spielen kann.


    Eine Lösung könnte doch sein, ab 10 Stunden nen zweiten DJ vorzuschreiben, mit dem man sich abwechselt, soll der VA halt bezahlen.

  • Nach Stundensatz abrechnen, dann regelt sich das üblicherweise. :)


    Bei Gala-Veranstaltungen (pauschal, open-end) kann die Zeit schon mal arg lang werden, auch wenn es zwischendurch nur Hintergrundbeschallung ist. Hochzeiten werden gerne mal zu 12-Stunden Jobs.
    Spitzenwert war bei mir 14:00 Uhr - 5:00 Uhr. Mit Auf-Abbau fast 18 Stunden. Hat irgendwie trotzdem Spaß gemacht, besonders als ich die Rechnung geschrieben habe.
    Viel Wasser, Essen nicht vergessen und immer mal wieder bewegen!


    Übliche Veranstaltungen (über Mitternacht) finden in der arbeitsrechtlichen Bewertung IMO an 2 Tagen statt.

    Beste Grüße


    Jochen

  • Solch lange Einsatzzeiten lassen sich oft über die Gage regeln. Die wird entweder mit übertrieben langer Dauer exponentiell teurer oder es kommen Forderungen wie ein Hotelzimmer und zusätzliche Spesen dazu.


    Wenn ich Anfagen bekomme, die eine gefühlt unendliche Einsatzdauer beinhalten, offeriere ich entsprechend hoch. Frei nach dem Motto: entweder es zahlt sich saftig aus, oder es gibt einen gemütlichen Abend zu Hause.



    Ich habe auch schon Kunden abgeraten, den DJ so lange zu buchen, da die Qualität unweigerlich mit der Zeit sinkt. Meist leuchtet das ohne langes Argumentieren ein, genau so wie die Einsicht, dass das auf JEDEN DJ zutrifft...

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat

    Übliche Veranstaltungen (über Mitternacht) finden in der arbeitsrechtlichen Bewertung IMO an 2 Tagen statt.


    Nö:

    Zitat von "Arbeitszeitgesetz"

    ...darf die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden....


    Zitat von "Arbeitszeitgesetz"

    Die Arbeitnehmer müssen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden haben.


    Zitat

    Das deutsche Arbeitszeitgesetz setzt Rahmenbedingungen für die Arbeitszeiten der Arbeitnehmer in Deutschland


    Der selbst auflegende Unternehmer darf sich also gerne selbst versklaven.


    Ein Fall für Rolf G. .... :wink:

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • genau, allerspätestens nach 10 stunden ist Feierabend.


    Bei den DJs haben wir das Problem eher weniger.
    Auf und Abbau der Anlagen wird grundsätzlich von technischen Hilfskräften durchgeführt.
    Unsere DJs erledigen zu 99% Kofferjobs und kommen mit max. 10 Stunden immer klar.


    Bei mittleren Jobs tauschen wir das Personal aus.
    Meistens sind wir mit 2 Mann unterwegs, einer baut auf und zieht den Job komplett oder bis zur 10. Stunde durch, der andere baut ab.


    Natürlich klappt das nicht immer, aber ich denke wir fahren zu 95% ganz gut damit und halten uns an die entsprechenden Arbeitsschutzgesetzte.


    Unfälle die nach der 10 Stunde entstehen, sind auch ganz schlecht zu rechtfertigen.
    Es gibt Firmen die nach der 10. Arbeitsstunde einen Hotelaufenthalt vorschreiben wenn der Rückweg nicht zumutbar ist.

  • Zitat von "f8274"

    Ich stelle fest, dass die Kunden den DJ immer länger spielen lassen wollen. 10 Stunden sind keine Seltenheit mehr.


    Wovon sprichst du denn genau?


    Also Hochzeiten sind keine Seltenheit, auch mal viel mehr als 10 Stunden ohne Probleme, inkl. Auf und Abbau..
    Wobei der Aufbau meistens morgens, oder einen Tag vorher bei mir passiert und ich mich nochmal zu Hause ausruhe, ausser ist zu weit weg...


    Im Club meistens nur 7-8 Stunden und das ist schon viel...
    Für ne After Hour sollen die nen anderen kommen lassen 8)


    Der Blick ins Portemonaie entschädigt doch ziemlich dafür... Du verdienst ja auch keine 10 Euro die Stunde, sondern weit mehr, oder?!


    Wenn doch, dann würd ich mich auch aufregen :D

  • Was ich meine ist, dass früher die Arbeitszeiten als DJ nicht so lange wie heute waren und das sie heute ausufern. Die Kunden haben eine andere Erwartungshaltung eingenommen und es scheint sich zu etablieren, dass ein DJ am frühen Nachmittag bereits zu spielen anfängt (dann erfolgte der Aufbau also vormittags und die Anreise morgens), tja und das soll auch noch möglichst open-end gehen.


    Vor einigen Wochen war ich über 24 Stunden auf nem Job inkl. 2 Std. Fahrt (einfach) und nem überdurchschnittlich komplizierten Aufbau, also Samstag morgens um 8 Uhr weg und am Sonntag morgens um 8.30 Uhr zurück. Wenn wir DJs das grundsätzlich so anbieten, etabliert sich das halt und daher wollte ich mich in diesem Fred mit anderen DJs dazu austauschen, welche sinnvollen Alternativen im Umgang mit diesen Erwartungen existieren.


    Bisher habe ich ne Pauschale für 6-7 Stunden angeboten plus 50 - 70 EUR Aufpreis je Verlängerungsstunde. Das finde ich mittlerweile zu wenig und den Ansatz mit der exponentiellen Verteuerung werde ich mal ausprobieren, bspw.


    o Pauschale bis 02.00 Uhr


    o Verlängerung bis 03.00 Uhr zzgl. 60,- EUR Aufpreis


    o Verlängerung bis 04.00 Uhr zzgl. weiteren 90,- EUR Aufpreis (also plus den 60,- von oben) zzgl. 1 Hotelzimmer


    o Verlängerung bis 05.00 Uhr zzgl. weiteren 120,- EUR Aufpreis, Hotelzimmer sowieso.


    Denn für den Abbau sind nochmal je nach Giggröße 1-2 Stunden zu veranschlagen. Anreisen habe ich im Schnitt 1-2 Std. einfach.
    Neulich musste ich auf dem Rückweg nen Parkplatz ansteuern, konnte kaum noch die Augen aufhalten. Für nächste Woche habe ich mir gleich mal vorsorglich ein Hotelzimmer gebucht, da ich mind. 1,5 Std. Heimfahrt haben werde.


    Die Schwierigkeit mit dem zeitabhängigen Hotelzimmer ist natürlich, dass man dies morgens um 4-5 Uhr ja nicht mehr entscheiden kann, da muss eins reserviert worden sein. Geht die Party dann doch um 3 Uhr zu ende, ist es eigentlich überflüssig.
    Und wie lange gefeiert wird, kann man kaum voraus planen.


    Nen Zweit-DJ finde ich eigentlich sehr gut, dann klappt auch der Auf- und Abbau wesentlich schneller und der ganze Gig ist kurzweiliger.


    Dafür müsste sich bei uns DJs und den Kunden langsam ein Selbstverständnis entwickeln, dass der Aufpreis für nen 2. Mann natürlich ist, genauso als würde sich ein Technikerteam um die Betreuung von Ton, Licht, Künstlern etc. kümmern. Der Zweite könnte auch ein junger interessierter Nachwuchs-DJ sein, der sich evtl. mit 150,- EUR zufrieden zeigt, zumindest mal 1-2 Jahre lang.

  • die normalen Gig's sind eh immer zwischen 6-8 Std, als DJ; von dem her gesehen sollte das ein normaler Mensch auch aushalten; wenn er es nicht tut sollte dieser auch mal in sich gehen :oops:



    während der Fasnet's-Zeit (für die anderen isses ja Karneval :grin: ) sollte der DJ körperlich schon so Fit sein dass er nach 8 Std. keine komplett-Zusammenbruch erleidet...



    und mal ganz ehrlich, wenn eine Person keine 10Std. "körperliche" DJ arbeit aushält, wäre ein Arztbesuch mit anschließender Sport-Therapie sehr angebracht.. aber der Trend geht in unserer Gesellschaft dahin, dass nach sehr kurzer Belastungszeit ein sehr lange Pause folgen muss... dafür wird 90% Sinnloses gelabert :wink:



    mit der Bezahlung, das ist ein anderes Thema......

  • Zitat von "f8274"

    Ich stelle fest, dass die Kunden den DJ immer länger spielen lassen wollen. 10 Stunden sind keine Seltenheit mehr. Das geht eigentlich schon über das physisch vernünftige hinaus.


    Mancher muß für weniger Geld mehr und anstrengendere Arbeit vollbringen.


    MfG
    DirkB

  • Zitat von "Thorsten Erpel"

    Wenn die Stimmung stimmt und die Musik den Nerv der meisten Gäste trifft und diese noch ausgelassen feiern so überträgt sich das auf mich - bin dann voll dabei und werde dann auch nicht müde
    .......... und damit meine ich nicht nur die Musik die man raushaut sondern auch das WIE -
    Man sollte halt generell Spass am und beim Auflegen haben und wenn es gut bezahlt wird umso besser :grin:

    Eben ! - Music is the kick !


    Ich animiere und agiere sehr gerne mit dem Publikum, auch mit dem Mikro. Aber will dabei auf die DJ-Arbeit nicht verzichten = Doppelbelastung.
    (MC war ich noch nicht, aber das könnte ich auch machen.)
    Und ggf. bin ich auch sehr gerne mal "Rampensau" - das gehört dazu, je nach Musik und Publikum.
    Aber soviel Action kostet Kraft - für jeden DJ. Da muß die Musik und das Publikum mir selber gut einfahren, um das lange durchzustehen.


    Vorschlag: Max. 8 Stunden auflegen vereinbaren. Alles darüber ist freiwillig.
    Wenn der Veranstalter mehr will, und der DJ danach weiter machen kann + bezahlt bekommt = ok. Aber eben freiwillig, und nicht als vertragliche Pflicht.


    Kann der DJ nach acht Stunden nicht mehr, dann muß das der Veranstalter akzeptieren. Schließlich wollte + bekam er eine gute Show.
    Oder gleich zu Anfang zwei DJs anheuern, die sich dann aufteilen. z.B. alle zwei Stunden abwechseln ? Dann ist es für den Einzelnen nicht so schwer.


    Le. Sonntag war ich froh, daß ich diesen Job nicht hatte. (Kleine öff. VA, ca. 150 Pax) Acht Stunden lang Volksmusik u.ä. *kotz*.
    Aber die hatten keinen DJ, sondern spielten CDs ab. Sollten die mich je anfragen, dann habe ich "ganz vollen Terminkalender" o.ä. :grin:

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • In erste Linie sollte man klärer ob DJ ein Arbeiter oder Künstler ist.
    -Ist er ein Arbeiter und hat geregelte Arbeitszeiten, dann warum sind die so überbezahlt? Von 21:00-5:00 sind nun mal 8 Arbeitsstunden (in die Dissen). Die DJs die ich kenn verlangen etwa 400 Euro dafür, im Monat dann etwa 3200 bei buchungen Fr und Sa. Ein normaler Arbeiter verdient deutlich weniger und muss 5 bis 6 Tage in der Woche dafür Arbeiten. Anfahrzeiten so wie Essen und Trinken werden auch nicht einkalkuliert.
    -Ist er als Künstler zu bezeichnen, hat er keine geregelte Arbeitszeiten (manche "Mahler" z.B. arbeiten bis zu 16 Std am Tag an eigenem Gemählde) und darf nicht mekkern. Entweder er nimmt das Angebot an, oder eben nicht (ein anderer wird schon machen).


    So wie ich es kenn, läuft eine bis zwei Stunden schon Fertiggemixtes. Sollte man das vielleicht mit Falschgeld bezahlen? Wär doch angemessen :grin:
    Die Sache mit Hotel... Manchmal ist es günstiger den DJ "selbs" nach Hause zu fahren, als den Hotel zu bezahlen.


    Übrigens, die Auflegezeiten haben sich gekürzt (zumindest in die Dissen).
    Früher hat man oft von 20:00 bis 5:00 gearbeitet. Heutzutage ist ab 23:00 bis 5:00 sehr oft vorzufinden.

  • Zitat

    -Ist er ein Arbeiter und hat geregelte Arbeitszeiten, dann warum sind die so überbezahlt? Von 21:00-5:00 sind nun mal 8 Arbeitsstunden (in die Dissen). Die DJs die ich kenn verlangen etwa 400 Euro dafür, im Monat dann etwa 3200 bei buchungen Fr und Sa. Ein normaler Arbeiter verdient deutlich weniger und muss 5 bis 6 Tage in der Woche dafür Arbeiten. Anfahrzeiten so wie Essen und Trinken werden auch nicht einkalkuliert.


    Dir ist aber schon klar, das erhebliche Kosten und Aufwand auf die Vorbereitung hinzu kommen?
    Wenn man im Club als Resident Fr+Sa die Nacht durchmacht und am besten noch zum Sonntag die Afterhour schieben darf, so hat der DJ "nur" von Mo-Do Zeit sich um neue Tracks, sowie deren Playlisten usw. zu kümmern. Das ist in meinen Augen schon ein erheblicher Kosten und Zeitaufwand, schließlich braucht kein Club einen DJ der Woche für Woche das gleiche Set spielt. Für dich als normaler Arbeitnehmer klingen 3200€ ziemlich viel, völlig verständlich! Jedoch bedenke als normaler AN ist das einzigste was du dabei einbringen musst i.d.R deine Stullen, Getränke und maximal Arbeitskleidung (was auch schon heute ziemlich oft durch eine Pauschale vom AG bezahlt wird). Von den 3200 gehen also nun noch neue Musik, benötigte technische Erweiterungen usw. ab. Wenn der DJ noch dazu selbstständig ist muss zudem Versicherung, etc. abgeführt werden. Also bleibt im Schnitt nur noch ein durchschnittlich mittleres Einkommen übrig.


    B2T:
    Zu den 8 Stunden Schichten als DJ muss ich mittlerweile ehrlich sagen, finde ich es ab und an mal ganz entspannt. Wenn man selbst mehrfach öffentliche Partys organisiert hat und weiß wieviel Zeit vorher und während der Veranstaltung rein gesteckt werden muss, ist der DJ Job noch immer am schönsten :)
    Einfach CD Koffer ins Auto werfen, Micro rein und los fahren. Kein stundenlanger Aufbau, nervige mehrfache Absprachen mit Personal und Betreiber, keine Krisen wegen unvorteilhafter Stromkreisverteilung, usw. :grin:

  • Ich redete ja auch von Brutto bei beiden. Versicherungen, Steuern sind selbstverständlich.
    Ohne neues Material steht ein DJ sehr bald arbeitslos da, schon klar. Aber ein riesen Aufwand ist es wirklich nicht.
    Die Frage war, als was sieht sich der DJ. Wenn als nur ein Arbeiter, dann sind manche definitiv zu teuer. Meint der, er ist ein Künstler, dann möchte ein Club, dass durch diesen mehr bezahlte Leute reinkommen, oder wenigstens mehr Umsatz an die Bars wird.

  • Zitat

    Wenn als nur ein Arbeiter, dann sind manche definitiv zu teuer. Meint der, er ist ein Künstler, dann möchte ein Club, dass durch diesen mehr bezahlte Leute reinkommen, oder wenigstens mehr Umsatz an die Bars wird.


    Na ich hoffe doch das sich jeder guter DJ als "Künstler" schimpfen kann. Einer der nur da steht um sein Set runter zu spielen und nicht die "Kunst" des DJ`ing meistert, tut sich und dem Puplikum keinen Gefallen. Man merkt schließlich ob derjenige Bock drauf hat oder nicht :)


    Was du meinst sind wohl eher die Gagen von Internationalen DJ`s und den Noname, bzw. Underground-Künstlern. Beispielsweise was ein David G. kann, kann auch Dj Mustermann, nur mit dem Unterschied das David G. eine Gage im 6 stelligen Bereich bekommt :grin:
    Aber sich über Aufwand und Bezahlung zu streiten wird wohl in unserer Gesellschaft kaum einen Sinn machen. Fairness und Kapital sind 2 völlig unterschiedliche paar Schuhe.


    Hauptsache man prostituiert sich nicht. Das heist Stundenpreise machen und wenn es länger wird, muss eben mehr gezahlt werden. Ich beispielsweise biete einen Pauschalpreis an. Das kann schon nach 5 Stunden zu Ende sein oder erst nach 13. Hier muss man in den sauren Apfel beißen wnen schon so etwas angeboten wird.


    Aber! --> Es ist ein Hobby und mehr nicht, Spaß soll es machen, Geld ist ein netter Zugewinn :)

  • Re: Immer längere Auflegezeiten: Wie handeln?
    Ganz einfach: Kooperation & Arbeitsteilung.
    Aber nicht 2 DJs, mit Wechsel um 24 Uhr (auf die Gefahr, daß einer von beiden dann als Stimmungskiller empfunden wird), sondern Aufteilung der Gewerke:
    DJ/Moderator/Bewegungs-Animateur # und # Technik-Dienstleister/Kistenschlepper/Bullifahrer.


    Allerdings gibs hier im Forum Tausende junge DJs und sonstige HKS, die lieber 20 Stunden alles alleine machen:
    Bulli fahren, Kisten schleppen, Kabel ziehen,... am Pult rödeln bis zum Umfallen oder gnädigen Schluss-Wink des Veranstalters, danach wieder Kabel einrollen, Kisten schleppen und Bulli fahren.
    Und der "Hansi", den man immer zum Kistenschleppen dabei hatte, macht einem nach wenigen Jahren dann den DJ-Job steitig und den Markt kaputt. :evil:
    Solche Spielchen hatte ich früher selbst (fast ausschließlich eigene Veranstaltungen mit zusätzlichem Arbeits-Anfall wie Location putzen...) ne Zeitlang absolviert, aber weitgehend alleine.
    Da wünschte man sich oft noch ne Anhängerkupplung hinten am TandemAchser für nen Wohnwagen und vor sich ne 6-Liter-Maschine die den ganzen Zug mit satten 2 KiloNewtonMeter auch bergauf ziehen kann :grin:


    Ich selbst seh mich als reinen Technik-Dienstleister, der auch für Koffer-Jobber (in dem Fall DJs) gute Tonanlagen und entsprechendes Licht anliefert und aufbaut.
    Auf Chart-Musik und angesagtes Zeuch hab ich null Bock und stelle lieber richtig gute Tonanlagen bereit.
    Gern darf der DJ sein eigenes Pult und Player mitbringen/anstöpseln, der Rest ist mein Job.
    Aber hier im Party-PA würde ein DryHire+Service-Brett wohl fast leer bleiben.
    In der Gastronomie (von kleines Restaurants bis hin zu großen Konferenz-Zentren) funktioniert Aufgaben-Teilung seit über Hundert Jahren sehr gut, nur auf den unteren Stufen des Unterhaltungssektors nicht.


  • Da hast du vollkommen Recht...ich hab das auch mal praktiziert, weil man eben deutlich besser Musik macht, wenn man nicht 3 Stunden vorher noch Kisten schleppt und Bulli fährt.
    Leider ist das nach hinten losgegangen aus 3 Gründen:


    1. Die Lieferkollegen haben Preise aufgerufen, das es sich nach 2 Jahren gerechnet hat, alles selbst anzuschaffen und wieder reinzuwirtschaften.


    2. Ein Teil der Kollegenschaft hat sich dann hinterrücks an die Auftraggeber gewendet, ist 50€ runtergegangen und hat den Job komplett selber gemacht...super wie schnell man aus seinem eigenen Job fliegt.


    3. Trotz Vorgesprächen und Vereinbarungen ist es nie so geworden, als hätte ich es selber gemacht...wie soll ich dann mein Qualitätslogo draufhauen, wenn ich selbst nicht zufrieden bin. Von Unzuverlässigkeit, "vergessen" und Defekten fang ich jetzt nicht an...


    Soviel zu den Erfahrungen dazu.