Wie viel nehmt ihr für ein Multi-Track-Recording??

  • ...wenn Du das eh abmischst, wäre das in meinen Augen ein "Goodie" für die Band

    Ja das wäre es!!

    So wie es ein "Goodie" ist, das ich an der Tanke auch Kippen kriege, aber zahlen muss ich sie dennoch!! :P

    mit 'nem Sixpack bis hin zu 'nem Extra-Hunni

    Der Sixpack (ein Goodie???) ist mir definitiv den Aufwand nicht wert.

    Meine Vorstellung lag in Etwa bei 50 bis 150 Euronen, denn natürlich muss man hier auch darauf achten, wie viel es denn nun wirklich ist.

    Letztens hatte ich einen Typen, mit insgesamt 3 Kanälen. Das der nicht so viel zahlt wie z.B. eine Band wie gestern, wo es insgesamt 32 Kanäle waren versteht sich von selbst.

    Fair bleiben bzw. leben und leben lassen....

    ...wenn Du das jetzt extra anbieten möchtest, mußt Du das halt auch bewerben, solltest aber bedenken, daß die kleine Realschul-Cover-Gruppe aus der Musik-AG dafür maximal ein paar Bier, Würstchen und Kartoffelsalat übrig hat, wohingegen die Bands, die so was haben wollen dann eh den Tourmischer damit beauftragen alle Konzerte auf 'ne HDD mitzuschneiden,

    Ich arbeite derzeit ausschließlich in Venues mit einer Größe von ca 300.

    Da kommt keine Realschulband, aber auch kein 40-Tonner.

    Von daher passt das ganz gut

    ..zu dem wäre mir als betreuendem Techniker vor Ort das etwas unangenehm, wenn da irgendjemand in meiner Verkabelung / in meinem Patching / an meinen Netzwerkkabeln / auf meiner Bühne / an meinem Pult irgendwas rumpfriemelt, um sein Recording der Band zu verkaufen, was ich selber vor Ort binnen 10 Minuten mit dem passenden Material (sofern es denn im vorhinein gewünscht wird, und das dann auch kommuniziert wird, bzw. bezahlt wird) ebenfalls hinbekommen kann...

    Hab weiter oben schon beschrieben, dass ich das nur machen würde, wenn ich selbst am Pult stehe...

  • Dann mal schnell ran, das kann durchaus lukrativ sein ;)


    Für mich sind hier doch ziemlich viele Milchmädchenrechnungen unterwegs, ist ja nichts Neues in der Audiobranche ... Berechnen, oh Gott ... Der Rechner kostet Geld, die Software kostet Geld, die Fähigkeit einen Mitschnitt ordentlich anzulegen und zu planen hat Geld gekostet, das Überspielen und unter Umständen Sortieren kostet Zeit und damit Geld etc. pp.


    Für schriftlich festhalten langt übrigens Mailverkehr etc., das musst du für eine solche Dienstleistung nicht zwingend in Verträge gießen.

  • im kern ist es doch so, das die band da niemanden für 500e in den rachen werfen wird. so viel muß es aber kosten, wenn da extra wer auftaucht und das macht. eine dolle Nische ist das auch nicht, da die meisten Bands einfach nicht das Kleingeld für sowas haben. der mitreisende soundmann macht das ja für kleines geld mit, wenn sie das haben wollen. da wirste als externe preislich nicht hinkommen.

    das ganze macht nur sinn, wenn du Rentner bist und das dann einmal im Monat für 250e machst. das bessert dann etwas die Rente auf. ein richtiges Business sehe ich da einfach nicht.


    weiteres Problem: das was du arbeitest ist auch für die anderen ton Gewerke einfach zu einfach nebenbei mit zu machen, als das du damit ein alleinstellungsmerkmal hättest. wäre ich toller einer band die das will, dann ist die Hardware schnell gekauft dafür und ich streiche die kohle dann gerne selbst ein.


    man darf ja auch nicht vergessen, das die band dann ja noch wen braucht der das für sie aufbereitet.

  • Ich hab‘s bislang für umme abgegeben, das waren aber v.a. kleinere Bands wo ich immer denke dass ich die unterstützen möchte. Reaper kostet fast nix, Rechner hab ich eh mit, Dropbox Pro sowieso. Das waren vorwiegend Situationen in denen ich eh mitgeschnitten habe, als Gefallen für den sehr gut zahlenden Hauptkunden oder als Übung für mich.


    ABER wenn mich jemand spezifisch fragen würde und das ganze eine gewisse Wichtigkeit hat und kein “Gefallen tun” mehr ist, dann würde ich das auch berechnen. Als „double dip“ (zusätzlich zur normalen Bezahlung) finde ich 50-150 angemessen), wenn ich sonst nichts mache, dann meinen normalen Tagessatz.

  • Eine Idee zur Festlegung der Kosten (neben etwas Feingefühl für Bands die Unterstützung nötig haben) wäre das an der Anzahl der Kanäle und der Dauer fest zu machen.


    Z.B. nach dem Motto:

    je 5 Kanäle x-€

    je 30 Min x-€


    Muss da mal drauf rumdenken und gucken, welche Beträge dabei raus kommen.


    Im Endeffekt soll bei einer größeren Anzahl von 6/7/8 Musikern und einer Dauer von 2 Std. etwa 150€ bei rum kommen.

  • die Idee ist gut, du mußt aber die immer anfallenden basisikosten Einpreisen. das bedeutet im grunde:

    150e kosten f packen, anfahrt, abfahrt=fix

    fix+ variable zeit und Kanalanzahl = das muß es kosten.


    die 150e ist willkürlich gewählt, sollte aber bei einem Gig im 50km Radius schon passen.

    man ist ja mit fahren packen, wieder ausladen locker 2 stunden beschäftigt zzgl. Autokosten

  • Wie gesagt, ich rede ausschließlich von Gigs, bei denen ich eh mische.

  • na dann ist doch 100e eine zahl die hier im grunde alle dafür nehmen.

    271,83? :/


    Ich habe jetzt beim durchscrollen nur 150 € oder 50 € bis 150 € gesehen. Das mittelt man besser auf 99€. ;)

    Ich wäre allerdings mit Pauschalpreisen vorsichtig. Dann lieber eine Spanne angeben und schauen, wie die Kommunikation klappt. Und immer erst Kohle, dann die Aufnahme.

  • ABER wenn mich jemand spezifisch fragen würde und das ganze eine gewisse Wichtigkeit hat und kein “Gefallen tun” mehr ist, dann würde ich das auch berechnen. Als „double dip“ (zusätzlich zur normalen Bezahlung) finde ich 50-150 angemessen), wenn ich sonst nichts mache, dann meinen normalen Tagessatz.

    so halten wir das auch, allerdings vornehmlich bei Industrieveranstaltungen. (Tagungen/Konferenzen/Versammlungen/Hybrid)


    Also meistens PGM Ton + ggf. PGM Bild in dem Preisbereich liegt auch irgendwo der zusätzliche Rechner/Recorder-Hardware.

  • damals waren die Zeiten noch fast einfacher. Mini Disc über 2 TRK Recording am GL 2400.

    Das Ergebnis war eigentlich gar nicht schlecht.


    Nun müßte ich über Dante & AES 50 Port beim Digitalmischpult Pro 1 ein Klark Teknik DN9650 nutzen & dann in Logic etc einspielen


    Das ist beschränkt auf 32x32. Habe ich mehr Kanäle, brauche ich noch eine 2. DN 9650, die ich gar nicht habe

  • ...also ich geh' von den Stereo-Zuspielern (2x Tascam SS-R200) via SP/Dif (AES/EBU-Signal) auf 'ne Mutec MC-4, dann via ADAT in's Yamaha-Pult, dort Upscaling auf 5.1, danach via ADAT aus'm Pult raus auf 'nen Alesis DEQ-830, dann via ADAT weiter auf 'n Öhringer 8200, danach analog XLR auf's Amping für die große 5.1-Anlage :) zwischen allem drinne ist 'ne SyncGen Wordclock von ARTAudio.


    Recording geht via ADAT auf 'ne RME HDSPe RayDat in 'ne Win7-19-Zoll-PC :)




    P.S.: ich werf' noch die "42" in's Rennen :S

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Hab das letzte Tage für lau gemacht. Ist doch nur ein Laptop an den sekundären Port anschließen.

    Wie diverse Menschen beschrieben haben, ist es (wenn man es vernünftig machen möchte), doch ein wenig mehr, als nur ein Laptop und ein Kabel.

    Es ist eine Arbeit, es benötigt kompetenz, es ist mit Kosten verbunden und es benötigt Aufwand.


    Diese Dinge sollten entsprechend vergütet werden.


    Oder machst du einen Mischer Job umsonst, weil du ja Ohren und Finger eh dabei hattest???

  • Es kostet definitiv Zeit, die man auch im Catering verbringen könnte.


    1) Gedanken machen was es für ein gutes Recording braucht - Doku, Zusatzspuren, evtl. Abweichungen bei der Mikrofonierung


    2) Recorder (Laptop, 19"-irgendwas) zuverlässig einbinden - Praktisch wenn man ein Pult mit Dante hat, die DVS eh installiert ist und man noch freie Ports am Pult/Switch hat; ähnlich bei Pulten mit USB-Anschluss, falls man den nicht gerade für etwas anderes braucht. Bei anderen (DiGiCo, Midas) hingegen braucht es zusätzliche Hardware, die muss auch irgendwie den ROI erreichen.


    3) Spuren benamsen, u.U. sonstige, klar nachvollziehbare Doku für den, der es später bearbeiten soll, vor allem wenn Mikros nur sporadisch zum Einsatz kommen und sonst vor allem viel Lärm einfangen


    4) Atmomics sinnvoll aufbauen und verkabeln - und nein, Übersprechen über die Vocalmics ist kein adäquater Ersatz


    5) Je nach Vorgehensweise und Soft-/Hardware Export- und Uploadaufwand einplanen - z.B. die X-Live-Karte produziert so ein besch...enes Format, das kann man nicht in jeder DAW stumpf importieren. Das kostet bei längeren Aufnahmen noch einiges an Zeit zum konvertieren.



    Man muss aber auch schauen, von wem man für was gebucht wird. Wenn ich als Bandtönler unterwegs bin, kann das locker mit in mein Aufgabengebiet fallen - genauso wenn mich der technische Dienstleister als FoH für eine Aktionärsgeneralversammlung beauftragt, bei der Floor + Dolmetscher aufgezeichnet werden müssen. Dann wird maximal von mir zusätzlich zum Einsatz gebrachte Hardware in Rechnung gestellt, der Zeitaufwand wird ja eh verrechnet.


    Als Local kann man sich überlegen, wie man's macht:

    - Rechner einfach mitlaufen lassen, Daten per Copy&Paste übergeben (mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass es einfach die nächsten 5 Jahre ungenutzterweise irgendwo Speicherplatz beansprucht)

    - Oder möglichst professionell, mit sauberer Übergabe (siehe vorgenannte Punkte 1-5) und einem Preisschild dran - dann spart man sich die 50000 unsäglichen Aufnahmen die man sowieso weglassen könnte, weil dafür ja am Ende eh keiner Geld in die Hand nehmen will.


    Denn was man nicht vergessen darf: Derjenige, der sich das dann später anhören und evtl. bearbeiten soll, der nimmt auch Geld dafür. Und wenn man dem dann 200 undokumentierte Multitrackaufnahmen vorlegt sagt der auch eher mal "nein danke" bzw. "das wird jetzt aber teuer"

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

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  • Naja, ich denke damit sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an:

    Sobald man Geld nimmt, überlegen sich die Bands, ob sie es wirklich brauchen/wollen/später was damit anfangen wollen.

    Früher habe ich mir viel Arbeit damit gemacht und bei den veröffentlichten Videos zum Konzert hat man dann doch den Kameraton im Video gehört. Da wollte sich also dann keiner die Arbeit machen das Material zu mischen. Ich habe es dann irgendwann nur noch auf explizite Nachfrage gemacht.


    Inzwischen ist es wieder anders. SD-Karte rein, eben alle Kanäle antatschen, die man aufnahmen möchte, auf Record drücken.... ist eine Sache von 3 Minuten - wenn es nur mal irgendwie ein Mitschnitt sein soll. Ja, es gibt hier und da Mehraufwand (z.B. bin ich oft in einer Größenordnung unterwegs, wo ich sonst die Overheads weglassen würde/könnte). Folglich auch hier wieder: Mehraufwand nur, wenn es von der Band explizit gewünscht wird.


    Mich würde tatsächlich mal der Prozentsatz der Bands interessieren, die dann auch noch eine Aufnahme wollen, wenn es was kostet. Ich denke in dem Umfeld, in dem ich mich bewege wären das deutlich unter 10%.