alte Analogtechnik mit Signal "freiblasen"

  • Liebe Gemeinde,


    eine Frage an die alten Hasen:


    Ich habe das oben beschriebene Phänomen bei ein paar alten passiven Wedges, sowie einem Midas Venice Pult, beides steht in einem Jugendzentrum, wo ich aus Nostalgie und dem Support der Jugend wegen gelegentlich technische Betreuung mache.


    Was ist da der technische Hintergrund und durch welche Löt/Restaurationsarbeiten lässt sich das ggf. beheben?


    Vielen Dank und beste Grüße in die Runde!

  • Beim Pult kenne ich das Phänomen, und zwar wenn die Insertbuchsen als eine Stereobuchse verbaut waren, die dann durch einstecken des Inseskabels den Insert erst aktiviert hat, über einen Kontakt in der Buchse. Wenn da lange kein Kabel gesteckt war, ist dieser Kontakt oxidiert und das Signal war weg ... Hochpegeliges Signal eingesteckt und Gain auf Vollanschlag, dann hat es wenn man Glück hatte die Oxidschicht am Kontakt weggebraten ;)

  • So was wird praktisch immer von Oxidschichten auf Kontakten verursacht. Am anfälligsten sind Federkontakte und Schleifer. Dementsprechend würde ich mir bei den Wedges zunächst mal die Endstufen ansehen (Ausgangsrelais und Pegelsteller) und beim Pult die Insertklinken.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ja früher hatte ich immer einen oder zwei Stereoklinkenstecker mit ner Brücke Ring - Tip dabei. Damit konnnte schon so mancher defekter Kanal wiederbelebt werden. Bei Powermixern hilft oft ein Käbelchen von Mixer - Out auf Power-Amp In (da sitzt auch oft ein Unterbrecher).
    Bei den Endstufenrelais gibt's aber keinen Trick außer Power :)

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  • Es gab von Samson auch mal ein paar 31 band EQs, die eigentlich nicht schlecht waren, bis auf das notwendige freiblasen ;)


    Also ja, sowas gibt es, deutet aber in der Regel auf einen Fehler der sich verstärken wird und irgendwann dauerhaft ist.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ein Feilenheft mit einem Stück 6 mm Holzdübel ann Stelle der Feile ist das perfekte Werkzeug, um Klinkenbuchsen wieder gängig zu machen. Den Holzdübel mit Kontaktspray oder Balistol tränken, in die Buchse und drehen. Die geriffelte Oberfläche des Dübels schmirgelt leicht und das Balistol pflegt den Kontakt.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Für Buchsen mit schlechten Kontakt ist das sicher eine gute Lösung, bei den Inserts ist das Problem aber doch der Schaltkontakt, an den man so nur sehr bedingt rankommt.

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  • Ich kenne es tatsächlich auch, daß Hochtöner in älteren Weges mechanisch "freigeblasen" werden müssen. Teilweise auch mehrfach während eines Gigs. Dagegen hilft langfristig Treibertausch.

    Den Fall Insertbuchsen, die nicht ordentlich konnektieren, wenn kein Insert gesteckt ist, gibt es natürlich auch häufig, Soforthilfe sind Insert-Brückenstecker, wie beschrieben. Langfristig Insertbuchsen auslöten, Kontakte säubern und nachbiegen, ggf. Buchsen tauschen (wahrscheinlich schneller und am Ende preisgünstiger).