In der letzten Zeit bin ich auf diversen Jobs einigen Kollegen begegnet und bei diesen Begegnungen kam es auch zu einigen Diskussionen über Sachverhalte, bei denen wir uns nicht immer einig waren. Deshalb bin ich gespannt, was ihr dazu sagt.
1. Zum Thema GBF und Gainstruktur
Die Aussage lautete so sinngemäss, dass man den GBF erhöhen kann, wenn man das Signal am Gain lauter dreht und statt dessen mit dem Fader weniger hoch zieht.
Für mein Verständnis ist es so, dass es beim Feedback jeweils eine kritische Grenze gibt, bei der es anfängt zu koppeln. Diese Grenze wird ab einem gewissen Schalldruck aus der Box erreicht, der zum Mikrofon gelangt. Deshalb gehe ich davon aus, dass es dem Feedback egal ist, wie die Verhältnisse zwischen Gain – Fader – Master aussehen, solange der kritische Wert erreicht wird, koppelt es.
Den einzigen Unterschied sähe ich, wenn man stark komprimiert, weil dann ein grösserer Teil des Signals potentiell den Grenzwert erreichen kann.
2. Zum Thema Mikrofone und Übersprechen
Hier ging es darum, dass mit der Mikrofonierung eine Gruppe von Schallquellen eingefangen werden sollte. Die Aussage war, dass man hier ein besseres Ziel erreicht, wenn man Richtmikrofone benutzt, anstelle von normalen Kleinmembrankondensatormikrofonen.
Hier stelle ich mir den Sachverhalt vor, wie bei einem Scheinwerfer; wenn ich viel mit einer Lampe beleuchten will, brauche ich eine grosse Öffnung. Je grösser die Öffnung, desto eher habe ich auch Dinge im Signal, die ich nicht haben will. Aber ob ich die Stufenlinse mit wenig Abstand wähle oder einen Spot mit mehr Abstand (weil enger strahlend), am Ende muss der Winkel die Gruppe einfangen können, sonst habe ich nicht alles drauf.
Für mein Verständnis hat man im Idealfall ein Mikrofon, dessen Pattern möglichst exakt die Gruppe einfängt. Mir leuchtet nicht ein, wie das Richtmikrofon hier im Vorteil wäre (ausser vielleicht, wenn man relativ weit weg sein könnte, so dass der Druckverlust innerhalb der Gruppe [durch die Tiefenstaffelung der Musiker] weniger stark ausgeprägt wäre. Aber vermutlich täten sich dann andere Probleme auf).
3. Lautsprechertypen und Schallverteilung im Raum
Es ging darum, wie man einen Raum bestmöglich beschallen könnte. Dabei fiel die Aussage, dass man mit gewissen Lautsprechern eine viel grössere Distanz abdecken könne, ohne dass dabei viel Druck verloren gehen würde. Einfach durch ein cleveres Design der Box. Es ging explizit nicht um Linienstrahler und Linearrays, sondern um einzelne Point-Source Topteile (ein Top links, ein Top rechts).
Ich kenne kein physikalisches Gesetz, das dafür sorgen würde, dass der Druckverlust eines gewöhnlichen Lautsprechers anders aussähe, als der, eines etwas teureren Tops. Pro Entfernungsverdoppelung -6dB. Oder gibt es da eine Ausnahme, die ich nicht kenne?
Ich freue mich über eure Ausführungen. Vielleicht gibt es ja noch andere solche moderne Aussagen, die hierzu passen.