extreme Arbeitszeiten: was kann man dagegen tun? IDEEN?

  • Zitat von "Manuela"


    Licht & Ton selber aufbauen. Davon lebt man besser :wink:


    könntest Du vielleicht die ungeschlechtliche Vermehrung von Tagespauschalen etwas näher erläutern?

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • ich mein das etwa so: Wenn schon fast alles da ist gibts wieder zuwenig Arbeit - imho dann auch zuwenig Geld. Wer macht sowas gerne wenn es sich kaum lohnt?
    (finanziell) Gute Baustellen sind inklusive Material , Aufbau & Abbau.
    AAus der Sicht von Tonmännern siehts wohl etwas anders aus :wink:

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • @ manuela:
    Die Kosten-Nutzen-Aufwands Relation fällt durchaus zu meinen Gunsten aus. Kleine Clubs können sich keinen grossen Sound/Lichtaufwand leisten. PA ist in Clubs ohnehin vorhanden, wäre auch seltsam ,wenn nicht.. :D
    Die Relation von vielleicht 200Pax zu den Gagen der Bands ( + Cat + Hotel) und der Technik samt Personal muss doch irgendwo auch für den Club Gewinn abwerfen. Somit bin ich froh, wenn das grobe Zeug da ist, ich mich voll auf Verbesserung der Mikrophone und Peripherie konzentrieren kann und nix mehr schlepen muss. Am Material kann man heute im RnR nix mehr verdienen . Also ist meine Pauschale die Arbeitszeit inkl. Werkzeug ( Pult/Monitor/Mics) . Vorteil: Keine Ausgaben für Lampen und Holz. --> Meine Nische, von der ich gut leben kann.

  • Zitat von "gezz-abba"

    Am Material kann man heute im RnR nix mehr verdienen .


    Gewagte Aussage, die nicht unwidersprochen bleiben kann. Sicher gibt es besser bezahlte Sparten, aber wer gescheit kalkuliert, dem verdient auch das Material im Rock´n Roll-Geschäft Geld.

  • irgendwie hat Gezz Abba schon Recht,
    wenn man sich mal betrachtet was ein MAC2k neu kostet, wie oft der rausgeht und was man letztendlich an Mietgeld dafür hat (abzüglich Verschleißpauschale und Sparen für Ersatz nach 5j), was bleibt denn da übrig ?
    Man kauft sich gebrauchtes, setzt es mit viel Müh und Zeit wieder in Stand und geht dann lukrativer in den Markt - hier hat man jedoch zusätzliche Arbeit investiert anstelle der Mehrkosten für etwas ganz neues (was nach ein par Einsätzen ebenso "gebraucht" ist.
    Mir persönlich liegt es sehr alte Dinge wieder hübschzumachen und somit mehr Arbeit umzusetzen, andere holen sich alles neu und wechseln nach 2-3 Jahren, dafür ohne die aufwendige Instandsetzung.
    Material muß raus, im Lager verdient es nicht. Wer kann das schon perfekt arrangieren? Wenn man guggt was alles da ist (und nicht unterwegs) kriegt Stirnrunzeln, aber ist nichts da gibts keine Arbeit.
    An einem Tonmann kann man sich mit etwas Glück 100 Euro dazuverdienen, das hat schon eher was. Nur geht das Eine nicht ohne das Andere, wie mans auch macht es ist verkehrt. Alles ist verkehrt 8) Und es ist laut und läuft weiter.
    Dazu kommen noch diese "Rider", (=Sparverbot), kombiniert mit der Maulerei über die Mietpreise. Und all der Plunder den man gekauft hat und dann doch nicht braucht. "Wertverfall" ist auch ein interessantes Wort. Die Sachen werden teils immer billiger, das stellt einen direkten Verlust von Betriebskapital dar.
    Und wenn ich mal old & ugly bin reicht das Lächeln auch nichtmehr aus um viele Zuschläge zu bekommen. Dann werd ich einfach Hausfrau und nehm das restliche Gaffa für den Kinderwagen :D:D:D


    Also eindeutig der falsche Beruf. Genau wie die meisten anderen Berufe auch

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "gezz-abba"


    Und genau diese Szene macht mir am meisten Angst.


    Nö. Da gibt’s keinen Grund, Angst zu haben. Verglichen mit „damals“ finde ich das Sicherheitsbewusstsein auch bei den ganz Jungen heute ziemlich hoch entwickelt.
    So ein Forum wie dieses ist dafür eine feine Sache. Hier stellen schon Fünfzehnjährige (sicherheits-)technische Fragen, auf die ich mit Dreißig noch nicht gekommen wäre.


    Aber es gibt auch Grundsätzliches, was sich niemals ändern wird: Egal, ob Dir (1970) ein Pressspan - „Voice Of Theatre“ – Nachbau auf die Füße klappt oder (2005) ein 60 mal 60 Betonunterleger für einen SL 1210 – der Lerneffekt ist a)vergleichbar und b)unvergleichlich.

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "Manuela"


    Dazu kommen noch diese "Rider", (=Sparverbot), kombiniert mit der Maulerei über die Mietpreise. Und all der Plunder den man gekauft hat und dann doch nicht braucht.


    Für den Materialkauf gilt eine eiserne Regel: Hab’ ich’s nicht, will es jeder mieten – egal, zu welchem Preis.
    Ab dem Tag, an dem es originalverpackt in meiner Halle steht, ist das Zeugs unwiderruflich OUT.


    Rider dagegen sind toll. Zumindest, wenn ich sie selbst schreiben kann. Im Bedarfsfall kann ich dann nämlich zufällig auch günstig liefern.
    Das ist schließlich auch der eigentliche Sinn von Ridern....

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "BillBo"

    Nö. Da gibt’s keinen Grund, Angst zu haben. Verglichen mit „damals“ finde ich das Sicherheitsbewusstsein auch bei den ganz Jungen heute ziemlich hoch entwickelt


    da habe ich andere eindrücke...


    Zitat


    oder (2005) ein 60 mal 60 Betonunterleger für einen SL 1210 –


    alte Grabsteine sind prima dafür.... :D



    Im übrigen tendiere ich auch eher dazu, altes bewährtes MAT wieder aufzubereiten und dem Markt neu zu präsentieren. Es ist die wirtschaftlichste Methode. Und was den Rider betrifft: "Wir können ja mal drüber reden, Du. ... ". In meiner Liga klappt das bestens...

  • Zitat von "gezz-abba"


    da habe ich andere eindrücke...


    Du weist einfach nicht, was die Alten damals alles so verbrochen haben :D

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Also, alles ganz interessant hier!


    Ich denke jeder weiß was auf ein zukommt wenn er Rockn`roll macht. Jeder wieß auch was auf ihn zukommt wenn er Industrie macht!


    Wenn ich weiß was auf mich zukommt und ich mach es trotzdem, darf ich mich dann beschweren?
    Darf ich das alles als Job sehen? Natürlich will ich ja durch die ganze Geschichte leben, aber ist es nicht ein großes Hobby, ich denke jeder der Freiwillig Veranstatlungstechnik macht, vorallem wenn er die Chance hat etwas anderes zu tun, muss Spaß dran haben und weiß genau was der job fordert!


    Natürlich hat jeder auch seinen Tiefpunkt und NullPunkt, muss ich den denn wirklich überwinden und weitermachen?
    Klar muss ich - weils im endeffekt mein Job ist, meine existenz, die ich mir versuch wie ein Hobby zu gestalten und das ist das schöne an dem Job.


    Ich will ihn ja machen - ich kann gar nicht ohne - Bürojob? Oder lieber stress und erfolg ?


    Und es soll leute geben die aus Streit und überforderung, stress ähnl. Kraft ziehen - ich denke ohne Stress, ohne neue Erlebnisse und das letzte Bier am Ende des Abends auch wenns nach 24 Std. (natürlich sollte es nicht immer so sein) wäre es kein toller Job!

  • Hallo,


    Zitat von "DAStudio"

    Ich denke jeder weiß was auf ein zukommt wenn er Rockn`roll macht. Jeder wieß auch was auf ihn zukommt wenn er Industrie macht!


    Wenn ich weiß was auf mich zukommt und ich mach es trotzdem, darf ich mich dann beschweren?
    Darf ich das alles als Job sehen? Natürlich will ich ja durch die ganze Geschichte leben, aber ist es nicht ein großes Hobby, ich denke jeder der Freiwillig Veranstatlungstechnik macht, vorallem wenn er die Chance hat etwas anderes zu tun, muss Spaß dran haben und weiß genau was der job fordert!
    ...
    Und es soll leute geben die aus Streit und überforderung, stress ähnl. Kraft ziehen - ich denke ohne Stress, ohne neue Erlebnisse und das letzte Bier am Ende des Abends auch wenns nach 24 Std. (natürlich sollte es nicht immer so sein) wäre es kein toller Job!


    egal welche Arbeit man tut, sie sollte einem schon einigermaßen Freude bereiten. Allerdings ist es gefährlich, in seiner Arbeit vollends aufzugehen und nur dafür zu leben und sich auch zu verschleißen (die Gefahr sehe ich schon bei sich häufenden 24h-Gewaltakten).
    Schnell ist man ausgebrannt. Das Burn-Out-Syndrom befällt mit Sicherheit auch die ganz harten Kerle.


    Ein eher entspanntes Verhältnis zur Arbeit; sie als notwendiges Beiwerk zu betrachten, um ein Leben mit angemessenem Standard führen zu können; hilft übrigens recht gut, Burn-Out zu verhindern.


    MfG


    DirkB

  • Lange Jobs sind durchaus mal ok, wenn man weiß, auf was man sich einläßt.


    Aber 24 h Schlachten mit zuwenig Hands kaum Essen usw sollten Doch eher die ausname bleiben.
    Nicht umsonst gibt es genug kollegen, denen mit 30 ihr kreuz ( sagen wir ösis zum Rückgrad ) hin ist. :?


    Ich persönlich habe kein problem, viel zu arbeiten, muß aber auch die 20 - 24 H Schlachten nicht mehr unbedingt haben.
    Und wenn, dann soll der Verleiher eine gute Kohle springen lassen, oft gehts ja darum, sich zusätzliches Personal einzusparen. :oops:


    Aber ich habe auch mein Privatleben.
    Sozializing mit Freundin und Familie ist mihr wichtig. 8)


    Irgendein Weiser ( Konfuzius oder LaoTse oder so wer ) hat mal gesagt:
    Das worin man im Leben seine meiste Energie reinsteckt, das bleibt einem am Ende mal über, wenn man alt ist.
    Und wenn die meiste Energie nun das arbeiten war?? was hat man dann noch ??

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Lebensqualität ist das eine Thema, Arbeitssicherheit das andere.


    Einem Kollegen von mir ist mal beim Abbau in einer Messehalle ein Scanner abgestürzt (irgendwas in der 40kg-Klasse und von ganz oben...). Direkt darunter stand einer, der hat auf den Aufschrei aber noch richtig reagiert und ist 'nen Schritt zurück. Den Scanner konnte man gleich in den Container werfen, aber der mit den intakten Reflexen läuft heute noch rum (und der Kollege und sein Arbeitgeber laufen heute noch frei rum). Jetzt rechnen wir mal auf die Reaktionsfähigkeit noch 12 Stunden drauf.



    Ganz abgesehen davon: Nach dem Abbau fährt dann meistens einer den 7,5-Tonner heim. Was bleibt wohl von einem durchschnittlichen PKW übrig, wenn der damit frontal kollidiert?




    Wenn jemand nur Lightshow programmiert und dann mit dem Taxi in's Hotel fährt - meinetwegen, muss jeder selbst entscheiden. Aber sobald andere gefährdet werden, sollte man sich aus gutem Grunde an's ArbZG halten.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • meine rede.


    ich halte absolut nichts davon, megalange jobs zu verharmlosen.
    das scheint mir verantwortungslos zu sein.


    jeder kennt das doch, wenn man sich nach 16h job mal aus versehen den finger im stativ einklemmt und im selben moment genau weiss, das dies morgens beim aufbauen nie passiert wäre, weil man da noch fit war...


    finger einklemmen ist natürlich nicht so schlimm, aber das lässt sich eben auch auf die reaktionsfähigkeit umlegen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    meine rede.


    ich halte absolut nichts davon, megalange jobs zu verharmlosen.
    das scheint mir verantwortungslos zu sein.


    Ich verharmlose jetzt mal einen.


    Aufgabe: "Festinstallation": Aufhängen und anschließen von 620 Neonlampen, Einbau von 80 Kleinlautsprechern, in abgehängte Decke, verlegen mehrerer Kilometer Netzkabel, mit kleiner Hebebühne (mit Anhänger für die Lampen *g* )
    Location: "Supermarkt"


    Lassen wir das eine "Fachfirma" machen.
    Der Elektriker kostet pro Std. 45,- € , wenn man einen guten Deal macht 38,- (die Lehrlinge zum vollen Satz).


    Nun holen wir, rein aus Neugierde, mal eine Firma für Veranstaltungstechnik und beauftragen diese damit, den Supermarkt zu verdrahten. Der Meister kostet für 10h = 250,- , alle anderen 200,-


    Wenn das nun von 8 Leuten durchgeführt wird, innerhalb von 4 Werktagen zu je 10 Std., was ist dann der bessere Deal ? Für die Elektrofirma bleibt nurnoch der Schaltraum übrig mit den Rittalkästen, ansonsten hoch lebe die VT :D Ihr werdet noch viel viel Arbeit bekommen, alles ohne Truss und Safetys. :D:D :lol: :roll:

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • In dem Fall sollte man bei der Preisgestaltung tatsächlich mal der Vergütungsstudie des VPLT folgen.
    Allerdings sind dort Supermarktlampenundboxenaufhängekräfte nicht explizit beschrieben :D8) :lol:
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Zitat

    In dem Fall sollte man bei der Preisgestaltung tatsächlich mal der Vergütungsstudie des VPLT folgen


    Alter Schwede!!! Das kannte ich bislange garnicht. Danke auch noch!
    Und jetzt darf jeder Freelancer mal die Hand heben der die "empfohlenen" Preise tatsächlich bekommt. :?:


    Wenn jetzt auch nur einer "ja hier, täglich" schreit muß ich wohl einiges überdenken...


    Meine Güte, wäre ich reich! :D


    Gruß, Michel