hallo,
ich hatte neulich das vergnügen, das neue T4 DVA von db ausgiebig zu testen. ( http://www.dbtechnologies.com/mod_produkte.cfm?pgid=1&pugid=5&psugid=24 ) Und zwar 6 module je seite, fullrange, mit zwei konventionellen doppel 15" je seite als kleines fundament. Die systembässe passten leider nimmer in den bus, die T4 cases verdammt riesig waren. Das ganze hatten wir an dem angebotenen Array-Trusstower aufgehangen. Der aufbau gestaltete sich mittels der italienischen bedienungsanleitung etwas schwierig, da der tower aus einer unzahl unlogischer teile besteht. ( etwas komplexer als auf dem bild) Das sytem selber war zu jeweils 2x3 stacks im über 120cm haubencases mit zwei schubladen darüber verpackt , worin sich noch das cradle und die verkabelung befand. "Etwas" hakelig beim abheben der haube , aber db in köln teilte mit , dass das case noch nicht spruchreif ist. Zum glück, denn das ding ist imho eine fehlkonstruktion. Die stacks können darin nicht fertig gewinkelt eingepackt werden und es ist für den anwender kompakter Systeme zu schwer und zu hoch.
Leider gab es auch die Software dazu noch nicht. Ich musste also nach gutdünken das mit 12 elementen zugegebenermassen übertriebene Setup für ein kleines feld mit max. 30 m tiefe einrichten. Das sytem kann je element in 2,5° schritten gewinkelt und mittels Drehschalter auf 8 verschiedene Positionen von Nah- auf weitfeld justiert werden Das ganze also mit zwei elementen auf o° im mittelfeld, die anderen 4 nach gefühl ausgerichtet und eingestellt.
Ort: kleines kirchgemeindefest mit vielleicht 600 besuchern. Das ganze System lief leider nur auf vielleicht 25%. Als Bühnenprogramm liefen:
ein shantychor, eine Irish-Folk combo, etwas Disco-theater ( starlightexpress ) und Konserve allgemein. Gut gemischt also .
Der erste klangliche eindruck mit sprache: Sehr durchsetzungsfähig und gut gerichtet. Irgendwo bei 1,6 kHz vermisste ich eine gewisse Offenheit . . Es klang etwas gedrückt. Ich schiebe das mal zunächst auf das ungewisse Curving... Also am EQ etwas mehr reingegegeben . Auf der bühne selber war von der anlage kaum etwas zu hören, was mir für den Shantychor viel Rückkopplungsfreiheit verschaffte. Da ich den Chor sehr gute kenne , war ich von dem Klang des Systems recht begeistert und habe ihn selten vorher so gut und mit soviel wärme hinbekommen ( 5x beyer m420, etwas unkonventionell aber praktikabel ) . Reserven hatte ich noch genügend.
Ebenso verhielt es sich mit der Bratsche der Folkband. Mit wenig EQ hatte das Instrument ( per AKG c900) einen ausgewogenen Klang ohne grosse Resonanzen. Genauso verhielt es sich mit Klarinette, Flöte und dem Sax. Kein bischen überbetont und natürlich. Selbst kleinste Hallzugaben rächten sich mit deutlicher Präsenz. Und diese folkband ist NICHT leise.... Mit Feedbacks hatte ich nicht die geringsten Probleme.
Die Stimmenwiedergabe war sehr deutlich und selbst laute Gesangspassagen klangen klar und unaufdringlich, teilsweise schon etwas sehr bassbetont, aber das lag wohl mehr an den zusätzlichen Subs.
Alles in allem war ich von dem ersten eindruck zu dem system sehr zufrieden, klanglich recht ausgewogen, eher etwas löchrig als überbetont und halte es, gemessen an dem Preis für ausgesprochen gelungen, was man von den DB- Opera-tupperkisten nun nicht immer behaupten kann. Ich denke, dass es mit einem JBL VRX sehr gut mithält , wenn nicht sogar besser klingt , dabei einem Line-Array näher kommt und wesentlich flexibler ist als jenes, alleine schon wegen der möglichkeit der winkelung. Ich würde es gerne mal mit einer Q im vergleich hören... Als günstiges kompetentes System für kleine/mittlere Events kann ich nur meine empfehlung aussprechen. Wir überlegen uns davon 8 elemente anzuschaffen, werden allerdings noch andere ( aktive) systeme unter die lupe nehmen .
Jetzt bin ich mal gespannt auf Eure erfahrungen damit. Ich hoffe, mein eindruck kommt einigermassen rüber, ich bin schliesslich kein testjournalist...
gruss,
arnt