I don't need that, 2.0

  • Zitat von "audiobo"

    Wenn sogar schon so mancher Tonkutscher sich als Kunstschaffender sieht.


    "Sounddesigner" nennt sich das lächerliche Volk... einfach nur peinlich, sowas :lol:

  • Zitat von "audiobo"

    Erzähl einem Musiker mal er wäre Dienstleister, das gilt ja schon fast als Blasphemie


    Och das hängt davon ab wessen Noten er spielt! Spielt er die eigenen kauft der Kunde Musik. Spielt er die Noten des Auftraggebers ist er Dienstleister.


    Zitat von "Audiowerk"

    "Sounddesigner" nennt sich das lächerliche Volk... einfach nur peinlich, sowas


    Naja im klassischen Sinne ist ein Sounddesigner beim Film beschäftigt. Er macht dort Geräusche. Im Theater wurde das mal abgewandelt fuer Leute die mit Sound die Show unterstützen. So Tricks wie 3D hören und Geräusche mit Ortung etc. Und wenn man mal Phantom der Oper gehört hat ist das schon kreativ.
    Richtig ist allerdings das der Kollege auf dem Stadtfest sicher bestenfalls Tonmann ist.

    Practice, Practice, Practice

  • Mir wurde mal folgendes zugetragen (ACHTUNG: kein gesichertes Wissen): Tontechniker, Tonleute und der gleichen kommen nicht in die Künstlersozialkasse - weil keine kreative Tätigkeit. "Sounddesignern" hingegen unterstellt man Kreativität - und somit genießen sie die "Vorteile" der KSK.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • und angenommen, man mischt bands live sehr oft und macht aber auch studioproduktionen für film; dabei auch die soundeffekte für den film? dann kann sich der mischer doch in der tat sounddesigner nennen, oder? ;)

  • Ihr habt Sorgen! :lol:


    KSK ist ein eigenes Thema. Anfangs (als die zwecks Existenzberechtigungserlangung noch dringend Mitglieder suchten) war man als Tonler schon Künstler, wenn man seinen Namen auf ein, zwei halbseidenen Live – CD Produktionen unter 'Credits' vorlegen konnte oder im Flyer eines alternativen Theaterprojekts als Akustikverantwortlicher aufgeführt war.
    Heute, wo da jeder rein will (weil’s ja so schön billig ist) muss man selbst als Musiker schweres Geschütz auffahren – z. B. nachweisen, dass man mit Musik wirklich nachhaltig den Hauptteil seines Lebensunterhaltes bestreitet – um eine reelle Chance zu bekommen, in den erlauchten Zirkel derer aufgenommen zu werden, denen der klamme Staat großzügig die Hälfte ihrer SV spendiert.
    Halt immer schön so, wie’s gerade politisch opportun ist. :roll:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Steuerlich gesehen kann der Mann hinter dem Tonpult durchaus künstlerisch tätig sein, wenn seine Aufgabe in der "Erstellung eines Gesamtklangbildes im Rahmen künstlerischer Darbietungen / Aufführungen) besteht.

  • Angesichts des Umstandes, das nicht erst seit Jimi Hendrix Lautstärke als stilbildendes Mittel anerkannt ist, haben sicherlich etliche der o.g. Kollegen eine unstrittige Anwartschaft auf zumindest quasi-künstlerische Wahrnehmung... :D

  • Hör mir bloß auf... ich musste gestern Abend als Materialzulieferer zu einem Kollegen raus, der in einem kleinen Zimmer mit 2,20m Deckenhöhe und ein paar Stehtischen darin eine Stromgitarrenkapelle zu mixen hatte. Als ich eintraf, machten drei Männekes gerade Soundcheck. Die PA spielte noch nicht, denn ich hatte die AD-Wandler unterm Arm. :D Die Abnahme der gestellten Backlinestacks war zweifellos vollkommen unnötig - ich hatte keine Möglichkeit, mit meinem Kollegen verbal zu kommunizieren, derartig infernalisch laut war es... die Herrschaften hatten unzweifelhaft nicht mehr alle Tassen im Schrank. Umso größer war dann die Erleichterung, als ich nach erfolgter Lieferung wieder nach Hause aufs Sofa durfte :roll:

  • Auftraggeber die davon ausgehen, dass man das Spare Material was ich auf den letzten 3 Aufträgen dabei hatte auch beim 4. Auftrag dabei hatte..


    Sorry.. Headsets sind nicht gebucht und waren die letzten Male nur dabei weil ich zu faul war sie aus dem Case zu tun und diesmal liegen sie eben schon bei nem anderen Kunden der sie gebucht hat. Somit: Pech gehabt! Nicht bestellt - nicht mein Problem.. :)

  • Zitat von "skyworker"

    Mir wurde mal folgendes zugetragen (ACHTUNG: kein gesichertes Wissen): Tontechniker, Tonleute und der gleichen kommen nicht in die Künstlersozialkasse - weil keine kreative Tätigkeit. "Sounddesignern" hingegen unterstellt man Kreativität - und somit genießen sie die "Vorteile" der KSK.


    ...mir wurde vor über 3 Jahren von einem Mtarbeiter der KSK angeboten, doch auch in die KSK einzutreten, da ich ja schon jahrelang freischaffend an Theatern & kulturell orientierten Institutionen für Licht, Ton & Bühne arbeite... - habe jedoch dankend und mit einem Lächeln abgelehnt...


    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • seit gestern weiss ich wieder, warum ich die letzten Jahre keine kleinen Stadt(teil-)feste mehr gemacht habe. Trotzdem bin ich (nett, wie man so ist), als Vertretung eingesprungen. Es kam, wie es kommen mußte:


    - bis auf das Programmheft gab es keine Rider
    - eine 60er Jahre Band spielte als Erstes.. laut Programmheft 40 Jahr Bühneerfahrung .. also Profis :D
    - bei Aufbau gabs übliche Kommentare wie "letztens haben wir über D&B gespielt - komplett. Das war ein Traum. Wir selbst haben auch noch EV .. blabla .."
    - nee, nen Bass-Amp haben wir nicht, das ist immer so ne Schlepperei, du hast ja Monitore, nimm ne DI-Box für den Bass
    - nee, nen Gitarren-Verstärker haben wir auch nicht, du hast ja die Monitore, das reicht. Möchtest du das Klinkekabel aus* meiner DI haben oder gehst du da direkt ran?
    - die Band spielte (mit etlichen Pausen zum Biertrinken und um im Backstage Freunde zu begrüßen) immerhin 4 (!) Stunden *seufz*
    - mit jeder Pause .. ähhmm ... jedem Bier änderten sich nicht nur die Monitorwünsche, sondern auch die Aussteuerung der eigenen Instrumente.
    m
    * der DI-Ausgang war von XLR auf Mono-Klinke adaptiert! *seufz*


    Und weils so schön war, kam auch
    - der Veranstalter, daß es zu laut war
    - ein Besucher, dem unten rum zu wenig "Druck" war
    - der nächste, der sich für den tollen Sound bedankte
    - einer, dem es rechts aussen zu leise war
    - ein Besucher, der besoffen hinter dem Rollstuhl seiner Frau hertanzte
    - ein anderer, der mit mir über D&B LineArrays und seine Technik philosophieren wollte (wobei das noch am angenehmsten war)
    - und die obligatorischen "wer spielt denn da?" "wie lange spielen die denn noch?" "was lief denn da vorhin in der Pause für ein Lied?" "wo ist denn hier das Klo?"
    - einer, der so dicht war, daß ich nicht verstanden habe, was er überhaupt wollte
    - und ein Vollpfosten, der sich immer wieder direkt neben dem Pult am FOH mitten in den Weg stellte - trotz deutlicher Ansage


    Da dachte ich dann, die nächste Band kann ja nur besser werden.
    Auf die kleine Bühne kamen dann allerdings
    - 4 Gesangsmikros, davon ein eigenes MD441 (?) und 2 eigene AKG D3700 (seufz) - immerhin hatten die Stative dazu eigene Bierdosenhalter
    - ein Drummer mit eigenem Headset inklusive selbstgebauten Fußschalter dafür
    - 2 Keyboards
    - 2 Saxophone
    - 2 Gitarrenamps mit je 2 Gitarren
    - Akustikgitarre
    - Akustikbass
    - Schlagzeug


    In Summe also 6 Gitarren.


    Der Keyboarder wollte neben seinem Behringer Submischer dann spontan auch noch einen eigenen In Ear Mix haben. Mit "von allem etwas". Das sollte übrigens auch auf die anderen Monitore.


    Kurz: 30 Kanäle voll.


    Als ich den Marschall JCM 900 mit einem Sennheiser Briket abnehmen wollte, kam die Nachfrage, ob ich die Gitarre nicht lieber über ne DI abnehmen wollte. (wtf?)


    Die Sängerin schaffte es dafür, sich mit ihrem (schaltbaren, aber eingeschalteten) SM-58 direkt vor den Monitor zu knien, um ihre heruntergefallenen Liedzettel zu sortieren. Das Feedback war auch der Bühne wohl relativ laut, bevor ich es abschalten konnte.


    Der Bass klang nicht nur sehr "crisp" sondern schnarrte wie Hölle.
    Aber das wäre normal, der wäre halt nicht einfach abzumischen, weil das wäre ja ein Akustik-Bass.
    Das erklärte mir dann ein Typ, der die Band "sonst immer abmischen würde" - auf meine irritierte Nachfrage, ob er jetzt der Bandtechniker wäre, und ob er die Band abmischen wollte, kam nur ein "ich will dir ja den Job nicht wegnehmen". Ich soll das mal ruhig machen.
    Dafür kamen von ihm zwar weder Ansagen, noch Hilfestellungen, aber er leistete mir mit seiner Frau den ganzen Auftritt über Gesellschaft am Mischpult (seufz)


    Als kleine Entschädigung gab es dann zwischendurch noch 2 Transvestiten mit einer viel zu leise gepegelten Vollplayback-CD (die aber umso lauter laufen sollte) und viel zu flachen, miesen Witzen.
    Immerhin konnten sie ihre Mikros vertauschen und damit auch direkt vor den Boxentürmen herlaufen .. arrggghhh.


    Ich fand, das Feierabendbier war redlich verdient.


    Am nächsten Tag ist übrigens der "Laufsteg" für die Modenschau an dieser Bühne zusammen gekracht. Der eilige am Morgen aufgebaute Laufsteg, bestehend aus einem Scherenpodest und einem Vario-Bütec, kam vom Zeltbauer des Veranstalters.
    Und weils wohl so schön aussah, blieben die zusammengekrachten Element auch den restlichen Tag einfach vor der Bühne stehen.


    Zum Glück war ich da mit meiner Tochter im Zoo ...

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • An solchen Tagen lernt man am meisten :)
    Hat ja nur noch die örtliche Musikschule mit Einzeldarbietungen gefehlt.


    Ich fühle aber mit dir, hatte ich doch vor knapp 4 Wochen auch so einen Tag....
    Gute Kapellen mischen sich von ganz alleine, aber die ungewolltgewordenen Oldiebands sind das Ingwer in der Suppe.


    Das Leben ist kein Ponyschlecken!
    lg

    peter birkholz

    pb-showtechnik.de

  • Sehr witzig. Wenn ich das Programmheft zum ersten Mal vor Ort an der Bühne sehe, ist es für sowas wohl zu spät.


    Gehört es inzwischen eigentlich zum "guten Ton" (muhuha) den Bands einen kostenlosen Mitschnitt zur Verfügung zu stellen? Diese 60er Band war schon angepis**, als ich diesen Wunsch (dank analogem Pult ohne Recorder) nicht erfüllen konnte - das schien für den Typen selbstverständlich zu sein!?

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  • grundsätzlich ist es bei mir so:
    wenn ich vorher genug informationen bekomme, wird jede band problemlos zufrieden gestellt.
    wenn es vorher keine infos gibt, wird das genommen was ich eingeplant habe. wenn es plötzlich doch viel mehr sein sollte wird eben improvisiert - selbstverständlich im rahmen des machbaren.


    so hatte ich am samstag auch eine vorband, von der ich vorher wusste:
    - drumset
    - 2x e-gitarre
    - key
    - 3x gesänge


    vor ort stellte ich dann heraus:
    zusätzlich gibts noch:
    - 2x vocals (also 5)
    - leslie kabinett
    - 2x akkuklampfen
    zum glück hatte ich noch zwei gesangsmikros und ein paar Di-boxen als reserve eingepackt. für die mikrofonierung des leslies musste die band dann aber selbst sorgen. dafür hatten sie glücklicherweise ein SM58 und ein Beyer M300 in irgendeiner tasche dabei, somit war der abend gerettet ;)


    ich habe kein problem mit dienstleistung, aber ich lass mich nur ungern verarschen. wenn die herren musikanten meinen das würde auch ohne informationen klappen, dann müssen sie eben mit improvisationen rechnen. meine erfahrung zeigt mir dabei: irgendwie klappt´s doch immer 8)


    da fällt mir nochwas ein, was mir vor ein paar jahren mal passiert ist:
    i.d.n:
    musiker, die sich über einen zu dünnen monitorsound beklagen, aber selbst null komma null bass in der stimme haben...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Tut das denn eigentlich not, den ganz normalen Arbeitsalltag in einem der absoluten Top Ten Traumberufe unserer heranwachsenden Jugend (gleichauf mit Eventmanager/ Netzadministrator/ IrgendwasmitMedien) hier immer wieder so völlig unreflektiert zu glorifizieren?
    Es gab, so lese ich da heraus, offenbar (vermutlich) eine Bühne, ein Programm, ambitionierte Künstler, abwechslungsreiche Darbietungen, Begegnungen mit kontaktfreudigen Mitmenschen. Das alles an der frischen Luft, inmitten des 18 Std. Nonstop – Cateringparadies – Ambientes eines sympathischen kleinen Stadtteilfestes. Und die bewundernden Blicke der lokalen Damenwelt auf den 'DJ' unter seinem schicken Einwegzeltling zwischen Räucherkartoffelbude und Wildpinklerecke hast Du uns dabei noch arglistig verschwiegen.


    So kriegt Ihr hier die Modeberufsflausen aber nicht aus den jungen Köpfen. Schreibt stattdessen doch lieber mal was über die wirklich schlimmen Jobs... sofern Ihr danach noch schreiben könnt. Zumindest hier, im IDN!


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat

    ... Verzehrgutschein....

    ... welcher unbegreiflicher Weise NICHT von 95% aller angetesteten fliegenden Delikatessenprovider ("nehmwahiernich!!! $§ß&?***!!!") abgelehnt wurde :shock: .
    It's a perfect world, isn't it?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."