Lavalier anschminken und Headset fixieren

  • Hallo Leute,


    hier eine Frage, die nur indirekt mit den "Signalquellen" zu tun hat, aber doch immens wichtig für das Endergebnis ist.
    Szenario: (Laien-)Schauspieler bei einer Theateraufführung, Mikrofonierung u.a. mit MKE2-Lavaliers an ew-Funkstrecken.


    Meine Frage ist nun: wie schminke ich so ein Lavaliermikrofon an und damit zusammenhängend: welche Positionen sind vorteilhaft bzw. zu vermeiden? Als (akustisch) optimale Position wird oft mittig auf der Stirn genannt, allerdings hat man hier natürlich das Problem, dass das ganze nicht wirklich sehr dezent ist.
    Andere und von uns u.U. bevorzugte Möglichkeit wäre die "Befestigung" an der Wange.


    Jetzt aber zur Kernfrage:
    Wie befestigt ihr (bzw. die Maske) so ein Mikrofon sinnvoll?
    Welches Klebeband wird hier benutzt? Imho gibt es ja spezielles Hautklebeband.
    (Ich meine mich da an ein Produkt eines Herstellers von Medizinprodukten zu erinnern, komme aber leider nicht genau auf den Namen...)
    Welche Maßnahmen ergreift ihr zum Schutz der Kapsel vor Feuchtigkeit und Schminke?
    (MKE-Schminkschutz ist bekannt, es geht mehr um den Schutz während der Auftrittssituation)
    Liegt die Kapsel direkt auf der Haut auf, kommt ein Pfalster drunter?


    Ich habe schon ein wenig gesucht, bin aber leider nicht fündig geworden, obwohl ich weiß, dass zumindest zu der Sache mit dem Klebeband schonmal einige Tips hier im Forum gegeben wurden.


    Vielen Dank für Eure Anregungen
    Mathias

  • Zitat von "Nemesis"

    Meine Frage ist nun: wie schminke ich so ein Lavaliermikrofon an und damit zusammenhängend: welche Positionen sind vorteilhaft bzw. zu vermeiden? Als (akustisch) optimale Position wird oft mittig auf der Stirn genannt, allerdings hat man hier natürlich das Problem, dass das ganze nicht wirklich sehr dezent ist.
    Andere und von uns u.U. bevorzugte Möglichkeit wäre die "Befestigung" an der Wange.


    Das ist auch nicht "dezenter" als am Haaransatz. Es kommt halt drauf an, wo es am besten unterzubringen ist. Wenn eine Perücke im Spiel ist, würde ich schon zur Stirn raten. So kannst Du auf jeden Fall das Kabel am besten verstecken.

    Zitat

    Welches Klebeband wird hier benutzt? Imho gibt es ja spezielles Hautklebeband.
    (Ich meine mich da an ein Produkt eines Herstellers von Medizinprodukten zu erinnern, komme aber leider nicht genau auf den Namen...)


    Meinst Du Leukosilk oder Transpore? Beides geht, wobei beides natürlich nach relativ sorgfältigem Makeup von möglichst erfahrener Hand verlangt, bis es wirklich unauffällig ist.

    Zitat

    Welche Maßnahmen ergreift ihr zum Schutz der Kapsel vor Feuchtigkeit und Schminke?
    (MKE-Schminkschutz ist bekannt, es geht mehr um den Schutz während der Auftrittssituation)
    Liegt die Kapsel direkt auf der Haut auf, kommt ein Pfalster drunter?


    Das muss das Boot abkönnen ... so ganz wirst Du der Kapsel nämlich weder Schweiß noch Tränen ersparen können. Ein Pflaster drunter musst Du wieder überschminken, und der Schweiß rinnt sowieso hin, wo er will. Am besten gehst Du einfach mal in dein nächstgelegenes Theater und sprichst mit den Maskenbildnern. Man kann das am lebenden Objekt viel besser erklären als hier über das Forum.


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Da erinnere ich mich immer an den Tipp aus dem Musik Produktiv Katalog (damals war ich noch jung!).


    Das Reservoir eines (TROCKENEN) Kondoms über die Kapsel zu ziehen. Klaut wohl ein paar Höhen, soll aber am EQ kein größeres Problem darstellen...


    Ich habe es nie testen müssen!

  • Zum Ankleben das Beste, was mir -und der Maske- bisher in die Finger gekommen ist:


    ADH0005, ein doppelseitiges Klebeband von DPA.
    http://www.dpamicrophones.com/en/products.aspx?c=Item&category=190&item=24091


    Ist durchsichtig, klebt unglaublich gut und hält bombenfest.
    Wird einfach auf die Haut geklebt und darauf wird das Mikro Kabel geklebt und das Ganze wird leicht übergepudert und ist optisch "weg".


    50 Streifen kosten runde 30 Euro, aber laut unserer Maske kann man jeden Streifen problemlos vierteln, also wären es 200x kleben für 30 Euro.


    Gibts z.B. bei MEGA Audio in Bingen, vielleicht haben die ja auch mal ein paar Teststreifen über.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "Finelight"

    Da erinnere ich mich immer an den Tipp aus dem Musik Produktiv Katalog (damals war ich noch jung!).
    Das Reservoir eines (TROCKENEN) Kondoms über die Kapsel zu ziehen. Klaut wohl ein paar Höhen, soll aber am EQ kein größeres Problem darstellen...
    Ich habe es nie testen müssen!


    ... und den "Rest-Verschnitt" kann man ja dann nach und nach aufbrauchen oder ans Publikum verteilen.


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zitat von "Finelight"

    Da erinnere ich mich immer an den Tipp aus dem Musik Produktiv Katalog (damals war ich noch jung!).


    Das Reservoir eines (TROCKENEN) Kondoms über die Kapsel zu ziehen. Klaut wohl ein paar Höhen, soll aber am EQ kein größeres Problem darstellen...


    Ich habe es nie testen müssen!


    Ich kenne den Tip auch aus dem MP-Katalog, aber ich möchte gerna mal wissen, werd auf diese Idee gekommen ist.


    1.) Trockens Kondom besorgen, da bekommst du jede Regieassistenz in den Wahnsinn...
    2.) "mit ein wenig EQ den Frequenzgang ausbügel..." ist absolut nicht drin. Klingt wie sch....


    Also einfach auf die Wange (Wangenknochen) kleben. Klanglich kein großer Unterschied zur Stirn, dafür aber etwas dezenter und dort fließt nicht ganz so viel Schweiß, wie auf der Stirn.


    Gruß
    Cheesy

  • Zitat von "Jeremy"

    ... und den "Rest-Verschnitt" kann man ja dann nach und nach aufbrauchen oder ans Publikum verteilen.


    --
    Jeremy


    *grööhl*


    ja klar :D


    nenene..............


    wir kleben generell alles auf die Stirn, bzw. am Haaransatz (Abhängig von Frisur, respektive Perücke). Bisher damit die besten Erfahrungen gemacht in den letzten Jahren; jedoch nicht mit ew's, aber mit Shures und den WL93 Lavalliers.
    Grundsätzlich erst n Hansaplast, Leukoplast oder welche Schleichwerbung auch immer drunter, dann das Mikro drüber und mit nem weiteren Hansaplast, Leukoplast oder welche Schleichwerbung auch immer drüber fixieren und die Öffnung der Kapsel frei lassen ;)


    An der Backe bringt bei den WL93 von Shure relativ wenig, da man grundsätzlich die Resonanz des Mundraumes direkt am Mikro anliegen hat und das ganze am EQ nochmal nachstellen sollte.....
    Andere Möglichkeit ist natürlich 'n kleines Headset mit Bügel und Mikro dran; ist aber Geschmacksache.... Ich steh da nicht so drauf :/
    Lieber ne Stirn im Photoshop für Pressephotos nachbearbeiten und das Lavallier wegretuschieren :)



    MfG


    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Die Kapsel vor Schweiß schützen ist schon wichtig, insbesondere bei Leuten, die auch tanzen, denn die schwitzen richtig. Es geht insbesondere darum, zu verhindern, dass Schweiß sich am Kabel sammelt und bis zum Gitter der Kapsel läuft - das zieht sich sofort dicht und der Sound ist weg. Das lässt sich zwar trocknen - ab während der show geht das nicht.
    Bei den DPA gibt es einen kleinen Ring vor der Kapsel, der das verhindern soll.
    Man kann einen 2mm breiten Streifen Leukoplast vor der Kapsel oder auf die Zugentlastung kleben- dadurch bekommt man 1 bis zwei Schweißtropfen Reserve, das reicht meistens. Aus dem gleichen Grund soll die Kapsel auch nicht direkt auf der Haut aufliegen (schon gar nicht auf der Backe), weil dann ein Schweißrinnsal direkt ins Gitter laufen kann. Deswegen ist dort ein Pflaster unter der Kapsel sinnvoll.


    Grüße
    B.

  • Zitat von "Jeremy"

    Meinst Du Leukosilk oder Transpore?


    Vielen Dank für den Tipp. Mit Transpore als Befestigungspflaster habe ich in den letzten Monaten nun beste Erfahrungen bei Amateurtheatern und Kindermusicals gemacht. Hält auch bei "Schwitzern" sehr gut und reizt trotzdem die Haut nach meinen Beobachtungen nicht.


    Was benutzt ihr um die Kleberückstände von den Kabeln und Headsets (und Haut) wieder zu enfernen? Mit Waschbenzin hatte ich an den Kabeln nur mäßigen Erfolg.


    Gruß
    Walter

    Cheers!
    Walter

    Einmal editiert, zuletzt von kabelwalter ()

  • Morgen - die Sache mit dem Teilkondom ist eigentlich ganz hervorragend. Und wenn die Regieassistenz damit ein Problem hat, dann hat sie ein Problem! Ich hab vor Jahren mal in "ländlicher Umgebung" 150 Stück davon bestellt und mit dann mit "Bis Morgen" verabschiedet... Ritex dämpft rund um 1,4 Kilo bis etwa 3 Kilo, danach ists eigentlich auch schon wieder gut und das ist am EQ hinzukriegen.
    Der Tip mit dem Leuko zwischen Haut und Kapsel ist aber auch nicht verkehrt, im gut sortierten Industriebedarf (also nicht bei W) gibt es kleine Schaumstoffringe, die perfekt auf ein Lavallierkabel passen und mehr als einen Tropfen Reserve bieten.


    Klebereste gehen ohne Hautirritation und Kabelschaden mit Olivenöl und feuchten Reinigungstüchern ab. Letzteres sollte die Maske haben.


    Best


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "cheesy"


    Ich kenne den Tip auch aus dem MP-Katalog, aber ich möchte gerna mal wissen, werd auf diese Idee gekommen ist.


    1.) Trockens Kondom besorgen, da bekommst du jede Regieassistenz in den Wahnsinn...
    2.) "mit ein wenig EQ den Frequenzgang ausbügel..." ist absolut nicht drin. Klingt wie sch....


    Ich weiß nicht, was Du hast, aber ich habe das auch schon mit Erfolg eingesetzt. Wirklich nur das Reservoir. Das raubt so viel nicht. Viel besser fand ich ein weiteres Anwendungsgebiet eines Kondoms: Das Beltpack. Das säuft bei anstrengenden Sachen nämlich teilweise auch massiv ab. Eingepackt in ein Kondom und mit selbigem oben verschnürt und Ruhe ist's.
    Carsten

  • von Men's Health geklaut (es gab vor Jahren mal mindestens 20 Vorschläge, was man noch so alles [wirklich sinnvolles] mit Kondomen machen kann):
    Leben retten: "Aus zwei Kondomen können Sie sich eine Rettungsweste bauen", sagt Andreas Lubowitz von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen. Hose ausziehen und in jedes Bein ein aufgeblasenes Kondom stopfen. Dann Hosenbeine um den Hals legen und verknoten.


    Bruch schienen: Kondome sind extrem reißfest. Wer beim Campen einen Unfall hat und beispielsweise seinen Arm schienen muss, kann mit einem Kondom für Halt sorgen. Höchste Reißfestigkeit erzielen Sie durch Aufdrehen des Präsers.


    Handy schützen: Beim nächsten Kanu-Trip Handy und MP3-Player ins Kondom stopfen, zuknoten – so bleiben Ihre elektronischen Begleiter stets trocken und vor allem heil.


    Wasser sammeln: In der Not ist so ein Kondom ein super Kanister. Füllen Sie es mit Wasser und stecken Sie zum Beispiel ein Stück Schilfrohr hinein. Verschnüren Sie die Öffnung der Lümmeltüte mit einem zweiten Präservativ. Fassungsvermögen eines Kondoms: rund 30 Liter.


    Audiowerk: Meine Vorschläge sind meist ernst gemeint, wenn nicht, merkt man das eigentlich. Jahrelang hat die arme Nylonstrumpfhose als Geheimwaffe für einen gerissenen Keilriemen herhalten müssen - es wird zeit, dass es da mal wieder eine Neuerung gibt.

  • Hallo Leute,


    späte Anmerkung zum Ursprubgsthread (der ist ja alt). Das MKE-2 Gold z.B. ist Gold damit ihm der Schweiß nichts macht. Das Mikrofon geht ganz sicher nicht davon kaputt. Das gab es früher bei der Einführung auch lustige Demonstrationenvon Sennheiser (Schmeiß das Mikro in ein Glas Cola oder O-Saft, später mit Wasser die Pampe wieder abgespült, trocknen lassen. Fertig). Es bleibt natürlich das Problem, dass es am Auftritt dicht machen kann. Generell sind die Mikros auch oft durch Schminke und Schweiß an den Ports verstopft. Das wieder zu reinigen ist ätzend oder manchmal unmöglich.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "kabelwalter"

    Was benutzt ihr um die Kleberückstände von den Kabeln und Headsets (und Haut) wieder zu enfernen? Mit Waschbenzin hatte ich an den Kabeln nur mäßigen Erfolg.


    SOLVED: Wundbenzin aus der Apotheke.
    Kostet sehr wenig und reinigt die Kleberückstände vom Transpore Pflaster und Schminke sehr gut.
    50ml für 1€ plus Fläschchen mit Tropfeinsatz.
    Ich habe Wattepads benutzt, alternativ Kosmetik-Tücher.
    Die 50ml haben für die Reinigung von 8-10 HS2 Headsets und NB2 Bügeln gereicht.


    Gruß
    Walter

    Cheers!
    Walter

  • Liebe Forumgemeinde und ehrfahrene Theatertechniker


    Um keinen neuen Thread aufzumachen:


    Arbeit grade für eine Musicalshow mit vielen Haaransatz Mikros (Stirn / Wange).


    - Welches Klebeband klebt Eurer Erfahrung nach am Besten bei schwitzenden Leuten? Habe hier Leukofix sowie eine Art Leukoplast für Sportler, beides hält bei extremen Schwitzern nicht. Vor dem Ankleben reibe ich die Hautstellen mit Alkohol-Pads ab, um sie auszutrocknen, selbst dann halten die Tapes nicht immer.


    - Wie vermeidet Ihr, dass Schweiß am Kabel herunterfließt in den Steckverbinder zum Beltpack? Habe hier eine Mikro-Pack-Kombination, bei dem die Steckverbindung in nicht mal zwei Wochen derartig korrodiert ist, dass es nicht mehr zuverlässig zu gebrauchen ist :(


    Vielen Dank für Eure Inputs

  • Zitat von "lisa f."


    - Wie vermeidet Ihr, dass Schweiß am Kabel herunterfließt in den Steckverbinder zum Beltpack? Habe hier eine Mikro-Pack-Kombination, bei dem die Steckverbindung in nicht mal zwei Wochen derartig korrodiert ist, dass es nicht mehr zuverlässig zu gebrauchen ist :(


    Wenn es wirklich am Kabel runter läuft, probier mal das Kabel als liegendes S am Beltpack festzumachen. Dann müßte der Schweiß bei der tiefsten Stelle abtropfen und hoffentlich nicht mehr nach oben wandern.


    Gruß
    Rainer

  • Man kann das Beltpack auch kopfüber tragen, dann gibt's damit keine Probleme ...

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."