technik bei kabarett ect.

  • hallo und guten abend,
    heute mal von meiner seite ein thema,
    welches hier im forum öfters mal nebenbei angerissen wird,
    aber meines erachtens nach sehr wenig ausdiskutiert wird.


    kabarett und comedy haben so ganz eigene anforderungen,
    geht ja auch in richtung theater usw.
    …ich fang mal an…


    in anderen threads war schon die rede von headsets und funkstrecken :
    meine bescheidenen erfahrungen dazu :
    - der eine künstler bringt sein funkzeug incl. das für ihn passende lavalier / headset selber mit und es funzt
    - ein anderer möchte was vom veranstalter / verleiher beigestelltes und meckert nachher, das das gelieferte gerät ( shure u ) schei..e war
    ( obwohl beim soundcheck alles gepasst hat )
    - und das obwohl er definitiv in der oberliga spielt und auch im tv wahrlich kein unbekannter ist…


    weiters :
    - künstler, die sehr komplexe programme fahren ( licht, ton, zuspieler, ect. ),
    - dann aber aufgrund von kostenstruktur keinen eigenen techniker mithaben, sondern
    - der haustechniker soll das alles machen…


    weiters :
    - künstler und ihre agenturen, die das riderschreiben leider nicht erfunden haben, so dass wegen pipifax-geschichten unnötiger kommunikationsaufwand entsteht !
    - künstler, die kein vernünftiges ablauf-script für den techniker mit dabei haben
    und dann spontan handgekritzeltes vor ort generieren,
    wo sich keine sau auskennen kann…
    - …


    was sind so eure erfahrungen ?
    ich bitte um rege diskussion jener techs, die wirklich in diesem metier arbeiten.

    stecker - drucker - schrauber - horcher - schieber - ...

  • so wie immer...


    - Kommunikation
    - sozialer Umgang miteinander


    - sind die Leute freundlich helfe ich gerne und gebe ach schon mal ein paar Tipps für zukünftige Veranstaltungen mit auf den Weg (merke: dass jemand bekannt ist, bedeutet noch lange nicht dass er weiß was für die Techniker wichtig ist, damit diese ihren Job VERNÜNFTIG erledigen können - warum das so ist? Weil Agenturen nix auf die Kette kriegen und es ihnen sonst auch keiner sagt)


    - wenn sie asi werden (sehr beliebt bei mir der Kommentar "Ich weiß das ich mache das schon seit 30 Jahren...") gibt es einen passenden Kommentar und Dienst nach Vorschrift - bei unleserlichen oder unstimmigen Cue-Anweisungen kann das halt schon mal nach hinten losgehen. Da werde ich dann einfach zum professionellen Arschloch...


    Also, entweder wollen die Leute
    - MIT einem arbeiten oder
    - man rennt ihnen hinterher und macht trotzdem alles falsch oder
    - man macht entspannt seinen Job so gut es unter den Bedingungen geht, überlässt ansonsten den Idioten sich selber und geht danach entspannt nach Hause


    Wichtig ist eigentlich nur dass das Ganze für den Veranstalter (deinen Kunden) nachvollziehbar ist, d.h. zum Beispiel Technik einsetzen die nachweislich gut funktioniert oder auf Nachfragen was da gelaufen sei (was aber selten passiert) das Gekrakel unter die Nase halten und fragen was er/sie darauf zu erkennen glaubt... Aber dafür musst du deiner Sache halt sicher sein.


    Wir sind ja schließlich alle keine Heim-Zivis die den Leuten den Hintern abwischen müssen...
    Scheinbar kommen bei dir wohl öfter mal die unangenehmen Zeitgenossen vorbei.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ich habe in den Letzten Jahren bei Firmenfeiern wo ich die Technik für die Band stelle ab und an mal den Fall das ich Plötzlich noch
    das Rahmenprogramm während des Essens "begleiten Darf" ;)
    Das ist so ein Klarer fall für Gumas "mischen um jeden Preis thread", ich vermute es braucht viel erfahrung in dem Metier um souverän
    durch den Abend zu kommen.
    Man sollte viele Headsets kennen, und ihre Eigenschaften. Auch das benehmen und das Aktieren auf der Bühne ist zuweilen schon sehr Speziell.
    Ich hatte bisher häufiger glück, die Künstler waren Relativ Pflegeleicht und wussten was Sie wollten, meistens zumindest.
    Wenn das nicht der Fall ist, und man kein Spezialist auf dem gebiet ist, wird es ein unangenehmer und Streßiger abend, da kann ich die
    Erfahrung von dechnikusch Teilen.


    Das von audiobo vorgeschlagene Verhalten sollte man eh versuchen bie jedem Job zu Beherzigen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Mhhh - ich betreue seit drei Jahren eine kleine Location (80 Plätze) mit großem Comedy-Programm. Und es macht Spaß! Es funktioniert vorbildlich, die Rider, die ich bekomme, bedürfen in der Regel genau eines Anrufes bei 90% kompetenten Agenturen (ja, es ist so klein da, nein, wir haben wirklich nur zwölf Scheinwerfer, doch, doch, eigentlich ist die Bühne eine Schauspielschule und der letzte Kurs endet am Showtag um 16.30 - ach? alles kein Problem? Ich freu mich auf den Künstler). Meine Erfahrungen sind also ganz anders - die jungen Kollegen freuen sich über ein familiäres arbeiten, die alten Hasen sind cool, mitgebrachte Technik funktioniert oder wird bei mir zugebucht - ich kann das also so alles nicht bestätigen. Tatsächlich gab es in all den Shows genau zwei "persönliche" Ausfälle - einer davon hat mich fast schon schockiert, beim anderen war eh klar, worauf es hinauslaufen wird. Comedians sind halt auch nur Menschen. Und da gibt es solche und solche.


    Manch einer - die wirklich guten - sind übrigens perfekt vorbereitet, man bekommt bisweilen sogar ein Textbuch für die Einspieler und Szenen.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "Jeremy"

    Ein Paradebeispiel, wie es gehen sollte


    Das ist ein Angebot - perfekt! Etwas Vergleichbares hatte ich vor einiger Zeit mit Serhat Dogan: eine CD, ein Zettel, ein mitgebrachtes Headset. Der Mann war früh genug da, wir haben in Ruhe eq't, bis es koppelfrei fein klang... anschließend hatte ich das DIN-A4-Blatt auf dem Pult und konnte cue-genau die Einspielungen machen. Künstler zufrieden, ich selbst ein gutes Gefühl am Abend (man kann nichts falsch machen) - warum ist das nicht immer so? Ich kenne auch die handbekritzelten Bierdeckel und Servietten, oder Ansagen wie "wenn ich das und das sage, dann musst du noch kurz warten, und dann..." oder "ich mache erst das, dann das, und dann klatscht das Publikum, und dann kommt Track 3, aber erst ab 1:23 min, und wenn die aber nicht klatschen, mache ich erst noch das, und dann kommt Track 3 schon ab 00:47 min" bis hin zu den altbekannten "wenn ich mit dem Daumen das mache" / "wenn ich mir an die Brille fasse und dazu sage..." usw... da könnte ich echt aus dem Anzug fahren!

  • Zitat

    ich bitte um rege diskussion jener techs, die wirklich in diesem metier arbeiten.


    reichen dir 5 Comedy Nights pro Jahr seit 3 Jahren?


    Rider ist ja so ne Sache bei Comedy: Handsender oder Headset. Vielleicht noch ne DI-Box für Gitarre / Ukulele / Keyboard. Und ein CD-Spieler, besser 2. Damit sollte doch meist schon alles klappen.


    Beispiel 1:
    Im Rider steht der Herr Beamte bringt laut Rider eine eigene Funkstrecke mit. Alles klar. Will dann aber vor Ort doch ein Headset vom Techniker. Das gefällt ihm dann aber nicht. Ein DPA wäre ihm warscheinlich recht, aber das zahlt der Veranstalter halt nicht. Er kramt seine "Notfallfunkstrecke" raus - ein uraltes Lavalier. Schnell angeschlossen und festgestellt: Kapsel kaputt, der halbe Mikrokopf fehlt. Mmpf. Dann doch das Headset vom Techniker. Künstler moppert noch rum.


    Beispiel 2:
    Der Waldorfschüler kommt als letztes zum Soundcheck. Fängt hektisch an aufzubauen, während schon das Publikum eintrifft. Braucht noch nen exotisches Adapterkabel für irgendein Kinderspielzeug, das er aber auch erst nach 3 Versuchen zum Laufen bekommt. Und fängt dann Backstage an, sein Programm für den Abend zusammenzuschreiben! Der Techniker kriegt schnell noch einen Einspieler per USB-Stick, weil das Brennen der CD hätte man ja zu Hause machen müssen. Der Künstler ist nicht in der Lage alleine sein Funkmikro einzuschalten. Das Kinderspielzeug funktioniert beim Auftritt nach dem 2ten Versuch. Ablaufplan: Fehlanzeige. Irgendwann Ansage im Programm: "CD ab!" Äh ... CD? Welche CD? Ich hab keine CD! "Ja, dann halt den Stick".


    Beispiel 3:
    Der Newcomer bringt sein High End T-Bone Funk-Headset mit, daß er auch unbedingt benutzen will. Soundcheck ist noch ok, beim Auftritt: der Künstler schreit die ganze Zeit, das Ding zerrt wie Sau. Die Bitte in der Pause doch den Gain im Beltpack runterzudrehen, wird kommentiert mit "da hinten, am Funk-Empfänger hast du doch so n Regler"


    Die Leute verdienen damit ihr Geld !? Und dann sowas?


    Es geht aber auch anders:
    Onkel Fish oder Ingo Oschmann haben eigene, neue Sendestrecken mit guten Mikros. Ingo kommt allerdings nur mit eigenem Techniker.
    Ein anderer hat viele Einspieler (aber kein Ablaufplan) - nimmt sich bei Soundcheck genug Zeit, alles mit dem Techniker zu üben, bis alles sitzt. Ein Notizblock kann da nicht schaden - aber sollte der nicht immer im Techniker-Koffer sein? Find ich zumindestens praktischer wie ein Bierdeckel ;)

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  • Wir machen im Jahr sehr viele Kabarettkünstler Shows, ausnahmlos diejenigen die auch Hallen bis 1000 Besucher füllen.
    Dabei bekommen wir immer einen Rider, der sehr detailiert zu Ton und vor allem Licht Stellung bezieht. Etwa die Hälfte kommt mit Techniker (meist einer in Funktionsunion Ton/Licht) - so das meine Rolle nur die des Supports vor der Show darstellt.
    Die Künstler ohne Techniker wollen entweder nur ein Headset (mitgebracht oder von uns gestellt) laut gemacht haben, oder zusätzlich eventuell schon mal ein paar CD Tracks abgespielt haben. Dazu muss ich (oder einer unserer Techniker) natürlich wissen wann und was, dass erklären die beim Soundcheck und ich muss es mir notieren. Es gibt auch Künstler die bringen einen Ablaufplan mit, oder lassen den Tourbegleiter neben dem Pult platznehmen so das selbiger die Anweisungen gibt.
    Es gibt bisher kaum einen Künstler mit dem es mal Probleme gab.
    Ich erinnere mich nur an einen Fall wo ein 30 Band EQ gefordert war, ich aber davon ausging die ausschließliche Lavalierübertragung in einer 800er Halle selber mischen zu müssen (und dabei mit einem 01V96 ohne 30 Band zurechtkomme). Am Tag x wurde ich dann mit einem etwas eigensinnigen mitreisendem Techniker konfrontiert, der nicht in der Lage war mit dem 01V96 das Lavalier gescheit zu übertragen. Der gute Mann war ein "ich schaue dauernd aufs Display Mischer" und verstand nicht Filter so zu platzieren das sie wirken (auch wenn's auffem Display scheiße aussieht). Dann wurden die Gesichter am Pult und auf der Bühne lang, und der ach so beliebte Kabarettist wurde reichlich ungehalten und pochte auf seinen gewünschten Equalizer. Mit EQ wurde es dann auch nicht anders - aber zumindest hatte ich meine Ruhe. Das war wirklich die einzige Negativerfahrung mit einem sehr bekannten Künstler, den ich schon mehrfach ohne mitreisenden Techniker betreut hatte.
    Das Problem ist manchmal "der junge Mann zum mitreisen gesucht", die für "ihren" Künstler alles tun um den Job zu halten. Da wird auch schon mal kollektiv gegen die Rentalfirma vorgegangen - obwohl selbiges eher im Ego als an der Problematik liegt.
    Sonst kann ich nach 10 Jahren Erfahrung in diesem Showsegment nur positives berichten.

  • Ich kann bislang nur positives berichten, in der Liga sind bei uns noch keine
    Egozentriker oder andere menschliche Problemfälle vorstellig geworden


    Es kamen immer alle Rider gut beschrieben, so dass es keiner Rückfrage bedurfte.


    hier mal zwei Highlights:


    Wilfried Schmickler kam mit eigenem Techniker, der für gewöhnlich Licht und Ton in
    Personalunion fährt. Der hatte alles dabei; Sennheiser Funkstrecke mit DPA Headset,
    SM 58 für Gesangsstücke, Stativ, MD-Player. Als der wirklich sehr nette Kollege merkte,
    dass ich flott auf dem 01v96 unterwegs bin, hat er sich um das Licht gekümmert, und
    mir die CUEs vorgesagt.


    Jürgen Becker war die unkomplizierteste Nummer überhaupt, er hat mir seinen Empfänger gegeben,
    den CUE für einen Einspieler von CD (mit Ersatz-CD) genannt und fertig.


    Gruß, Ulf

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • Zitat von "rockline"

    Jürgen Becker mit seiner Freibier/Kölsch Einlage nach jeder Show ist immer ein Highlight. Dazu ein sehr netter Kerl.


    Yes, das weiß ich nicht nur von vielen Abenden als Zuschauer bei Mitternachtsspitzen und Co. :D
    Auch Herr Schmickler ist noch einer der wenigen die auf eine Email persönlich antworten. Sorry für OT.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • @ thx an alle :


    eure erfahrungen decken sich grossteils mit den meinen,
    auch die :? lustigen erfahrungen von djobi


    bei mir laufen pro jahr so ca 3 – 6 artists / gruppen auf,
    nur mit ca. 20 % von denen gibt es etwas - oder mehr trouble !


    was ich mir schon länger vom künstler ( oder seiner agentur ) wünsche :
    ( weil grad weihnachten ist )


    eine standardisierte ablaufliste des programms
    mit einheitlichen spalten für
    cue-nr. / position auf bühne / dauer der aktion / text / zuspieler / licht-preset / misc.


    also eine genormte vorlage, wo der künstler beim entwurf eines programms / vor tourbeginn
    seine inhalte + seine technik-wünsche einträgt ( nicht handschriftlich, aber lesbar mit grosser schrift )


    gibt’s sowas ?


    und am pc hätte man auch noch andere möglichkeiten,
    die wichtigkeit diverser programmpunkte grapisch zu betonen ( farbe ect. )


    btw. am ärgsten war mal ein kabarettist, der mir zwei !!! verschiedene texte vorlegte
    und sagte, ab der und der stelle gilt textvariante 2…
    dann hat er sich in einen wirbel hineingespielt, wo er selber nicht mehr wusste,
    an welcher stelle im programm er war
    es folgte 10 minuten stegreiftext…. noch fragen ?

    stecker - drucker - schrauber - horcher - schieber - ...

  • Grundsätzlich haben wir uns angewöhnt, wir verlassen uns auf nichts, lieber telefonier ich einmal mehr in Voraus als das ich am Abend mir den Mist geben muss. Jeder Künstler hat seine ganz spezielle Macke die man schlicht bedienen sollte, bei allem anderen ist man sehr entspannt und kompromissfähig. Es ist schlicht zu viel verlangt das der Agent weiß was der Künstler diesen Abend geplant oder eben nur im Kopf hat, da sollte man schon in der Lage sein zu zu hören und den Anweisungen entsprechen zu handeln. Wenn nicht, sollte man schlicht die Finger von Klientel lassen dem man nicht gewachsen ist. Basta!

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat

    eine standardisierte ablaufliste des programms ... also eine genormte vorlage, wo der künstler beim entwurf eines programms / vor tourbeginn seine inhalte + seine technik-wünsche einträgt ( nicht handschriftlich, aber lesbar mit grosser schrift )


    Das wird nicht funktionieren, weil nicht jeder Künstler ein standardisiertes, genormtes Programm anbieten. Und das finde ich auch gut! :)
    Natürlich kann man versuchen im Vorfeld einiges abzuklären - oder man nimmt einfach mal nen Headset mehr mit, und guckt so, was einen der Abend so bringt.
    Wenn ich bei der 1. und 2. Veranstaltung vom Veranstalter (oder Künstler) nur spärliche Infos bekomme, weiss ich ja irgendwann, daß bei der 3ten Veranstaltung nicht mehr zu erwarten ist. Da quengel ich dann auch nicht rum oder nerve fünfmal meine Kunden. Für mich eine Art Gewöhnungseffekt - damit finde ich mich dann ab, und darauf stelle ich mich dann ein. So flexibel sollte man dann auch sein.


    Daß sich der Künstler im Programm verhaut - nunja, auch das kann passieren. Und daß ein Künstler sein Programm spontan ändert, weil er die Reaktion des Publikums beobachtet und darauf eingeht, und vielleicht noch was aus dem Stehgreif macht - ich ja auch nichts verwerfliches.


    Blöd ist natürlich, wenn das soweit durcheinander gerät, daß der Techniker nicht mehr in der Lage ist, dem Programm zu folgen - die Spontanität des Künstlers darf dabei nicht den Eindruck erwecken, daß der Techniker inkompetent ist. Da sollten dann auch Ansagen kommen oder der Künstler sollte in der Lage sein, damit (humorvoll!) umzugehen!

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  • Ich kenne da alles quer durch.
    nach meiner Meinung ist bei schwierigen Sachen ein eigener Techniker, der das Programm kennt ein Muß.
    gerade, wenn ein Künstler spontan mit dem Publikum arbeitet und viele Cues für Zuspieler hat.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Hallo,


    ich habe da eigentlich auch nur die besten Erfahrungen. Ich habe das Gefühl, das bei manchen Künstlern der Anspruch an die Technik einfach nicht hoch ist. Wenn man dann eben das mitgebrachte Headset bereits völlig unakzeptabel findet, kommt danach der Künstler und sagt: "Super gemacht, danke für die tolle Arbeit!"


    Das Publikum will in der Regel den Text verstehen, das war´s.


    Wenn man also seinen Job dem des Künstlers einfach unterordnet, gibt es wohl kaum Probleme. Ich hatte bis jetzt in der Liga auch nur genau eine menschliche Tragödie und die hätte es wohl auch nicht gebraucht, wenn ich mich selbst ein bißchen zurückgenommen hätte. Da gibt es in der Musikszene nach meinem Gefühl deutlich mehr Diven.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Hatte bis jetzt auch noch nie wirkliche Probleme. Ein mal war ich als Tech von einer Halle gebucht, der Künstler hatte nur leider seinen kompletten Koffer im Hotel in München stehen lassen. Darin waren alle Listen, Kleidung und noch besser - das Headset + Funk. Nach 3h kontte ich in der Gegend noch jemanden finden, der ein qualitativ hochwertiges Headset + funktionierende Funkstrecke verleiht.


    Dem Künstler war die Sitation so peinlich, dass er sich alle zwei Minuten bei mir entschuldigt hat und zu meinem Leidwesen eine Lobeshymne über mich auf der Bühne dargeboten hat :roll:


    Summa summarum muss man nur Einsatz zeigen, eine gute Auffassungsgabe haben, eine bestmögliche Cuelist bekommen und wissen, wie man die Stimme des Künstlers sauber ans Publikum bringt. Eine Sparesystem kann auch nicht schaden.


    Bei allem was komplexer ist, ist meiner Meinung nach ein eigener Tech nötig, auch wenn ich da schon Katastrophen erlebt habe. Eine dieser Katastrophen kommt morgen wieder. Mal sehen.

  • Na seit sehr langer Zeit endlich ein Thema bei dem ich mitreden kann!


    Kleinkunst, Variete, Comedy und Theater (Schauspiel und Musik) verlange von einem Techniker eine extreme Konzentration im gesamten Arbeitsablauf. Gerade hier ist Vorbereitung Alles! Man muss jedoch nicht unbedingt das gesamte Program des/der Künstler kennen, allerdings sollte man einen sauberen Probendurchlauf beim Soundcheck und sich vorher vielleicht mal im Internet schlau machen. Viele Künstler aus dem Genre haben etwas bei Youtube zum Besten gegeben. Sound ist aber zumeist nicht das Problem. Wichtiger ist hier das Augenmerk auf die Stichworte / Gesten für die Zuspieler zu legen. , Natürlich ist auch etliches an Erfahrung gefragt, um entsprechend zu improvisieren. Aber mit einiger Erfahrung ist der Ablauf eigentlich ziemlich der Gleiche. Dabei sind nach meinen Erfahrungen nicht immer die Lichtgestalten aus Funk und Fernsehen die wirklich besseren Künstler! Da gibt es durchaus unbekanntere Comedians, die inhaltlich und auch fachlich (was den Umgang mit Technik betrifft) wesentlich mehr auf dem Kasten haben.
    Der Job ist jedoch nix für einen völlig unerfahrenen oder mit einseitiger Erfahrung aus dem reinen Bandbusiness! Das geht zumeist schief, weil das Publikum eine völlig andere Sounderwartung hat und man auf jegliche Art von künstlerische Darbietung vorbereitet sein muss. Von der singenden Sägen bis zum Notenpultjonglierenden Klarinettenspieler (Jonglage des Pultes mit der Klarinette!).


    Ich kann nur sagen, dass ich immer mehrere Funkstrecken dabei habe! Keulen und Taschensender. Wenn Du 2 Standups und einen singenden Barden dabei hast, der sich selber begleitet und Playbacks braucht, hast Du sonst verloren.
    Es kann auch schon einmal sein, dass 3 bekannte Jungs auf der Bühne ihre Haare synchron waschen. Da sind Headsets eher ungeeignet!
    Auch die Anzahl der benötigten Kanäle kann da manchmal überraschend hoch sein (siehe Zahnfleisch GMBH). Wenn da am Schluss 14 Mann auf der Bühne rocken, reicht ein bisschen Sprachverständlichkeit nicht mehr unbedingt aus!

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
    obbar es bassd schoh!