Was man auch für Redner verwenden kann

  • EDIT MOD
    aus einem anderen Thread abgetrennt:



    Hi,


    ich bin normalerweise mit vorhandenen Mikros recht tolerant, aber bei Sänger/innen sollte das Mikro schon zur Stimme (und zum Musikstil) passen.
    lisa Beta 87 ist auch mein Lieblings Rednermikro.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • hab ich Beta 87 geschrieben? Nein, ich glaube nicht. Beta 57A hab ich geschrieben und meinte auch genau das...


    Beta 87 finde ich btw. generell nicht ganz so prima, weder am Gesang noch am Sprecher. Versuch der Analyse der Abneigung: Ich finde den Nahbesprechungseffekt zu drastisch, und die Höhen zu fisselig. Kann passen, muß aber nicht. 2. Analyse der Analyse: Vielleicht sollte ich reihum das Schauminley tauschen. Das ist mitunter in beklagenswertem Zustand :roll:


    Gestern habe ich wieder einmal feststellen dürfen wieviel die Quelle ausmacht: Mein MC gestern abend war Nachrichtensprecher bei einem größeren Fernsehsender - was für eine excellente Stimme! Dem hätte ich wohl Billbos AKGs hinstellen können, der hätte immer noch gut geklungen. :D
    Die Rednerpultmikros (Shure EZG) haben ihren Job aber auch ganz ok gemacht. Nicht brillant, aber ok. Was sind Eure Lieblinge am Rednerpult? Oder ist das ein neuer Thread?

  • Aus einem Nachbarthread abgekoppelt ..... War der Anlaß für Tomys Antwort:


    Zitat von "lisa f."


    Und aus der Reihe Mikrofone an anderen Einsatzorten: In der letzten Zeit habe ich ein paar Telefonkonferenzen (Hybrid etc.) betreut und dabei als Sprechermikrofone jedesmal Beta57A auf kleinem Tischstativ eingesetzt (Wunsch vom Kunden). Funktioniert unglaublich gut. Es war mir bekannt, dass das Mikrofon auch gerne mal als Gesang oder Sprachmikrofon genommen wird, aber ich war echt überrascht wie schön das klingt.

  • meine lieblinge am rednerpult


    kategorie "schwanenhals-mikro" :
    - audio-technica U857 (div. kapseln)
    - shure MX (nummer vergesssen)


    kategorie "tischstativ-mikro" :
    - schoeps MK4 / MK41 (je nach anwendung)
    - beyerdynamic M201
    - neumann KM184



    kategorie "handmikro"
    - egal was, hauptsache es funktioniert ;)


    kategorie "lavaliermikro"
    - DPA (name vergessen)
    - audio-technica AT 803/831 (je nach anwendung)
    - shure WL184 (ich glaube baugleich mit countryman)


    kategorie "headset"
    - natürlich DPA
    - audio-technica 892


    anmerkung:
    ich würde nie behaupten, dass es nicht noch andere gute alternativen gäbe.
    diese angaben beruhen auf meinen ganz persönlichen erfahrungswerten!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    hab ich Beta 87 geschrieben? Nein, ich glaube nicht. Beta 57A hab ich geschrieben und meinte auch genau das...

    ß57: (u. a. auch) super Rednermikro. Ich hab’ irgendwie den Eindruck, da trauen sich die Leute näher dran als an manch anderen, voluminöser wirkenden Drahtkugelkorb.
    ß87: toll für bestimmte Gesangsstimmen. Aber ganz schlechtes Rednermikro, wegen schlecht funktionierenden Ploppschutzes. Alle ß87 ploppen!


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Das b57 entwickelt sich auch bei mir langsam
    Zur "allzweckwaffe", unter anderem wegen der simplen
    Tatsache das man im Gegensatz zum 58er bei gleichem Abstand
    Zum Korb schon näher an der Kapsel ist.


    Für alle Beta 58 Besitzer, gönnt euch mal ein paar 57er Körbe für
    Eure 58er ;) zumindest wenn ihr die A Version habt.


    Ansonsten kann ich noch das AE 3300 in den ru g der Redner
    Mikros werfen, läuft;)


    Die Klangbeschreibung des b87 kann ich so unterschreiben, eher ein Spezialist
    Als ein Allrounder, gerade bei Sprechern.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Keine besondere Wunderwaffe, aber bisher hat's auch immer ganz gut mit nem sm58 funktioniert.
    Wenns unauffällig sein soll hat ich auch schonmal n sm91 aufm Tisch.
    Headset Fahr ich die günstigen monacor. Wie die genau heißen weiß ich jetz aus dem Stegreif nich aber schenken sich nix zu den DPA

  • kategorie "schwanenhals-mikro" :
    - Sennheiser ME36 auf MZH rockt am meisten, verursacht aber leider so ein unangenehmes Ziehen im Geldbeutel...
    - audio-technica U857 mit Nierenkapsel und verschieden langen Schwanenhälsen (lang für Rednerpult, kurz für Vorstandstisch): unproblematisches, zu Recht weit verbreitetes Standardmikrofon.
    - Shure MX 412 mag ich gar nicht. Im direkten Vergleich fängt es viel mehr Hintergrundgeräusche als andere Schwanenhälse auf, ist sehr ploppempfindlich und klingt im Doppelbetrieb undifferenziert und mumpflig wenn man wie üblich das zweite Mikro nicht ganz zu macht sondern nur etwa 20dB absenkt. Da sind andere Mikrofone viel toleranter


    kategorie "tischstativ-mikro" : für mich eine eher seltene Anwendung, meistens gibts da inzwischen kurze Schwanenhälse damit die Fotografen und Kameraleute nicht so moppern...

    - Sennheiser MKH (wenns denn wer zahlt....)
    - Beyerdynamic MCE86



    kategorie "handmikro"


    Für Moderatoren am liebsten den Klassiker SM58 oder Beta58, in der Regel auf R-Serie. Für Publikumsfragen Beta 87A; da ist mit Brutalo-EQing noch am meisten GbF raus zu holen. In der Praxis gibts leider oft für beides 87er...




    kategorie "lavaliermikro"


    - Sennheiser ME 102/103/104
    - "Hummel" (Sennheiser MKE40). Leider optisch ein ziemlicher Klotz, das wird immer häufiger abgelehnt...
    - DPA 4061 Instrument Kit. Grosses Plus: geht dank XLR-Adapter auch problemlos und auf die Schnelle ohne Funk.


    - shure WL184 mag ich eigentlich gar nicht. Schlechte Kopie der Sennheiser-Hummel mit sehr viel höherer Feedbackempfindlichkeit und Alterungsproblemen. Nach ein paar Jahren klingt da jeder Anstecker anders.


    kategorie "headset"
    - DPA 4066. Kennt jeder, klingt immer und überall gleich, schnell und sicher anzupassen, sehr gutmütig zu EQen.
    - Shure WCM16: Für die ganz Harten unter den Künstlern. Klanglich nach wie vor ungeschlagen.
    - Countryman Earset: Für Bühnenprofis die heikel sind was die Optik angeht. Einsatzvoraussetzung: Maskenbildner(in) vor Ort und genug Zeit das Teil wirklich sauber anzupassen und zu tapen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich Senf auch mal dazu:


    Schwanenhals:


    Audix 218 nix anderes.


    Lavalier versuch ich immer zu umschiffen weil sitz eh immer schlecht, wenn nix anderes läuft das Audix Nieren Lavalier....


    Handmikros:


    Shure Beta 58 oder Audix OM 6 oder ganz neu: Heil Acoustic PR 35. Am liebsten auf Shure Strecken.


    ME 36 hab ich getestet gegen Audix und auch Audio Technica und Shure. Kann nix mithalten.


    Just my 50 cent...

  • Nachdem mich schon vor Jahren ein alter Weggefährte drauf brachte: AE3300 (einmal mehr). Ich habe in der Vergangenheit zunächst mit C1000 herumgemacht, später nahm ich für sowas NT5, was auch klappte - allerdings so plaziert, dass die Leute dem kleinen, unscheinbaren Stift nicht zu nahe kamen. Einzelne meinten, die Größe durch Nähe zum Einsprechkorb kompensieren zu müssen - das war dann ärgerlich, in der Regel kapierten sie aber schnell nach wenigen Worten selbst, was Sache war. Mit dem AE3300 habe ich bei Rednern jetzt gar keine Probleme mehr, die Richtcharakteristik dieses Teils scheint ein sagenumwobenes Geheimnis zu sein. Ich kann es superlaut machen, ohne dass es pfeift, und trotzdem kann der Redner sich auch nach links und rechts bewegen, ohne dass nennenswerte Pegeleinbußen zu verzeichnen wären. Im Juni stehen wieder drei Veranstaltungen an, auf denen zwei bis drei Stunden mehr oder weniger pausenlos geschwafelt wird - vom Ortsvereinsvorsitzenden bis zum Bürgermeister und Bezirksregierungsleuten. Egal wer kommt, das AE macht den Job!

  • Hallo!


    Bei mir (als Sennheiser-geschädigtem ;) gibts folgende Versionen für Redner:


    Am Pult Sennheiser ME36 auf MZH 3042, ggf. MZTX 31 PTT Tischfuß, ggf. SKP 2000 Plug on Sender.
    In der Hand SKM 300 Handsender mit 965er Kapsel.
    Am Kopf DPA 4066-F mit SK 300.
    An der Krawatte MKE 40 (das Tönnchen) mit SK 300, ist häßlich groß, geht aber gut!


    Gruß, Stefan


    Edith meint, ich hätte für freistehende Redner auch noch ein MZTS 32 Rundsockel Bodenstativ für MZH Schwanenhälse am Lager...

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

    dante_certified_seal_level3.png

    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • das ME36 hatte ich letzte woche in einer installation. im präsenzbereich bietet es wirklich eine gute richtwirkung.
    im tieferen frequenzbereich (< etwa 500Hz) musste ich aber recht viel rausdrehen, weil das mikro dort offenbar keine so gute richtwirkung mehr bietet und damit recht schnell gekoppelt hat. die sprachverständlichkeit ist dort jetzt sehr gut, aber es klingt ein bisschen kraftlos.
    leider hatte ich keine möglichkeit für einen A/B vergleich, weil die mikrofontypen mal wieder vorgeschrieben waren...
    aber ich arbeite seit anfang der 90er jahre auch im bereich "konferenztechnik" und habe da recht viele erfahrungswerte.


    zu ME36 und ähnlichen bauformen (kurzes interferenzrohr):
    die richtwirkung von solchen stäbchenmikros ist sehr frequenzabhängig, weil die richtwirkung des interferenzrohres erst im kHz bereich beginnt!
    so kann es in schwierigen räumen wirklich passieren, das man unternum recht viel ausdünnen muss.


    meiner erfahrung nach gibt es nicht "das rednerpultmikro", welches überall gleichermassen gut funktioniert.
    am besten ist es, wenn man vor ort unterschiedliche typen ausprobieren kann!
    und dann kann es durchaus passieren, das eine stinknormale niere besser funktioniert als ein richtröhrchen. :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke für die Einschätzung des ME36 - und dazu eine Frage:


    Wie seht Ihr das generell mit den Richtcharakteristiken?
    Ich habe grade bei ungeübteren Sprechern am liebsten Nierencharakteristiken, v.a. bei Q&A Mikros. Wie oft habe ich die Situation das Leute sich das Mikrofon vertikal vor die Brust halten, bei Supernieren verliere ich sie da noch mehr als bei Nieren und bin froh, wenn ich genug Headroom habe. Zum Thema Anstecker: WL185 ist auch deutlich mein Favorit gegenüber WL184.


    Wie macht sich denn so eine Superniere-Keule wie das ME36 am Rednerpult, in welchem Abstand/Winkel fahrt Ihr 2 Mikrofone und was macht Ihr, wenn Euch der Redner "rausläuft"? Nehmt Ihr Mikrofone im Sprachbereich eher aufgrund ihrer Richtcharacteristic (inkl. ihrer Eigenschaft darin, siehe woras Kommentar zu tiefen Frequenzen beim ME36) oder eher aufgrund ihres Klanges? (Oder aufgrund ihrer Schönheit, was im Industriebereich ja ein nicht zu unterschätzender Faktor ist)

  • Hallo.


    Wora's Problem mit dem ME 36 habe ich bislang noch nicht gehabt. Ich setzte einen LoCut bei ca. 160-180Hz, das war meist völlig ausreichend. Durch die Superniere/Keule ist es natürlich empfindlicher bei rückwärtig einfallendem Schall - und das besonders unter 1000Hz, was wora's Phänomen begründen könnte.
    In Festinstallationen benutze ich auch gerne das audio-technica ES915, besonders in der Variante C (Niere). Das funktioniert bei ungeübten Sprechern, wo das Mikrofon zumeist auch nicht richtig ausgerichtet ist (in Kirchen z.B.) oft besser als eine Superniere/Keule.


    Gruß, Stefan

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

    dante_certified_seal_level3.png

    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • Zitat von &quot;lisa f.&quot;

    Wie oft habe ich die Situation das Leute sich das Mikrofon vertikal vor die Brust halten, bei Supernieren verliere ich sie da noch mehr als bei Nieren und bin froh, wenn ich genug Headroom habe.


    Genau die Situation funktioniert mit dem e965 in Stellung Niere sehr gut, finde ich.


    Gruß, Stefan

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

    dante_certified_seal_level3.png

    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • Zitat von &quot;lisa f.&quot;


    Wie seht Ihr das generell mit den Richtcharakteristiken?
    Ich habe grade bei ungeübteren Sprechern am liebsten Nierencharakteristiken...


    na ja, gegen grobe fehlbedienung ist auch keine niere resistent ;)
    ich gebe dir aber recht, das man in bestimmten situationen, vor allem wenn ungeübte sprecher ein mikro in der hand halten, mit einer niere die etwas grösseren freiheitsgrade hat. wenn nämlich jemand in 90° richtung ins mikro spricht (ja, das kommt tatsächlich vor!), dann kommt da immer noch etwas mehr pegel raus als bei einer super- oder hyperniere. und manchmal ist dieses bisschen ausschlaggebend!


    Zitat von &quot;lisa f.&quot;

    Zum Thema Anstecker: WL185 ist auch deutlich mein Favorit gegenüber WL184.

    oh hoppla, ich hatte tatsächlich WL184 geschrieben... das war nicht ganz richtig, ich habe früher auch WL185 (niere) genommen.
    ist schon ne weile her, da kann man sich mit der genauen bezeichung schon mal vertun ;)


    Zitat von &quot;lisa f.&quot;


    Wie macht sich denn so eine Superniere-Keule wie das ME36 am Rednerpult, in welchem Abstand/Winkel fahrt Ihr 2 Mikrofone und was macht Ihr, wenn Euch der Redner "rausläuft"? Nehmt Ihr Mikrofone im Sprachbereich eher aufgrund ihrer Richtcharacteristic (inkl. ihrer Eigenschaft darin, siehe woras Kommentar zu tiefen Frequenzen beim ME36) oder eher aufgrund ihres Klanges? (Oder aufgrund ihrer Schönheit, was im Industriebereich ja ein nicht zu unterschätzender Faktor ist)


    wie ich hier schon vor jahren geschrieben habe, bin ich persönlich keine freund von doppelmikrofonierung am rednerpult. ich versuche das meinen kunden immer auszureden - und fahre damit bisher ganz gut. somit habe ich da null interferenzprobleme und auch noch 3dB mehr GBF ;)
    OK, man kann das problem auch mit einem scharf eingestellten automatikmischer in den griff bekommen, aber den brauche ich bei singlemikrofonierung eben auch nicht. mehrere mikrofone setze ich nur ein, wenn der besprochene winkelbereich sehr gross wird. das ist bei normalen rednerpultsituationen aber meistens nicht nötig.


    wichtig ist nur, das man gute mikrofone benutzt.
    ich hatte z.b. in einem grösseren konferenzsaal ein plopp-problem mit einem sprecher (ausgerechnet der chef!). mit den dort verbauten sonus-mikrofonen war das nicht hinzubekommen, auch nicht mit doppeltem poppschutz! schlussendlich habe ich eine schoeps-niere installiert, die satte 50cm vom redner entfernt ist... und das geht jetzt trotzdem erstaunlich laut - und mit glasklarem sound ohne jedes ploppgeräusch ;)


    das thema design steht für mich gegenüber der funktion eindeutig im hintergrund. alle modernen schwanenhalsmikros kann man bedenkenlos auch vor einer kamera installieren, ich sehe da überhaupt kein problem.
    und der klang ist auch nicht das wichtigste kriterium für sprechermikrofone.
    das wichtigste für mich ist hier eindeutig die funktion bzw. die sprachverständlichkeit.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von &quot;sw474&quot;

    ...Wora's Problem mit dem ME 36 habe ich bislang noch nicht gehabt. Ich setzte einen LoCut bei ca. 160-180Hz, das war meist völlig ausreichend. ...


    die akustische situation war zugegebenermassen ein bisschen problematisch (schlechte raumakustik!), deshalb viel das natürlich erst auf.
    bei einem so hoch angesetzten locut beseitigt man hier natürlich erstmal viel von diesem grundsätzlichen problem, in meinem fall lagen die ersten feedbacks eindeutig zwischen 100Hz und 200 Hz.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang