Funkstrecken im neuen / alten VHF Bereich

  • Hallo,


    hat hier schon jemand Erfahrungen mit den Funkstrecken im neuen / alten VHF Bereich, die die bekannten Hersteller wieder im Programm haben?

    Funktionieren die zuverlässig? Wäre das eine Alternative zu den bekannten Frequenzbändern?


    Danke und Grüße


    liteman

  • das würde mich ebenfalls interessieren.


    als wir damals in den 90ern von VHF auf UHF umgestiegen sind, bekamen wir damit auch deutlich zuverlässigere funkverbindungen. ob das allerdings einfach an der anderen, neueren technik lag, oder grundsätzlich am neuen frequenzbereich, entzieht sich gerade meiner kenntnis. eigentlich sollten längere wellen eine bessere reichweite bedeuten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • die die bekannten Hersteller wieder im Programm haben?

    Wer und wo denn? Bei Sennheiser z.B. finde ich da auf Anhieb ausser Spezialteilen für den Broadcast-Einsatz nix.


    Hauptproblem der alten VHF-Strecken war ihre Empfindlichkeit gegenüber breitbandigen Störungen aus schlecht entstörten Leuchtstofflampen, den damals gerade aufkommenden leistungsstarken Schaltnetzteilen und allerhand anderer "strahlender" Elektronik wie LED-Wänden. Daran hat sich auch mEn nix geändert, es ist eher schlimmer geworden seit die EMV-Richtlinien durch China-Direktimporte unterlaufen werden.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • z.B. hier in Deutschland das Shure QLX-D V51 (174 - 230 MHz)

    Bei Digitalfunk fehlen mir die Erfahrungswerte zur Leistungsfähigkeit der Fehlerkorrektur der Übertragung, ich weiss aber dass selbst die relativ geringe Latenz der QLX-D nicht jedermanns Sache ist...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hallo,


    kann das eventuell jemand bestätigen das die Latenz der QLX-D "unangenehm" auffällt?

    Um genau die QLX-D Strecken im V51 Band geht es mir.

  • Nein, die Latenz der einzelnen Funkstrecke fällt nicht ins Gewicht. Es ist die selbe Technik wie in den ULXD und Axxient Digital. Ich hab selber einige Strecken QLXD jedoch im H51.


    Problem kann jedoch unter Umständen die Gesamtsystemlatenz Funkstrecke-Digimischer-DSPEndstufe für Wedge etc werden, das sollte im Auge behalten werden.

  • Ich kenne Sänger, die digitale Funkstrecken bei verwendetem InEar als äusserst unangenehm empfinden. Bei Wedges ist das aus meiner Erfahrung kein Problem. Bei normalen Sprachanwendungen ist das sicher auch gar kein Problem.

    Und wie maccaldes richtig sagt, macht es dann auch oft die Summe der Wandlungen/Latenz aus.


    Und ich glaube hier nicht an empfindliche Überreaktion, sondern es gibt halt Menschen, die das wirklich negativ wahrnehmen.

    Ähnlich wie bei Stimmungen von Instrumenten. Manche hören nen Halbton Unterschied nicht, andere schon ein Hz :)

  • Und ich glaube hier nicht an empfindliche Überreaktion, sondern es gibt halt Menschen, die das wirklich negativ wahrnehmen.

    Ähnlich wie bei Stimmungen von Instrumenten. Manche hören nen Halbton Unterschied nicht, andere schon ein Hz

    so ist auch meine erfahrung zum thema latenz bei InEar. die meisten lässt das kalt, aber für seltene zeitgenossen ist es wohl mindestens unangenehm. aus diesem einen grund setze ich bei InEar konsequent auf analoge funkstrecken, sowohl für mikrofone als auch für die InEar sendestrecken.

    aber wie gesagt: die meisten kommen wohl problemlos auch mit etwas latenz klar.


    ich schätze, dass diese thematik mit dem abhörpegel zusammenhängern könnte. wenn eher laut abgehört wird, ist es nicht so schlimm. wenn der sänger aber eher leise hört, gibt es mit dem eigenen körpersignal (knochenleitung) eine interferenz durch die verschiedenen laufzeiten. das äussert sich dann in kammfiltern, die natürlich komisch klingen können. das lässt sich aber logischerweise von einer anderen person überhaupt nicht nachvollziehen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • so ist auch meine erfahrung zum thema latenz bei InEar. die meisten lässt das kalt, aber für seltene zeitgenossen ist es wohl mindestens unangenehm. aus diesem einen grund setze ich bei InEar konsequent auf analoge funkstrecken, sowohl für mikrofone als auch für die InEar sendestrecken.

    aber wie gesagt: die meisten kommen wohl problemlos auch mit etwas latenz klar.


    ich schätze, dass diese thematik mit dem abhörpegel zusammenhängern könnte. wenn eher laut abgehört wird, ist es nicht so schlimm. wenn der sänger aber eher leise hört, gibt es mit dem eigenen körpersignal (knochenleitung) eine interferenz durch die verschiedenen laufzeiten. das äussert sich dann in kammfiltern, die natürlich komisch klingen können. das lässt sich aber logischerweise von einer anderen person überhaupt nicht nachvollziehen.

    Absolut korrekt erkannt.

    Geringe Abhörlautstärken gepaart mit einem empfindlichen Gehör ergibt die meisten Beschwerden über Latenz. Das geht bei einigen Künstlern so weit, daß sie keine Latenz akzeptieren, also auch ein analoger Channelstrip für den eigenen Gesang eingesetzt wird. Der Rest der Band darf natürlich durch das Digitalpult.

    Bei höheren Abhörlautstärken ist oft eine Gesamtlatenz bis 5ms akzeptiert. Im Normalfall erlaubt das eine digitale Sendestrecke am Mikrofon, ein Digitalpult und eine analoge in-Ear-Strecke.

    Wo liegen die QLX-D/ULX-D noch mal? Ich meine, es waren 2,9ms. Im HD-Modus mehr, wenn ich nicht ganz falsch liege.

  • Ich denke eher, dass das Hauptproblem der fehlende Diffusschall ist. Bei konventionellem Monitoring ist allein die Luftschalllatenz bereits im Bereich von 5 ms.

    Könnte man mit einem einstellbaren Delay ja mal ausprobieren.

  • Wo liegen die QLX-D/ULX-D noch mal? Ich meine, es waren 2,9ms. Im HD-Modus mehr, wenn ich nicht ganz falsch liege.

    was bedeutet denn dort der "HD Modus"?

    https://www.shure.de/touring_e…technik-digital-vs-analog

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • eigentlich sollten längere wellen eine bessere reichweite bedeuten.

    Nicht zwingend. VHF trägt weiter (und ein bisschen mehr "über den Horizont") als UHF, was aber in der Anwendung als Funkmikro irrelevant ist, da man prinzipiell immer eine Sichtlinienverbindung zwischen Sender und Empfänger hat.

    UHF reflektiert aber besser an Beton/Stahl/Glas. Von daher funktioniert UHF besser, wenn zwischen Sender und Empfänger Aufbauten oder biologische Weichabsorber stehen oder die Strahlung in verwinkelten Aufbauten "um die Ecke" gehen soll.

    Das Prinzip ist auch bei anderen Funkanwendungen bekannt, so z. B. bei BOS-Funk oder Funkamateuren.


    Mit freundlichen Grüßen Tobias Zw.

    - oder, für die anderen: vy 73 de DJ5UD

    - oder die ganz anderen: Verstanden, Ende.

    ;)

  • Nicht zwingend. VHF trägt weiter (und ein bisschen mehr "über den Horizont") als UHF, was aber in der Anwendung als Funkmikro irrelevant ist, da man prinzipiell immer eine Sichtlinienverbindung zwischen Sender und Empfänger hat.

    UHF reflektiert aber besser an Beton/Stahl/Glas. Von daher funktioniert UHF besser, wenn zwischen Sender und Empfänger Aufbauten oder biologische Weichabsorber stehen oder die Strahlung in verwinkelten Aufbauten "um die Ecke" gehen soll.

    wie gut ein funksignal in einer umgebung funktioniert, kommt eigentlich immer auf die einzelne umgebung an. das gilt natürlich vor allem innerhalb von gebäuden. es wird sicher situationen geben, in denen längere funkwellen besser funktionieren. wenn z.b. viele traversen verbaut sind, dann wird hier das UHF signal eher gestreut als die langwelligeren VHF signale. als funkelektroniker habe ich gelernt, dass sich funkwellen selten so verhalten, wie man sich das vorstellt - oder gerne hätte...

    es gibt natürlich ein paar grundlegende vorgehensweisen, die sich bewährt haben (z.b. die möglichst freie sichtlinie unter berücksichtigung der fresnel-bereiche).

    aber ich glaube, dass sich die damals eindeutig bemerkbaren verbesserungen durch die UHF technik eher durch die grundsätzliche verbesserung der technik (z.b. die verbesserung der diversitiytechnik) ergab, als durch die verschiedenen wellenlängen. und möglicherweise ist ja auch unser umgang mit der funktechnik besser geworden als früher.

    deshalb frage ich, ob es da mittlerweile gute erfahrungswerte von kollegen gibt, die beide frequenzbereiche nutzen. am besten natürlich mit wirklich vergleichbarer technik.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Howdy


    Ich fühle mich zum Teil angesprochen.

    In meinem neuen Arbeitsplatz habe ich 4 Strecken Sennheiser EW550 G2 (E-Band) und 6 Strecken 25 Jahre alte EM 1036 (4m Band) im Diversity Betrieb (12 Einschübe).

    Alles mit ordentlichen Empfangs-Antennen und mit Sichtverbindung.

    Die EW550 Strecken sind bisher 100% zuverlässig. Hatte bisher nicht einen Aussetzer.

    Die UHF-Handsender sind bisher aussetzerfrei. Die Taschensender haben ab und zu Aussetzer. Da gebe ich den doch langen Antennenkabeln eine Mitschuld. Wenn die vom Künstler nach einem schnellen Umzug nur in die Tasche reingestopft werden, gibt es Schwierigkeiten beim Umschalten zwischen den Antennen.


    Für mich ergibt sich nun das Bild, daß ich für die wichtigstens Nummern die EW550 verwende, und kleine Nebenrollen mit den alten UHF bediene. Zumindest bis ich mehr Erfahrungen mit dem Einsatz der EM 1036 gesammelt habe.


    Zwischen den Strecken liegen sicher 15 bis 20 Jahre Entwicklung. Darum hinken die Vergleiche.

    Wie groß sind denn bei den modernen UHF die Antennen (Empfang und Sender)? Die sind bei der alten EM 1036 schon sperrig.


    Gruß

    Rainer