Gestänge zwischen Sub und Topteil

  • Moinsen, mich beschäftigt eine Frage seit geraumer Zeit. Wieso hast du ein Gestänge zwischen Subwoofer und Topteil? Wieso stellt man die nicht einfach direkt aufeinander? Hat das einen speziellen Grund oder einfach nur bezüglich Platz sparen bzw Optik?


    Ich freu mich auf Antworten und danke!

  • guma

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Also Lautsprecher sind Lampen sehr ähnlich. Wenn man sie nicht sehen kann, kann man sie in der Regel auch schlecht hören. Die gilt zwar nur für bestimmte Frequenzen, ist aber eine gute Erklärung ( welche auch AgenturEventClipboardTrullas verstehen).

    Grundsätzlich kannst Du Dich mal Schallausbreitung beschäftigen. Dann wird vieles von selber klar.

    Practice, Practice, Practice

  • Versuche es mal mit Deiner Stereoanlage zu Hause. Stelle ein dickes Buch vor eine Box und höre. Wenn Du einen eigenen Subwoofer an der Anlage hast dann stell da auch mal was vor.

    Fast so gut wie die Erklärung mit dem Licht. Ein Radiowecker tuts auch, leg einfach mal Wäsche drüber, es wird mumpfig.

    Rock'n Roll*finger

    Peter

  • Man glaubt garnicht; Wieviele diese einfachen Zusammenhänge nicht kennen.

    Und da sind durchaus nicht nur Rookies bei...


    Die würden auch die Bässe aufs Top stapeln, wenn das mechanisch gänge.

    Never stop a running System

  • Wobei bei einer Box pro Seite auf Gestänge sollte der horizontale Abstrahlwinkel schon über Sechsundsechzig Grad sein um ein bisschen auf Breite zu kommen.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Wie breit das Top abstahlen soll, hat eigentlich nur damit zu tun welchen Zuschnitt die zu beschallende Fläche hat.

    Ist der Saal 3x so breit wie lang, dann ist das einzelne 60 Grad Top pro Seite immer noch zu breit abstrahlend.

    Bei einer klassichen Querbeschallung, wenn die zu beschallende Fläche viel breiter ist als tief ist, sind auch 90 Grad viel zu wenig.

    --> Einfach mal das Geodreieck aus dem "Federmäppchen" nehmen und auf einem Blatt Paper die Beschallungssituation skizzieren. Dann die Lautsprecher einzeichnen und die Abstahlwinkel als Dreiecke mit der Spitze am Lautsprecher einzeichnen. Da wird so mancher auch feststellen, dass der Unterschied zwischen 90 Grad und 60 Grad weit größer ist, als er gedacht hatte.


    Bei einem langestreckten "Schlauch" kann es daher auch sinnvoll sein mit einem 40 Grad Top pro Seite plus einem Infill für den absoluten Nahbereich vor der Bühne zu arbeiten.

    Es kommt halt immer darauf an.



    Wenn man mit zu breit abstrahlenden Boxen schön die Seitenwände beschallt, klingt das leider so hallig vermatscht, wie man das oft zu höhren bekommt.

    Das Loch direkt vor der Bühne kann man mit Infills beschallen. (oder mit auf der Bühnenkante liegenden Lautsprechern, wenn die Bühne im Verhältnis zum Ohr des Zuhöhres hoch genug ist)

    Die Reflexionen von den Wänden kann man aber nicht einfach am Pult/Controller "wegschrauben".

    Ebenso sollten die Tops so geneigt sein, dass sie gerade die Zuhöhrer in der letzten Reihe noch Höhen auf die Ohren geben können. (Dafür hat man bei klassisch gestackten Systemen das ominöse "Tonholz" mit in der Kabelkiste liegen... ;)

    Die Rückwand oder die Decke zu beschallen ist nicht erstrebenswert.

    Der ganze Schall muß ins Publikum, das als großer Absorber dient, ohne dabei vorher von den Begrenzugsflächen reflektiert zu werden.



    Ein paar kleine maßstabsgetreue Skizzen (Draufsicht und Seitenansicht) auf Papier können da schon ungemein helfen das richtige Werkzeug für die Aufgabe auszuwählen.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Bei einem langestreckten "Schlauch" kann es daher auch sinnvoll sein mit einem 40 Grad Top pro Seite plus einem Infill für den absoluten Nahbereich vor der Bühne zu arbeiten.

    Man merkt, dass mittlerweile nicht nur mehr in DREI Bundesländern Ferien sind 8)

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Das C4 (damals noch 402) hat sich einst im "langen Schlauch" deutlich besser geschlagen als das C7 (damals noch 702) System.

    Bei 3 Bundesländern gleichzeitig Schulferien sollte man natürlich dann mal ein 30 Grad Top einsetzten, aber das ist halt furchtbar tief, wenn es nicht erst ab 800 Hz bündeln soll.....

    Bei 4x Schulferien dann 40 Grad?!?

    Wenn ich auf das Thermometer schaue, sollten man aber je nach Bundesland evtl. doch schon mal die 40 Grad Tops bereit machen, damit die PA nicht wie Eis in der Sonne schmilzt.


    Aber ernsthaft:

    Jetzt haben die Schüler in den Ferien viel Zeit, da könnte der ernsthaft interessierte Schüler auch mal die Nase in das schöne Buch von Bob McCarthy stecken, auch wenn er evtl. manche Passsagen zweimal lesen muß, bis es klick macht.

    Viele Grüße,
    Fux

    Einmal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Leider gibt's das Buch nicht einmal als youtube video.
    Von dem her hat der Vorschlag wahrscheinlich Null Relevanz.
    Ich sollte den 'Mach doch mal Sound Anfänger Videos' Vorschlag meiner Frau ernster nehmen... da wären die Bewertungen nicht negativ :)

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Der McCarthy als Video hätte aber deutlich Überlänge! :)

    Und nicht einmal Werbung kommt alle 2 Minuten, wenn man das Buch liest.

    Das ist ja mal sowas von gar nicht mehr zeitgemäß.

    Wie hat der Polt bereits in den 80'ern mal gesagt: "Wer liest den heute noch..." ;)

    Viele Grüße,
    Fux