Cat 7a als Verbindung?

  • Hey,

    Da bei uns eine avantis ins Haus kommt wird es langsam Zeit um netzwerkleitungen zu legen.


    Diese werden fest verbaut, entsprechend nehmen wir Verlegeleitungen.


    Was sollte ich da am besten nehmen?

    Die Pulte verlangen ja fast alle cat5e.

    Wie ist eure Erfahrung mit cat7a?

    Es macht ja eigentlich Sinn eine höherwertige Leitung zu nehmen, wäre aber blöd wenn es dadurch hinterher Probleme gibt.

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  • Gibt keine Probleme, wenn alles richtig gemacht wird.
    Ich verwende CAT5E und CAT7A manchmal auch gemischt.

    Das würde ich so als generelle Aussage in Frage stellen.


    Es gibt hier im Forum ein paar gute threads zum Thema CAT Kabel, die sollte man in Ruhe durcharbeiten. Sobald digitale Mischpulte angeschlossen werden sollen gibt es genug zu beachten.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ich würde für das Pult ohne irgendwelche Patchfelder Cat6A legen und die Länge mit drauf schreiben. Also Point to Point. Die Längenangabe ist für Externe hilfreich, falls die dieses verlängern wollen/müssen.

    Und leg mindestens eins mehr als Deine Max. Planung glaubt zu benötigen 😉


    Siehe dazu auch die beiden Links:


    https://shop.klotz-ais.de/pub/Graphics/Spezialseite/RamCAT_testlaengen.pdf?e93ac60e1feb9db009c3c7e74dc87828


    What is Cat7 - and why you don’t need it. | Cable Matters Blog
    What is Cat7 Ethernet? It is a performance rating of Ethernet cable that is largely abandoned by the industry. Read on to learn more about how to avoid…
    www.cablematters.com


    Wenn Du Zukunftssicher sein willst lass Glas verlegen.


    Viel Erfolg

  • Ich bekomme maximal 2 Strecken gelegt in dem jetzigen "Kabelschacht" und da das Haus in den nächsten Jahren Saniert werden soll möchte die Kommune jetzt keine großen Umbauarbeiten.


    Es ist eine Direktverbindung mit 35m Kabellänge :)

  • 35m sind Pille Palle.

    Und die Mär vom unbedingt nötigen CAT5e hält sich auch hartnäckig. Alles über CAT5e hat bessere HF-Eigenschaften - geringerer Crosstalk, bessere Rückflussdämpfung und geringere Einfügedämpfung. Das kann alles was CAT5e kann und besser.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Das Problem sind die PHYs in den Geräten, pauschale Aussagen ohne Bezug zur Hardware sind schwierig. Immer die Angaben der Hersteller mit einbeziehen und wenn möglich ein Kabel wählen welches viele Protokolle zulässt. Auch AES50, so gibt es keine Überraschung.


    Stimmt Glasfaser sollte man prüfen, aber es braucht dann zusätzliche Hardware.

  • wir haben in unseren hallen in der Corona-Gap fleissig kabel gezogen und CAT7 fest verlegt.

    bisher gab es damit null probleme, auch nicht mit fremdsystemen - obwohl wir hier bei veranstaltungen auch schonmal über 100m lange leitungen hatten. die längste war mal mit einer SQ6: 15m leitung auf der bühne + 73m von der bühne zum patch-rack + 1m patch + 28m bis zum bodentank + 5m bis zum pult =122m ... das spielte einwandfrei ;)

    meine dLive hatte ich hier mal mit 110m angeschlossen.

    ebenso stressfrei läuft es bisher mit den licht-leuten.


    glas haben wir auch verlegt, hat bisher aber noch keiner benutzt :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • macht sicher auch jeweils einen Unterschied, was man überdie Strecke schickt - von ein paar Steuersignalen (komplettes Audio-Processing in der Stagebox) über irgendwelche Misch-Konstrukte (spätestens beim ersten PFL-Taster-Einsatz gegeben) bis zu "Stagebox-doof, komplettes Audio-Processing im Pult" gibt's da ja alles - und je komplexer der Workload, desto zickiger zeigt sich ggf. die Summe aus Pult, Stagebox _und_ Kabel dazwischen...

  • macht sicher auch jeweils einen Unterschied, was man überdie Strecke schickt - von ein paar Steuersignalen (komplettes Audio-Processing in der Stagebox) über irgendwelche Misch-Konstrukte (spätestens beim ersten PFL-Taster-Einsatz gegeben) bis zu "Stagebox-doof, komplettes Audio-Processing im Pult" gibt's da ja alles - und je komplexer der Workload, desto zickiger zeigt sich ggf. die Summe aus Pult, Stagebox _und_ Kabel dazwischen...

    jein


    Bezüglich der Kabellänge macht es keinen Unterschied ob du UDP, http, ftp, multicast, unicast…. drüber schiebst.


    Das spielen harte physikalische Faktoren wie Taktungsfrequenz, Wellenwiderstand, Kapazitäten etc., also alles auf Layer 1, eine Rolle.


    Natürlich fällt es bei kontinuierlichen Audiodatenströmen ohne Fehlerkorrektur eher unangenehm auf wenn einzelne Pakete wegfallen als bei ein paar Steuerdaten falls du in den Grenzbereich kommst, der „scheinbar“ erstmal funktioniert. Vor allem http fordert ja so lange neu an, bis die Pakete fehlerfrei ankommen.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • wir haben in unseren hallen in der Corona-Gap fleissig kabel gezogen und CAT7 fest verlegt.

    würd ich auch so machen. Das Geeier mit den spezifischen Kabelanforderungen für HyperMAC und MADI-over-TP geht mir nur noch auf den Senkel. Die sollen endlich mal auf ein Protokoll umsteigen das zumindest bis auf Layer 2 mit normalen MAC-Netzwerken kompatibel ist.

    Letztens erst wieder mit 'ner Wing gehabt die meinte dass ihr 70m Cat.6A nicht genehm sind. Der Kollege bekam dann die schrabbelige Cat.5-UTP-Systemsteuerleitung... :D

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • würd ich auch so machen. Das Geeier mit den spezifischen Kabelanforderungen für HyperMAC und MADI-over-TP geht mir nur noch auf den Senkel. Die sollen endlich mal auf ein Protokoll umsteigen das zumindest bis auf Layer 2 mit normalen MAC-Netzwerken kompatibel ist.

    Letztens erst wieder mit 'ner Wing gehabt die meinte dass ihr 70m Cat.6A nicht genehm sind. Der Kollege bekam dann die schrabbelige Cat.5-UTP-Systemsteuerleitung... :D

    AES50 ist tatsächlich ziemlich zickig. Was daran liegen mag, daß es nur Layer 1 der Infrastruktur nutzt und alles andere selbst macht. Letztlich hat das mit Netzwerken überhaupt nichts zu tun und unterliegt somit auch anderen Regeln, was die Kabel-Spezifikationen betrifft. "Bessere" Kabel sind da nicht besser. In den höheren Kategorien ist eine höhere Verdrillrate angesagt und teilweise macht die Einzelpaar-Schirmung Probleme. Eine frühe Spezifikation sagte sogar "unshielded", ich meine Cat5e.
    Nachdem ich so meine Erfahrungen mit AES50 und Kabeln gemacht habe, tendiere ich dazu, genau die spezifizierten Kabel zu benutzen. Bzw. die Tourcrew legt dann ihr Cat5e neben das Cat6 des Venues.

  • Nochmal auf den Punkt: Für Layer-2- und Layer-3-Protokolle ist besser auch besser.
    Cat7a also an sich eine gute Entscheidung. Idealerweise direkte Wege ohne Patch dazwischen und auf Ethercon terminiert. Alternativ evtl sogar Glasfaser, Je nach Gegebenheiten vor Ort. Die Fasern an sich kosten nicht viel und man ist zukunftsfähig aufgestellt.

    Für AES50 (Layer1-Protokoll, also kein Audio Netzwerk im eigentlichen Sinne) braucht es den Spezifikationen entsprechende Kabel. Grundsätzlich kommen da Cat5 (Original-Kabel) und Cat5e in Betracht. Unter Anderem die Verdrillrate und die Schirmung sind da wichtig. Der Erdung sollte durchverbunden sein. Etwas, was man in der Netzwerktechnik sonst eher vermeidet.

    Also würde ich bei einer Installation parallel mehrere Kabeltypen legen (lassen). Oder eine entspannte Kabelbahn vorsehen, in die die AES50-Nutzer ihre Kabel legen können, dann ist man komplett aus der Nummer raus. So wie der Kollege mit der Wing im Club, der mit dem fest verlegten Cat6 (natürlich) nicht klarkam.

  • AES50 ist tatsächlich ziemlich zickig. Was daran liegen mag, daß es nur Layer 1 der Infrastruktur nutzt und alles andere selbst macht. Letztlich hat das mit Netzwerken überhaupt nichts zu tun und unterliegt somit auch anderen Regeln, was die Kabel-Spezifikationen betrifft. "Bessere" Kabel sind da nicht besser. In den höheren Kategorien ist eine höhere Verdrillrate angesagt und teilweise macht die Einzelpaar-Schirmung Probleme.

    Oder vermutlich Längenunterschiede der Paare, was bei höherem Schlag durchaus leichter passieren kann.


    Das macht es nicht einfacher:

    Bis 2002/2003 waren nur Cat-5e-Kabel Gigabit-fähig. Dann wurde die Spezifikation für die Netzwerkkabel jedoch verändert. Die Änderung legte fest, dass sämt­liche Cat-5-Kabel die gleiche Schirmung aufweisen müssen wie die Cat-5e-Kabel. Weil es somit keinen Unterschied mehr gab zwischen Cat 5 und Cat 5e, wurde die Bezeichnung Cat 5e fallen gelassen. Alle nach 2003 produzierten und verkauften Cat-5-Kabel sind also automatisch Cat-5e-Kabel und somit Gigabit-tauglich.


    EDIT: Bei mir läuft übrigens ein 10GBit Netzwerk stabil über gestückeltes, gequetschtes und an einer Stelle verlötetes CAT5e mit schätzungsweise 30m Länge

  • würd ich auch so machen. Das Geeier mit den spezifischen Kabelanforderungen für HyperMAC und MADI-over-TP geht mir nur noch auf den Senkel. Die sollen endlich mal auf ein Protokoll umsteigen das zumindest bis auf Layer 2 mit normalen MAC-Netzwerken kompatibel ist.

    Letztens erst wieder mit 'ner Wing gehabt die meinte dass ihr 70m Cat.6A nicht genehm sind. Der Kollege bekam dann die schrabbelige Cat.5-UTP-Systemsteuerleitung... :D

    wie gesagt haben wir nun seit zwei jahren CAT7 fest installiert - und bisher gab es da keine probleme.

    ich habe mir aber eine einfache lösung für eventuell kommende probleme zurecht gelegt:

    wenn jemand mal ein produkt nutzt, welches mit den kabeln nach dem derzeitigen stand der technik nicht klar kommt, dann muss er eben auf unsere hauskabel verzichten und statt dessen eine eigene strippe verlegen. also einfach so wie früher. 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Gut, die Leitung liegt.

    ist eine Verlegeleitung mit aufgecrimpten Cat6A Steckern, von da aus geht es dann in eine Neutrik Ethercon durchgangsbuchse.

    Messtechnisch ist alles sauber, sollte also spielen :)

  • wie gesagt haben wir nun seit zwei jahren CAT7 fest installiert - und bisher gab es da keine probleme.

    ich habe mir aber eine einfache lösung für eventuell kommende probleme zurecht gelegt:

    wenn jemand mal ein produkt nutzt, welches mit den kabeln nach dem derzeitigen stand der technik nicht klar kommt, dann muss er eben auf unsere hauskabel verzichten und statt dessen eine eigene strippe verlegen. also einfach so wie früher. 8)

    Eure Kabel werden für alle Layer-2- und Layer-3-Anwendungen (Dante, dSnake etc.) gut funktionieren, bei Layer-1-Anwendungen muß man darauf hinweisen, daß die zwar Netzwerkkabel verwenden, aber ansonsten mit Netzwerken nichts zu tun haben, Das ist in vielen Köpfen noch nicht verankert, weil es in Cat5-Zeiten oft irgendwie gespielt hat. Heute halt nicht mehr und das nach meinen Beobachtungen ziemlich berechenbar nicht, wenn moderne Netzwerk-Verkabelung vor Ort ist.

    Dein Ansatz ist genau der Richtige, wer für Layer-1-Anwendugen spezielle Kabel benötigt (in den Meisten Fällen für AES50), wird die auch selbst mitbringen müssen. Für die anderen Anwendungen (MADI, Aviom etc.) tut man das ja auch.