KI (bzw. AI)

  • KI generierte Inhalte werden per se nicht aufzuhalten sein. Ob als Fahrstuhlmusik, Untermauerung von Werbefilmchen (oder gerade der komplette Werbefilm) oder als Propagandamaterial

    Das ist ja heute bereits Fliesbandmaterial das gerne ganz bewusst nach dem Bausatzprinzip zusammengestellt wird.


    Das krasse an KI wäre ja eigentlich, dass sich ein "gutes" System von alleine weiterentwickelt und perfektioniert.

    Und genau davon sind wir ja noch weit weg. Das wäre eine starke KI wie es sie noch nicht gibt.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • gehen wir mal gedanklich 20 jahre zurück. da kam ymaha mit dem vorläufre vom 01v raus, wenn ich das so richtig in erinnerung habe. dann hat man sich noch 2005 ein super teures analoges multicore gekauft.

    das ist heute beides kernschrott, wenn man mal ehrlich ist. was hat sich in den letzten 15 jahren an digital mipus getan? es gibt wenig sinnvolle! begründungen für analogs outboard geraffel.

    wenn ich das fortschreibe, dann halte ich10 jahre für den maximal horizont, bis man mit ki mischt.

    sollte mich nicht wundern, wenn uli nicht heimlich snap shots der m32 pulte sammelt und auswertet :)

  • Mit KI mischen. Als Hilfsmittel in Form von cleveren Tools. Bin ich dabei, keine Frage. Werden wir als Bedienpersonal dadurch für einen Grossteil der Jobs obsolet? Eher nicht.


    KI im Intercom das das Dauergebrabbel zwischen Showcaller und Stagemanager oder Video von den relevanten Cues auseinanderhalten und auf die richtigen Teilnehmer zuweisen kann, das wäre z.B. mal was ^^


    Dein Vergleich hinkt übrigens: Das ist eher so "Verbrenner" vs. "Elektro" - KI ist aber das selbstfahrende Auto.


    Btw.: vor 20 Jahren gab es übrigens schon das 01V96. 01V war früher, Promix 01 ist bereits 30 Jahre alt.

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  • KI im Intercom das das Dauergebrabbel zwischen Showcaller und Stagemanager oder Video von den relevanten Cues auseinanderhalten und auf die richtigen Teilnehmer zuweisen kann, das wäre z.B. mal was ^^

    Das wär mal was!! dafür*

    Da gibt‘s echt mehrere Showcaller mit erhöhtem Mitteilungsbedürfnis 🙄

    Ein Grund warum ich mir Intercom nur im Ausnahmefall antue.


    Re KI / AI: um meinen Job bin ich noch nicht sonderlich besorgt. Veranstaltungstechnik ist mehr als nur mischen.

  • Das Tool würde rhythmische und tonale Fehler kompensieren und dennoch eine gewisse Menschliche Note durch gezielt gesetzte Inperfektionen einbringen.

    Tonale Fehlerkompension ganz klar ja, das geht ja teils heute schon, rhytmische nein, oder zumindest extrem bergenzt. Wenn der Musiker "Sein" Signal zu einem anderen Zeitpunkt hört als er es spielt und diese Korrekturzeiten auch noch variieren kommt er raus.


    Ein paar schlaue KI Tools im Pult fände ich schon schick. Ne schlaue Knackser Entfernung wenn eine Steckerverbindung matschig ist z.B.

    Dann Info am Diplay Fehlerkorrektur auf Ch. x aktiv.


    Wo ich mir sicher bin das ein kompletter Automix bald kommt ist bei den ganzen Aleinunterhaltern und hobby Minibands. Die haben eh keine Crew dabei. Für solche Musiker wird das einfach umzusetzen und eine große Hilfe sein.

  • Ihr erinnert euch dran es kleine Teile bereits implementiert sind?!


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    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • Ihr erinnert euch dran es kleine Teile bereits implementiert sind?!

    Ist mir neu. Danke für den Link. Das geht tatsächlich schon sehr in diese Richtung. Bald wird sich eine vergleichbare Funktion als Standard etablieren und ein "From default to Show" Vorgang lässt sich in 90% der Fälle in weniger als 10 Minuten erreichen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Ihr erinnert euch dran es kleine Teile bereits implementiert sind?!

    Ganz ehrlich ... meine eigene channel library kann für mich jetzt schon 100 mal mehr und die brauche ich nicht "abfischen" zu lassen.

    Aber, da es ja heute immer noch Menschen gibt, die meinen, channel library ist Teufelszeug und nur 'vom genullten Pult aus' ist die richtige Methode UND es immer noch Pulte gibt, bei denen man nicht den kompletten strip mit allem was dazu gehört in die library speichern kann, ist bei so viel AI natürlich Staunen angesagt! iron

  • Wenn ich das richtig verstanden habe greift diese KI dann ja auch deine Chanel Library zurück, also eine Unterstützung für deine Arbeit.


    Ich denke da gerade an einen etwas konstruierten aber nicht völlig aus der Luft gegriffenen Fall:


    Club Show, headliner macht alles selbst, ich darf den Support am FOH mischen, aus deren x32iem Splitter rack kommen 24 Signale.


    Wenn die HD96 nun einige Sekunden nach meiner Ansage: „spielt mal eben einen zusammen“ alle Kanäle richtig zugeordnet und mit meiner Library bestückt hat, inkl. Auto Gain, kann ich wieder 5 Minuten früher ins catering.

    Und jetzt sag nicht das wäre nicht in deinem Interesse lieber guma *finger

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  • Für meinen Bedarf erkenne ich da bisher noch nichts, was ich unbedingt bräuchte oder was bei mir einen „habenwillreflex“ auslöst.

    Schließlich mache ich livemixe jetzt schon ein paar Jahrzehnte und hatte bisher noch nie ein Gefühl der Überforderung… na ja, ganz am Anfang vielleicht :)


    Aber auch ich bin gespannt, welche entwicklungsschritte es diesbezüglich noch geben wird.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Für meinen Bedarf erkenne ich da bisher noch nichts, was ich unbedingt bräuchte oder was bei mir einen „habenwillreflex“ auslöst.

    Schließlich mache ich livemixe jetzt schon ein paar Jahrzehnte und hatte bisher noch nie ein Gefühl der Überforderung… na ja, ganz am Anfang vielleicht :)


    Aber auch ich bin gespannt, welche entwicklungsschritte es diesbezüglich noch geben wird.

    Du wirst ähnlich wie bei einem Automixer an deinem Pult bei Geschwindigkeit und Präzision nicht mithalten können. Die umfassende Nachbearbeitung im Studio, bei der aber jedes zweite Sample angefasst werden muss, könnte in Quasi-Echtzeit zur Verfügung stehen. So etwas wie RTX Voice zeigt ja schon, wohin die Reise bei der Hintergrund- und Störgeräuschentfernung gehen kann.

    Wenn Algorithmen zur Verfügung stehen, um

    - Raumanteile zu entfernen

    - andere Quellen zu entfernen

    - Rückkopplungen zu entfernen

    wirst auch du in anspruchsvollen Situationen darauf zurückgreifen, weil du ein optimales Ergebnis bieten willst.

  • Sie gesagt, ich lasse mich überraschen, ob es für mich in meiner Arbeit nutzbare KI geben wird. Ich schließe da nichts aus. Aber ich bin, genau wie zu Beginn der Digitalpultzeit, erstmal solange skeptisch, bis ich wirkliche Vorteile erkennen kann.

    Und da ich so gut wie keine Studioarbeiten mache, sehe ich da im Moment noch nichts, was mich nennenswert weiter bringt.

    Ich gehöre nicht zu denen, die bei jeder neu vorgestellten Technik gleich in Jubelrufe ausbrechen. Statt dessen warte ich da immer erstmal ab, bis sich für mich ein wirklicher Benefit abzeichnet.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ..., weil du ein optimales Ergebnis bieten willst.

    Da möchte ich mich mal einklinken.


    Achtung jetzt kommt persönliche Meinung! Mir ist es seit Jahren ein Dorn im Auge (oder im Ohr?), dass Livemusik Veranstaltungen zunehmend klingen als ob man eine CD hören würde. Respekt an Crew und Technik, dass sie das so hinbekommen, für mich ist das Liveerlebnis damit aber tot und ich gehe da nicht wieder hin. Weil eine CD laut hören kann ich zu Hause auch. Wenn nun eine KI mischen würde, geht das wahrscheinlich auch genau in diese Richtung nach dem Motto: Friss diese CD vom Künstler und analysiere das Klangbild und dann mische das Live genauso. Auf der DAW ist sowas in der Richtung ja meine ich auch schon möglich.


    Für mich hat Livemusik immernoch einen großen Teil mit Emotion zu tun. Und dabei ist es nun egal ob bei der Folklorenummer ein passend klingender warmer Hallraum ausgesucht und auf den Raum angepasst wurde oder ich manuell bei der Rockshow am Ende eines Liedes wenn der Drummer nochmal eben durch alle Felle fliegt, manuell mal eben Snare, Toms und den FX dazu 5dB weiter aufreisse, einfach weil es fett ist und in den Moment passt. Sowas ist für mich Liveerlebnis und Gänsehaut. Noch schlimmer ist das eigentlich beim Gesang. Wenn der völlig aalglatt, gesäubert, geglättet und zeitkorrigiert daherkommt, da fehlt mir einfach was. Die kleinen Fehler und Unsauberkeiten zählen für mich einfach dazu, sind bei gewissen Musikarten eigentlich sogar ein Muss.


    Und da sehe ich die KI noch lange nicht so weit. Standard 0815 Mischung so wie heute jede 2. CD gemastert wird (laut und in die Fresse) mag vielleicht in 10 Jahren drin sein, für die oben genannten Feinheiten wird aber sicherlich noch lange Zeit Personal benötigt.


    Gegen KI unterstützte Bedienung hab ich auch nichts, die mir von sich aus z.b. anbietet mein Channel Preset für einen gerade angelegten Kanal zu laden oder sowas. Da wurden ja schon einige gute Beispiele genannt.

  • Abonier mal auf youtube "2Minute Papers", der zeigt immer aktuelle Entwicklungen aus der KI Forschung.

    Da bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wie schnell die Entwicklung geht.


    Eine KI, die ein Mischpult sinnvoll bedienen kann wäre heute schon problemlos möglich. Einzig ist diese Anwendung zu uninteressant für die Firmen, die daran entwickeln.


    Wen man sieht, wie eine KI ein Bild im 10 verschiedenen Stilen malt, dann kann man sich auch gut vorstellen, das sie verschiedenste Mixe generieren kann.


    "Die nächste Band bitte richtig schön live und beeindruckend bitte." reicht dann aus, damit es nicht wie CD klingt.

  • Für mich hat Livemusik immernoch einen großen Teil mit Emotion zu tun. Und dabei ist es nun egal ob bei der Folklorenummer ein passend klingender warmer Hallraum ausgesucht und auf den Raum angepasst wurde oder ich manuell bei der Rockshow am Ende eines Liedes wenn der Drummer nochmal eben durch alle Felle fliegt, manuell mal eben Snare, Toms und den FX dazu 5dB weiter aufreisse, einfach weil es fett ist und in den Moment passt. Sowas ist für mich Liveerlebnis und Gänsehaut. Noch schlimmer ist das eigentlich beim Gesang. Wenn der völlig aalglatt, gesäubert, geglättet und zeitkorrigiert daherkommt, da fehlt mir einfach was. Die kleinen Fehler und Unsauberkeiten zählen für mich einfach dazu, sind bei gewissen Musikarten eigentlich sogar ein Muss.


    Und da sehe ich die KI noch lange nicht so weit. Standard 0815 Mischung so wie heute jede 2. CD gemastert wird (laut und in die Fresse) mag vielleicht in 10 Jahren drin sein, für die oben genannten Feinheiten wird aber sicherlich noch lange Zeit Personal benötigt.

    Die ersten großen Schritte mit ML sehe ich nicht beim Mischen, sondern bei der Signalaufbereitung. Sei es beim Geigen-Mikro, auf das die Snare überspricht oder beim Mikro eines Politikers, dass sich dieser dummerweise immer vor den Bauch hält und kein verwertbares Signal herauszubekommen ist. Da ist m. E. n. auch unter der versammelten Belegschaft die Hemmschwelle unfassbar gering einen "AI PSE" einzuschleifen - zumindest wenn das Ding kaum / keine wahrnehmbaren Artefakte verursacht.

    Bis AI einen kompletten Mix alleine stemmt, wird es wohl noch etwas dauern. Trotzdem ist auch hier an vielen Stellen der Anspruch, dass das Live-Erlebnis möglichst nahe an der Platte ist. Samsung hat es ja bereits bei ihren Mobiltelefonen geschafft, dass die KI selbst aus einem verschmierten hellen Fleck noch Details "rekonstruiert", die einen Mond darstellen könnten. Ich finde es nicht abwegig, dass in der nahen Zukunft ML-Algorithmen mit Alben trainiert werden und Live dem Album sehr ähnliche Ergebnisse produzieren können.

    Ob man das jetzt gut findet, steht auf einem anderen Blatt.

    Allerdings ist die Realität am Ende vermutlich komplexer: Es gibt ja immer noch Bands, die mit einem dicken Analogschinken touren (aber sie werden seltener). Klingt das besser? Oftmals nicht. Es würde mich nicht wundern, wenn das Aufkommen von KI-Mixing-Tools zu einem ähnlichen "Glaubenskrieg" wie in der Frühzeit des digitalen Zeitalters führen wird und sich am Ende die Vorteile und Komfortgewinne entgegen aller Bedenken im Laufe der Zeit durchsetzen.

  • Von


    A:


    Ich mische Euch jetzt schon seit 5 Jahren Live und bin auch immer im Studio dabei


    Der/DIe Foh Betreuer sind gesetzt und suchen sich Ihr Arbeitsgerät in gewissen preislichen Rahmen selber aus.


    Zu


    B:


    Wir haben keine Person des Vertrauens und versuchen mal den AI Kram mit einem Hobbytechniker

    ist es ein riesen Unterschied,



    Ich vergleiche das mit autonomen Fahren. Wenn mein Fahrer ab und zu die Augen ´zu macht, weil es sich ja auf das Gerät verlassen kann, wird in der nächsten Möglichkeit der Fahrer gewechselt.

  • Es würde mich nicht wundern, wenn das Aufkommen von KI-Mixing-Tools zu einem ähnlichen "Glaubenskrieg" wie in der Frühzeit des digitalen Zeitalters führen wird und sich am Ende die Vorteile und Komfortgewinne entgegen aller Bedenken im Laufe der Zeit durchsetzen.

    so sehe ich das im prinzip auch.

    ich für meinen teil werde sicher zunächst wieder sehr skeptisch sein.
    wenn es sich dann irgendwann mal abzeichnet, dass sich für meine arbeit endlich vorteile ergeben könnten, dann bin ich da aber gerne dabei.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang