Aufstellung Bässe in kleineren Locations

  • Hallo zusammen,


    wenn es irgendwie geht, vermeide ich die (zugegeben praktischste) Variante "Topteile mit Distanzstange auf Bässe" und links und rechts der Bühne aufgestellt, sondern stelle die Bässe in der Mitte vor der Bühne zusammen. Damit vermeidet man ja die typischen "Lücken" im Bassbereich durch destruktive Interferenzen und auch davon abgesehen bringt das vor allem indoor nach meinem Empfinden eigentlich immer einen "strafferen" Bassbereich (vermutlich weil es einfach weniger unterschiedliche Möglichkeiten von Reflexionen / Interferenzen gibt).

    Immer wenn ich aus Platz- oder optischen Gründen doch die klassische L/R Anordnung habe, nervt es mich.

    Daher die Frage an Euch; ist es nach Eurer Erfahrung der bessere Kompromiss, die Bässe zusammen auf eine Seite (dann halt recht weit außerhalb der Mitte) zu stellen, wenn das möglich ist? Oder bringt das in Summe eher mehr Probleme mit sich?

    Vielen Dank schonmal für Eure Erfahrungen,


    C.

  • Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass man theoretisch in jeder Location einen halben Tag lang nur Bassaufstellungen durchprobieren könnte, bis man die ideale Aufstellung für das eingesetzte System und den Raum gefunden hat.


    Ob das akustisch beste Ergebnis und die praktikable Lösung eine Schnittmenge bilden, ist dann noch eine andere Frage.


    Deshalb entscheiden oft praktische Gründe, wo es bei einem kleinen System dann au L/R hinausläuft, weil man die Subs braucht, damit die Tops auf eine brauchbare Höhe kommen, ohne dass es wackelig wird.


    Ich denke auch nicht, dass es auf die Frage (beide Bässe auf eine Seite stellen oder nicht?) eine Antwort gibt, die grundsätzlich stimmen kann.


    Das HK Audio R-Serie Manual ab Seite 71 finde ich auch heute noch eine gute Lektüre: https://manualzz.com/doc/59422…rl-112-f-benutzerhandbuch

    Der Ton macht die Musik.

  • Ich kann nur sagen, dass ich schon öfter den/die Subs nur auf einer Seite hatte. Ist für mein empfinden oft der bessere Kompromiss. Allerdings spielen drinnen auch Raummoden eine wichtige Rolle. Das mieseste Ergebnis als Zuschauer ist mir jedenfalls draußen mit L/R Aufstellung im Gedächtnis geblieben.

  • bassking67

    In Clubs mit echter Bühne min. 50cm oder höher und 150er Kapazität oder größer mache ich es so wie Du.

    Ich habe eine Kneipe mit ~ 100er Kapazität und Bühnenhöhe ~ 25cm, da sieht diese Anordnung jedoch mit zwei 18" SUBS so scheiße aus, dass ich die zwei Bässe aufeinander an eine Seitenwand packe. Das ist dort völlig unproblematisch, weil die Trennung zu den Tops sehr niedrig ist und für große Wellenlängen über die Wandreflektionen keine problematischen Laufzeitdifferenzen zustande kommen. Der Bass hört sich damit auch schön stramm an.

  • Mono bass rulez wäre auch mein Tip.

    Wenn man das ein bisschen anschaulich haben möchte, habe ich hier ein recht nettes Video dazu gefunden, in dem ein Kollege aus USA seine 2 Subs mal in diversen Aufstellmöglichkeiten simuliert vorstellt:


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    Eine weitere Idee Mitte "Bass mono mittig" wäre hinter den Muckern, wenns vor der Bühne nicht geht ;)

    Hab aber keine Erfahrung, wie sich das feedbacktechnisch mit z.B. einem Drumset verhält

    (Video vom selben Kollegen). Routing ist hierbei wichtig, er hat nur bestimmte Inputs auf die Subs geroutet, um die Feedbackgefahr runter zu bekommen:


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    VG Stefan

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • warum nicht in kleinen Locations nur einen bass aufstellen?

    … weil auch kleine Locations ein Recht auf ein bisschen Bums haben, wenn’s stilistisch erwünscht ist. :)

    Außerdem sind zwei kompakte 18” mit einer Trennfrequenz von 85Hz zum Top, wenn sie an/aufeinander stehen, nahezu wie ein Sub.

  • dier antwort schließe ich mich an.

    es kommt eben immer drauf an, wie die situation ist.


    zwei bässe in der mitte vor der bühne zusammenstellen hab ich auch schon oft gemacht, aber das geht eben nicht überall.

    wenn ich die möglichkeit in der mitte nicht habe, dann stelle ich die bässe L/R unter die tops. wenn die bässe nur auf einer seite stehen, gefällt mir das nicht so, vor allem bei sitzendem publikum sind mir die abstände links und rechts einfach zu unterschiedlich, da nehme ich lieber die interferenzen in kauf. ohne kompromisse geht es ja sowieso nie.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • dier antwort schließe ich mich an.

    es kommt eben immer drauf an, wie die situation ist.


    zwei bässe in der mitte vor der bühne zusammenstellen hab ich auch schon oft gemacht, aber das geht eben nicht überall.

    wenn ich die möglichkeit in der mitte nicht habe, dann stelle ich die bässe L/R unter die tops. wenn die bässe nur auf einer seite stehen, gefällt mir das nicht so, vor allem bei sitzendem publikum sind mir die abstände links und rechts einfach zu unterschiedlich, da nehme ich lieber die interferenzen in kauf. ohne kompromisse geht es ja sowieso nie.

    Sitzpublikum hört eh keine Interferenzen, hat nur unterschiedliche Klangeindrücke, wenn es nicht zu extrem ist kann man seinen Mix daran anpassen, quasi einen Kompromiss mischen, ist auf jeden Fall besser als diejenigen, die vor so einem Centerklumpen sitzen müssen wegzuföhnen (vor allem ohne Centerfill).

  • Kommt wirklich auf den Raum selbst an. Es soll Räume geben, in denen eine L/R Aufstellung gar besser, zumindest nicht nachteiliger ist.

    Monowürfeln halte ich auf demselben Niveau in hinblick auf die Schallverteilung, vor allem nach hinten.


    Für mich wäre EFA (selbst auch bei nur 2 Subs), wenn möglich, zu bevorzugen, da Pegel nach vorne zielgerichtet und nach hinten eben Ruhe ist. Vor allem wenn der Raum länger als breit ist. Die Pegelsummierung ist einfach besser als bei Cardio, was ich dann auch einem Monowürfel vorziehe, da eben auf der Bühne eher Ruhe ist.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • hmmmm... und wodurch entstehen wohl diese unterschiedlichen klangeindrücke? 8)

    Das hört und interpretiert der Gast ganz sicher anders als du und ich, für den ist der Klang zu dröhnig oder zu blechern auf seinem Platz , eine Interferenz hört ein ungeübter Hörer nur beim herumlaufen.

  • Wenn man jetzt mal ausser Acht lässt, dass ein Raum akustisch und / oder bautechnisch so schlimm ist, dass man keinen Spielraum bzgl. des Setups hat, ist das eine Frage des Systemdesigns, die man sich vorher stellt: möglichst wenig Auslöschung zugunsten von mehr Pegel, das erzeugt aber in der Regel Hotspots und macht keinen Spass zu mischen, da man sich dann der Frage stellen muss für wen; oder möglichst konstanten Frequenzgang an so viel Plätzen wie möglich, das geht nur mit Kompromissen wie weniger Maximalpegel und Auslöschungen.

    (Diese Überlegungen beziehen sich auf die Eingangsfrage)


    Bei Partys, DJ´s oder auch Konzerten mit sehr lauter Bühne würde ich immer die erste Variante in Betracht ziehen, bei "ernsthafter Musik" und Sitzkonzerten eher die zweite.

    2 Mal editiert, zuletzt von Soundstorm ()

  • Zitat

    möglichst wenig Auslöschung zugunsten von mehr Pegel, das erzeugt aber in der Regel Hotspots und macht keinen Spass zu mischen, da man sich dann der Frage stellen muss für wen; oder möglichst konstanten Frequenzgang an so viel Plätzen wie möglich


    aber da ist doch eigentlich die klassische L/R Aufstellung "worst of both worlds". Weniger Pegel und dann noch mit Interferenzschneisen :/.

  • Ich mache immer nur folgend - wo Platz genügend ist, beide Subs mittig neben ein ander vor der Bühne, wenn es aus dem kleinen Saal zu viel Platz kosten sollte, dann beide Subs auf ein ander unter eins der Tops und das zweite Top auf Ständer. Mir ist Akustik wichtiger als Optik. :)

  • Jupp, wenn das Top tief genug runter geht (für o.g. Kneipenanordnung nutze ich 15”/1,5” Tops) also die Trennfrequenz tief ist, gibt es kein “Ortungsproblem” für den Bass, selbst wenn man nah bei dem “Bass losen” Top steht, nur die Zeiten für die Tops sollten seitengetrennt angepasst sein.