PA in Woodstock (1968)

  • Hallo erst mal , ich habe vor einiger Zeit einen Bericht über Woodstock
    gesehen (das "legendere" von 1968).
    Ich konnte aber nichts PA technisches erkennen , und auch im I Net habe
    ich nichts darüber gefunden.
    Weiß jemand , was damals zum Einsatz kam , denn eigentlich stand die
    Branche doch damals noch am Anfang.(Na ja Lautsprecher gab es schon länger.)


    MfG HP

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht

  • ja, der großteil der besucher hat damals mit sicherheit nicht viel von den bands gehört. aber das war wohl egal, so ne riesenparty hatte es ja bis dato nicht gegeben.


    die PA war völlig unterdimensioniert, denn:
    1. es wurden ja weit weniger besucher erwartet
    2. zu dieser zeit gab es keine "großbeschallungssyteme"
    3. damals war man es gewohnt, lediglich den gesang über eigene lautsprecher zu hören. alles andere kam direkt von der bühne. entsprechend war dann auch der anspruch an den sound nicht so hoch wie heute...


    grateful dead´s "wall of sound" kam erst später anfang der 70er.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Im Woodstock-Dokumentarfilm (auf DVD für wenige Euros) gibts einige interessante Bilder dazu. Einige wenige Boxen auf wackligen Towern, eine geschraubte Holzbühne ohne Dach. Als Monitore habe ich lediglich zwei heute vorsintflutliche Sidefill-Boxen auf Brusthöhe stehend ausmachen können.


    Zitat

    grateful dead´s "wall of sound" kam erst später anfang der 70er.


    Das war 1974! Die Gruppe hat das "Wall Of Sound" allerdings nur ca. ein halbes Jahr lang benutzt, weil Betrieb und Unterhalt viel zu teuer waren



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Ich habe irgendwann in einer Berichterstattung von üppigen 1700 Wättern
    gehört. Aber ob der warheitsgehalt so hoch ist weiß ich nicht. Allerdings scheint mir das relativ realistisch, angesichts damaliger Amplifikation.( Röhre und so)

  • das sieht doch schon fast wie ein linearray aus...


    nur auf movinglights mussten sie noch verzichten... vari*lite war noch nicht so weit.......

  • Apostoli meint wahrscheinlich die unteren Boxen im Turm fürs "Nahfeld und die oberen für weiter weg...
    ...ein Linearray macht das ja auch nicht (viel) anders. 8)


    ...was mir aber nicht einleuchtet sind die 2" :?: Hörner auf den Bassbins im letzten Bild. Warum strahlen die 90°nach rechts ??? :shock:



    P.S. hab nie behauptet, daß die Wall of Sound in Woodstock gewesen wäre, aber die Suche schmeisst dabei gleich eine Menge anderer Vintage-Systeme mit Bebilderung raus... :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "treibsand"

    ...was mir aber nicht einleuchtet sind die 2" :?: Hörner auf den Bassbins im letzten Bild. Warum strahlen die 90°nach rechts ??? :shock: ...


    nun, um das zu klären müsste man wissen, wie die abgebildeten speaker in der gesamtanlage eingeordnet waren. an einem einzelbild kann man das nicht erkennen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    nun, um das zu klären müsste man wissen, wie die abgebildeten speaker in der gesamtanlage eingeordnet waren. an einem einzelbild kann man das nicht erkennen.


    Ja aber so aus dem Bauch geschossen, würde ich sagen für die Leute rechts / links / hinter der Front PA. Da mußte ja ein ganzer "platz" beschallt werden
    Detto
    (zu jung um dabei gewesen zu sein (prüde Eltern) - hat aber eine ORIGINAL PRESSUNG - Vinyl!!!!!!)
    trallalalalalalalalalalala :oops:

    Erfolg hat nur,
    wer das eigentliche Problem wirklich löst!!!

  • Zitat

    2. zu dieser zeit gab es keine "großbeschallungssyteme"


    Das sehe ich etwas anders. Schon in den 30er Jahren gab es solche Anlagen. Die damaligen Großkundgebungen wurden auch nicht nur mit einem Blechtrichter vor dem Mund realisiert. Verstärker mit mehreren hundert W Ausgangsleistung existierten auch (Telefunken, Siemens, Körting).


    Zitat

    Ich habe irgendwann in einer Berichterstattung von üppigen 1700 Wättern
    gehört. Aber ob der warheitsgehalt so hoch ist weiß ich nicht. Allerdings scheint mir das relativ realistisch, angesichts damaliger Amplifikation.( Röhre und so)


    Röhre impliziert nicht automatisch geringe Leistung, tatsächlich sind die baulichen Beschränkungen bei röhrenbestückten Leistungsverstärkern eher geringer als bei Halbleitern.
    1,7kW schafft man fast mit zwei Philips EL6470 (und hier kommt wieder mein Standardzusatz: Sinus, nicht Musik oder sonstwas, womit heute so hantiert wird).


    MfG


    DirkB

  • Zitat von "DirkB"

    Das sehe ich etwas anders. Schon in den 30er Jahren gab es solche Anlagen. Die damaligen Großkundgebungen wurden auch nicht nur mit einem Blechtrichter vor dem Mund realisiert. Verstärker mit mehreren hundert W Ausgangsleistung existierten auch (Telefunken, Siemens, Körting).
    ...


    OK, ich geb mich geschlagen.
    auf der musikmesse wurde auch mal ein riesenhorn (etwa 3m x 3m!) ausgestellt, das noch aus einem alten kino stammte...
    mit "es gab keine großbeschallungssysteme" meinte ich halt so richtig schalldruck und hosenbeineflattern für viele tausend zuhörer...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Erst mal danke für die vielen Antworten , besonders die wackligen
    Riging Towers finde ich beeindruckend :D .


    Zu unserer unrühmlichen Vergangenheit hätte ich etwas zu ergänzen:
    Damals wurden hauptsächlich Druckkammerlautsprecher in riesigen
    Mengen verwendet (ich meine die "Tröten" , die wie ein Megafon aussehen).
    Diese wurden an Masten montiert und über das Areal verteilt,
    die Beschallung erfolgte dezentral , also ohne Delays.
    Die Sprachverständlichkeit war wohl (leider) sehr gut.....


    Weiterhin sollen damals auf LKW´s montierten Riesenhörner für die
    Basswiedergabe eingesetzt worden sein ,
    kann darüber aber nichts genaues sagen.


    Nette Grüße HP

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht