LKW mit Wechselbrücke Vor- und Nachteile?

  • Warum sind in unserer Branche so wenig Wechselbrückenfahrzeuge unterwegs?


    Die Vorteile liegen doch auf der Hand.
    Die Brücken kosten kaum was. Drei Stück auf den Hof stellen, in Ruhe beladen und am WE auf die verschiedenen Va´s verteilen.


    Wo sind die Nachteile?

  • Wechselbrückenfahrzeuge haben meistens keine Hebebühne (was noch nicht unbedingt ein Hindernis darstellt) aber sie haben, wenn man sie normal abstellt, üblicherweise eine recht hohe Ladekannte.Es sei denn es gibt inzwischen absenkbare Modelle.
    Meistens sind sind auch 12to oder mehr als Transportfahrzeuge nötig.


    Viele Grüße,
    Volker

  • Das hat verschiedene Gründe:


    Wechselbrücke auf 7,5to macht wenig Sinn
    Die Abstellhöhe ist in der Regel > 1,2m, da ist das mit der Rampe ein Problem. Es gibt auch Jumbo Brücken die nur etwas über 1m Abstellhöhe haben aber da ist die Auswahl an Speditionen und Fahrzeugen deulich kleiner.


    Einige Hersteller bieten Spezialversionen von Wechselbrücken an mit Hubmechanik un diese auf Bodennivau abzulassen. Leider so teuer das sich das in der Regel nicht lohnt.


    Die ungeteilte Ladefläche eines Sattels hat sich in unsere Branche als vorteilhaft herausgestellt.


    Ich hab einige große Produktionen mit Brücken gemacht. Der Transport ist deutlich günstiger aber es ist etwas umständlicher. Du brauchst einen Stabler vor Ort. Meine Spezialität ist dann die Brücken mit Hilfe von 2 Stablern von den Beinen zu heben um die Brücke dierekt auf den Boden zu setzen und als Leergutlager zu nutzen. Das geht aber NUR mit einer leeren Brücke.

  • a) es gibt große Firmen wie z.B. Michaelis, die durchaus Wechselbrücken in größerer Anzahl besitzen


    b) 7,5-Tonner mit Wechselbrücke sind insofern vermutlich sehr selten, da sie eine erhebliche Nutzlasteinbuße gegenüber einem Fahrzeug mit festem Koffer besitzen (da geht erfahrungsgemäß von den bescheidenen weniger als drei Tonnen Nutzlast nochmal mindestens eine halbe bis dreiviertel Tonne verloren, Da kann man beinahe gleich mit dem Sprinter anrücken...)


    c) eine abgestellte Wechselbrücke hat eine Ladehöhe von ca. 1,2m, ein abgelassener R&R-Trailer dagegen nur ca. 0.8m - das macht sich natürlich in der Steigung der Laderampe durchaus bemerkbar


    d) fahren muß das Zeug ja doch irgendwer auf die verschiedenen Jobs - wenn die mal 200 km auseinanderliegen, hast Du ziemlich die Mütze auf, wenn für Deine drei genannten Brücken aus Kostengründen dann doch nur ein Laster zur Verfügung steht. Insbesondere dann wird es "interessant", wenn das Material gleich nach dem Job schon wieder umgepack und auf andere Baustellen geschickt werden muß, anstatt einen Tag in der Brücke "auf Halde" zu liegen - andererseits: beauftrage mal einen fremden Spediteur, dann kann das auch mal länger dauern bzw. der würde gerne auch schon eine Stunde vor Abbau das Ding mitnehmen, kann echt stressig sein.


    e) stell mal eine Wechselbrücke irgendwohin, und lass den Laster verschwinden - es dauert garantiert keine drei Minuten, und das Ding muß weg, weil der Dekofuzzi, der Caterer, die Feuerwehr oder wer auch immer den Platz gerade beansprucht - Ende vom Lied: der Container steht wieder irgendwo am Parkplatz, die Rampe muß erst zum Ausladen des Containers und dann zum Andocken an der Laderampe der Location umgesetzt werden etc. Wenn es dann ein wenig dumm läuft, hat leider ein Besucher der Veranstaltung sein Auto so vor die Brücke gestellt, dass weder geladen noch aufgesattelt werden kann oder ähnliche Späße...


    f) das Thema Führerscheine wird meiner Erfahrung nach sehr unterschiedlich gehandhabt - ich kenne Firmen, die der kompletten Crew damals noch den 2er gezahlt (!) haben, um dem leidigen Thema "überladener 7,5Tonner" [zumindest in der Theorie] aus dem Weg zu gehen, in anderen Firmen gibt es bereits für den Fahrer eines 7,5-Tonners einen extra Zuschlag, da der Nachwuchs nur noch bis 3,5 oder gar 2,8to darf.


    Ich sehe mehr und mehr die folgenden Methoden:
    - Ein großer Laster (sei es ein firmeneigener oder der einer Truckingfirma) geht incl. geübtem Fahrer auf den Job, oder
    - es werden eben eine Armada an 7,5-Tonnern bereitgestellt/zugemietet und ggf. durch Sprinter&Co aufgestockt., dann müssen eben die Teams so zusammengestellt werden, dass genügend Fahrer dabei sind
    - einige wenige Firmen haben auch noch Anhänger für ihre 7,5-Tonner, da kann man auch noch mal gut Nutzlast reinstecken, aber die fährt i.d.R. niemand gerne, ferner geht dann z.B. der Zirkus mit der Maut schon wieder los...

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  • Wir haben auch 2 Wechelbrücken und geben die gerade ab, weil und das ist der Hauptpunkt : Ladehöhe.
    Selbst mit einer 4 m Laderampe ist das noch ewig hoch. Abgesehen davon braucht man ständig die großen LKW`s und wer hat da schon einen Schein für?
    Alternative ?: 11,999 t Sattelzug mit Ackermann Möbelkoffer. Absenkbarer Koffer,80 qm Volumen , ca 6,5t Nutzlast und fährt man noch mit dem alten Führerschein und braucht keine Maut zu löhnen.


    Andreas

  • Wie Seven richtig festgestellt hat, benutzen wir Wechselbrücken und sind damit rundweg zufrieden. Jetzt bin ich kein Trucker, aber wenn ich recht informiert bin, haben wir eine niedrigere Abstellhöhe als üblich (1,09m???), und da wir 'eh an keinem Auto Hydraulikrampen haben, sondern ausschließlich mit Anlegerampen schaffen, ist das auch kein Problem.
    Gefahren werden die Brücken (inzwischen 5 an der Zahl) mit einem Iveco Stralis 18-Tonner. Dabei ist eine Brücke StArN-mäßig immer mit einer kompletten Layher-Bühne, eine weitere mit 120 Kleu-Podesten beladen.
    Der Vorteil ist ganz klar die logistische Seite: Im Sommer haben wir viele Stadtfeste mit vielen Bühnen, die von Freitag bis Sonntag laufen. Durch die BDF-Brücken können wir mehrere Bühnen schon unter der Woche ausliefern, und müssen nicht alles an einem Tag fahren.
    Und wenn man mal ein Mietfahrzeug braucht, ist man immer noch flexibel, wann man die Brücke belädt.


    MfG Tobias Zw.

  • Zitat von "Beatbox"

    Wir haben auch 2 Wechelbrücken und geben die gerade ab, weil und das ist der Hauptpunkt : Ladehöhe.
    Selbst mit einer 4 m Laderampe ist das noch ewig hoch. Abgesehen davon braucht man ständig die großen LKW`s und wer hat da schon einen Schein für?
    Alternative ?: 11,999 t Sattelzug mit Ackermann Möbelkoffer. Absenkbarer Koffer,80 qm Volumen , ca 6,5t Nutzlast und fährt man noch mit dem alten Führerschein und braucht keine Maut zu löhnen.


    Andreas


    Wir haben uns mal einen Harbeck auflieger angesehen der speziell nach den Wünschen einer BAND gebaut wurde. 7,5 Tonner zugmaschine, Auflieger auch 6 Tonnen nutzlast , Luftfederung mit Heben und Senken,LADEHÖHE bei abelassener Federung 35cm :D . Leider passte die aufsattelhöhe nicht zu unserer Zugmaschine. :( Aber unser nächster wird ein JUMBO mit 60cm Ladehöhe und einer Seitentüre im Dancefloor. :D

    ....If it doesn´t move load it in the truck........

  • Zitat von "Beatbox"

    Wir haben auch 2 Wechelbrücken und geben die gerade ab, weil und das ist der Hauptpunkt : Ladehöhe.
    Selbst mit einer 4 m Laderampe ist das noch ewig hoch. Abgesehen davon braucht man ständig die großen LKW`s und wer hat da schon einen Schein für?
    Alternative ?: 11,999 t Sattelzug mit Ackermann Möbelkoffer. Absenkbarer Koffer,80 qm Volumen , ca 6,5t Nutzlast und fährt man noch mit dem alten Führerschein und braucht keine Maut zu löhnen.


    Andreas


    An dieser Stelle die Frage: Wie wird so was zugelassen, bzw. geht das überhaupt noch? Bei Sattel wird ja das zulässige Gesamtgewicht des aufgesattelten Anhängers komplett auf das zulGG. der Zugmaschine aufgeschlagen, was bei Kl. 3 und einem 16m-Zug gerade mal so für das Leergewicht reicht...
    Ich hab da schon wilde Konstrukte mit Zulassung als So.-Kfz Wohnmobil, Zugmaschinenzulassung etc. gesehen, aber wie ist die derzeitige rechtliche Lage?
    Noch interessanter: Was passiert, wenn jemand seinen "rosa Lappen" Kl. 3 auf die Plastikkarte mit beschränkter C+CE hat umschreiben lassen und dann so ein Fahrzeug führt? 7,5-Tonner mit Doppelachs-Nachläufer bis 10to ist ja abgedeckt, aber so was...?

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich meine mich zu erinnern, dass es da bei der Zulassung einen kleinen Trick gibt: Das Fargestell des Aufliegers wird als Anhänger angemeldet, der Kofferaufbau als Ladung deklariert. :)


    Da gabs mal einen Thread im Biete-Brett, wo einer genau solch ein Gespann verkauft hat...

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Es gibt auch noch heute eine Möglichkeit.
    Die Feuerwehren haben ja auch das Führerscheinproblem, jetzt gibt es 3,5to Sattelzugmaschienen mit 5,25to Auflieger. Die darf man mit der B+E fahren. Den Leuten einen E Schein zu bezahlen ist deutlich Preiswerter wie eine Klasse C. Die Zuladung eines solchen Gespanns ist größer wie bei einem 7,5to. Da man bei auflieger sehr kleine Räder nehmen kann ist eine Hebebühne in aller Regel nicht notwendig.

  • Zitat von "Markus Verza"

    Es gibt auch noch heute eine Möglichkeit.
    Die Feuerwehren haben ja auch das Führerscheinproblem, jetzt gibt es 3,5to Sattelzugmaschienen mit 5,25to Auflieger. Die darf man mit der B+E fahren. Den Leuten einen E Schein zu bezahlen ist deutlich Preiswerter wie eine Klasse C. Die Zuladung eines solchen Gespanns ist größer wie bei einem 7,5to. Da man bei auflieger sehr kleine Räder nehmen kann ist eine Hebebühne in aller Regel nicht notwendig.


    ich würde sowas aber net mehr farhen wollen. punkt um naja wenn man schon nen kind unterm auto hatte *schüttel*


    Man kann nicht nicht kommunizieren :D

  • Das Erlebniss eines Unfall mit Personen sollte jedem erspart bleiben. Mit Kindern ..... will ich nicht drüber nach denken.


    Ich kann aber nicht erkennen was das mit der von mir angesprochen Fahrzeugkombination im speziellen zu tun hat. Bei jeden Sattel oder Hängerzug bildet sich bei Kurvenfahrten ein recht großer toter Winkel.
    Ich bin solch einen Minisattel auch schon gefahren. Das istz OK, persönlich fahr ich lieber einen großen schon wegen der Motorisierung.

  • Wie die Kollegen schon sagten:
    Normale Wechselbrücken kannst du vergessen, weil selbst wenn die Luft aus dem LKW raus ist, hast du noch 1,25m Ladehöhe, stellst du sie ab, werden es wohl 1,4m werden!


    Wir haben einen 18to Jumbo, da hast du im abgelassenen Zustand ca die gleiche Ladehöhe wie bei einem 7,5to ohne Luftfederung ca 0,95m, abgebrückt ca 1,1m Ladehöhe.Die Kofferhöhe Innenmaß beträgt ca 2,8m.
    Nachteil der Jumbogeschichte: Der LKW hat Niederquerschnittsreifen (295/60/22,5) was schon mal teurer ist, dadurch kommt er natürlich auch tiefer, was besser aussieht :wink: , aber für Querfeldeinfahrten natürlich weniger geeignet ist. Die gesamten Tank und Luftinstallationen sind relativ tief angebracht, was leicht zum Aufsetzen führen kann.
    vernünftige Jumbobrücken kosten gebraucht ab ca 2500,- sind aber nicht so leicht zu finden wie normale Brücken die es ab ca 1000,- gibt.



    Grüße Leitwolfi


    By the way:
    Wir organisieren einmalig einen Führerscheinkurs (C und wahrscheinlich CE) im Raum Bayreuth, an dem jeder solvente Mensch aus der Veranstaltungstechnik teilnehmen darf. Geschult wird auf unserem Fahrzeug. Bei Interesse bitte Mail!

  • Wir sind auch von Brücke auf "sattel" (3,5t Zugmaschiene) umgestiegen.
    Vorteil: neben FS, 10m langer Werbeschriftzug :shock: , Topsleeper,
    Riesige Ladefläche das stapeln entfällt dadurch Zeit und Kraftersparniss.
    Aber fahrtechn. anspruchsvoller als ein gr. Sattelmann da andere Achsstände und Koffer breiter als Führerhaus.

    Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

  • Zitat von "Markus Verza"

    Es gibt auch noch heute eine Möglichkeit.
    Die Feuerwehren haben ja auch das Führerscheinproblem, jetzt gibt es 3,5to Sattelzugmaschienen mit 5,25to Auflieger. Die darf man mit der B+E fahren. Den Leuten einen E Schein zu bezahlen ist deutlich Preiswerter wie eine Klasse C. Die Zuladung eines solchen Gespanns ist größer wie bei einem 7,5to. Da man bei auflieger sehr kleine Räder nehmen kann ist eine Hebebühne in aller Regel nicht notwendig.


    Aber fällt der dann nicht (im Gegensatz zum 7,49 to) unters Sonntagsfahrverbot?

  • Zitat von "timotimo"

    Aber fällt der dann nicht (im Gegensatz zum 7,49 to) unters Sonntagsfahrverbot?


    Haben nicht alle die in der Veranstsaltungsbranche tätig sind Sonntagsfahrgenehmigungen für Ihre Fahrzeuge die unters Gesetz fallen.Sonntag ist doch Hauptarbeitstag in der Branche. Also ich kenne keine Firma bzw Verleih der Sonntags nicht mit seinem Lkw fahren darf weil er keine Gehnemigung hat.

    ....If it doesn´t move load it in the truck........

  • Nicht alle, wir nämlich nicht. Das Landratsamt (Abteilungsleiter der Zulassungstelle) meint nämlich, das gibt es hier im Kreis nicht. Wer hat denn die Ausnahmegenehmigung hier, wen darf ich denn mal zitieren?

  • ich hatte sie fast vor der Zulassung :D


    Ins Landratsamt rein, Nummer gezogen, hatte noch 15 Zahlen Zeit, bin zum Zuständigen für die Genehmigung, Antrag geben lassen, Alles ausgefüllt, bis auf das Kennzeichen, und als er zugelassen war, Kennzeichen eingetragen und beim Zuständigen abgegeben. Hab noch mit Säuselstimme erwähnt, dass es total supi wäre, wenn ich das bis übernächstes Wochenende hätte, er meinte müsste er klären, hat geklappt, hat 120 Euro fürs Jahr gekostet und gut!
    8)


    Ich glaub, dass kann man als optimal gelaufen bezeichnen!



    Leitwolfi