Subs "delayen" um eine Keule zu erhalten

  • Hallo Zusammen,
    Ich habe hier im Forum schon mehrmals gelesen, dass man durch das verzögern von einem Teil der Subwoofer die Richtcharakteristik einer Keule erhält und dadurch noch weiter hinten mehr Bass hat. Kann mir jemand erklären, wie das genau funktioniert?


    Sprich welche Bässe (innen/aussen) man wie viel verzögern sollte.
    Wie sieht es mit Phasenproblemen mit den Tops im Bereich der Trennfrequenz aus?
    In welchen Situationen überwiegen die Vorteile und in welcher die Nachteile eines solchen Setups.


    Merci für die Antworten.


    Greez
    FAB

  • Ich glaube der Thread-Starter meint ein Endfire-Array, bei dem die Bässe hintereinander gestellt und entsprechend verzögert werden, so dass sich die Bassenergie nach vorne addiert.
    In dem anderen Beitrag ging es um Zahnlückenarrays, also Aufbauten, die Auslöschungen aufgrund zu hoher Abstände der Bässe vermeiden sollen. Das geht aber prinzipiell eher in Richtung Zylinderwelle als Keulencharakteristik.


    Zitat von "Ton_Opa"

    In der Theorie gehen wir bei den Bässen von Kugelstrahlern aus. Das heißt, ein gerades Array feuert nach hinten genauso wie nach vorn.


    Zitat von "Kai Reiss"

    Zu 1.):
    Die Krümmung der Linie und somit die Charakteristik der Schallausbreitung lässt sich natürlich auch hervorragend Elektronisch erzeugen und steuern.


    Darauf bezogen sich wohl auch die Kommentare mit den Delays.



    Zurück zum Endfire (rein theoretisch angedacht, alles ganz grob):


    Stell eine Reihe von Bässen hintereinander, so dass die Gesamtlänge in einem guten Verhältniss zur Wellenlänge der tiefsten, zu richtenden Frequenz steht (würde mal tippen mind. 1/2 Lambda). Der Abstand der Einzelbässe zueinander sollte so eng sein, dass sie das obere Ende des Übertragungsbereiches interferenzfrei (also max. 1/2 Lambda) darstellen könnten (Ich weiss klingt gerade etwas komisch).


    Jetzt wird jeder Bass passend verzögert, der erste mit 0ms, die folgenden jeweils mit einem ihrer Entfernung zum ersten Bass angepassten Delay.


    Bsp.: 4 Bässe, Einzelabstand 1m (Front->Front)


    1. Bass: 0ms, 2.Bass: (ca.)3ms, 3.Bass: (ca.)6ms, 4.Bass: (ca.)9ms


    Dies führt dazu, das sich vom 1.Bass bis zum 4.Bass der Pegel jedesmal erhöht, da durch die angepasste Verzögerung der immer nächstfolgende Bass im richtigen Moment den Druck erhöht.
    Vergleichbar mit einer Schaukel, bei der man genau zum richtigen Zeitpunkt mit den Beinen Schwung holen muss.


    Betrachtet man jedoch die Abstrahlung nach hinten, überlagern sich div. Wellenberge und -täler derart, dass die akustische Summe dort nicht viel höher ist als ein einzelner Lautsprecher.
    (also jede Menge Leute auf der Schaukel, die alle zu unterschiedlichen Zeiten mit den Beinen schwingen :D )


    Insgesamt führt das halt zu viel Pegel nach vorne und wenig nach hinten/zur Seite.


    Bei Mikrofonen (Richtrohr) nutzt man einfach ein Interferenzrohr mit seitlichen Schalleinlässen, durch die der Schall dringt und sich je nach Winkel und Frequenz positiv oder negativ addiert.


    So ich hoffe geholfen zu haben, offen gesagt, hab ich mir jetzt alles kurzerhand ohne Quellen aus den Fingern gesaugt, denke aber mal das Prinzip stimmt, ist schliesslich auch nur Physik.
    Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen.


    So long

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zitat

    Jetzt wird jeder Bass passend verzögert, der erste mit 0ms, die folgenden jeweils mit einem ihrer Entfernung zum ersten Bass angepassten Delay.


    Bsp.: 4 Bässe, Einzelabstand 1m (Front->Front)


    1. Bass: 0ms, 2.Bass: (ca.)3ms, 3.Bass: (ca.)6ms, 4.Bass: (ca.)9ms




    wenn du mit erstem bass den vordersten meinst, würd ich es andersrum delayen.

    ich bin mir sicher - früher war alles besser!

  • hi,
    der erste sub ist im bühnen-nah-bereich, von dort weggehend wird delayed -> war zu sehen bei der meyersound m'elodie demo in Mainz im juni diesen jahres. war mit 700er subs im 1 meter abstand und einem winkel von geschätzten 30grad beidseitig von der stage weg realisiert worden. sehr imposant diese richtwirkung - würd's für einige baustellen verwenden, wenn PLATZ vor der stage vorhanden wäre (ansonsten vielleicht darunterbauen ;) )


    cu klaus ( info@nojunk.de )

    No, it's not too loud. You're just too old!
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  • Zitat von "monithor"

    gibts da ne zeichnung?


    hi,
    kann euch mal'n beispiel-link reinsetzten:

    bilder gibt's hier:
    http://www.meyeraus.com.au/man…or%20Subwoofers%20Arrays/


    falls weitere fragen bitte email (bin kein freund von PNs)


    cu klaus ( info@nojunk.de )
    ps bin wieder im lande...

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  • wora:


    Danke für die Blumen :D


    Ja, ausprobieren wär schön, aber wann kommt man schon dazu, zwischen all dem Standart-Gewusel... :?


    Und die Theorie ist gut und schön, aber meistens landet man doch wieder bei "Ankommen, aufstacken, spielen, abstacken, fahren", schade eigentlich.

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  • Zitat von "ukw"

    gibst Du jetzt mal einen aus? :D


    jo.
    :lol:


    back to topic (odda soo):


    ich habe auch den eindruck, das die aufbauzeiten immer kürzer werden.
    kommt aber wiederum auf den job an...

    bei mir ist es halt so, das der großteil meiner jobs kofferjobs sind, bei denen ja bekanntlich andere leute die PA stellen. deshalb habe ich da leider selten einfluss auf den aufbau.


    mit einer vor der bühne quer liegenden bassreihe (wobei die subs nach aussen delayt wurden) habe ich aber schon experimentiert und fand das ergebnis wirklich gut. diese bässe hatte ich über nen aux-weg angesteuert.


    mir gefiel dabei vor allem die gleichmäßigere schallverteilung vor der bühne bei gleichzeitiger verringerung des pegels ausserhalb des abstrahlbereiches der tops.
    für sehr breite beschallungssituationen finde ich das konzept allerdings weniger brauchbar.


    dabei war aber auf der bühne auch ein ordentlicher bumms spürbar. man kann auch mit verzögerungen nicht erreichen, das diese anordnung nur nach vorne strahlt. die delays verteilen den schall nur etwas mehr nach der seite.
    den musikern hat´s dennoch gefallen, denn sie klagen manchmal über "keinen druck auf der bühne"... vor allem wenn sie mit inEar spielen müssen - aber das ist ein anderes thema.


    ich werde bei nächster gelegenheit mal so ein "end-fired" basstack aufbauen wie AudioBo beschrieben hat. ich habe das vor ein paar jahren mal zufällig mit nem einfachen programm von EV simuliert, aber dann wieder aus den augen verloren.


    ich denke die beste position für sowas wäre allerdings mitte der bühne. dann müssten die bässe also unter die bühne...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das habe ich die letzten Tage noch ausprobiert, mit 8 SB218 unterm dVDosc.
    Die Subs lagen in gleichen Abständen unterm Bühnenstahl, Abstand ca. 60cm.


    Über einen Lake habe ich eine Monosumme gebildet und die Bässe mit Delays versehen die ich mit dem VDosc Excel Chart errechnet hatte.


    Das Ergebnis war recht annehmbar. Eine gleichmäßige Verteilung im Subbereich. Ohne Delays klang das ganze recht verwaschen und undefiniert. Allerdings waren die Subs auch auf der Bühne recht heftig.


    Als Preset wurde das 80 Hz Preset genutzt.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • aha.
    hatte ich mir schon fast gedacht, das die aufstellung unter der bühne nicht die beste methode ist.
    es scheint also wirklich so zu sein, das man bei bässen vor der bühne am sinnvollsten eine nierenförmige abstrahlung hinbekommt, damit der pegel auf der bühne nicht zu heftig wird.
    also ist die idee, die man bei d&b mit ihren bässen (J-sub) verfolgt möglicherweise die richtige vorgehensweise.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo,


    das prinzip der Augspurger Puppenkiste (:wink:) funktioniert toll - besonders als center haufen vor/vorne-unter der bühne!



    Ordentlich nearfill nicht vergessen! ( Das ist wohl leider grad in mode! :roll: )

    "keep the level high"
    . Ruppert Neve

  • Wir haben gestern 8 MTLs aufgebaut, jeweils 4 auf der Bühne in gleichen Abständen und jeweils nochmal 2 Pro Seite als Stack mit Tops.


    Jukom und ich waren relativ überrascht über das Ergebnis.
    Haben die Halle abgelaufen und absolut keine Basslöcher entdecken können, vorallem "strahlt" der Bass so verdammt weit!


    Werden diese Aufstellung, soweit es möglich ist, öfters machen.


    Heute Abend ist der Gig, bin mal gespannt wie sich das im richtigen Einsatz macht.


    Delayen tun/können wir garnichts (ist denke ich auch garnicht nötig), da der der Controller gestern (zum Glück nicht heute) abgeraucht ist.
    Bässe sind alle Mono geschaltet.


    MfG

  • Zitat von "Sven M"

    Über einen Lake habe ich eine Monosumme gebildet und die Bässe mit Delays versehen die ich mit dem VDosc Excel Chart errechnet hatte.


    .


    wieviel delayzeit habt ihr berechnet und hat das auch im live-action gut funcioniert ?


    greetings,
    Peet


    <http://www.meyeraus.com.au/man…or%20Subwoofers%20Arrays/
    man, oh man wat haben die meyerleute vieles brauchbares online !!, super ! :D:D

    Without properly trained technicians, you can deliver a truckload of equally useless digital or analog crap.

  • Alles ok alles in Ordnung.Aber jungs sagt mal mit was soll ich delayen?Wenn ich,sagen wir mal,ein output von meinen controller fuer die subs habe?Wenn ich 6 subs aufstelle?dann brauche ich 6 outputs!Oder soll ich das mal manuell machen?berechnen was jede verzoegerung fuer ein abstand ist?

    ALLES IST MACHBAR

  • mit 6 subs würde ich 3 outs verbrauchen - hängt aber davon ab wie man das ganze ansteuert...

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung