Mein Wunsch Controller

  • Hallo Leute,


    irgendwie will ich mich schon lange zu meinem "Wunsch Controller" äußern, da es aus meiner Sicht eigentlich kein Gerät am Markt gibt, dass diese Wünsche beinhaltet. Technisch halte ich das aus derzeitiger Sicht für lösbar. Es gibt sowieso zu fast jedem Feature einen Vertreter, der das auch bietet. Ich zähle nicht die Selbstverständlichkeiten auf (wie z.B. einen LR oder BW Filter, sondern nur das, was aus irgendwelchen Gründen immer fehlt.


    Warum mache ich das? Ja gute Frage eigentlich. Austausch? Hoffnung? Ideen?


    Hier nun meine Wunschliste und auch Begründungen dazu.


    E/A:
    - 4 in 4, 4 in 8 oder solche Sachen. Bitte keine 2 in...., --> weil man oft bei Monitoranwendungen gleich viele Inputs wie Outputs braucht
    - Wenn Digital, dann auch mit optionalem Formatwandler schaltbar: --> größtmögliche Kompatibilität bei zugleich geringster Latenz, wenn Wandlung unnötig


    Wandler:
    - 32 Bit --> hoher SNR bei zugleich sehr hohem Headroom um bei wechselnden Setups nicht immer pingelig auf die Gainstruktur schauen zu müssen
    - 192 kHz --> Latenz


    Interne Verarbeitung:
    - 40 Bit Floating Point --> weil es der Standard sein sollte, ist ja auch klanglich bewährt


    Filter:
    - FIR Filter --> weil man es manchmal braucht, könnte auch bei mehreren Geräteversionen aus Budgetgründen fehlen
    - 10 x PEQ pro Ausgang --> weil es auch Boxenhersteller gibt, die das brauchen (sogar laut Werkssetups)
    - 10x PEQ pro Eingang --> dann beschwert sich endgültig keiner mehr
    - 31-Band GEQ pro Eingang --> spart es an anderer Stelle


    Limiter (Eines meiner Lieblingsthemen)
    - 1x RMS Limiter mit Attack, Release UND! wählbarer Integrationszeit für RMS Leistung (Musik) (somit passiert im Zeitfenster der Integrationszeit NICHTS!!) --> bester Schutz bei geringster Klangeinbuße
    - Nochmal der gleiche Limiter (Zweite Stufe) für Sinusleistung
    - Peak Limiter --> Begrenzt je nach Anwendung Maximalhub oder Endstufen Clip
    --> Ja man braucht drei Limiter für einen zuverlässigen Schutz bei maximaler Audioperformance!


    Netzwerk:
    - Netzwerkeinbindung --> Muss man das begründen?
    - User Ebenen: Beispiel: Ein FOH Techniker darf die GEQ-s bedienen und die Delays, die PEQ-s und die Limiter im Ausgang nicht
    - WLan --> Weil es praktisch ist und nix kostet


    USER Presets:
    - Mindestens 100 --> weil 30 nicht reichen (heute hat man lauter gleiche Ampracks für Zig Systeme)


    Interface:
    - Grafikdsplay farbig --> weil es übersichtlich ist
    - Ebenen Lock auch am Gerät --> weil man es braucht als Schutz vor übereifrigen Fremdtechnikern
    - Link beliebiger Parameter beliebiger Kanäle --> weil nunmal manche Parameter Setupabhängig zusammengehören und manche nicht


    Etwas Gewagtes:
    - Virtuelle Wege (mindestens zwei, besser 3 pro Output). Was soll der Mist? Ein Virtueller Weg bildet einen Weg des Boxensystems nach, z.B. den HF Weg der angeschlossenen 2-Wege Passivbox. Dazu muss man die Grenzfrequenzen und die Filterart definieren. Die Limiter (evtl. auch andere Dinge) arbeiten dann pro virtuellem Weg mit eigenen Werten. Der Limiter regelt dabei wahlweise als Multibandkompressor oder auf Wunsch auch über mehrere Wege gelinkt (um Klangverschiebungen zu verhindern). Somit kann auch endlich der Hochtöner zuverlässig separat bewertet geschützt werden.


    Meine Fragen an Euch:
    Will ich zu viel? Ist das Blödsinn? Wenn nein, warum kommt eigentlich kein Controller Hersteller auf die Idee ein nur annähernd so komplett ausgestattetes Gerät zu bauen?

  • Zitat von "tobias kammerer"

    Will ich zu viel?

    Für meinen persönlichen Geschmack schon.
    Wann willst Du denn was alles genau einstellen?
    Wie findet man auf Job das exakt zugeschnittene Preset für diese Anwendung und welche Passwörter brauche ich bei Dir um die überhaupt wechseln zu können.
    Wenn ich mit das so vorstelle, dann macht das ja im Vorfeld eines Jobs sehr viel Arbeit.
    Etwas genauer zu einigen angesprochenen Punkten. Bei vielem stimme ich überein aber:

    Zitat von "tobias kammerer"

    32 Bit --> hoher SNR bei zugleich sehr hohem Headroom um bei wechselnden Setups nicht immer pingelig auf die Gainstruktur schauen zu müssen

    Verständlich, aber ehrlich gesagt habe ich bei allen amtlichen Controllern, die wahrscheinlich nur 24 Bit hatten, nie ein Problem in diese Richtung.

    Zitat von "tobias kammerer"

    - 40 Bit Floating Point --> weil es der Standard sein sollte, ist ja auch klanglich bewährt

    kann ich nichts zu sagen, welche aktuellen Geräte am Markt haben das? Ich weis nicht, ob mit so was unbewußt schon in die Signalkette gehuscht ist.


    Zu Deinem Lieblingsthema: Limiter
    1. Ich denke, dass das nur bei den frei konfigurierbaren Geräten alla Soundweb..... sinvoll und bedienbar umzusetzen ist. Auf diesem Niveau sind die Anforderungen dann zu spetziell (z.B. Deine)
    2. Kann man es mit Limitern schon auch übertreiben. Früher ging es ganz ohne - da ging auch mehr kaputt, aber was bei Dir unter "Gewagtes" steht, finde ich schon übertrieben. Passiv sind für mich großteils Wedges oder Nearfills. Wenn man auf einem Niveau ist, wo man so einen Controller einsetzt, der dann auch in einer gewissen Preisliga spielt, dann auch mit Amps und Boxen aus einer ähnlichen Liga und wohl auch den Anforderungen angepasst. Dort wird es bevor der HT stirbt so schmerzhaft, dass man dann schon viel falsch machen muß. Wenn dann wirklich mal was kaputt geht (was in den letzten Jahren, seit es Contoller gibt in meinem Umfeld sehr sehr sehr selten passiert ist), dann ist das nicht wirklich teuer und steht in keinem Verhältnis zu einer Armada von solchen Controllern.


    Bei diesen Anforderungen halte ich frei konfigurierbare Geräte am geeignetsten.
    Das steht natürlich im Wiedersprung zu deinen Forderungen nach Grafik Display, Bedienelementen und den Lock Funktionen am Gerät.
    Auf der Anderen Seite findest Du in diesem Segment wohl Geräte, die die meisten Deiner Forderungen erfüllen.


    WLan bräuchte ich gar nicht. Da finde ich Kabel besser. Die eine Strecke von meinem Rechner reicht mir da völlig. In den Wlan verseuchten Hallen, will ich da nicht noch meine Controller suchen müssen.

    ...Holz ist braun!

  • Tacho!


    Schau dir doch mal bitte die Navigator Serie von Sabine an. Da sind fast alle Wünsche an Board. Nur WLAN fehlt, was meiner Meinung nach wirklich sekundär bzw. tertiär von Relevanz ist. So etwas kann man nachrüsten, falls man es denn wirklich braucht.


    Ansonsten kann man mit Systemen wie Soundweb so etwas auch nachbauen. Ist nicht wirklich die Welle, oder? Dazu noch eine hübsche Oberfläche nach gusto programmiert und fertig ist der non-plus-ultra-super auf dich zu geschnittener Controller. Da die Bedienelemente am Controller alle Soundweb fehlen kann dir auch keiner das Gerät verdrehen und auf der programmierten Oberfläche kannst du so viele Sperren einbauen wie du möchtest. Der Fremdtechniker hat sicher seinen eigenen Laptop mit Steuersoftware dabei. ;)


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Was träumt Ihr eigentlich immer noch von diesem ganzen 19" Zeugs? :D

    Der Controller der Zukunft ist ein fingernagelgroßer Chip im Aktivlautsprecher mit Netzwerkanbindung an den Rechner mit der Steuersoftware drauf. Das sage ausgerechnet ich mit meiner liebevoll gepflegten Aversion gegen Computer aller Art, und das ist z. T. bereits heute Realität. Auf meinen Jobs gibt es praktisch keine 19" Geräte mehr, es sei denn dass aus nostalgischen oder Kapazitätsgründen das (Ur)altmaterial doch noch mal ran muss.


    Systemkonfiguration per Fernbedienung im Lautsprecher.
    Bedienkonfiguration per Fernbedienung im Mischrechner.
    Alles dazwischen ist überflüssig und wird deshalb eher früher als später komplett wegfallen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    p.s.: Maarten sieht das offensichtlich sehr ähnlich :wink:

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Oder sowas wie die neue 4-Kanal Crown.
    Wenn man kein Fan von Aktivsystemen ist...


    Allerdings sehe ich die generelle Entwicklung -sagen wir mal 20 Jahre- auch dahin; das auf jeden verbauten Lautsprecher der Amp samt besagtem Chip hinten draufgepappt ist.
    Inklusive Abgleich der Schwingspulentemperatur, Hub, Erkennung des verschobenen Luftvolumens/ -druck, Farbe der Dämmwolle und was weiß ich.

    Never stop a running System

  • Danke schon einmal für die vielen Antworten.
    Vielleicht ergänzend:
    Ich komme natürlich auch mit den Controllern zurecht, die es gibt. Aber praktisch jede der genannten Funktionen findet sich in einem bestimmten Controller (gerne auch im Speaker integriert). Jede davon ist sinnvoll. Das ist halt eine Sammlung.


    Den dreistufigen Limiter findet man z.B. in den Acoustic Line Aktivboxen. Die können deswegen 1 KW auf einen 2-Zöller loslassen. Das klangliche Ergebnis (bzw. der Output) ist schlichtweg beachtlich und auch nicht ohne akute Gefahr für den Hochtöner anders erreichbar.


    Ich habe übrigens auch nicht vor, die ganzen Parameter mal schnell live zu programmieren. Deswegen soll es ja 100 Preset Speicher geben, damit für jede Boxenkombination im Lager gleich was drin ist. Es gibt auch ganz nette Ansätze, die Outputparamter sogar für mehrere Wege zusammen z.B. als Speakerlibrary abzulegen. Das macht die Verwaltung noch etwas einfacher.


    Wie gesagt, freue ich mich über die Rückmeldungen
    Tobias

  • Hallo Tobias,


    einige deiner Wünsche kann ich nachvollziehen, einige sind aber technisch schlicht nicht realisierbr bzw. übers erreichbare Ziel hinausgeschossen.


    Zitat

    - 32 Bit --> hoher SNR bei zugleich sehr hohem Headroom um bei wechselnden Setups nicht immer pingelig auf die Gainstruktur schauen zu müssen
    - 192 kHz --> Latenz


    32 bit-Wandler, das ist technischer "Unfug" (192dB Dynamikumfang) und in mehrerlei Hinsicht nicht umsetzbar. Allein durch Widerstandsrauschen gehts nicht (und die sind immer da). Legen wir mal für max Inputlevel 10Veff fest, dann bedeuten 192dB weniger als 2nV!!! Das ist die Rauschspannung die 250Ohm bei einer Bandbreite von 1Hz(!!!) aufweist! Ferner gibts Einstrahlungen innerhalb des Chips und durch das Drumrum.


    Was Sinn macht und zu deinem Ansatz paßt, anpassbare Eingangsverstärker, die für optimale Aussteuerrung eines AD-Wandlers sorgen (24bit macht ja auch keiner, ich kenne da nur die Messverstärker von B&K die da ran kommen). Warum aber grad ein Controller so extremen Dynamikumfang haben soll, versteh ich nicht, denn das ist ja alles schon gelevelt. "Schaltbare" Gains (Anpassung auf den maximalen Output der jeweiligen Quelle) das hätte ich auch gern.


    192kHz Sampling Rate. Die bringt dir ganze ca. 5µS geringere Latenz! IIR-Filter haben ihre "Latenz" aufgrund der Grenzfrequenz und Steilheit (völlig unabhängig von der Samplingrate), FIR-Filter brauchen für gleiches Verhalten bei 192kHz doppelt soviele Taps wie bei 96kHz => gleiche Latenz.


    Eine dicken Batzen Latenz machen die üblichen AD/DA-Wandler aufgrund des Wandlungsprinzips mit intergriertem Antialiasing-Filter (gern so 200-300µS). Hier wäre vlt am ehesten was zu holen.


    31Band GEQs hätte ich sogar gern je Ausgang (z.B. Surroundanwendungen).


    Limiter, da schießt du insofern übers Ziel hinaus, als daß du mit deinen Forderungen nicht wirklich mehr Sicherheit ins System bringts. Ein Peak und ein RMS-Limiter je Kanal reichen völlig aus, da mehr nix bringt, denn die kennen auch nicht besser die Belastungsparameter der jeweiligen Box/Chassis/Treiber. Der "dumme" Peak-Limter kennt nicht die frequenzabhängigen mechanischen Grenzen (wenn die schon ausknautschen willst), gleiches gilt für den RMS-Limiter, die RMS-Belastbarkeit ist ebenfalls frequenz- und umgebungsabhängig (PA in de Halle, PA kocht in der Sonne).


    Wenn das echt was bringen soll, dann müßte der Limiter über den DC-Widerstand der Spule auf die Temperatur der Spule rückschließen und darüber "RMS-Limiting" machen. Prinzipiell denkbar, umsetzbar aber nur in geschlossenen Systemen (meine damit Amp in der Box vor dem Chassis, damit man an die zu messenden Hilfsgrößen kommt). Idiotensicheres Peak-Limiting ginge nur mit Erfassen der Auslenkung (denn Vorherberechnen berücksichtig nicht Aufstellungssituation oder gar Fehler, z.B. ein System arbeitet phasenverkehrt). Für Druckkammersysteme ists natürlich etwas einfacher.


    Also, da "dumme" Limiter eh nur grobe Hilfsmittel sind, sehe ich nicht den Vorteil ein weiteres grobes Hilfsmittel einzubringen (Sinusleistung, was auch immer das im Betrieb sein soll, etwa sowas wie Grenze sauberer Wiedergabe?).


    Bei der ganzen Limitiererei sollte einem klar sein, was man als Grenzwerte nehmen will. Die, bei denen ein System 100 Jahre hält oder eine Minute. Ich habs mal so überzogen formuliert, denn bei der Grenzwertfestlegung MUSS genau DAS definiert werden, max. Output steht im Widerspruch zu langer Lebensdauer. (Wobei ich mehr zu "100Jahren" tendiere)


    Die Eingangspegelgeschichte wird sich vermutlich mit Digitaler Fütterung erledigen (irgendwann mit Wandlung ab dem Mikro bis zum allerletzten echt digitalem Amp), am sinnigsten wärs, erstmal ein möglichst voll ausgesteuertes NF-Signal(digital) zu nehmen und dazu eine Levelinformation mitzushutteln. Dann kann ggf. ganz hinten in der Kette (letzter Amp) die Lautstärke gefahren werden.


    So, lang geworden, Ideen und Wünsche hät ich da auch (siehe der "betriebsparamterabhängiger Limiter"), Controller mit voller Lautstärkerregleung beliebig verknüpfbarer Ausgänge (inkl. parametrierbarer Loudness für leise (daheim), für sehr laut (daheim)), ...


    Grüße
    Mattias

  • Zitat von "tobias kammerer"

    warum kommt eigentlich kein Controller Hersteller auf die Idee ein nur annähernd so komplett ausgestattetes Gerät zu bauen?


    Lad IrisNet von EVIAudio auf deinen Rechner und schau was eine EV Netmax N8000 alles kann. Eigentlich bleibt nur mehr die AD Wandlung auf der Wunschliste übrig.


    Gr.

  • uff -schon viel,was Du willst.



    würde 'mal 'nen Tip abgeben:


    Yamaha DME-Serie mit erweiterten YGDAI-Karten.
    Kannste Fernwarten und hast alles drinne, was Du willst.
    (ist natürlich 'ne Kosten-Frage)



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Zitat von "mathias81"

    Also das mit dem Sinuslimiter erschließt sich mir nicht so ganz. Kannst du das vielleicht kurz mal erklären welcher Gedankengang dahintersteckt?


    Grüße Matze


    Hallo: Das Wort Sinus war wohl schlecht gewählt. Letztendlich wäre es der RMS Limiter mit dem niedrigsten Threshold und der längsten Integrationszeit. Das heißt: Dieser Limiter wird auf die RMS Belastbarkeit der Box eingestellt. Der nächsthöhere Limiter wird auf die Musikbelastbarkeit der Box eingestellt. Der Peaklimiter auf den Clip des Amps oder auf die Peakbelastbarkeit der Box. Thermisch wie mechanisch wäre dann alles geschützt, bei möglichst wenig Beeinflussung des Signales. Peakbelastbarkeit eines Subwoofers ist z.B. ca. 4x RMS. Somit entscheiden wir immerhin über 6 dB Pegel (abzgl. Powerkompression). Das entspricht der verdoppelung des Materialaufwandes unter idealen Summierungsbedingungen.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat


    32 bit-Wandler, das ist technischer "Unfug" (192dB Dynamikumfang) und in mehrerlei Hinsicht nicht umsetzbar. Allein durch Widerstandsrauschen gehts nicht (und die sind immer da). Legen wir mal für max Inputlevel 10Veff fest, dann bedeuten 192dB weniger als 2nV!!! Das ist die Rauschspannung die 250Ohm bei einer Bandbreite von 1Hz(!!!) aufweist! Ferner gibts Einstrahlungen innerhalb des Chips und durch das Drumrum.


    Was Sinn macht und zu deinem Ansatz paßt, anpassbare Eingangsverstärker, die für optimale Aussteuerrung eines AD-Wandlers sorgen (24bit macht ja auch keiner, ich kenne da nur die Messverstärker von B&K die da ran kommen). Warum aber grad ein Controller so extremen Dynamikumfang haben soll, versteh ich nicht, denn das ist ja alles schon gelevelt. "Schaltbare" Gains (Anpassung auf den maximalen Output der jeweiligen Quelle) das hätte ich auch gern.


    Da ist schon was dran. Das macht es aber für den User schon wieder umständlicher, da er sich dann überlegen muss, wo er Pegel setzt/ korrigiert, also in der Gainstufe oder im DSP. Die 32 Bit sind natürlich zu viel, 26 oder 28 Bit Wandler wird aber niemand bauen. Im Grunde ist die Überlegung dahinter auch diese. Wenn ein Mensch im Peakbereich durchaus ca. 115 dB oder auch einmal 120 dB Dynamikumfang konsumiert und das Lautsprecher auch umsetzen können (Bei den Endstufen wird es schon wieder eng). Dann wäre es aus den genannten Gründen durchaus sinnvoll, wenn das Glied "Controller" hier auch noch etwas Headroom bietet um eben Mängel in der Gainstruktur zu kompensieren, ohne das hier bereits die Dynamik begrenzt wird.


    Danke für den Input
    Tobias Kammerer

  • Ehrlich gesagt würde mir schon ein bezahlbarer 8 x 8 Controller reichen. Der per LAN Steuerbar ist
    und nicht dieses dämliche RS 232 oder noch schlimmer USB. Ich weiß nicht was alle Hersteller
    mit ihrem USB haben.


    Und jetzt kommt das wichtigste!


    Ich fände es einfach mal super wenn man am Controller nicht immer das gesamte Setup laden
    müsste. Super wäre wenn man zb. einmal ein Setup für das Routing und die Eingänge laden
    könnte und seperat pro Ausgang die Box auswählt. So ähnlich wie bei D12 etc. Setup für
    den Lautsprecher laden fertig.
    Was auch immer mangelware ist, ist gute Bedinbarkeit. Es gibt zwar für jeden Mist eine App
    oder eine PC Software. Aber das ist etwas an der Realität vorbei. Wer will denn schon sein
    Laptop auspacken um mal schnell den Bass etwas rauszunehmen. Die Hersteller legen immer
    mehr wert auf Software und vergessen ganz das es auch Leute gibt die sowas direkt am Gerät
    einstellen. Selbst sehr teure Geräte sind oft von der Bedienung ein kraus.


    Wer das sehr gut gelöst hat ist zb. Behringer (dass das Gerät nicht mit teuren Geräten vergleichbar ist
    ist klar) aber von der Bedienung her könnten sich so manche Hersteller von Controllern die das
    4 fache kosten etwas abschneiden.


    Was auch sehr toll wäre ein bezahlbarer Controller mit zusätzlichen Sensor eingängen. Impedanz,
    oder der Möglichkeit nach der Endstufe zu messen und darauf hin Parameter zu ändern.


    MFG

  • Das Problem mit dem "Kanal laden" ist aber eben nicht trivial. Klar, wenns nur darum geht, hier das Preset für eine Delaybox zu laden und da noch eine Fullrangebox, alles machbar, kein Problem. Aber sagen wir, du hast drei verschiedene Subs und fünf verschiedene Tops im Lager. Sub 1 ist ein 21er Bandpass, der eigentlich nur als Infra zu gebrauchen ist, Sub 2 ein 18er BR und Sub 3 ein kompakter 15er BR, der auch mal bis 150Hz hoch kann. Tops gibts 8" Direktstrahler, 12" Direktstrahler, 15" Direktstrahler, Doppel-12er Horntop und ein Doppel-8er Kompakt-LA. Jetzt lädst du auf Ausgang A das 12er Top und auf Ausgang B den 18er Sub. So weit, so gut. Der 18er spielt bis 100Hz, das Top ab 120Hz, die kleine Lücke füllt sich von allein, die Phase der beiden Systeme passt, weils so in den Kanalfiles hinterlegt ist. Aber was, wenn du jetzt auf Ausgang A das 8er Top lädst? Das spielt erst ab 150Hz gut, was auch im Kanalfile so als Hochpass hinterlegt ist. Es entsteht eine ernstzunehmende Lücke im Frequenzgang. Der Phasengang ist völlig anders, die Lücke wird größer durch Auslöschungen und zudem auch noch ortsabhängig. Jetzt kommt auf Ausgang C noch der 21er BP dazu... Was soll der Controller nun machen? Selbstständig beim 18er einen Hochpass bei 60Hz setzen und dem 21er passend einen Tiefpass verpassen? Kompliziert. Gut, technisch irgendwie lösbar. Aber was ist dann mit dem Übergang von 18er zu Top? Da tut sich durch den geänderten Hochpass wieder einiges an der Phase. Soll der Controller das selbstständig korrigieren? Wie kann er das?
    Für das Problem gibt es natürlich eine Lösung: Jedes File für eine Box müsste passende Daten für jedwede denkbare (sinnvolle!) Kombination enthalten. Machbar! Für einen Hersteller wäre das ein richtig gutes Verkaufsargument. Aber welcher Anwender kann und will diese Daten alle für seinen Lagerbestand ermitteln und in einen dafür geeigneten Controller einpflegen? Zudem wäre dann ein Controller mit entsprechend vielen Preset-Speicherplätzen für alle möglichen Kombinationen kaum weniger sinnvoll...

  • Zitat von "hms"

    direkt am Gerät einstellen


    Ja; z.B. sowas simples wie Potis an den Outputs....


    quote="hms"]Wer das sehr gut gelöst hat ist zb. Behringer[/quote]
    Das ist bei vielen Behringer-Geräten so. Auch deswegen sind die im Markt so groß geworden.

    Never stop a running System

  • eine frage zu den gewünschten 32Bit dynamikumfang (=192dB):
    warum sollte ein controller so einen hohen dynamikumfang haben, wenn selbst gute amps es lediglich auf werte zwischen ca. 105 und 115dB schaffen?
    ebenso verhält es sich mit der frage nach der 40Bit floating-point berechnung: in einem mischpult für anfänger mag das noch eine passende frage sein, aber in einem controller wird hoffentlich niemand einen so grossen unsinn einstellen, damit das tatsächlich benötigt wird :shock:


    24dB dynamikumfang (=max 144dB) hat sich in der praxis bislang als völlig ausreichend bewährt.
    vor allem bei den controllern, die ja ein bereits angepasstes signal aus dem mischpult bekommen.


    oder anders ausgedrückt:
    wer mit der vorhandenen technik hörbar rauschende lautsprecher hinbekommt, sollte vielleicht doch mal überlegen ob nicht er selbst irgendwas falsch gemacht hat ;)



    warum soll das grafikdisplay unbedingt farbig sein? ich hatte mit einfarbigen displays noch nie ein problem. ich finde das treibt den preis nur unnötig in die höhe. wer es unbedingt bunt will, kann das ding ja mit der passenden remotesoftware bedienen ;)


    was die forderungen nach der steuerung per netzwerk angeht, da bin ich voll dafür. ich nutze auch controller mit netzwerkanschluss und möchte das nicht mehr missen!
    was ich persönlich quatsch finde ist, wenn der controller selbst im WLAN sendet. das macht nur das verfügbare spektrum unnötig dicht. besser ist es, wenn man einen einzelnen AP für das gesamte system hat.


    mehr filter in den ausgängen kann sicher nicht schaden, je nach lautsprechersystem.
    machmal muss man da unnötige kompromisse eingehen, wenn man z.b. nur 5 Filter zur verfügung hat.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ...und bitte liebe hier mitlesende Entwickler:
    LAN / WLAN heisst dann bitte auch immer mit Webserver! Ich würde gerne den Controller mit jedem Rechner bedienen können, ohne in einer fremden Umgebung eine spezielle Software runterladen zu müssen.
    Mir hat so gerade ein Xilica das Wochenende etwas vermiest - obwohl: großer Pluspunkt dieser Geräte ist, dass sich gezielt Parameter von einem Passwortschutz ausnehmen lassen, sodass andere Techs nicht den vollen Zugriff haben, aber trotzdem Anpassungen machen können.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "wora"

    eine frage zu den gewünschten 32Bit dynamikumfang (=192dB):
    warum sollte ein controller so einen hohen dynamikumfang haben, wenn selbst gute amps es lediglich auf werte zwischen ca. 105 und 115dB schaffen?
    ebenso verhält es sich mit der frage nach der 40Bit floating-point berechnung: in einem mischpult für anfänger mag das noch eine passende frage sein, aber in einem controller wird hoffentlich niemand einen so grossen unsinn einstellen, damit das tatsächlich benötigt wird :shock:


    24dB dynamikumfang (=max 144dB) hat sich in der praxis bislang als völlig ausreichend bewährt.
    vor allem bei den controllern, die ja ein bereits angepasstes signal aus dem mischpult bekommen.


    Kein Controller hat 144dB. Die gesamte theoretische Dynamik eines Wandlers steht aus diversen Gründen nie zur Verfügung. Heutige gute Controller haben nur ca. 115 dB Dynamik. Die Boxen haben mehr, unser Ohr auch.


    Zitat von "wora"

    warum soll das grafikdisplay unbedingt farbig sein? ich hatte mit einfarbigen displays noch nie ein problem. ich finde das treibt den preis nur unnötig in die höhe. wer es unbedingt bunt will, kann das ding ja mit der passenden remotesoftware bedienen ;)


    Alle Controller, die jetzt schon ein Farbdisplay haben, konnte ich sofort intuitiv schneller bedienen als Andere. Ich habe nicht darüber nachgedacht, warum das so ist. Wir haben nunmal keine Schwarzweiss Augen und keine Schwarzweiss Welt. Ich denke, alles was näher an einem natürlichen Umfeld ist, wird vom Menschen besser aufgenommen.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer