Monitoring für 4-Mann-Rockband, eine Umfrage!

  • Was würdet ihr als verantwortliche Techs gerne sehen: 45

    1. eigene Mikrofonie + Splitter + 12x XLR Muco - MoniMix von Bühne/uns (41) 91%
    2. eure Mics an meinem Spiltter - MoniMix von Bühne/uns (0) 0%
    3. alles von euch - MoniMix von Foh/euch (2) 4%
    4. sonstiges: (2) 4%

    Hallo liebe Gemeinde!


    Vorgeschichte:
    nach vielen Jahren hinterm Pult bietet sich für mich die Gelegenheit wieder mal die Seite zu wechseln.
    Sprich: auf die Bühne, als Drummer und gleichzeitig Verantwortlicher fürs Drumherum.
    Nach einigen Tests im Proberaum stellen wir gerade komplett auf IEM um.
    Wir haben keinen Techniker mit, drum mach ich mir jetzt Gedanken darüber wie unser Setup für die Mehrzahl an örtlichen Ton-Verantwortlichen (vorwiegend in kleinen Clubs) am einfachsten zu handeln ist.


    vorhandenes Material:
    01V96 + 4 IEM Strecken (mono=2 Stereo-Sender)
    12 Ch Splitter


    Inputliste:
    1- Kick
    2- Sn
    3- Sn
    4- Tom1
    5- Tom2
    6- Hat
    7- OH
    8- OH
    9- Bass
    10- Git1
    11- Git2
    12- Vox


    Danke für eure Meinung!


    Grüße

  • Die Erste Option erscheint mir die einzig sinvolle, auch wenn es für euch mehr arbeit bedeutet, und zwar aus folgenden Gründen:


    Ihr habt bei eigener Mikrofonie und Splittern einen konstanten IEM Mix
    Ihr habt mikrofone nach eigenem gusto


    Ich hals Tech habe:


    Keine Diskussion über Mikrofone
    Meine Mikrofone frei für andere zwecke (andere Bands an dem abend etc.)
    Weniger Arbeit und Materialeinsatz
    im Zweifel einen Schuldigen für alles :lol:

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Das ist ein zwieschneidiges Schwert und hängt von der Clubgröße/-liga ab.
    Für einen wirklich kleinen Club macht es total Sinn, Option 1 zu wählen, für euch als Band geht ausschliesslich dieselbe Option. Somit sollte die Wahl sehr einfach sein :wink:


    Aber: Wenn ich meinen Job als Clubtech wirklich gut machen will, dann bin ich froh, wenn ich meine "gewohnte" Mikrofonauswahl nehmen kann. Mit fremden/Unbekannten Material arbeitet es sich einfach schlechter und/oder langsamer.
    Andererseits habe ich durch den fehlenden Monitormix ggf. viel mehr Zeit zum Schrauben, weil ich keine Rücksicht auf die Musiker nehmen muss.
    Für meine pers. Arbeitsweise haben sich z.B. BD und Gitarrendoppelmikrofonierung -auch bei mir im Vorfeld unbekannten Bands/Musikstilen- als vorteilhaft entpuppt.
    Ich würde mir also immer die Option offen halten, dass da noch was dazu kommen kann - und vll. sogar gleich Athmo mics einplanen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Sehe ich genau so, immer eigenes zeug dabei haben und auf der einen sicheren seite sein und notfalls sogar einen frontmix als summe abliefern zu können, sollte der örtliche techniker doch tatsächlich mal eine nullpe sein... was ja immer noch vorkommen soll.


    Eigene mikros auf jeden fall. Ich erlebe es immer wieder mit einer band von mir, die zwar ihr eigenes inEar monitorrack mit splitter auf die bühne stellen, aber zumindest instrumental immer auf fremde mikros angewiesen sind. So gibt es, je nach mikro, am monitorpult jedesmal neue gain anpassung beim soundcheck, je nachdem wo sie grade wieder ohne mich rumgetourt sind, damit der monitormix wieder stimmt. Das kostet zeit und gibt oft diskussionen, weil irgendwas dem einen oder andern wieder nicht passt..


    gruss,
    arnt

  • Ich bin da zu 100% bei meinen Vorrednern.


    Wenn die Band ihren eigenen Monitormix macht und das auch nocht mir den eigenen Mirkofonen, dann habe ich als Fremdtechniker eine Kriegsfront weniger und kann mich voll und ganz um den Frontmix kümmern.


    Als weiteren Punkt möchte ich einwerfen, dass in manchen Clubs die Sichtverbindung FoH und Bühne manchmal suboptima ist und dann der Musiker auf der Bühne noch so viel Pantomieme machen kann und der Techniker bekommt's nicht mit.


    Ich denke mit Variante 1 fahrt ihr am besten, sichersten und streßfreiestem.


    Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass ein und dasselbe Mikrofon in der einen akustischen Situation wunderbar funktioniert und in einer anderen erleidet man Schiffbruch. Im Fall der Fälle sollte dann der Fremdtechniker dann doch ein paar Mikrofon dabei haben, welche adäquat sind.


    Viele Grüße

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Variante 1 - Voraussetzung: Ihr habt eine eigene 12er Peitsche 10-15m zur örtlichen Stagebox dabei. Ich vermute mal ihr spielt in einer Größenordnung in der Rider vermutlich nicht beim Empfänger ankommen und auch Einzelstrippen oft knapp sind.


    Ein paar Anmerkungen noch für euch:
    Die Schlagzeugliste liest sich nicht gerade umfangreich, da reicht oft auch ein OH aus oder 2 per Y-Adapter verbunden. Den Kanal 12 würde ich eher für sonstige (2. Voc/Akustikgitarre/etc.) freihalten.


    Bei den Gitarren kann es Sinn machen auf eine vernünftige, Pre-Mastervolume angeschlossene Speakersimulation zurückzugreifen - dann ist das IE unabhängig vom je nach Tagesform ausfallenden "Oberschenkel/Knie-Vibrations-Faktor", der örtliche kann sich bei Bedarf ja noch ein Mic dazu stellen.


    Interessant könnte des weiteren sein dem örtlichen zusätzlich eine vorgefilterte, gegatete Drum-bzw.Tomgruppe zur Verfügung zu stellen - für den Fall dass es richtig schnell gehen muss oder der Hausmeister das nicht kann. In dem Fall reicht auch Mono.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Ich würde auch zu Variante 1 raten.
    Sollte vor Ort genug Material und Zeit sein, spricht ja auch nichts dagegen, wenn der lokale Misch noch ein paar seiner Mikros mit aufbaut und sich ein paar Inputs mehr holt.
    Dadurch hat er komplett freie Hand, kann wenn er unbedingt will auch alles nochmal selbst mikrofonieren und / oder hier und da auf Doppelmikrofonie setzen und euch kann es egal sein, denn euer Monitormix steht mit dem Einschalten eures Pultes und alle eure persöhnlichen Vorlieben, die ein fremder Mischer nicht kennt und in kleineren Club aus zeitlichen Gründen meist auch nicht umsetzen kann, sind beachtet.


    Zusätzlich habt ihr damit auch immer ein Backup, falls doch mal eine Hopfenkaltschorle den Weg in das hauseigene Pult findet oder es aus sonstigen Gründen ausfällt.
    Auf den Hausmeister gehe ich jetzt nicht mehr ein, würde ich mir in der Größenordnung aber durchaus Gedanken drüber machen.

  • Ich rate natürlich auch zu Variante 1, komplett autark sein ist eine gute Sache. Als Upgrade würde ich versuchen, den einen oder anderen InEar-Weg auf Stereo zu bekommen. Es würde 2 weitere Sender und eine Ausgangskarte für das 01V96 benötigen. Manchmal gibt es die ja günstig gebraucht...

  • Ich bevorzuge Lösung 1, die ich in genau dieser Form seit Jahren bei meiner Stammtruppe (50 Jobs pro Jahr vom Clubgig bis Festival ) umsetze


    Hat nur Vorteile:


    - Du bist vor Materialüberraschungen bei kleinen Clubs geschützt
    - Auf Festivals wird es gerne gesehen, wenn da eine Band kommt die ihren Kram selber fertig macht und nur eine Mucopeitsche Richtung Stagebox wirft
    - du kannst die Changeoverzeiten drastisch verkürzen ( kurzer Linecheck per Handzeichen und fertig...incl. ungläubigem Blick des FOH-Sitters)
    - du kannst dich ab der ersten Nummer auf die eigentliche Arbeit konzentrieren


    Stevie

  • Zitat von "guma"

    Entschuldige bitte, dass ich noch in morgendlicher Umnachtung wandle aber was möchtest Du damit sagen ?


    Er scheint 11 Mikros, egal welcher Art für 10€ pro Stück zu vermieten :lol: Interessant :roll:

  • Zitat von "e-on"

    Ich bin für die 3. 11 x 10 € macht 110 € mehr für mich.


    Nope, sind keine 110€ für Dich - kommt Abnutzung (Dellen, Schrammen, defekt, "natürlicher Schwund") und Arbeitszeit dazu, je 30min für auf- und abbau samt Kabel, bleiben also noch 20 Euro davon übrig. Joa, da lohnt sich das doch wirklich! :D

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Ich dachte jetzt eher, es handele sich um einen eigenwilligen Kofferjobtarif:
    Bezahlung pro gemischtem Kanal also 11 Kanäle 110 €, 32 Kanäle 320 € .... Ich mische dann nur noch Sinfonieorchester mit Einzelmikrofonie ... :D :lol:

  • Zitat von "e-on"

    Dosenfutter
    Kein Wunder das du aus Dosen futtern musst, wenn du deine Jobs so kalkulierst.


    Ich kalkuliere garkeine Jobs. ;) Allerdings frage ich mich, wie Du das schneller bzw. billiger machen willst. Naja, jedenfalls Gratulation zu Deiner Kalkulation, die offenbar so gut geht, daß schon der 3. Ferrari in der Garage steht! :D

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.