D&B F2 aufarbeiten & modernisieren

  • Hallo zusammen,


    wir haben von einem sehr netten Menschen 4x D&B F2/B1 inklusive der Controller Amps überlassen bekommen.


    Da wir bei uns ein großes Herz für Vintage-PA haben wollen wir die Lautsprecher gerne aufarbeiten und soweit es geht ins 21. Jhd. bringen :)


    Anwendung dafür sind bei uns so temporäre Festinstallationen. Also Installationen wo die 3-12 Monate stehen und vermutlich hauptsächlich Techno spielen. Berlin halt.


    Was bisher geschah:

    Im ersten Schritt haben wir aus vier F2 zwei funktioniernde gebaut mit gematchten 2445 und 057. Im TMT Bestückt waren die mit einer Mischung aus den RCF 544 und den 110k. Die beiden haben wir dann auf einem kleinen Floor mit ca. 50m² auf zwei 2x18" BR Bässen verbaut. Betreiber waren sehr happy damit. Es wird Stimmen geben, die sagen: "so klein?! Die können doch viel mehr!". Und ja die können viel lauter, aber dann fängt der MT an hässlichst zu fräsen. Leise bis Mid-level klingen die (auf Achse) echt schön, aber wenns lauter wird brrrrr...


    Ziele: (Prio in absteigender Folge)

    1. Guten Sound rauskriegen
    2. Gerne so nah wie möglich am Orginal modernisieren. Wg. Vintage Charakter :)
    3. Gewicht abspecken
    4. Gerne weiter die passenden Controller Amps nutzen können, weil vintage & cooles Design


    Konkrete To Dos soweit:

    1. Die kaputten 544er und 110k durch 18s 12ND610 ersetzen. Scheint eine gute Empfehlung von Jobsti zu sein
    2. Die magic Kennlinien der Controller-Amps ausmessen. Ich zweifel ein bisschen daran, dass da wirklich mehr drin passiert als in einer simplen analog Aktivweiche.


    Problem mit dem 2445 (Leise hui - Laut pfui). Ideen & Fragen dazu wären soweit:

    1. HT austauschen. Aber welcher moderne Treiber passt an das 2385 Horn und lässt sich so schön tief ankoppeln?
    2. HT und HT-Horn austauschen. Nicht mehr ganz sooo orginal, aber welche 60x40 Horn mit MT/HT Kombi passt da gut rein?
    3. 2445 modifizieren. Ein Freund von der Lautsprechermanufaktur Mannheim erwähnte, dass der Treiber dahingehnd modifziert werden kann, dass die harschen Verzerrungen mehr bedämpft werden. Auch schwirren Gerüchte über Aftermarket Diaphragmen durch das Netz. Hat hier jemand Erfahrungen oder Ideen?


    Problem mit dem 057 (miese Abstrahlcharakteristik): Ideen & Fragen dazu:

    1. Den 2445 durch einen richtigen MT/HT Treiber ersetzen und raus damit. Aber, nochmal, welcher?
    2. Das Hornsegment neuberechnen (vgl Shape optimization) und was basteln. Ist glaube ich ein längeres aber spannendes Projekt :)
    3. Vielleicht die wirklich sehr simple Weiche, die in den Kisten hängt, mal überarbeiten.


    Über Ideen, Erfahrungen und Anregungen würde ich mich sehr freuen. Achso, last but not least, Budget ist erstmal nicht soooo wichtig. Lieber richtig und cool als meh und nochmal ranmüssen :)

  • Das Projekt kommt mir doch irgendwie bekannt vor:


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    Schau mal da rein. Vielleicht ist da noch n bisschen interessanter Input dabei.

    Auf Nicos Kanal sind noch n paar mehr Videos zum d&b Umbau.

    Wer nicht will, der hat schon.

  • Ich würde an dem Zeug nix verändern… spielt doch gerade mit den B1 sehr nett wenn man es nicht übertreibt.

    Modifizieren wären die mir nix mehr wert

    Die spielen in der Tat sehr gut - aber nur bis zu Pegeln für die man sonst 12/2 einsetzt - danach wirds halt gruselig. Und zumindest bei uns in der Bedarf an 80kg 12/2 recht gering :)


    Edit zum modifizieren: Die möglichst orginal zu belassen ist unser Ziel. Aber die Box kam damals ja auch schon in unterschiedlichen Bestückungen und wenn wir da jetzt ein setup austüfteln mit nem aktuellen ND 2" und einer überarbeiteten Weiche, können Betreiber dieser System die für einen verhältnismäßig schmalen Taler deutlich aufwerten :)

    Einmal editiert, zuletzt von DerNub ()

  • Das Projekt kenne ich. Ich denke allerdings, dass man das auch bissl besser angehen kann z.B. vor Ordern neuer Treiber mal die genaue Abstimmung des Gehäuses messen.

    Ansonsten scheint das genannte Projekt seit den B1 bissl zu schleppen.

  • Bei Verwendung anderer Treiber wird das Limiting der original-Amps nicht mehr auf den Punkt sein. Muß man sehen, wie das passt oder nicht.

    Genau, aber 100W HT sind heutzutage ja nicht mehr so selten. Und wie gesagt, orginal Amps wäre nice, aber falls das wirklich nicht geht, kommt doch was anderes. Wichtig ist das die Kisten danach gut klingen (und auch laut gehen).

  • Ist enttäuschend, denn das Ergebnis und die Erkentnisse zur DSP Einstellung bleiben aussen vor. Auch bei den anderen beiden Folgen (besteht ja aus 3 Teilen), ebenso bei dem B1 Umbau. Keine Ergebnisse.

    Das bisschen gebastel zur Umrüstung von CA-COM auf Speakon sei geschenkt.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Genau, aber 100W HT sind heutzutage ja nicht mehr so selten. Und wie gesagt, orginal Amps wäre nice, aber falls das wirklich nicht geht, kommt doch was anderes. Wichtig ist das die Kisten danach gut klingen (und auch laut gehen).

    Nach meiner Erfahrung ist der "interessante" Klang im Grenzbereich auch der Art des Limitings geschuldet. Ich empfand es auch als eine Art Phasing. Bedenkend, daß das ein analoger Amp ist, mit den Möglichkeiten seiner Zeit, war das Limiting sehr gut, hat aber dann auch diese Effekte verursacht. Dafür blieben die Treiber in der Regel heil und man hatte eine Indikation, daß man vom Gas gehen musste.

    Ich vermute, daß das mit modernem DSP-Amping durchaus besser geht, es entfernt sich dann natürlich stark vom Vintage und am Ende bleibt nur die Bauform übrig, wenn Treiber, Horn und Amping/Processing anders sind.

    Insgesamt klingt es nach einem interessanten Projekt.

  • Mein erster Versuch wäre mal die 057 Zitronenpesse abzuklemmen und zu schauen wie sich das dann verhält.


    Außerdem würde ich persönlich die LF vereinheitlichen zu dem was da original rein gehört.

    Weil: wenn das in so popup Clubs läuft ist das Gewicht quasi egal. Und mit den originalen amps auch eher robust.

    Gruß Luca

  • die original pappen voll funktionefähig einlagern. dann die boxen mit z.b. rcf im tt bestücken. ht bms coax. so kann man die gehäuse immer wieder auf original zurück rüsten und dann weitergeben. als amp dann einen zwei wharfdale mit dsp und los. alternativ, das system wieder aufbereitenund verkaufen.

    mit dem geld dann eine gebrauchte seeburg oder aktive rcf anlage kaufen.

    es geht in keinem fall ohne deutliche investitionen im 4 stelligen bereich.

  • Bei den alten JBL 2"ern hilft es m.E. schon mal einiges anstatt des orignalen JBL Diaphragmas die entsprechenden Ersatztypen von Radian einzusetzten. (Alumembran und "weiche" Aufhängung)


    Wenn es unbedingt etwas leichtes mit Neodym und ebenfalls 4" Schwingspule sein soll, dann könnte man auch vom selben Hersteller (Radian) den 950PB probieren.


    Ansonsten wird, wenn es ein "moderner" Treiber mit 4" Schwingspule sein soll, gerne der 18Sound NSD4015N verbaut, den es neben der üblicheren 1,5" Version auch in einer 2" Version gibt.


    Man wird dann aber wohl nicht umhin kommen, das Controlling etwas anzupassen.

    Am ehesten ohne große Änderung geht noch der erste Vorschlag, also das Diaphragma gegen den entsprechenden Ersatztypen von Radian auszutauschen.


    Ich meine Dieses hier:


    1245 Diaphragm
    Replacement diaphragm for Radian compression driver models: 950; 951 Also fits JBL™ compression driver models: 375; 376; 1245J; 2440; 2441; 2445H; 2445J;…
    radianaudio.com

    Viele Grüße,
    Fux

  • Mein erster Versuch wäre mal die 057 Zitronenpesse abzuklemmen und zu schauen wie sich das dann verhält.


    Außerdem würde ich persönlich die LF vereinheitlichen zu dem was da original rein gehört.

    Weil: wenn das in so popup Clubs läuft ist das Gewicht quasi egal. Und mit den originalen amps auch eher robust.

    Die Probleme mit den Sachen die orginal reingehören sind:

    • alt
    • keine zuverlässigen Lieferquellen
    • Durch Gebrauchtmarkt oft ähnlich teuer wie neu, ohne Rechnung und dafür mit viel Hin- und herschreiben
    • Schwer... ich beginne die vielen Jahre der Liebe zu (vintage)-Hornsystemen zu spüren...
  • die original pappen voll funktionefähig einlagern. dann die boxen mit z.b. rcf im tt bestücken. ht bms coax. so kann man die gehäuse immer wieder auf original zurück rüsten und dann weitergeben. als amp dann einen zwei wharfdale mit dsp und los. alternativ, das system wieder aufbereitenund verkaufen.

    mit dem geld dann eine gebrauchte seeburg oder aktive rcf anlage kaufen.

    es geht in keinem fall ohne deutliche investitionen im 4 stelligen bereich.

    BMS Coax ist natürlich oft und auch bei mir die erste Idee gewesen. Allerdings erinnere ich mich daran, dass hier im Forum massive Probleme bei der Kombi von Coax mit Spalthörnern aufgrund der Phaseplug-Geometrie aufgedeckt wurden.


    Ansonsten geht es wirklich eher die Restauration eines Oldtimers. Klar kostet das Geld, aber hat dann aber auch Charakter und was Eigenes - und btw. die Kids lieben die Dinger :)

  • Wow! Den Radian und dieses aftermarket Diphragma hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm! Vielen Dank! Der Test sieht ziemlich super aus. Und wenn das tatsächlich eine Weiterentwicklung vom 2445 ist sollte der auch gut am 2385 gehen, oder? Gibt es dazu Erfahrungen?

    Und mit seinen 2.09 kg ist er sogar mit der Leichteste im Feld. Die F2 würden mit dem 950 und den 12nd610 auf händelbare (ca.) 56 kg abspecken und der F2-DNA trotzdem treu bleiben :)


    Hat jemand einen Tipp wo die gut (mit vorhandenem Gewerbe) gut zu beziehen sind? Gerne auch per PM. Wir würden gerne noch in diesem Kalenderjahr ein bisschen Geld ausgeben.


    Das Controlling muss natürlich angepasst werden. An den Controller Amps lässt sich immerhin der HF Weg im Bereich -6/+6 regeln für den Rest gibt es den Digitalcontroller vor den Amps. Die "Weiche" zwischen 2" und dem 075 muss dann auch nochmal angefasst werden. Aber das sollte ein Problem von überschaubarer Komplexität sein.