Beschallung Kellerröhre

  • Hallo allerseits,

    wir planen in unserem gemeinsamen Kellerröhre der Jugend diese als Veranstaltungsort zu nutzen und dort regelmäßig Events dort zu halten. Bei folgender Sache bräuchte ich Hilfe:

    • Welche Lautsprecher/Tops (Subwoofer haben wir schon) hier am besten dafür geeignet sind
    • Wie man diese im Raum anordnen sollte damit das ganze nicht verhallt oder verzerrt klingt
    • Und es sollte der ungefähr gleiche Pegel im Ganzen raum sein (ca. 100-110 dB) (ich weiß es unmöglich das es überall komplett gleich laut ist aber es sollte wenn man hinten steht nicht gleich halb so laut sein)

    Folgende Infos zum Raum.

    • Die Röhre ist ca. 27m lang; 5,5m breit; 3,3m hoch
    • Die Wände, die Wölbung und der Boden sind aus Ziegelsteinen (punkto Akustik)
    • Die Lautsprecher/Tops sollten am besten auch etwas gegen feuchte beständig sein (wenn möglich)

    Budget sollte da wir als Jugend keine Eventtechnik sind möglichst klein gehalten werden.

    Vielen dank für eure Hilfe : )

  • hell&dunkel

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin,


    um dazu mehr sagen zu können, braucht es mehr Infos:


    a.) Um was für Musik geht es primär?

    b.) Was ist schon an Material vorhanden?

    c.) Festinstallation oder muss die Technik immer wieder weg?

    d.) Wie schaut das Gewölbe genau im Querschnitt aus? Welche Installationshöhen sind and den Seiten des Gewölbes zu erreichen?


    Jetzt mal aus dem Bauch:


    - Mono Bassarray in der Front + Stereo Tops mit enger Abstrahlung

    -1-2 Mono Delaylines in 10m und 20m zur Front, am besten Mittig geflogen


    Bleibt die Frage der möglichen Umsetzung und ob die Geldbörse das her gibt.


    So gefühlt ist das Gewölbe grundsätzlich nach dem Hallenbad mit großer Glasfront ein akustischer "Traum"


    MfG S.Pechmann (P&M Acustics)

    PISA! die Freiheit nehme ich mir ! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von pm-acustics ()

  • Gibt es in DE ausgerechnet zum Jugendschutz keine Vorschrift, die 110dB verbietet?


    Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass es vermutlich nicht genügt, nur in eine PA zu investieren, wenn es klingen soll.

    Der Ton macht die Musik.

  • In Salzburg war ich mal vor knapp 30 Jahren in einer Location (mir fällt der Name gerade nicht mehr ein), die bestand auch aus so einem langen niedrigen Tunnel und über der Bühne ging ein ewig hoher Schacht nach oben. (noch viel höher als in einem Theater wo die Obermaschinerie über der Bühne ist)

    Völlig überaschenderweise war die Akustik richtig gut. Es war aber auch wirklich viel mit entsprechenden Absorbern in der Tunnelröhre gemacht worden.

    Hausanlage war db audio (ich meine F2, B1), aber wo ich damals da war, war folgendes aufgefahren:

    Pro Seite 3x Adamson RA25 und 3x Adamson RA3B. ;)

    (Vorführung/Mikrofonworkshop vom Musikhaus Öllerer Freilassing)

    Das war extrem heftig, klang aber astrein und glasklar.


    In so einem Tunnel wird die akustische Behandlung zur Verkürzung der Nachhallzeit (Absorber, und zwar richtige und kein Pyramidenschaum) das A & O sein.

    Ohne solche Maßnahmen bringt der beste Lautsprecher nichts.

    Viele Grüße,
    Fux

  • In Salzburg war ich mal vor knapp 30 Jahren in einer Location (mir fällt der Name gerade nicht mehr ein), die bestand auch aus so einem langen niedrigen Tunnel und über der Bühne ging ein ewig hoher Schacht nach oben. (noch viel höher als in einem Theater wo die Obermaschinerie über der Bühne ist)

    Rockhouse Salzburg. Die komplette Location ist in einem Berg. Im Saal werden zum Teil heftige Pegel gefahren. Der Pegel bei Epica damals war nur mit Gehörschutz auszuhalten.

  • In einem ähnlichen (leicht größeren) Tunnelkeller bin ich auch öfter mal als Gast. Lange Zeit war es eine akustische Katastrophe. Irgendwann wurde dann auf der vorderen Hälfte die Decke zu >50% mit Absorbern abgehangen und inzwischen ist die Akustik durchaus gut. Das wichtige ist wie Fux es schon sagte hier wirklich die akustische Behandlung. Dann würde eventuell auch eine Delay-Ebene reichen. Natürlich wird es dann nach hinten hin leiser. Bei der geringen Deckenhöhe ist das aber auch nur durch ggf. noch eine Delay-Ebene mehr zu lösen.

  • In so einem Tunnel wird die akustische Behandlung zur Verkürzung der Nachhallzeit (Absorber, und zwar richtige und kein Pyramidenschaum) das A & O sein.

    Ohne solche Maßnahmen bringt der beste Lautsprecher nichts.

    1000%ige Zustimmung!


    Ausnahme:

    die Bude ist gerappelt voll, also wirklich mit Absorbtionsfleisch bis auf den letzten Stehplatz gefüllt.

    Dann erledigt die Crowd die Absorption.


    Delaylines wirst du deshalb erst Recht brauchen, denn auch die "nützliche" Energie wird ja teils "vernichtet".


    Die Decke (vollflächig) absorbierend zu gestalten finde ich nicht sinnvoll. Eventuell Kantenabsober. Wenn möglich Maßnahmen an Wandflächen setzten, welche (wenn die Hütte voll ist) vom Publikum "verdeckt" werden. Dann erzielst du eine gleichmäßigere Raumakustik, welche nicht ganz so abhängig von der Personenanzahl im Raum ist.


    Wichtig

    1. Raumakustik

    2. Beschallung


    LG dd

  • Moin,


    das zentrale Problem wird eher das werden:


    "Budget sollte da wir als Jugend keine Eventtechnik sind möglichst klein gehalten werden.

    Vielen dank für eure Hilfe : )"



    Mit freundlichen Grüßen


    MfG S.Pechmann (P&M Acustics)

    PISA! die Freiheit nehme ich mir ! ;)

  • In Stuttgart gabs bis zu Stg21 einen LiveClub in einer ungenutzten Tunnelröhre. Der Laden hieß sinnigerweise "Röhre" und hat bewiesen das man in einem Tunnel laute Musik auf anständigem Niveau machen kann. Die haben aber auch schon einigen Aufwand mit der Akustik betrieben. Insbesondere viel Material von der Decke abgehängt. Auf alten Konzertfotos kann man da so einiges sehen.

    Ohne Akustikmaßnahmen wird das nur Lärm.

  • und wenn die akustik gut gemacht ist, dann sind auch schon 96db verdammt laut.

    ohne absorber an der decke ist es egal welches top, die werden alle nicht klingen. wenn ihr etwas geld habt, kauft gebrauchte tops mit 1,5 oder 2 zoll ht. welches ist im grunde egal. funktionieren tun sie alle :)

    als delay kann man 60grad abstrahlende tops nehmen.

  • Erstmal Vielen Dank für die ganzen Antworten.

    a.) eher so in die Richtung EDM, Hardstyle, Hardcore,

    b.) Was meinst du mit Material (Lautsprecher, Absorber, oder was anderes?)

    c.) Eine Festinstallation

    d.) Bild vom Querschnitt (https://drive.google.com/file/…qMQeYBl7/view?usp=sharing)

  • In Stuttgart gabs bis zu Stg21 einen LiveClub in einer ungenutzten Tunnelröhre. Der Laden hieß sinnigerweise "Röhre" und hat bewiesen das man in einem Tunnel laute Musik auf anständigem Niveau machen kann.

    ...war auch viel Punk dabei - da war das gerne mehr Krach ^^

    ...kann mich da noch ein 'ne Mehrtägige Bandprobe zu 'ner Tour erinnern, die ich dort vor 25 Jahren oder so [edit:] (doch schon) fast 30 Jahren bißchen mitbegleitet habe - war schon Dauerlaut in der Röhre :S

    ...btw... hinter der Bühne und deren Rückwand ist nochmal 'n Raum, der etwa genau so groß ist, an dem man sehr gut hat sehen können, wie man den Tunnel gebaut hat - die haben einfach schon mal angefangen, aber dann nach 60 Meter oder so aufgehört mit dem Bau (aus Kostengründen und / oder wegen dem Keupergestein wurde die zweite Röhre damals verworfen). Lustigerweise gibt's dort einen Einstieg in die gebaute Fahrbahnröhre - dort kommt man unter der Fahrbahndecke raus und kann bis zum Sekt-Lager einer ansässigen Kellerei auf der anderen Seite des Berges durchlaufen - steht dann nur vor einer massiven Gittertüre 8)


    ach ja - um zum Thema zu kommen:

    Ich kenne hier auch 2 Locations, die in einem Gewölbekeller sind - in der einen steht 'ne SäulenPA hinten mittig auf dem Bühnchen - in der anderen hängen die kleinen Tops (günstige 8-Zoll T-Männer) auf 12 Uhr mittig an der Gewölbedecke - paarweise (links und rechts des Lüftungsrohrs) etwas nach außen jeweils gedreht (L-R), weit nach unten angewinkelt und das aber alle paar (könnten 5 sein) Meter.

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • und wenn die akustik gut gemacht ist, dann sind auch schon 96db verdammt laMein Empfinden

    Mein Empfinden ist konträr.

    Ist der Sound im gesamten top, empinde ich es als weniger laut, als wenn er unaugewogen ist oder ein anderes Problem besteht.


    Grüße Wolf

  • In Stuttgart gabs bis zu Stg21 einen LiveClub in einer ungenutzten Tunnelröhre. Der Laden hieß sinnigerweise "Röhre" und hat bewiesen das man in einem Tunnel laute Musik auf anständigem Niveau machen kann. Die haben aber auch schon einigen Aufwand mit der Akustik betrieben. Insbesondere viel Material von der Decke abgehängt. Auf alten Konzertfotos kann man da so einiges sehen.

    Ohne Akustikmaßnahmen wird das nur Lärm.

    wobei man der Röhre ja wenigstens zugute halten musste / konnte, dass dort die Ausmaße der Räumlichkeiten erwachsen waren - weit mehr, als die hier genannten 5.5mx3.3m


    "Clubs" in den "Thread-"Ausmaßen kenne ich auch ein paar - die beste Idee war dort eigentlich immer "auf 12 Uhr" ein Top quer zu fliegen (Stereo brauch da kein Mensch) und das auch gerne alle 5m.

  • Wenn entsprechend Motivation und Mitstreiter vorhanden sind läßt sich eine entsprechend vernünftige Installation mit selbstgebauten Absorbern auch mit recht geringem Budget realisieren.

    (Aber auch das ist recht weit von Eierkartons & Noppenschaum weg)


    Wenn ich eine Skizze vom Querschnitt hätte (den Google Link oben kann ich nicht aufmachen) könnte ich mal einen Vorschlag für eine preiswerte (nicht billige) Selbstbaulösung machen.


    Wäre vielfach billiger als eine fertige "Profi" Lösung, macht aber Arbeit und ist auch nicht für 100.- € zu haben.


    Aber wie vorher schon viel beschrieben wurde: Die akustische Behandlung hat hier absoluten Vorrang und es wird bei entsprechend verkürzter Nachhallzeit eine günstige gebrauchte Anlage um Größenordnungen besser klingen, als die allerneueste Spitzenanlage für >>100.000-€ ohne akustische Maßnahmen.


    Die Nachhallzeit in so einem "nackten" Tunnel ist jenseits von Gut & Böse.


    Sicher hilfreich wäre es, sich einmal eine funktionierende Lösung in einer der genannten Locations anzuschauen bzw. anzuhöhren. Vielleicht im Rahmen eines netten Ausflugs mit Konzertbesuch.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Erstmal Vielen Dank für die ganzen Antworten.

    a.) eher so in die Richtung EDM, Hardstyle, Hardcore,

    b.) Was meinst du mit Material (Lautsprecher, Absorber, oder was anderes?)

    c.) Eine Festinstallation

    d.) Bild vom Querschnitt (https://drive.google.com/file/…qMQeYBl7/view?usp=sharing)



    ->Zu a.) Ok, dann darf das schon was mit "Eier" sein, wenn das Zeug überleben soll. Ist aber erstmal zweitrangig was genau -> Siehe c.)


    -> Zu b.) Ja, was habt Ihr an Material den schon ? Lautsprecher, Amps, Controller etc.

    -> Zu d.) Link geht bei mir nicht "Kein Zugriff"


    -> Zu c.) Da ja nun klar ist, das es eine Festinstallation ist, sind nun natürlich klar erstmal raumakustische Maßnahmen der Schlüssel zum Erfolg (-> Wie schon durch die "Mitforisten" schon mehrfach angemerkt)


    Mit freundlichen Grüßen S.Pechmann (P&M Acustics)

    PISA! die Freiheit nehme ich mir ! ;)

  • -> Zu b.) Ja, was habt Ihr an Material den schon ? Lautsprecher, Amps, Controller etc.

    -> Zu d.) Link geht bei mir nicht "Kein Zugriff"

    zu B.) zurzeit haben wir noch nichts wollten uns eben noch umhören bevor wir uns etwas zulegen (wie ich es hier getan habe)

    zu D.) sollte jetzt funktionieren.


    Akustik mit Absorbern usw. verbessern notiert :thumbup:

    Sicher hilfreich wäre es, sich einmal eine funktionierende Lösung in einer der genannten Locations anzuschauen bzw. anzuhöhren. Vielleicht im Rahmen eines netten Ausflugs mit Konzertbesuch.

    Werden wir einplanen :thumbup: