line array mit bass oben

  • Also ich laufe jetzt sicher gefahr mit komplett zu blamieren.


    Ich hatte am WE eine Veranstaltung (StudentenClubbing) . Der veranstalter meinte die PA ist in ausreichender Form dort. Naja nichts ungewönliches. Ich komm zur halle wir mal einen Blick rein und was hängt da. Eine L-acoustic dV-Dosc drei stück auf jeder seite (waren recht gut eingestellt also für die Hallengröße Ausreichend.


    Aber komischerweise waren die Bässe nicht irgendwo unter der Bühne oder so sondern wurden über den dV-Doscs geflogen. Ich bin kein Fachmann auf bezug Line array aber ich bin mir echt nicht sicher ob das wirklich so stimmt. Der Klang war beeintrechtigt und nur durch glück hatten wir noch ein paar 18" im Auto damit wie ein wenig druck erzeugen können.


    Bitte um aufklärung vielleicht ist das ja eine ganz normale Vorgehensweise.


    Danke für eure antworten.

    Terror ist der Krieg der Armen, Krieg ist der Terror der Reichen.

  • Du blamierst Dich nicht, hast so etwas anscheinend nur noch nie gesehen. Das Wort "normal" ist allerdings so eine Sache, es kommt auf die Anwendung an. Die Bässe werden aber explizit dafür gebaut und es ist durchaus so vom Hersteller gedacht, dass man oben Bass und darunter Tops fliegt. Macht m.E. aber eher Sinn bei Klassik, Jazz etc., wo es eher um das Hörerlebnis, als um gefühlten Druck geht.


    Gruß,


    der Hami

  • Ja, das geht so bei L acoustics dVDosc.
    Andere Hersteller, z.B. Nexo sehen vor das man die Bässe hinter dem Array fliegt.
    Ich finde das eigentlich sehr gut, allerdings für Rock Geschichten mit einem Rudel SB218 am Boden.
    Die geflogenen Bässe sorgen auch eher für eine Unterstützung der 8er im tiefmittenbereich.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • danke für die antwort. ich war nur ein bisschen verwundert wie gesagt ich war es gewöhnt ganz einfach eine banane links eine banane rechts und unten ein haufen subs.



    ok da muss ich wohl mal über meinen horizont schauen.


    danke nochmal

    Terror ist der Krieg der Armen, Krieg ist der Terror der Reichen.

  • bei größeren Konfigurationen fliege ich die Flugbässe beim dVDosc auch gerne neben der Topteilbanane..
    Ist so auch durchausüblich. Allerdings eben immer mit Unterstützung von nem doppel 18er.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Der Vorteil bei geflogenen Subs ist die verbesserte Phasengleichheit im Low/Mid-Übergang ohne zusätzliche Delays setzen zu müssen. Dafür fällt jedoch der Grenzflächeneffekt (+3dB) am Boden weg, der mit mehr Material/Leistung ausgeglichen werden muss, aber es trägt idR. auch weiter, da der Schall nicht durch die ersten Publikumsreihen absorbiert wird.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Die Absorption durch die Zuschauer ist zu vernachlässigen; durch die große Wellenlänge wird der Schall im Wesentlichen um die Zuhörer herumgebeugt.
    Der Eindruck, dass der Bass "weiter trägt", kann in erster Linie mit der besseren Gleichmäßigkeit der Pegelverteilung begründet werden, da die Abstände der einzelnen Zuhörer zu den geflogenen Subs nicht so unterschiedlich sind.

  • Zitat von "Volker Holtmeyer"

    Die Absorption durch die Zuschauer ist zu vernachlässigen; durch die große Wellenlänge wird der Schall im Wesentlichen um die Zuhörer herumgebeugt.


    Da hier auch Einsteiger mitlesen, erlaube ich mir eine Verdeutlichung: Die Absorption durch die Zuschauer ist bei tiefen Frequenzen zu vernachlässigen; nur da haben wir die großen Wellenlängen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Die Absorption oder besser Reflektion wird leider immer häufiger durch viel zu engmaschig bzw. gleich geschlossene Bleche in Crash Barrier verursacht. Aber das muß wohl so ...

  • Zitat von "Utz Rüscher"

    durch viel zu engmaschig bzw. gleich geschlossene Bleche in Crash Barrier verursacht. Aber das muß wohl so ...


    Da Sicherheit vor Klang geht, muss das tatsächlich so. Was dabei herauskommt, wenn zehn Reihen Publikum die Mädels in der ersten Reihe gegen grobmaschiges Gitter drücken, möchte man sich lieber nicht konkret ausmalen...


    100 Hz haben 3,40m Wellenlänge, da sollte eine Crash Barrier noch nicht allzuviel reflektieren können.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Um auch mal ein System im unteren Line-Array-Preisbereich zu nennen, bei denen die Bässe geflogen sind, Proel machen das bei ihrem Array...
    Geflogen sind dann 18er, als Ground-Support sind dann direktabstrahlende 21er zu benutzen, deren Sinn sich mir zwar entzieht (wer braucht denn bitteschön bei der von einem Linearray zu bestrahlenden Fläche direktabstrahlende Bässe, und dazu noch 21er?), aber was soll's.
    Mein Chef, der bei der Vorführung in Italien dabei war, sagt, dass sie ihren Dienst tun, also will ich mal keine voreiligen Schlüsse ziehen... :wink:

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    Um Fragen vorzubeugen: Nein, ich habe nichts mit dem DJ-Versandhandel zu tun! ;)

  • Zitat

    Die Absorption durch die Zuschauer ist zu vernachlässigen; durch die große Wellenlänge wird der Schall im Wesentlichen um die Zuhörer herumgebeugt.


    Dann hört euch mal bitte die Klangverteilung auf dem Platz eines mittelgrossen bis grösseren Events an, bei denen die Bässe auf dem Boden stehen A: während des Soundchecks (lehrer Platz) und B: während des Konzertes (voller Platz). Die erste Reihe bekommt ne ganz andere Ladung an Bässen ab, als die Leute, die 8m weiter hinten stehen. Sobald man die Bässe jedoch leicht über Kopfhöhe stellt, gibt sich das wieder.
    Leider macht so was jedoch kaum einer von uns, da man sich dafür immerhin durch die Menschenmasse schieben muss (Ich seh zumind nie jemanden).


    Die erste Reihe ist die einzige, die den Bass frontal abbekommt, alle anderen müssen sich mit dem "gebeugten Rest" zufrieden geben.
    Es kommt natürlich auch darauf an, wie breit der Graben ist, eine vernünftige "beugungsfähige" Wellenfront kommt nämlich erst nach einer Wellenlänge (z.B. besagte 3,4m bei 100Hz) zustande.


    Und das tiefe Frequenzen von Publikum nicht absorbiert werden, kann jeder anzweifeln der mal eine Veranstaltung in einem richtig vollen Saal mit sonst langem Nachhall gemacht hat (selbst eine Bestuhlung kann manchmal "Wunder" auf die Nachhallzeit im Bassbereich bewirken).

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • wäre es nicht die frage ob der bass eine dichr gedrängte zuschauermenge als einzelnes "umgeht", oder ob es sich wie ein hinderniss auswirkt (was ich mir bei manchen konzerten durchaus vorstellen kann, deswegen geht ja keiner nach vorne :wink: ). dann würde sich da auch im bassbereich etwas tun.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Das die erste Reihe mehr Bass abbekommt, als die Leute in 8m Entfernung
    liegt wohl eher am Energieverlust der Schallwelle, als an der Beugung.


    Mfg


    Purge

  • Das Problem mit den Crashbarriers hatte ich im Mai bei einer Veranstaltung auch bemerkt:
    Ich hab bei nem Festival Donnerstags abends die PA eingemessen und hab mit meiner aufgecurvten Basslinie (>20m) eine wunderbare Bassverteilung über den ganzen Platz gehabt.
    Als ich am nächsten Morgen für die Checks auf den Platz kam, standen dann die Gitter und die Schallverteilung war komplett fürn Axxxx. :shock:
    So richtig toll scheint das mit der Beugung also nicht zu funktionieren.
    In Zukunft also erst nach Gitteraufbau einmessen?

  • Ich bin gerade auf einer Hallentour, auf der wir alle Bässe in der Luft haben,auch über den Topteilen. Tatsächlich fehlt einem im Innenraum ein wenig der gewohnte "Hosenflatterbass", dafür hat man aber in den Rängen einen ungewohnt sauberen Bassdruck. Und falls ihr wissen wollt,warum wir ncht noch ein paar Bässe auf den Boden stellen, wir beschallen 360 Grad (zwei Mittelbühnen), da würden wir uns mehr Basslöcher bauen als Verbesserungen erziehlen.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • diese erfahrung kann ich bestätigen.
    Ich bin auch gerade auf einer Hallentour unterwegs bei der ich 360° beschallen muß, da die Aktionsfläche immer zentral in der Halle ist und ringsum Zuschauer sitzen. Wir fliegen da derzeit immer 12 Top und 2 Bässe oben. Den Klangeindruck der sauberen Bassverteilung von K-Ullrich empfinde ich ebenso.

    Grüße aus Friedberg


    Thomas Knappich
    Klangwerk
    Beschallungs-und Veranstaltungstechnik

  • mal eine frage: wäre es nicht möglich in so einem kontext einen absoluten "infrabass" einzusetzen? also frequenzgang 10-40Hz, nur um ein wenig "beben" in die sache zu bekommen? oder würde dieser auch das klangbild zu sehr zerstören?

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