Das waren noch Sidefills

  • Ich erinnere gut der 4560 als lo-mid in einem 4-Wege System, wo wir das Shearer mit dem Gabelstapler durch die Halle gefahren haben. :wink:
    Obendrauf eines dieser riesigen Multicell Hörner, und zuletzt ein flacher Kasten mit 4 JBL Zitronenpressen.


    Muss so Mitte der 80er gewesen sein...

  • billbo: danke! genau so sehe ich das auch, zur verdeutlichung mal eine sagen wir mal weniger ideale verwendungsweise dieser "alten" PAs, nur leider nicht in den 80ern, sondern 2002 :D




    aber das ist ja schon fast wieder kleinzeug :D

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • 'Türlich war früher alles besser...!
    Da konnte man die 4560 noch alleine (mit ein bisschen Tricksen) stacken (auf ein Rudelchen Eliminator) und darauf problemlos die Negerlippen und Zironenpressen und kleinkram hochwerfen.


    Heutzutage geh ich ja schon in die Knie, wenn ich nur das SM58 aufheben muss... :? 8)
    Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • @ mediennutte: Du bist doch z.Zt. in USA unterwegs, nicht wahr? Wenn Du Zeit hast, besuch’ bei Gelegenheit mal ein paar Clubs. Nein, nicht „House Of Blues“, nicht die schicken, schönen, angesagten in New York, Los Angeles oder Miami. Schau Dich mal in Detroiter oder Chicagoer Vorort – Hardcore – Läden um, oder in der örtlichen C&W – Klitsche in Nebraska, South Carolina oder Utah (sehr schön: Salt Lake City :-D); also dort, wo das wirklich wahre Leben spielt. Da wirst Du überall noch solche bunt zusammengewürfelten Altlastenhaufen vorfinden, in jedem nur vorstellbaren Zustand.


    Das Erstaunliche: R&R – Mischen über manch eine dieser scheinbar jeglicher moderner Erkenntnis der Elektroakustik widersprechenden Trümmerburgen kann richtig Spass machen (sofern denn tatsächlich in der Mehrzahl der Kisten auch noch Chassis drin sind; einen Phasechecker sowie reichlich Geduld sollte man schon mitbringen :D). Viel, viel mehr jedenfalls als der Xte vergebliche Versuch, irgendeinem schwachbrüstigen, modischen 8“ – Kastraten – Mini – Linearraychen so etwas wie „Rock“ – Sound zu entlocken.


    Manchmal ist Hubraum durch nichts zu ersetzen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "djobi"

    Doch! Mehr Hubraum! :D


    wer soll das bezahlen, bei den heutigen Spritpreisen...

    *** Michael Pillkahn ***


    Unglücklich über meine Beiträge? dann schreibe mir, ich freue mich dich kennen zulernen.


    Hinweis: Bei langen PN's bitte Zeilenumbrüche verwenden, ab 50 Wörten wird es sonst zu unübersichtlich.

  • Zitat von "Michael Pillkahn"

    wer soll das bezahlen, bei den heutigen Spritpreisen...


    werden dir die verbrauchten kwh etwa von der gage abgezogen? :D

    Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.

  • Diese alten Trümmer sind ja konstruktionsbedingt sehr genügsam , was den verbrauch angeht. Sie sind in erster Linie fürchterlich laut. Selbst mit einem alten Phillipps-schiessmichtot mikro bekommt man aus sowas eine ohrenbetäubende Basedrum hin. .Und da diese dinger weitestgehend gerichtet sind, ist das feedback-problem auch eher sekundär.


    BtW: Mein erstes eigenes PA, anno 1994: 1" HH Treiber, 10" Fane irgendwas, 18" Eminence backloaded Eigenbau- Horn. Das waren noch gruselige Zeiten, aber laut und Tief. ... Mehr konnte ich mir nicht leisten. Damit habe ich sogar Stadtfeste absolviert u.a. mit Sons of Gastarbaita....
    Das Bild entstand übrigens bei einem Gig für Cartell, einer türkischen Band, der nach 20min abgesagt wurde, als ( wohl zu recht ) aufgebrachte Kurden draussen das Haus stürmen wollten.

  • ach die söhne der gastarbaiter, der ghandi rettet irgendwann die welt, zumindest möchte er das :D
    ich selber bin sogar als rapper auf irgend einer dieser CDs zu hören, aber zum glück kennt das keiner.....
    ich habe mit "voice of the theatre" angefangen, als bass....
    und dazu ein top mit einem 12" top mit einem H&H teilchen mit so einem coolen konus in der mitte, und einem Bullet von beyma :D


    die amps habe ich sogar noch, McGee, 4,5HE hoch, zwei netzschalter udn riesig schwer :D


    billbo: ich bin schon wieder im lande, kann mir doch nicht die PL&S entgehen lassen, da ein freund von mir am fender stand steht, der brauch moralische unterstützung :D

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat

    der ghandi rettet irgendwann die welt, zumindest möchte er das


    hoffentlich setzt er sich dafür nicht mit Xavier Naidoo zusammen, sonst gelingt ihm das noch ... :shock:
    arnt

  • Mhhh,
    ich hab die meisten dieser Teile nur als "scheinlaut" in Erinnerung.
    Da die Hoch- und Mitteltontreiber jede Menge Klirrfaktor produzierten empfand man es nur als laut oder aber sogar als unangenehm.


    Ich war zu dieser Zeit immer froh, wenn man auf irgendwelchen direktabstrahlenden Systemen arbeiten konnte. Die hatten zwar nicht den Lautstärkepegel, klangen aber anständig. (Selbst ein Haufen Zeck 15/3 hab ich klanglich besser in Erinnerung, als viele dieser Hornsysteme.)
    Richtig gut klingende Hornsysteme waren damals recht teuer und leider selten im Einsatz.


    Das ist aber jetzt nur mal meine subjektive Erinnerung!

  • Zitat von "cyb"

    Jede menge alter Schachteln jibbet hier zu sehen:
    http://www.jps.com.au/wordpress/1972/
    einfach mal durch die zeitleiste links klicken.


    Timm.......


    Danke dafür - das ist ja völlig geil und krass!!!!! Da bekommt Mann richtig Hochachtung vor Woodstock und ähnliche grosse Konzerte!!!! Wie die das hinbekommen haben............

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Irgendwie glaube ich schon, das durch den "Scheinlaut-Effekt" die Hörgewohnheiten der damals schon anwesenden Gäste geprägt wurden. Es gibt viele, die merken erst die Lautstärke, wenn es klirrt ohne Ende.
    Andere suchen im Klirr den perfekten Sound...
    Ich persönlich mag ältere Systeme recht gerne eigentlich, grade so dicke W-Hörnchen etc. faszinieren mich immer wieder.
    Beachtlich, das man damals Konzerte nur mit 150W Amps gefahren hat. Brauchen wir den heute WIRKLICH soviel mehr Watt, oder ist das nur eine Marketingerfindung, weil der Wirkungsgrad damals einfach höher war?


    ...die Wahrheit ist irgendwo da draußen...und ich bleib den EV 15L und B und dem 1824er treu, weil ich sie mag.

  • Zitat von "hpaudio"


    Brauchen wir den heute WIRKLICH soviel mehr Watt...


    Nein. Definitiv nicht.
    Andersrum wird aber auch ein Schuh draus:


    Wenn Du die kW Verstärker hast, brauchst Du keine Hornsysteme mehr. Oder irgendwelche Resonatoren... :wink:


    Natürlich gibt es Nischen, grosse Sachen open air, aber das ist nicht die Massgabe.

  • Apropoz oldschool-sidefills:


    Weiss jemand was das für mysteriöse kleiderschränke waren, die beim Live Aid 1985 eingesetzt wurden? Die wurden auch als Drum-/Keyfill und änliches eingesetzt. Speziel finde ich, dass obwohl kein Frontschaumstoff davor ist, weder Membranen noch Hornkonturen sichtbar sind, die Dinger scheinen leer zu sein :shock: Zauberei?


    Vielleicht kann es jemand erkenne:
    http://www.youtube.com/watch?v=-OiV_5kEt6A

  • Zitat von "cyb"

    Jede menge alter Schachteln jibbet hier zu sehen:
    http://www.jps.com.au/wordpress/1972/
    einfach mal durch die zeitleiste links klicken.


    Timm.......


    Ja, ein paar wirklich schöne Bilddokumente sind dabei. Einige erinnern an Luftaufnahmen von Tschernobyl.
    Und mancherorts hat sich an der Bauweise von Open – Air – Bühnen offensichtlich bis heute nicht viel verändert.


    Zitat

    Irgendwie glaube ich schon, das durch den "Scheinlaut-Effekt" die Hörgewohnheiten der damals schon anwesenden Gäste geprägt wurden. Es gibt viele, die merken erst die Lautstärke, wenn es klirrt ohne Ende.
    Andere suchen im Klirr den perfekten Sound...
    Ich persönlich mag ältere Systeme recht gerne eigentlich, grade so dicke W-Hörnchen etc. faszinieren mich immer wieder.
    Beachtlich, das man damals Konzerte nur mit 150W Amps gefahren hat. Brauchen wir den heute WIRKLICH soviel mehr Watt, oder ist das nur eine Marketingerfindung, weil der Wirkungsgrad damals einfach höher war?


    Bzgl. Klirr seid Ihr auf dem Holz :D weg. Korrekte Hornkonstrukte klirren – vergleichsweise - gerade NICHT. In ihnen arbeiten Membranen gegen einen hohen akustischen Strahlungswiderstand, sind somit sehr gut bedämpft, und bewegen sich bei gleicher Leistungszuführung erheblich weniger als im freien Feld oder auf einer – wie auch immer gearteten – (un)endlichen Schallwand. Und wo sich kaum was bewegt, klirrt auch kaum was.


    Die Überlegung zu Leistungsangaben und Marketing trifft’s dagegen sehr gut. So Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre war das Maximum dessen erreicht, was man einem, sagen wir mal, 15“ – Chassis an Leistung sinnvoll zuführen konnte und sollte; irgendwo im Bereich zwischen 50 und 100 Watt. Mehr ging nicht. Mehr war auch sinnlos, denn bei höherer anliegender Spannung bewegte sich die wg Wirkungsgrades kurze Schwingspulenwicklung aus dem Luftspalt heraus, und das bedeutet „Klirrfaktor 100%“. Seriöse Lautsprechervergleichstests der damaligen Zeit beurteilten die Belastbarkeit von Chassis folgerichtig auch anhand des ab einem bestimmten Punkt sprunghaft ansteigenden Klirrfaktors (jenseits der 5% - Grenze gab’s ein vernichtendes „not confirmed!“), und nicht danach, ab wann das Ding auseinanderflog bzw. die Schwingspulenverklebung aufgab.


    Seit damals haben sich genau zwei Dinge entscheidend verändert: Schwingspulenkleber wurden thermisch leistungsfähiger. Und Marketing wurde – große Lautsprecheranlagen sollten jetzt an Massenpublikum statt, wie bisher, an Profianwender verkauft werden – entscheidend für den Verkaufserfolg. 1000W liest sich ganz anders als 50W; das mussten alle Hersteller lernen. Ein paar richtig gute, die sich dem verweigerten, gibt’s heute nicht mehr (bestes Beispiel: ATC).
    Seither werkeln alle Chassishersteller an der gleichen Problematik, aus der es im Prinzip kein Entrinnen gibt: das Marketing will mehr Watt. Die Kleberchemie macht’s möglich. Also muss auch die restliche Mechanik belastbarer werden, d.h., die bewegte Masse wird größer. Das ist schlecht für den Wirkungsgrad (und im Übrigen ganz schlecht für Impulstreue). Außerdem steigt mit der anliegenden Spannung der Hub – erst recht problematisch, da gleichzeitig Hornkonstruktionen im Bassbereich außer Mode gekommen sind. Damit eine sinnvolle Membranführung noch möglich ist, muss die Schwingspulenwicklung länger werden. Das ist schon wieder schlecht für den Wirkungsgrad. Was tun? Mehr Flussdichte im Magnetspalt? Geht technisch kaum; im Gegenteil, seit Alnico unbezahlbar wurde, sind Permanentmagnete bei gleicher Leistungsfähigkeit größer und schwerer. Aber dafür kann man ja wieder mehr Leistung draufschicken. Noch mehr Hub, noch längere Spule, noch schlechterer Wirkungsgrad. Usw., ein Ende ist nicht abzusehen.
    Weitere Probleme kommen hinzu: die hohe Verlustleistung muss abgeführt werden, aus immer kleineren Kisten (Stichwort ‚Power Compression’). Viel Hub bedeutet viel Intermodulationsverzerrung bei höheren Frequenzen, also geringere nutzbare Bandbreite. Folglich müssen mehr Wege her, mit allen Nachteilen (Phasen – und Laufzeitprobleme, mehr Elektronik, mehr Endstufen, im Digitalzeitalter mehr Rechenzeit), die das mit sich bringt.


    Man kann’s auch ganz einfach so zusammenfassen: mit CEE 3x32A erreichen wir heute die gleiche Beschallungsleistung wie vor 40 Jahren mit Schuko.
    Na gut, vielleicht ‚etwas’ überspitzt. Indes - der Fortschritt will sich mir dennoch nicht so recht erschließen.


    Wer wissen möchte, was Klirrfaktor ist, der höre sich manche heutige „2x 18“/ 2000W“ – Basskiste an. Mit 5% ist es da nicht getan, die liegen eher bei 50 :roll:.... Nur gut, dass sich das Ohr an fast alles gewöhnen lässt und bei tiefen Frequenzen den Klirr nicht ohne weiteres als solchen identifiziert.
    Wer im direkten Vergleich dazu dann aber mal ein 200W Shearer – Horn genießen durfte, der könnte schon ins Grübeln kommen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."