Strom Gummieschlauchleitung als LS-Kabel ?

  • Hallo,
    habe jetzt vermehrt gelesen das sich "Strom" Leitung ala Titanex bei gleichem Querschnitt nicht so gut als LS-Kabel eignet wie z.b. Ein Sommercable Elephant ... ist da was dran oder reines Kabel Voodoo ?


    Grüße
    Moritz

    Einmal editiert, zuletzt von knirps ()

  • ...von den elektrischen eigenschaften ist das natürlich mumpitz. ich habe den direkten vergleich, da ich sowohl das elefantenkabel als auch titanex mit 4x4 habe.
    das titanex hat ist vergleichsweise starr, was durch die dicke isolierung kommt, aber auch durch die anzahl der einzellitzen - die ist beim sommercable deutlich höher. neulich habe ich ein paar der titanex reparieren müssen, weil sich leiter gelöst hatten - ist mir beim sommer noch nie passiert... fazit: reine komfortfrage.

  • mechanisch:
    da hat FABIAN ja schon ein Statement abgegeben, H07RN-F ist in jedem Fall eine anerkannte Messlatte für Kabel unter harter Beanspruchung im Bühnenalltag.


    akustisch:
    meiner Meinung nach zu mindestens 99% Marketing, und für das letzte Prozent Unterschied fehlen hier geschätzten 99,9% der Anwender erstens die Ohren, und zweitens etwa hunderttausend Prozent Budget, um irgendwelche signifikanten Unterschiede im Praxiseinsatz herausstellen zu können... (insbesondere im präferierten Bereich ab 110dB aufwärts mit 85dB Grundpegel im Publikum;-) )

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  • Nun ja, das Handling ist auf der Bühne schon entscheidend finde ich. Da mag ich schon Multi-Litze. (625er z.B.)


    Bei Festinstallationen (vor allem 100V) habe ich auch schon auf NYM zurückgegriffen. Der Elektriker hat es auf Lager, kann es verarbeiten und es kostet fast nichts.


    Das Auflegen ist etwas nervig aber das macht man ein Mal und gut.


    Zur Klangqualität verweise ich auf meinen Kleiderbügel-Thread

  • Wenn man es gaaaaaaaaaaanz genau nehmen will, so darf man eine grün/gelbe Litze ausschließlich als Schutzerde verwenden. Somit ist die Verwendung als Lautsprecherkabel ausgeschlossen. Allerdings kann man es auch übertreiben.... :D

    Bis dann... Arno!

  • dann erklär mir mal bitte wie du ein Titanex 5G4 in einen 4pol Neutrik Speakon reinbekommen willst, das geht selbst ohne das Klemmteil für die Zugentlastung nicht.


    Grundsätzlich kann man sagen, dass der Außenmantel (und zumindest im Vergleich Titanex-Sommercable auch die Aderisolierung) bei Stromkabeln dicker is als bei Lautsprecherkabeln, was sich natürlich auch auf den Gesamtdurchmesser und damit das Handling auswirkt.


    Rein elektrisch bleibt Kupfer immer noch Kupfer :)


    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • - es gibt durchaus theoretische Ansätze das eine Leitung mit feineren Adern bessere Übertragungseigenschaften bei höheren Frequenzen hat, aber......
    Im PA Bereich würde ich das aber wie du es Bezeichnest als Voodoo abhaken.


    In meiner Vermietung habe ich mehrere Kilometer Titanex LS Kabel in 2,5 und 4mm², super das Zeug. Es ist halt etwas dicker aber dafür spielt es. Der ganze NL8 Kram macht nur Ärger. Das ist halt LS Kabel eines sehr bekannten Hersteller. Die 4x4mm² gehen so gerade noch in den Stecker.


    Ich kenne auch einige große Vermieter die auch Titanex als LS Kabel nutzen. Es spricht nichts dagegen.

  • Zitat von "Markus Verza"

    - es gibt durchaus theoretische Ansätze das eine Leitung mit feineren Adern bessere Übertragungseigenschaften bei höheren Frequenzen hat, aber......


    Du meinst hf-litze- das funktioniert allerdings nur, wenn die einzelleiter gegeneinander isoliert und verdrillt oder verflochten sind. sobald sie untereinander über die länge kontaktieren, ist die oberfläche auch wieder nicht viel größer als die eines vglbaren drahtes und auch das mit der magnetfeld-orientierung, die ja den skineffekt bewirkt, klappt dann nimmer.


    dennoch, zur innenverdrahtung bei boxen hab ich so gut wie immer normale einzellitzen 1.5 mm² genommen, das ist elektrisch ABSOLUT wurst. wegen praktischer erfahrungen kannst Du mal cnc hier ausm forum fragen, der betreibt meines wissens seine boxen schon jahrelang mit alten 4-adrigen krankabeln...


    gruss wolfgang

    Gruss
    Wolfgang

  • Ich denke, mal sollte klanglich zuerst auf den Querschnitt achten.
    Da verliert man mit zunehmender Leitungslänge ja die meiste Leistung (teilweise im 2-stelligen Prozentbereich) und somit auch Power, besonders bei Bässen. Also auch Druck oder "Klang"...
    Der Klangunterschied zwischen H07 und explizitem LS-Kabel bewegt sich wohl locker unter der 5%-Marke.


    Danach kommen für mich die Punkte Preis, Verarbeitungskomfort und Kabelgefühl:
    - H07 ist in der 4qmm-Ausführung (finde ich) echt arschig in 4pol Speakons reinzubekommen. Ich habs nur gemacht,
    um von 2,5 auf 4 qmm zu gehen, und wegen des Preises im Vergleich zum Sommer Elephant.
    - Ich habe selten so ein geiles Kabel wie das Elephant 4x4qmm in der Hand gehabt (will sagen gewickelt, verlegt)
    und auch LS-Kabel von konfektioniert. Das geht sehr gut mit den 4pol Speakons. Es ist aber auch deutlich teurer als das H07,
    daher bleibt es eine Frage des Geldbeutels finde ich. Klanglich kann ich da aber keinen Unterschied feststellen.



    mfg stefan

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • Ich habe bei mir alles auf H07.
    Titanex nutze ich allerdings nicht, weil es mir beim Handling nicht gefällt (zu starr, gerad bei Kälte, wird schnell dreckig, wird recht schnell zur Telefonleitung bei häufigem Benutzen.)


    Ich habe daher H07 von einem anderen Hersteller (Pirelli), es gibt die ja wie Sand am Meer. Die haben einen sehr stabilen Mantel aus Neopren-Gummi. Die Oberfläche ist fast wie dieser Lotus-Effekt. Sie werden einfach kaum dreckig und sind deutlich weicher als Titanex, ausserdem noch günstiger als Titanex.


    Von Schulz hab ich auch noch zwei mittlerweile über 10 Jahre alte graue Ölflexleitungen die speziell als Lautsprecherleitungen gamacht wurden, also ohne grün/gelber Ader. Es steht auch "Speaker-Leitung" drauf. Test hat recht: Ich habe noch keine andere Leitung gesehen, die sich so hervorragend wickeln und verlegen lässt. Auch Elephant kommt da nicht dran.


    Wenn man sich jedoch an die Vorschriften hält dürfen in der VA-Technik, sobald es nach draussen geht nur Leitungen vom Typ "schwere Gummischlauchleitung", also H07, oder Elephant, verwendet werden. Das Ölflex leider nicht. Daher habe ich vor 5 Jahren alles auf H07 umgestellt.


    Gruß
    Johannes

  • Das ist nicht mal Theorie, das ist Unsinn, der Skineffekt spielt bei NF-Signalen keine relevante Rolle.
    LS-Kabel machen daher 0 / Null / Zero Klangunterschiede, egal ob Titanex, Gold/Silberstrippen oder Kleiderbügel.


    stepu

    Zitat

    Ich denke, mal sollte klanglich zuerst auf den Querschnitt achten.
    Da verliert man mit zunehmender Leitungslänge ja die meiste Leistung (teilweise im 2-stelligen Prozentbereich) und somit auch Power, besonders bei Bässen. Also auch Druck oder "Klang"...
    Der Klangunterschied zwischen H07 und explizitem LS-Kabel bewegt sich wohl locker unter der 5%-Marke.


    Niemand hört den "Druckunterschied" von 10% Leistungverlust.
    Zum Klang: S.o.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Na, dass an dieser Stelle keiner meckert? Na gut dann ich:
    10% Leistungsverlust wegen Kabelwiderstände hört man natürlich nicht zwingend als Lautstärkeunterschied - schon aber als schwammig wabbernden Bass ohne Impulstreue! Je niederohmiger die Verbindung zur Endstufe, desto präziser ist die Bewegung Pappe im Verhältnis zum Amplitudengang des Ausgangsignals. Durch die elektromotorischen Effekte des Lautsprechers und der mechanischen Trägheit der Schwingeinheit entwickelt dieser je mehr "Eigenleben", desto größer der Leitungswiderstand ist. In Reihe zum lästigen Kabelwiderstand liegt ja auch noch der Ausgangswiderstand (Stichwort Dämpfungsfaktor!) der Endstufe.
    Und bei 10% hätte das Kabel für einen 8-Öhmer dann 0,4 Ohm, was schon einem sehr geringem Querschnitt entsprechen würde, also bei etwa 12m 0,4qmm. Ein übliches 2,5er Kabel hat bei 12 m etwa nur 0,08 Ohm und ein 4er nur 0,05 Ohm - nix gegen einen Ausgangswiderstand von 0,2 Ohm einer ordentlichen Endstufe - also relax!
    Der restliche Quatsch von Kupferanteil, Feinheit der Litze, Skineffekte gehören aber dann wirklich in die Voodooecke der Highendfreakse.

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • André, sorry, aber Deine Rechnung stimmt nicht ganz.



    http://www.sengpielaudio.com/Rechner-querschnitt.htm


    http://www.sengpielaudio.com/Rechner-anpassungsdaempfung.htm


    Die richtige Aussage, dass LS-Kabel möglichst kurz bzw. dick sein sollen steht ja nicht im Widerspruch zu den nicht vorhandenen Klangunterschieden zwischen Kabeln. Entscheidend für das Kabel ist hier der elektrische Widerstand und sonst nichts.
    Woraus das Kabel besteht ist also völlig wurscht. Aber darin sind wir uns ja wohl alle einig.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Wir wollen uns ja auch nicht an unterschiedlichen Rechenergebnissen unterschiedlicher Quellen aufgeilen (meiner ist sowieso größer :D ) Aber bei durch Kabelwiderstand verursachten 10% Leistungsverlust hört man die Auswirkungen der dünnen Strippe - egal WIE dünn sie nun auch genau ist...

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • zumindest theoretisch ist der unterschied zwischen feinlitzenkabel und litzenkabeln eindeutig messbar.


    ob man das auch hören könnte, hängt von der länge der kabel und von der qualität der signalkette ab.


    für 99,5% der veranstaltungen spielt das sicherlich keine nennenswerte rolle, vor allem auch weil es da überhaupt keinen A/B vergleich gibt!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • christopher:
    Ob man den Unterschied bei 10% Leistungsverlust hört, weiß ich jetzt wirklich nicht. Müsste man mal A/B-Hören.


    Aber ein sichereres Gefühl habe ich schon, wenn ich einen größeren Querschnitt wähle und damit meine LS betreibe.
    In deiner zitierten Sengpiel-Quelle lässt sich ja auch schön herauslesen, daß der Sprung von 1,5qmm auf 2,5qmm fast immer
    den Leistungsverlust halbiert, von 2,5qmm auf 4qmm bringts dann nicht mehr so viel mehr.
    Und wenn man seine Anlagen-Komponenten optimieren will, ist für mich bei Lautsprecherkabeln 2,5qmm Pflicht.
    Entschieden habe ich das für mich nur den Zahlen nach...



    mfg stefan

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • wora:

    Zitat

    zumindest theoretisch ist der unterschied zwischen feinlitzenkabel und litzenkabeln eindeutig messbar


    Gib mal her die Messmethode (Quelle), würde das gern nachvollziehen, was, wie, in welchen Größenordnungen da gemessen werden kann. (man lernt ja nie aus)


    Grüße
    Mattias