Erfahrungen mit dem Rauchverbot?

also meine Beobachtung (höchst subjektiv): Es stehen mehr Leute vor der Location im Raucherzelt, drinnen ist es also bei gleicher Einlasszahl vor allem in den Spielpausen der Bands leerer.
Besucherschwund allgemein konnte ich aber nicht feststellen, wobei die meisten Veranstalter schon sagen dass es seit einigen Jahren (schon vor dem Rauchverbot) schwieriger für Live-VAs ist, Publikum zu ziehen. (es gibt natürlich trotzdem immer noch volle VAs, aber vor allem das Junge Publikum geht eher in die Disco oder auf die paar wenigen richtig großen Festivals, unbekantere Bands haben es schwerer als vor 10 Jahren nen Laden voll zu machen (und auch viele kleinere Festivals haben ein ähnliches Problem wenn sie nicht "Einfach konsumierbar", also direkt in der Stadt oder so sind....).

Da wird groß geschrien, im Endeffekt fügt sich eh jeder.

Ich hab schon viel Veranstaltungen in D gemacht in Nichtraucherhallen, da war dies kein Problem.

Ebenso bei uns in Österreich passieren mir sehr oft Nichtraucherveranstaltungen.

Und zwar bei Corporate Events, wo Amis mit dabei sind.
Und da mach ich einiges.
Allerdings waren Nichtraucherveranstaltungen auch so schon öfters .

Ich kann mir nicht vorstellen, das dies auf Dauer große Auswirkungen hat.
Wird so werden wie überall.

Und Du weist ja, wie es ist, selbst wenn der eingefleischteste Raucher groß schreit, sobald in den Nichtraucherhütten nette Mädls rumlungern, fügen sich auch die Raucher.

PS:
Ich hab vor 3 Jahren das Rauchen aufgehört, weil es mir zu blöd war, und weil sich auch die Meinung zu den Rauchern immer mehr ändert.

Und ich kenne viele Tontechniker ( allerdings wenige Lichtler ) die in den letzten 3 Jahren aufgehört haben.

Spätestens seit dem Rauchverbot in Frankreich sollte doch kar sein: wenn es möglich ist, einem Franzosen seine Gitanes wegzunehmen, kann es in keinem anderen Land ernsthafte Problem mit Rauchverboten geben. :wink:

Ich denke, die Aufregung legt sich...

Gruß FF

Hallo Nachbar!

Das ist im Grunde keine uninteressante Frage, und was Kollege Campfire bzgl Besucherschwund generell geantwortet hat kann ich auch für uns hier generell bestätigen.

Speziell zum Thema Rauchergesetze jedoch:

Ich weiß natürlich nicht, um welche Größe von PA es in deinen Überlegungen geht, jedoch fällt mir jetzt auf Anhieb kein Szenario ein, wo du als kleiner, startender Verleih in Wien abhängig von Rauchergesetzen wärst.

Ausser vielleicht, du würdest für ein Lokal eine PA auf Dauermiete zur Verfügung stellen? Dann empfehle ich ein Gespräch mit dem betreffenden Gastronomen, wie er sich an die neue Situation anpassen will.

Nach Gesprächen mit Lokalbetreibern habe ich auch den Eindruck, dass sich wohl oft ein Konformgehen mit dem neuen Gesetz baulich nicht wirklich umsetzen lässt. Darum wird wohl einigerorts der Status Quo noch länger beibehalten werden - zB. bis eine EU Richtlinie kommt - anscheinend in ein paar Jahren.

Also denke ich, dass - wenn überhaupt in deiner Situation - Campfire's allgemeine Beobachtungen eher relevant für dich sind.

mfg, Thomas

meine Beobachtung für Nordrhein-Westfalen:

ist allen wurscht...
Es wird überall geraucht. Manche richten zwar raucherzonen ein, aber das ist total willkürlich.
ich habe den Eindruck dass sich hier niemand enrsthaft dafür interessiert. ein paar Städte haben es für ihre Hallen komplett verboten, bei den Städten ohne Verbot oder mit unklarer Lösung gelten die obigen Ausführungen.
M.E. wird es Zeit dass jemand das Gesetzt mal verschärft oder abschafft.

die läden sind genauso voll wie vorher. der unterschied ist, das man den schweiß der leute deutlich besser riecht. das ist eigentlich alles. ich war auch schon in läden, wo die raucher das verbot einfach ignoriert haben

Meine persönlichen Erfahrungen sind unterschiedlich, von Akzeptanz einzelner VA, wo welche vor der Tür stehen (diese VA floppen dann aber auch meistens Besuchermäßig),Überfüllung der Raucherzone mit leerem Hauptsaal, Ignorieren des Verbotes, oder Verzicht der VA aus Rauchersicht.

Aus Lichttechnischer Sicht ist der Nebelverbrauch gestiegen

Ich kann nur in die gleiche Kerbe schlagen.
Hier am anderen Ende Deutschlands sind unsere Besucherzahlen zwar zwischenzeitlich etwas gesunken, das hat aber augenscheinlich nix mit dem RV zu tun!

Du musst mit mehr Publikumsbewegung rechnen und damit, dass in Umbaupausen scharenweise durch Ein-/Ausgang flaniert wird.
Ein grosser Unterschied ist die Geselligkeit beim (nach dem) Essen. Da die Raucher nach draussen strömen fallen viele lange Gespräche weg oder werden vor der Tür geführt. Dass führt dazu, dass Gruppen nach Essen und Programm deutlich schneller aufbrechen.
Auch der typische Tresen Biertrinker/Raucher geht schneller. Aber mir fällt kein Grund ein, sich nicht über ein verfrühten Feierabend zu freuen

Das Ignorieren wird langsam deutlich weniger. Anfang letzten Jahres wurde man schon ziemlich aggressiv angegangen, wen man Gäste auf das Rauchverbot hinwies. Mittlerweile ist das deutlich entspannter.

Mein Tip: investier auch gleich in Heizpilze und Raucherzelte :wink:

Hier in Rheinland-Pfalz ist es zur Zeit so: Jeder macht, was er will

Dank des gekippten Verbots dürfen zur Zeit die Wirte selber entscheiden, was sie machen. (2 Betreiber von 1-Raum-Kneipen hatten geklagt, weil sie gegenüber den Betrieben mit mehr als 1 Raum benachteiligt waren, da letztere einen Raucherraum ausweisen durften. In Folge wurde das Gesetz ausgesetzt, um die kleinen Kneipen nicht zu benachteiligen, Neuregelung ist für Ende diesen Jahres in Sicht... wie die aussehen wird - ich bin gespannt!)

Eine rauchfreie Dorfkneipe zu finden ist nahezu unmöglich. Auch in den Städten lacht einen immer öfter ein "hier darf geraucht werden" Schild an. Die größeren Läden sind aber meist rauchfrei, ggfs mit Raucherraum.

Neulich waren wir in Köln unterwegs, da kenne ich die aktuelle Regelung nicht, aber es sieht ähnlich aus. Viele Raucherkneipen werben mit der Lizenz zum Löten... auch Gaststätten mit Speisekarte. Wir sind dann zum Essen in einem vermeintlich rauchfreien Restaurant gelandet, dort durfte aber an der Theke geraucht werden - räumlich nicht vom Speisebereich getrennt.

Die dümmste Umsetzung der Raucherraum-Regelung hat ein Spanier in Koblenz: im Thekenraum mit einigen Sitzplätzen (mit so kleinen Bistro-Tischen) darf NICHT geraucht werden. Der große, seperate Speiseraum, wo man als einziges mit mehr als 2-3 Personen am Tisch unterkommt, wurde zum Raucherraum erklärt.

Auf Tanz- und Saufveranstaltungen ist meine bisherige Erfahrung: Ab einer gewissen Uhrzeit (= einem gewissen Pegel) wird das Verbot einfach ignoriert, kontrolliert ja eh keiner.

Schlechteste Erfahrung bisher: Eine Tanz-VA in einem Dorfsaal, die im Frühjahr erstmals rauchfrei über die Bühne ging => sehr angenehm.
Bei der VA im Herbst haben die Veranstalter dann einfach mal die Ausnahme für 1-Raum-Kneipen für sich in Anspruch genommen und es wurde wieder gequalmt.... und fragt nicht wie!
Keine Lüftung, alle Türen und Fenster zu, weil draußen kalt. Auf die Kindertanzgruppen wurde auch keine Rücksicht genommen.

Ich hatte am nächsten Tag einen Kopf, als hätte ich die Nacht nicht durchgearbeitet, sondern durchgesoffen!

Krasseste Erfahrung (aus der Kategorie "Ne, jetzt, oder?!?!?")
Neulich kam mir einer im Eisstadion auf der Eisfläche entgegen der Laufrichtung entgegen...
...mit ner Kippe im Mund! :shock:

ich habe einen monat vor umsetzung des verbotes mit der qualmerei aufgehört, weil ich nicht mit lechzender lunge am mischpult stehen wollte, während alle anderen einfach rausgehen können.
und was soll ich sagen: ich kann mir mittlerweile nicht mehr wirklich vorstellen wie es war, die zwischen die fader heruntergefallene asche wegzupusten...

aber zurück zum thema:
ich habe es bisher noch nicht erlebt, das ein rauchverbot missachtet wurde. offenbar habe ich mit anderem publikum zu tun
in den pausen gehen die leute brav raus und hauen sich die gase in die lungen, danach kommen alle entspannt wieder zurück und freuen sich aufs nächste set. von einem besucherschwund wegen des verbotes habe ich bisher nichts gehört.
aber eines habe ich mittlerweile von vielen erfahren:
die meisten besucher finden es richtig klasse, das man nicht mehr so eingequalmt wird. auch die raucher... und vor allem die sänger!

Also in NRW wird in jedem zweiten Laden das Rauchverbot missachtet.
Es wird aber auch nicht kontrolliert.
Finde ich anfürsich schade, da rauchfreie VA's meiner Meinung nach sehr angenehm sind.
Zu beobachten ist noch, dass je größer der Veranstaltungsort/die Location ist, desto eher wird das Rauchverbot beachtet.

Was mit auffällt, dass hier bei uns in der Region, viele Gemeinden und Dörfer für gewisse Prestigeveranstaltungen sich "Ausnahmen" genehmigen. Eigentlich dürfen die das nicht, aber da hier Veranstalter und Kontrollorganisation sich oft sehr nahe stehen wird dann praktisch mit einer "offiziellen" Raucherlaubnis geworben.

Wenn das Rauchverbot anfangs noch ziemlich ungewohnt war so merkt aber doch langsam, dass eine gewisse Gewöhnung eintritt und die Leute automatisch nach dem Raucherbereich fragen oder suchen.

Der einzige wirklich Nachteil der mir aufgefallen ist, ist der Teils widerliche Gestank nach Schweiß und ähnlichem ab einer späten Uhrzeit.

also ich nehme den Gestank gern in kauf, da ich seither deutlich weniger Kopfweh nach nem Langen Job habe.....
(und zigarettenrauch stinkt für mich auch fürchterlich)

Situation in Berlin/Kesselhausen:
Es kommt doch sehr auf die Art der Veranstaltung an. Wärend bei einem hochgradigen Ami-Act oder diversen Jazz, Weltmusikkonzerten das bestehende Rauchverbot weitesgehend eingehalten wird, ist es bei Punkrock oder gar Reaggeshows unmöglich dem Publikum zu erklären, draussen zu quarzen.
In letzter Zeit konnte ich auch feststellen, das Monitor-Jobs beliebter geworden sind, denn hinter/unter der Bühne am Hazer lässt´s sich trefflich unbemerkt eine durchziehen...

Da nehm ich mich nicht aus.

Hi. Zustimmung zu NRW!
Hier macht jeder, was er will. Hier ist der Nichtraucherschutz echt ein Witz
Jeder 2. Laden macht einen "Raucherclub" auf. Also alles wie vorher, es wird normal geraucht. In den anderen Läden gibts Raucherbereiche, die aber eh nicht wirklich kontrolliert werden und wo dann ganze Floors zum Rauchen sind. Ätzend.
Aber ich glaube das ist ne Frage der Mentalität. Die NRWler (gerade Kölner) haben wohl große Probleme, sich in sowas einzuordnen. Warum auch immer. Zu viel Toleranz ist eben auch scheiße.

In Hessen (Bereich Kassel-Bad Hersfeld-Eschwege) sieht es etwas besser aus. Das Gesetz erlaubt hier keine Raucherclubs in Discos. Somit ist eine Umgehung des Gesetzes wie in NRW nicht möglich. Es werden meist Terassen mit Heizstrahlern verwendet, um den Rauchern gerecht zu werden. Ich finde das sehr gut, auch mal frische Luft schnappen zu können. Das ganze wird auch ganz gut angenommen. Zwar gibt es auch hier Deppen, die sich nicht dran halten wollen, aber zum Glück finden sich immer mehr Leute, die dann auch einschreiten und Druck machen (Ordnungsamt, Türsteher, Geschäftsleitung...). Ein Besucherschwund ist nicht feststellbar. Ich finde, das einige hessische Bsp. gut zeigen, dass es doch gut möglich ist, eine vernünftige Lösung zu finden. Außenbereiche lassen sich ja nun fast überall einfach mit Bauzäunen und Heizstrahlern einrichten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Zumindest ist einigen Bundesländern.

Ps.: Auf dem Land siehts leider auch in Hessen traurig aus. Bei diversen Dorfpartys wird ab 1 Uhr meist normal geraucht, trotz Verbot. Leider finden allgemein viel viel zu wenig Kontrollen statt. Zur Kasse bittet man ja lieber Autofahrer, die 6 KM/H zu schnell sind, aber keine potentiellen Krebserreger auf Partys

Grüße aus NRW & Hessen

kleine anekdote:
am samstag hatte ich eine VA in karlsruhe. unter dem vorplatz des hauptbahnhofs ist eine disco. dort hält man sich offenbar an das rauchverbot, denn oben standen tatsächlich leute mit kippe in der hand... und zwar im t-shirt - frierend und zitternd bei -15°C !!!

Hier in Bayen haben wir ja das strengste Rauchverbot. Geraucht darf nur noch auf Privatveranstaltungen.
Also wurden hier ein (privater) Raucherclub nach dem anderen eingerichtet. Viele Gastronomien sind nur noch Raucherclubs (man muss sich dazu namentlich registrieren lassen und bekommt einen Clubausweis). Das wissen viele Clubbetreiber auch schon marketingtechnisch zu schätzen.

Aber viele Gastrobetriebe sind rauchfrei und das ist echt angenehm. Früher war das mir relativ egal, ob jemand geraucht hat, heute fällt das eher unangenehm auf.

Auch hier wurde anfangs viel Aufregung verbreitet heute hat man sich mehr oder weniger daran gewöhnt. Die Besucherzahlen sind deswegen auch nicht merklich anders geworden.
Manche Gastronomen berichten davon, daß der Umsatz beim Essen erhöht und bei den Getränken erniedrigt hat.

Da der Beginn des Rauchverbots in relativer Nähe zu einer Landtagswahl lag, wurde das Thema auch stark politisiert. Sämtliche Nichtregierungsparteien waren dagegen und als bei der Wahl die bis dato alleinregierende CSU große Verluste hinnehmen musst, gab man auch dem Rauchverbot eine Mitschuld daran, weshalb man jetzt angedacht hat, das Rauchverbot wieder zu lockern. Was genau dann kommen wird weiß noch keiner so genau, aber irgendwie interessiert es auch keinen mehr, schliesslich ist ja die Wahl vorbei...
Ein paar mir bekannte Gastronomen sagen, daß sie auf alle Fälle rauchfrei bleiben wollen, egal was dann wieder erlaubt sein wird...

Zu NRW (Köln) kann ich eine interessante Beobachtung erzählen. Ich betreue hier eine sehr angesehene Location als Veranstaltungsleiter. Diese "gute Stube" der Stadt hat den großen Saal im 1.Stock. Bei vielen VA/geschlossenen VA wird geregelt, dass die Raucherzone vor den Eingang im EG gelegt wird und nach dem Buffett ab ca. 23h die Gäste auch an den Tischen rauchen dürfen. Erstaunlicherweise gehen dann nach 23h trotzdem fast alle Gäste nach draußen. Nur wenige, und dann leider oft die unsäglichen Zigarillo/Zigarre-Prolls, rauchen drinnen.

Grüße,
Falco