Speakon Pro und Contra

  • Du kennst echt keine ausgelutschten speakon Buchsen? Gerade die erste Serie ohne die Verstärkung aus Metall ist doch schnell durch und eigentlich ein echtes IDN :wink:



    Was die Materialauswahl und Pflege angeht lasse ich da jedem seine Entscheidung, und kritisiere nicht quasi am selben Abend an dem ich von jemandem Geld bekommen habe sein Zeug.
    Vielleicht hat mich das nur so genervt.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ich kenne in letzter Zeit aber auch eher immer mehr Speakon-Stecker, bei denen der Verriegelungshebel abgerissen ist - blöd wenn man beim Aufbau nicht aufgepasst und trotzdem einsteckt, bzw. mangels Spare keine andere Wahl hat. Sind übrigens allesamt diese NL4FX, die bei Nässe noch so schön griffig sind... :? Da freut man sich schon fast wenn auch die Buchse durch ist... :D

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zitat von "wora"

    das ist das einzige argument, welches ich wirklich nachvollziehen kann.


    Diesen Nachteil kann man aber durch das -mittlerweile auch schon fast in die Jahre gekommene- NLT4(8) F/M System abwenden. Also, nachrüsten! :D:D

  • Ihr habt vielleicht Sorgen. :D


    Zwar habe ich mit Djobi's traumatischer XLR- Nahtoderfahrung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts zu tun, trotzdem oute ich mich: ich betreibe bis heute verbliebene Reste ehemals größerer Tourneesysteme aus den 80ern/ 90ern mit XLR- Lautsprecherverkabelung. Völlig stressfrei, besten Gewissens, und das bei z. T. noch dreistelligen Einsätzen im Jahr; incl. einer internen 'Firmennorm' (Biampbetrieb mit gemeinsamer Masse) aus der damaligen Zeit. Wer Aufbau und Sinn einer Schukoverlängerung o.ä. begriffen hat, hat (Berührungsschutz) schon vor 30 Jahren Weibchen statt Männchen in seine Ampracks gebaut. Dreimaleinsfünfquadrat, notfalls aus dem Baumarkt nebenan und beliebig verlängerbar – feddisch. Spielt bis heute regelmäßig und klaglos die halbe Welt drüber, incl. teils illustrer Prominenz.
    Hin und wieder gab's seitens der allgegenwärtigen amtlichen Referenzklassenpremiumhersteller – Dummschwätztonlerfraktion mal einen Spruch bzgl. Leitungsquerschnitt und Leistungsverlust und Dämpfungsfaktor und so Sachen. Aber die Anregung, etwa ein Pärchen 2x12“/2“ Wedges statt mit einem 10m LS- Kabel und einem 5m Link dann vielleicht besser gleich mit zwei 10m Leitungen anzuschließen (was Kupfer und Dämpfungsfaktor mit einem Handgriff mal eben verdoppelt) wurde – sofern zumindest verstanden - von einschlägiger Expertenseite nicht ein einziges Mal aufgegriffen. Sooo wichtig war/ ist die Sache dann anscheinend auch wieder nicht. :wink:


    Nicht XLR- Lautsprecherverkabelung ist ein Anachronismus. Sondern die technisch alberne Vorgehensweise, Leistungen im Kilowattbereich an der dafür ungünstigsten (weil niederohmigsten) Stelle im gesamten System über viele Meter mittels zentnerschwerer Kupferleitungen mit nicht verlängerbaren, notorisch unzuverlässigen Gardenaplastesteckern dran übertragen zu wollen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    ich betreibe bis heute verbliebene Reste ehemals größerer Tourneesysteme aus den 80ern/ 90ern mit XLR- Lautsprecherverkabelung.

    Ah, du bist also einer der verbliebenen Schrate, denen man die (zum Glück immer seltener werdenden) Switchcraft mit den abgerissenen Verriegelungen verdankt, welche man immer mit Gaffa an die Monotore tapen muss, damit sie nicht rausfallen? :twisted: :twisted: :twisted:


    Aber ein gutes hatte die alte Norm ja: Man konnte problemlos die defekten Leitungen austauschen, in dem man ein Mikrokabel an den Monitor vom Bassisten oder Keyboarder hing. Auf den Wedges is ja eh nie wirklich wichtiges an Signal drauf... :oops:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Du hast nicht zuende gelesen? Oder zumindest mal kurz den nächsten Teilsatz... ? :roll: :D


    Das Experiment 'Speakon' war eine kurze, unrühmliche und ziemlich nervige Episode in meinem Beschallerleben. Bei uns befinden sich, von 6,5" bis 2x 21", z. Zt. so an die 400 betriebsbereite Schallschachteln mit einwandfrei funktionierenden Anschlüssen in der Halle (bzw. natürlich viel lieber auf Baustelle). Und nicht ein einziges Speakonkabel; Powercon nervt schon genug. Geht also.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "ThoSchu"

    Wenn ich Fehler in der LS Verdrahtung suche, will ich mich keinen Gefahren aussetzten.


    So ein XLR Male mit 200V+ im Betrieb ist nichts für mich.


    Deshalb war und ist die "amtliche" XLR-LS-Verkabelung natürlich berührungssicher als XLR-female-schickt ausgeführt, so wie früher bei Meyer Controller-Amps z.B.


    XLR male als Ausgang ist inakzeptabel, wenn Spannungen über 25V erreicht werden. Was ja relativ schnell passiert. Keine Ahnung, wer sich diese Idiotie hat einfallen lassen, Ausgänge ohne Not nicht berührungssicher auszuführen. Das ist in der Tat ein IDN.


    Zum Thema Speakon oder nicht, ich kenne tatsächlich einige Speakon Kabelparks, die anständig funktionieren, teilweise konsequent als Verlängerungs-Leitungen mit Patch-Leitungen für den Anfang ausgeführt. So macht es dann auch wieder Spaß, eine verteilte Anlage zu verdrahten. Für Systemverkabelung mag ich CA-COM, am Ende ist in den Lautsprechern dann aber doch wieder Speakon angesagt. Da ist es natürlich, wenn man schon Speakon nutzt, wichtig, daß sowohl Buchsen als auch Stecker in gutem Zustand sind und gehalten werden. Es ist ein recht wartungsintensives System.


    Self-Powered Lautsprecher machen die Thematik nicht viel besser, weil da dann schon 2 Steckverbindungen versagen können, der Signal-XLR und die Stromversorgung, meistens per Powercon. Wobei ich den PC true gar nicht mal so schlimm finde. Er scheint stabiler zu sein.

  • Zitat von "Karel Noon"

    Du kennst echt keine ausgelutschten speakon Buchsen? Gerade die erste Serie ohne die Verstärkung aus Metall ist doch schnell durch und eigentlich ein echtes IDN :wink:
    ...


    klar kenne ich auch ausgelutschte speakonbuchsen.
    bis vor relativ kurzer zeit durfte ich immer wieder mal auf einer bandeigenen anlage arbeiten, deren buchsen weit über 20jahre alt waren und bei denen die steckrichtung der speakonbuchsen optisch schon nicht mehr so genau zu erkennen war ;)
    die stecker haben aber immer gehalten, da musste nix mit gaffa angeklebt werden. ich dachte ja immer: meine güte, sind die dinger ausgelutscht... aber offenbar gibt es ja noch viel schlimmere fälle. :lol:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    Es ist ein recht wartungsintensives System.

    Es ist vor allem ein Stecksystem, dessen technischer Zustand sich nicht ganz nebenbei mit einem schnellen Blick während des normalen Gebrauchs beurteilen lässt. Und eines, welches mit den daran zerrenden Kräften (gerne ja schon mal bis zu 8x 4mm²) in der Praxis mobiler Anwendungen bereits nach kurzer Zeit völlig überfordert ist.


    Mit True PC fehlt mir noch die Langzeiterfahrung; wirkt zumindest im Neuzustand vertrauenerweckender. Aber das dachte man bei Speakon/ Powercon damals ja leider auch.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ich verstehe eure probleme mit speakon wahrscheinlich einfach deshalb nicht, weil ich mittlerweile seit zwei jahrzehnten nichts anderes mehr benutze 8)
    ich habe aber ganz ehrlich gesagt überhaupt keine 400 lautsprecher in betrieb. vielleicht bekommt man erst mit dieser menge wirkliche probleme? :lol:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ich verstehe eure probleme mit speakon wahrscheinlich einfach deshalb nicht, weil ich mittlerweile seit zwei jahrzehnten nichts anderes mehr benutze 8)


    Du musst aber schon ehrlich zugeben, dass es immer ein Unterschied ist, ob man nur alleine oder auch Kunden mit dem Zeugs umgehen können müssen. Ich kann mich gut an die Anfangszeit der Speakons mit dem Konterring erinnern, das hat wirklich immer 10 Minuten Erklären gekostet und dennoch Bangen beim Abholen der Sachen nach einer kleineren Verleihgeschichte. Und oft genug haben vorsichtige Kunden dann doch lieber den Stecker in Amp und/oder Box gelassen.
    Und Powercon braucht es meiner Ansicht nach nur da, wo 10A Kaltgerätekabel (verriegelbar) nicht reichen. Wobei das ja dann auch wieder zu Stumpfsinn führt. Abgang Powercon auf Kaltgerätekupplung macht bei manchen Aktivsystemen Sinn (Wo das Topteil alleine nur Kaltgerätestecker, der Baß aber Powercon hat), ist aber eigentlich nicht erlaubt, weil Powercon 20A und Kaltgeräte nur 10A kann.

  • So ich habe das mal abgetrennt. Wir hatten zwar die Speakon-Diskussion schon vor Jahren aber die Situation hat sich im Lauf der Zeit verändert, sodass man das nach meiner Meinung wieder neu aufarbeiten sollte.


    Keine Frage, dass die Erst- und Zweitgenerations-Speakons das Grauen waren. Aber die Speakons haben sich im Lauf der Jahre verändert und man sollte da Äpfel und Birnen auseinander halten. Die Kontaktierung ist besser geworden, es gibt eine sehr solide Metallausführung und eine Kabel-Kupplung für Spooky-freie Verkabelung. d&b hat in den neuen Boxen-Reihen diese neuste Generation als Standard und die EP5 Verion gabs erst auf Drängen einiger alter Kunden. Ich selbst würde mich (EP5 hat auch Krankheiten) mit der neusten Generation Speakon sehr wohl auf professionelle Baustellen trauen.

  • Ich finde persönlich auch das die neueren speakon gut sind.
    Mein eigenes System hat EP 4 bzw. 6 ( korrekter AP 4/6 in Plastik von amphenol)
    Das wird auch nichts für die Ewigkeit.....


    XLR für Boxen würde ich neu nicht mehr machen, je nach bestand aber wahrscheinlich auch nicht austauschen, aber die Frage stellt sich mir zum Glück nicht.


    Gibt es denn noch andere taugliche Verbinder?

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Klar!


    Socapex
    Grüße an die Britischen Freunde...


    Nach 2 Wasserpumpen Zangen Einsetzen hatte ich genug.
    Findet man auch gerne in der Ukraine oder Russland.


    "Alu auf Alu schraubt sich gut", aber auch nur ein mal...


    Seit es die Metall Buchsen gibt und die dazugehörigen Stecker, sowie die Verarbeitung verstanden wurde, kann ich nicht meckern.

  • Speakon ist auch vergleichsweise günstig. Und relativ kompakt gegenüber den EP-Steckverbindern (D-Norm).


    Mangelnde Robustheit habe ich jetzt noch nicht festgestellt, obwohl man natürlich immer wieder mit kaputten Steckern und Buchsen zu tun hat. Allerdings kann man Stecker in unter 5 min austauschen (und man braucht nur einen Schraubendreher) und kaputte Buchsen häufig dadurch umgehen, dass die meisten Boxen zwei haben.


    Systemverkabelung mit XLR mag teilweise funktionieren, wäre jetzt aber nicht meine bevorzugte Variante. XLR-Probleme mit defekten Entriegelungen gibt es allerdings auch zu Hauf. Damit ist kein Blumentopf gewonnen.

  • Was mich ja zu dem Thema mal interessieren würde: Aderendhülsen ja oder nein?


    Offiziell sagt man ja, braucht es nicht, sind ja Klemmen etc.pp - die Praxis in Installation oder "live" zeigt aber zumindest mir, dass Speakon ohne Hülsen auf Dauer nicht unbedingt gesund ist (die "Zunge" in der Klemme schiebt halt nach unten und "hinten" gleichzeitig).


    Es gab auch in irgend einem Sommer-Katalog mal den Hinweis, Hülsen zu verwenden...

  • Zitat von "markus f."

    Was mich ja zu dem Thema mal interessieren würde: Aderendhülsen ja oder nein?


    Offiziell sagt man ja, braucht es nicht, sind ja Klemmen etc.pp - die Praxis in Installation oder "live" zeigt aber zumindest mir, dass Speakon ohne Hülsen auf Dauer nicht unbedingt gesund ist (die "Zunge" in der Klemme schiebt halt nach unten und "hinten" gleichzeitig).


    Es gab auch in irgend einem Sommer-Katalog mal den Hinweis, Hülsen zu verwenden...


    Bei den alten Serien bin ich mit Aderendhülsen sehr gut gefahren, bei der aktuellen Serie haben wir es ohne versucht und sind mit dem Ergebniss bisher sehr zufrieden. Allerdings hatte ich mit Aderendhülsen schon einige Probleme, wenn Companys die Zungen nicht ausgebaut haben. Verlötet Exemplare habe ich auch schon gesehen, wobei das je nach Querschnitt auch nichts mehr ist, was der Azubi mal eben mit dem 20€ Lötkolben aus dem Baumarkt braten kann und sich auf dem Job mangels leistungsfähiger Löthandware oft nur schlecht flicken lässt. Da finde ich die Schraube doch wesentlich angenehmer und zeit sparender.


    Stecker mit abgebrochenen Verriegelungen hatte ich auch schon in der Hand, aber bei beiden Fällen, lies sich das auf einen Sturtz aus größerer Hohe zurück führen, wenn jemand den Stecker mal eben auf den Betonboden fallen lies und der Stecker ungünstig aufprallte.


    Besonders die aktullen Serien finde ich in Hinsicht auf Verarbeitung und Haltbarkeit gut gelunden, die Verarbeitung von der alten SP2 Serie war jedoch eher ein Krampf.

  • Howdy


    Was mich bei der ganzen Geschichte am meisten stört, sind Firmen die uneinheitliche Systeme haben.
    An den Ampracks ist ein Dreiklang von EP5, XLR und Speakon. In der Kiste mit den Lautsprecherkabeln ist alles dabei. EP5 für die PA, Speakon für die Monitore, XLR für die Nearfills. Aber heute ist ein Extraamp dabei, der Männchen an den XLR Ausgängen hat anstatt der sonst gewohnten Weibchen.


    Um zügig und fehlerfrei arbeiten zu können, sollte das System einheitlich und gut gepflegt sein. Dann ist es eigentlich egal was.


    Gruß
    Rainer