an dieser stelle mal ein kleiner tipp:
ich nutze seit jahren in den overheadkanälen kompressoren mit sidechain. das sidechain-signal kommt dabei von der snare... damit kann man die kompressoren so einstellen, dass sich das übersprechproblem auf die OH sehr gut lösen lässt. im studio kann man natürlich weiterhin die delaymethode fahren, aber live hat man ja nicht immer zeit das entsprechend auszumessen.
für Vi-mischer ist der tipp leider nicht so wirklich hilfreich, weil es da keinen sidechain im kompressor gibt.
Side Chain Tricks
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Das ist doch eigentlich schon lange mal einen eigenen Thread wert. Welche side chain tricks sind live nutzbar und unter welchen Bedingungen funktionieren sie gut / nicht so gut.
Ich habe mal einen alten Beitrag von 'wora' an den Start gehängt.
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Kick „duckt“ Bass fällt mir spontan ein. Bin aber kein großer sidechaintyp. Das mit den overheads werde ich aber definitiv mal testen. Das stört mich tatsächlich oft.
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Ich habe im Lauf der Jahre allerhand side chain Anwendungen gefunden, die ich regelmäßig nutze, hier zum Teil schon beschrieben und gute Erfahrungen gemacht habe:
- Die älteste war vor 41 Jahren der 2×4Band parametrische Ashly SC66a im side chain eines Pärchens dbx 903 als Summenkompressor, eine Vorstufe eines Multibandcomps. Über den EQ fand eine Bewertung statt, die den Kompressor empfindlicher für manche Frequenzbereiche machte und unempfindlicher für andere. Obwohl ja das fullrange Signal komprimiert wurde, konnte man damit schon ganz schön Solisten featuren ohne fader schupsen.
- ebenfalls schon zu Analogzeiten habe ich angefangen, den side chain der 1066er mit dem direct out des Leadsängers oder einer Gesangsgruppe zu füttern, um damit eine Gruppe von Melodieinstrumenten ein wenig wegzuschieben, wie ich es aktuell für die x32 Gemeinde beschrieben habe.
- als ich das mit dem snare bottom mikro angefangen habe, habe ich zeitgleich auch angefangen, mit dem snare top signal im side chain des snare bottom kanal gates das bottom mikro zu öffnen.
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Howdy
Was ich ab und zu mache, wenn ich einen konstanten Gitarristen habe, ist, daß ich ihn abhängig vom Gesang etwas leiser mache um mehr Luft für den Gesang zu bekommen.
Man sollte das Ducking des Effekts aber nicht oder nur ganz gering hören. Zwei dB Gainreduction ist noch ok.
Gruß
Rainer
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ich habe folgende Varianten schon probiert:
Kick komprimiert BassGesang komprimiert Instrumente
Snare ( nach woras Beitrag in 2016) komprimiert OH
Toms komprimiert OH ( abgewandelt von der snare Idee)
Gitarre komprimiert keys
Congas komprimieren Percussion OH
ich konnte keine der Varianten als so segensreich erleben das sie dauerhaft im Mix file erhalten blieb.
das kann natürlich viele Gründe haben, zwei sind aber sicher die Art der Musik die ich mische mit Bands die ich fest betreue und die mangelnde Zeit bei den einmaligen Shows.Das ganze muss für meinen Geschmack so ausgetüftelt und delikat eingestellt sein um es nicht als störend zu empfinden, da kommt meistens die Dynamik der Band in die Quere.
Vergessen sind die Techniken aber nicht, ich probiere sie immer mal wieder aus.
vor allem Gesang auf die Instrumenten subruppe lege ich fast immer an beim erstellen eines showfiles ( in Bypass), ob es dann zum Zuge kommt muß der jeweilige Tag zeigen.
was ich viel spannender finde ist die Vorstellung diese Dinge mit multiband kompressoren oder auto EQs noch mal zu testen, da bieten aber nicht alle Pulte die notwendigen Optionen.Ich fände es z.b. gut wenn der Gesang einsetzt das nur der notwendige Präsenz Bereich für die Stimme leicht abgesenkt wird, der Rest aber erhalten bleibt.
das fordert natürlich noch genaueres arbeiten, kann aber glaube ich auch besser mit presets abgedeckt werden da im Zweifel weniger kaputt gemacht wird. -
Oft bis sehr oft:
Kick in als Sidechain des Gates auf Kick Out
Wenn man das inside mic eher für Attack benutzt und das outside für Lowend geht das so schön tight - das inside mic braucht wegen brutal hohem lowcut eh kein Gate.
Nachteil: Wenn das inside mic (bei mir immer b91/b91a) wegen Kabelbruch oder sonstigem Grund ausfällt ist die Kick erstmal ganz aus
Snare top als Sidechain des Gates auf Snare bottom
Gate wird nicht von der Kick geöffnet und kann deswegen sauberer arbeiten.
Nachteil: Bei leisen Passagen fehlt ggf. der Teppich
Leadvocal als Sidechain des Dynamic-EQs/Multibandcomp. im Bereich Vocal Range in der Gruppe "Alle Harmonieinstrumente"
Macht Platz im Arrangement, man muss die Stimme nicht so weit über den Rest schieben.
Nachteil: Wenn man es übertreibt nicht mehr ganz so cool.
Seltener:
Snare top als Sidechain Hihat Comp.
Snare top als Sidechain OH Comp
Snare top als Sidechain Snare bottom Comp
OH / Snare als Sidechain Drumvocals Comp
OH als Sidechain Dynamic-EQ Drumvocals
Kick als Sidechain Synthbass Comp
Leadvocal als Sidechain Delay Return Comp
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die möglichkeit, die hallanteile durch das eingangssignal des hallgerätes ein bisschen zu ducken, hat mir schon zu zeiten von meinem PCM90 sehr gut gefallen. das war aber ehrlich gesagt kein wirklicher sidechain-trick
es ist aber schon so wie Karel sagt:
je genauer die sidechain-kompression an die erfordernisse der band/des tages angepasst werden können, desto besser ist das ergebnis. und manchmal ist das ergebnis auch so, dass man beim bypass-schalten feststellt, dass es heute ohne diesen firlefanz besser klappt
aber je mehr übung man damit hat, desto besser wird auch das gefühl, wann welche situation eintritt.
ich bin mal gespannt, ob noch ein paar wirklich neue ideen dazukommen.
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Ich nutze den Sidechain um Ambient Mikros in unserer Kirche wegzudrücken um damit Aufnahmen oder Übertragungen der Gottesdienste aufzuräumen. Spricht gerade niemand, haben die Hörer das Gefühl durch relativ hoch verstärkte Ambient Mikros dennoch mittendrin zu sitzen. Passiert etwas bleibt es klar und unvermatscht.
Nur für den Sidechain habe ich eine eigene Subgroup, auf die alle Sprachmikros und auch die wichtigsten Band-Instrumente post Fader geroutet sind.
Die Orgel kommt dann bei Liedern ohne Band mit dem Gesang der Gemeinde authentisch und stimmig nur über die Ambients rüber. Mischer ist ein Yamaha 01V96.
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Im Grunde bei mir so, wie von den meisten beschrieben:
- Ich nutze Sidechaining nur, wenn ich die passenden Rahmenbedingungen habe. Eine Band die ich kenne, über ein Pult mit passendem File und ausreichend Zeit für einen Check wäre der (seltene) Optimalfall. Wenn ich die Band nicht kenne, das Pult nicht kenne und ich keine Zeit habe, gibt es ziemlich sicher kein Sidechaining.
- Ansonsten gerne und oft aber mit relativ wenig Gainreduction
- Vocals drücken Gitarren/Keys-Gruppe
- Kick drückt Bass
Snare/Toms auf Overhead, Kick In auf Kick out und Snare Top auf Snare Bottom werde ich mal testen. Habe ich noch nie gemacht ehrlich gesagt.
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an dieser stelle mal ein kleiner tipp:
ich nutze seit jahren in den overheadkanälen kompressoren mit sidechain. das sidechain-signal kommt dabei von der snare... damit kann man die kompressoren so einstellen, dass sich das übersprechproblem auf die OH sehr gut lösen lässt. im studio kann man natürlich weiterhin die delaymethode fahren, aber live hat man ja nicht immer zeit das entsprechend auszumessen.
für Vi-mischer ist der tipp leider nicht so wirklich hilfreich, weil es da keinen sidechain im kompressor gibt.Netter Gedanke...
Das werde ich unbedingt mal ausprobieren...
Hast Du da Standardeinstellungen bezüglich Attack und Release?
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Clicktrack als Sidechain für Compressor auf Ambiencemikros für's InEar
Release/Holdzeit sollte dann auf jeden Fall ausreichend lang sein.
Funktioniert erstaunlich gut, vorausgesetzt, der Click läuft immer mit...
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Clicktrack als Sidechain für Compressor auf Ambiencemikros für's InEar
Release/Holdzeit sollte dann auf jeden Fall ausreichend lang sein.
Funktioniert erstaunlich gut, vorausgesetzt, der Click läuft immer mit...
Was genau ist der Sinn dahinter? Ich hab ne Ahnung, aber bin mir nicht sicher.
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Clicktrack als Sidechain für Compressor auf Ambiencemikros für's InEar
Release/Holdzeit sollte dann auf jeden Fall ausreichend lang sein.
Funktioniert erstaunlich gut, vorausgesetzt, der Click läuft immer mit...
vor ca. 200 Jahren ein beliebter Trick, um mit der SMTP Spur das Raummikro im Studio für die Kommunikation wegzudrücken .. ...
... was ich gerne mache, ist auf der "Instrumente" Gruppe mit einem Multibandkompressor nur den Mittenbereich um 1-2 KHZ durch die Vocals zu "sidechainen", dann hat man mehr Luft für die Vocals, ohne das das ganze Signal schwankt, das geht auch noch mit einigen dB´chen Reduktion recht gut & unhörbar.
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side chain des besten Bläsers steuert die Gates der anderen Bläser. Das gibt dann schöne punktgenaue Bläsersätze.
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side chain des besten Bläsers steuert die Gates der anderen Bläser. Das gibt dann schöne punktgenaue Bläsersätze.
auch ne interessante idee.
dabei muss man das programm aber auch wirklich gut kennen, denn wenn doch mal ein anderer bläser ein solo spielt, geht möglicherweise sein gate nicht rechtzeitig auf -
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... was ich gerne mache, ist auf der "Instrumente" Gruppe mit einem Multibandkompressor nur den Mittenbereich um 1-2 KHZ durch die Vocals zu "sidechainen", dann hat man mehr Luft für die Vocals, ohne das das ganze Signal schwankt, das geht auch noch mit einigen dB´chen Reduktion recht gut & unhörbar.
ich nehme für sidechain-kompression mittlerweile auch oft multiband-kompressoren. damit kann man die sache noch deutlich feiner oder auch unauffälliger anpassen, je nach anwendung.
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vor ca. 200 Jahren ein beliebter Trick, um mit der SMTP Spur das Raummikro im Studio für die Kommunikation wegzudrücken .. ...
Du hast also deine Email-Anbindung direkt im Multitracker integriert? Geile Idee, spart bestimmt viel Zeit...
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Diese moderne Autokorrektur kennt halt kein SMPTE mehr ...
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weitere lustige Sidechain-/ExternalKey-Tricks:
- Kick triggert Gate in einem Kanal mit 40-45Hz Sinus-Osc (Klassiker)
- OSC als Steuersignal in Compressor/Expander - ermöglicht ferngesteuerte Lautstärkeregelung in gegensätzlicher Richtung (Crossfade) mit nur einem Fader
- statt einen Buss-Compressor zu benutzenm, mit dem (preFade) Buss-Signal den Sidechain der zugehörigen Kanäle füttern, dann kann man einzelne Kanäle von der "Summenkompression" ausnehmen bzw. dort mehr Headroom lassen
- gedoppelte Kanäle/Busse, bei denen einer nur den Sidechain des anderen postfade bedient - falls man die Kompression gerne per Fader im blitzschnellen Zugriff haben möchte
Was wann Sinn ergibt oder nicht sei jedem selbst überlassen
der Rest steht hier glaube ich schon...