Verehrtes Forum, liebe SAC-Gesichter
In dieser Zeit der unfreiwilligen Kontemplation und inneren Einkehr wäre mir fast ein wichtiges Jubiläum unter den virtuellen Fadern entwischt. Auf den Tag genau vor zehn Jahren habe ich hier SAC vorgestellt und wir hatten eine lange Zeit viel Spaß mit Windows Tweaking, ASIO Terror, ADAT Kabeln und den generellen Einschränkungen, die ein 32Bit Windows XP mit sich brachte.
Ja, die Zeit ist nicht stehen geblieben. Drei Jahre später kam das X32 auf den Markt und hat nicht wenige SACler zum Wechsel ermutigt. Darunter auch meine Wenigkeit. Trotzdem habe ich aufgrund meiner Studiowurzeln fast immer meine bevorzugten Plugins vermisst. Ich mag es halt, wenn es bunt auf dem Bildschirm zugeht. Daher habe ich mir mittlerweile ein Waves LV-1 Setup zugelegt. Das in der neusten V11 Version tatsächlich erstmalig stabil läuft. Trotzdem hat mich SAC nie losgelassen. In der Retrospektive haben viele (ich schließe mich da nicht aus) nicht wirklich erkannt, wie revolutionär und wie weit SAC vor einer Dekade bereits war. Selbst wenn ich es heute mit dem sac(k)teuren LV-1 vergleiche, kommt Waves nicht in allen Punkten gut weg. LV1 sieht toll aus, funktioniert auf Touchscreens und hat eine gute Hardware Einbindung (zumindest was Stageboxen/Remote Gain betrifft). Auf der anderen Seite bietet SAC heute noch soviel mehr, dass ich in den letzten Tagen meine unfreiwillige Auszeit genutzt habe, um den Klassiker noch einmal neu zu betrachten. Wie kam es dazu?
Wie einige Wissen, schreibe ich Pro Audio Reviews. Gerade habe ich das neue Presonus Quantum 2626 unter der Lupe. Ein Thunderbolt 3 Interface, dass ich an meinem Intel Hades Canyon Rechenknecht teste. Kurzer Einwurf zum Hades Canyon: Mega Teil! So groß wie ne Video Kassette (historisches AV Medium). Hab nur den Energieplan auf Vollgas gestellt. Ansonsten läuft da ein stinknormales Windows10Pro-64bit drauf. Kann ich nur empfehlen.
Zurück zum Quantum: Dieses Interface ist das erste, dass die gleiche low latency Performance (und besser!) UND Stabilität bietet wie die alten RME Interfaces, die direkt den PCI Bus des Rechners adressierten. Für den Test hab ich mir die aktuelle SAC Demo ( http://www.rmllabs.com/MainSite/product-dwnlds.html ) installiert und festgestellt, dass SAC Mastermind Bob Lentini in den letzten zehn Jahren nicht untätig war. Er hat die Software auf 64bit transferiert und in der letzten Version endlich den Durchbruch geschafft, dass SAC auch mit mehreren CPU Kernen gut performt. Ich habe einige Tage SAC64 gequält und bin überrascht, wie gut das ganze spielt. Nach wie vor gibt es keine gut Hardware Lösung, was die Einbindung von Remote Preamps betrifft. Aber an dem Quantum 2626 ist ein Betrieb von 32Samples gar kein Problem, selbst an einer X32 X-USB Karte sind zuverlässig 1x 64 Samples ohne Safe Mode möglich, was mich dazu anhält in einer Nach-Corona Zeit folgendes auszuprobieren:
X32 für Monitormix – SAC an der X-USB für den FOH Sound. Denn im Gegensatz zum Waves LV-1 funktioniert generell jedes VST-Plugin und nicht nur Waves. Bis heute besteht allerdings noch die Einschränkung, dass SAC automatisch jedes Plugin bypassed, das nicht in real time operiert. Natürlich gibt es auch dafür eine Lösung.
http://store.dontcrack.com/product_info.php?products_id=1888
Ein Plugin, das Plugins hosten kann. Damit lässt sich alles an VST Plugins in SAC laden.
Anyway, als Freizeittipps empfehle ich einen Ausflug in den SAC64 Vergnügungspark. Es gibt auch neue Fahrgeschäfte wie den neuen Monitor View, mit dem man jeden Kanal in einem view direkt auf alle 24 Monitormixer verteilen kann. Ja…die Monitormixer…immer noch ein Killerfeature. Warum das noch keiner kopiert hat, werden wir wohl nie erfahren. Aber ihr könnt es selbst erfahren, beim Ausprobieren.
Damit der (Re-) Einstieg nicht so schwer fällt, möchte ich auf die wirklich guten YouTube Tutorials dieses Kollegen verweisen--> https://www.youtube.com/channel/UCRlbLpiw2rhbkgWbDDip5WA
Abschließen möchte ich mit sinnfreien Bildern & Screenshots (SAC Einstellungen) aus meiner Versuchsküche.
Bleibt tapfer!
LG
WW