Umfrage: A&H SQ5/6 - Midas M32 - X32 oder Yamaha TF3/5

  • Sehr schön geschrieben, mfk0815!


    Im Prinzip geht es sowieso um die eigene, individuelle Situation. Wenn mir der Kollege aus dem Nachbarsdorf in kürzester Zeit ein Ersatzpult liefern kann, ist das vermutlich mehr wert als viele andere Aspekte.


    Kommen auch so Dinge hinzu wie unvorhersehbare Entwicklungen (Brexit, unterbrochene Lieferketten [Evergiven], Chipengpässe wegen Pandemie, ...).


    Wir haben jetzt gelernt, dass auch relativ unwahrscheinliche Szenarien eintreten können.


    Aber eben - abseits von offiziellen Strukturen sind imho die persönlichen Beziehungen zu Kollegen/Lieferanten viel entscheidender. Es kann eine Person den Unterschied ausmachen, ob das Produkt XY für mich ein Volltreffer oder ein Flop ist.


    ...trifft natürlich nicht zu, wenn ich Rider erfüllen muss. Da heisst es "friss oder stirb".

    Der Ton macht die Musik.

  • Habe ich so von der Music Group noch nie erlebt ...

    Der Tom ist seit letztem Jahr quasi dauerhaft mit einem Tribe product auf genau solch einer Tour unterwegs, kann man also schon mal nich verallgemeinern.


    Für die MI Produkte macht das, wie andere schon gesagt haben, vermutlich keinen Sinn, und für LAB Endstufen auch nicht, denn die hatten die Adamson Jungs ja schon dabei, oder ich wenn ich mir den größeren HK Systemen im Sommer unterwegs sein werde ;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Hmm, irgendwie verstehe ich diese Vergleiche einzelner Hersteller nicht.

    Ja, halte ich so auch für nicht sinnvoll. Für mich ganz einfach:

    Zwei Welten, die (fast ;)) nichts mit einander zu tun haben.

    Hier die Welt der hochpreisigen Produkte, bei denen erwünschte Anwenderseminare, 'hands on' Sessions bei den Händlern, Vorort-Support und Service, ordentliche Bedienungsanleitungen u.s.w. bezahlt werden,

    dort die Welt des low budget Produkts, bei dem o.g. Merkmale durch Anwender-Gemeinden, Foren und die im Netz neu entstandene Gattung der ‘Senior Expert User Advisors’ (geniale Wortneuschöpfung meinerseits oder? 8)) einerseits sowie die ubiquitäre Verbreitung und damit Verfügbarkeit von Ersatz andererseits recht brauchbar ersetzt sind.

    Ich fühle mich inzwischen in beiden Welten ganz komfortabel, solange es nicht Produkte sind, die eh so fehlerbehaftet sind, dass sie im gewerblichen Beschallen nix verloren haben.

  • sind wir mal alle ehrlich: für 90% aller baustellen reicht die architektur der m32 welt völlig aus. sicher kann man darüber philosophieren! das einem ein hall nicht so gefällt, aber rein aus technischer sicht kann man, solange man die 32 kanäle nicht verläßt, fast alles damit adäquat machen.

    insofern gibt es wenig sinnvolle argumente gegen die billig kisten aus b city.

    sicher gibt es da auch noch andere universen ala yamaha oder a*h z.b.

    yamaha hatte ja auch über rund 10 jahre mit dem 01v pulten die nase bei den kleinen pulten vorn. da war der falschhals halt die 24 kanäle. das die den schritt, den b gemacht hat, verpennt haben, zeigt nur, wie schnell es heute im markt zugehen kann.

    für die normale produktion wird ein m32r live und die cpu mitgenommen. damit haben wir bis dato tadellose ergebnisse erzielt. (soweit das corona mäßig ging :)

    viele wollen ja auch ein bestimmtes pult, da sie nur dafür einen stick haben ;)

  • yamaha hatte ja auch über rund 10 jahre mit dem 01v pulten die nase bei den kleinen pulten vorn. da war der falschhals halt die 24 kanäle. das die den schritt, den b gemacht hat, verpennt haben, zeigt nur, wie schnell es heute im markt zugehen kann.


    Naja, in meinem Universum und dem vieler anderer Kollegen gibt es dagegen wieder Tausende von QL1 und QL5, und keinerlei M32 ... von daher kann ich kaum erkennen, wo da Yamaha etwas "verpennt" hat. Jeder bedient halt seinen Markt, und ich habe schon das Gefühl, das Yamaha ziemlich genau weiß, wo ihrer liegt ...


    ... das man 90% der Standardbaustellen mit einer M32 abfrühstücken kann ist absolut richtig, allerdings kann man auch jeden Morgen Porridge essen und wird satt ... mag halt nicht jeder.

  • und da die meisten auftraggeber lieber den porridge bezahlen, essen wir eben den :)

    ich sehe auch keinen anderen markt für das 01v als das was heute die m32 bedienen. das mat kostet ja auch vergleichbar viel.

    das so ein cl5 eine andere liga ist und ja auch nicht unwesentlich mehr kostet, ist ja auch klar.

  • yamaha hatte ja auch über rund 10 jahre mit dem 01v pulten die nase bei den kleinen pulten vorn. da war der falschhals halt die 24 kanäle. das die den schritt, den b gemacht hat, verpennt haben, zeigt nur, wie schnell es heute im markt zugehen kann.

    - 01V war nie als Livepult konzipiert - der Flaschenhals waren auch eher fehlende Pegelanzeigen, Hochpassfilter und Matrix

    - VOR dem X32 gab es bereits LS9 - davon habe ich früher mal sehr viele bedient.

    - NACH dem X32 kam QL1 - davon bediene ich heutzutage sehr viele (bisheriges Verhältnis X/M32:QL1 nach Jobs : ca. 1:100)


    Aber ja, wenn man nur auf das Preis/Kalorienverhältnis schaut, dann ist Porridge bestimmt ein betriebswirtschaftlich sehr vernünftiges Nahrungsmittel. (Seltsamerweise gibt es in den meisten Hotels aber doch noch Käse, Schinken, Ei und Süsskram zum Brot dazu.)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • ...ich bin jetzt ~15Jahre aus den entsprechenden Jobs raus - aber zu Analogpultzeiten gab es in den Hotels der Maritim-Kette stets das Hühnerfrikassée an den Auf-&Abbautagen...

    In Summe waren es bei mir locker 1x wöchentlich auf's Jahr gesehen. X(<X:cursing:Kotz*


    ...sind wir wieder mal Offtopic?!?

    Oder CFressVO?

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • ich würde sagen das TF war da nie drin und wird auch nie irgendwo drin sein bzw. auftauchen Kotz*

    In dem Vergleich nicht ;) ... die TF hat einfach einen klaren Focus, und das ist als Pult in Umgebungen& Bedienern die wenig tiefere Einblicke in ein Mischpult haben ... Kirchen, Kulturzentren etc. ... da macht das Ding einen ausgezeichneten Job.

  • Nachdem ich heute das zweite Mal Kontakt mit einem TF 1 (das erste Mal war aus ganz verschiedenen nicht pultbedingten Gründen eher so naja), muss ich an dieser Stelle auch ganz klar eine Lanze für's TF brechen:


    - Ja, es ist nicht die Verkörperung des Traumobjektes eines jeden Audionerds zum Sparpreis

    - Ja, es ist verhältnismässig unflexibel (Routing/Patching, keine Inserts etc.)

    - Ja, wer gewohnt ist, z.B. für den EQ mindestens den üblichen Dreiersatz Encoder zur Verfügung zu haben, ist womöglich erst einmal etwas langsamer unterwegs


    Aber - es ist tatsächlich eine absolut sinnvolle Abrundung des Yamaha-Programms nach unten:


    - Es fühlt sich an wie ein Yamaha (Fader, Knobs, Buttons, allgemeine Haptik)

    - Die Bedienung ist in sich stimmig, die Lernkurve eher flach

    - Alle Bedienelemente sind sehr übersichtlich und funktionell angeordnet

    - Ich mag nebenbei die farbliche Hintergrundtrennung (grau/hellgrau) der nebeneinanderliegenden Kanäle, so wie es auch bei der Rivage gemacht wurde

    - Die Möglichkeit, Musik per USB-Kabel bei gleichzeitigem laden vom Tablet abspielen zu können macht die Zuspielmöglichkeiten noch flexibler (Vorbereiten von Playlists direkt am Tablet etc.)


    Es ist eigentlich der logische Nachfolger für sehr viele Jobs, die noch lange mit 01v96 /LS9 bestückt wurden, wie

    - einfach strukturiertes Bandpult (das dann auch tatsächlich von der Band bedient wird)

    - Messestandbeschallung

    - (halbwegs) Hausmeistertaugliches Kleinsprachbeschallungspult


    Da bietet ein QL, und auch Allen&Heath SQ schon viel zu viel Möglichkeiten und potentielle Fehlerquellen.



    Wenn ich die Wahl hätte, würde ich in jeder Festinstallation, in der ein SI (Depression/Perfomer/whatever) verbaut wurde (das sind hier leider recht viele), dieses rausreissen und durch ein TF ersetzen.

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  • Also ich kann wirklich bestätigen, dass die Einarbeitung an einem TF für einen interessierten Laien mit Smartphone-Erfahrung wirklich sehr schnell ist. Die Unflexibilität ist für diese Anwendungen ein großer Vorteil. Wird bei uns als Monitorpult und hin-und wieder als Backup oder zum Streamen in unserer Kirche eingesetzt. Die Musiker machen damit ihren In-Ear-Mix per App. Das Pult ist in unser Dante-Netzwerk eingebunden. Die kritischen Quellen (Sprache usw.) laufen aber über einen Analogsplitt. Einen Ausfall unseres Hauptpults hatten wir in 20min mit dem TF gelöst (FOH, Übertragung und Stream).

  • ich denke, mit der TF1 ist eher die A&H QU-serie vergleichbar. die SQ ist schon wieder eine klasse drüber - und damit unweigerlich auch etwas komplizierter.

    Jupp, allerdings wird die QU noch sehr "normal" bedient .. die TF halt eher "tontechnikerunüblich" ... deswegen bekommt jemand, der ein Digitalpult bedienen kann, an der TF immer die Krise ;)