Soundvergleich Sub's: 15er "gegen" 18er

  • Gestern bin ich auf der Suche nach neuen Subs zu einem interessanten Ergebnis gekommen:


    Bei den angehörten Modellen einer nicht ganz unbekannten Marke kamen die 18er Subs etwas tiefer und "fülliger", die 15er kamen mir aber viel präziser, direkter, transparenter vor. Beim Hin- und Herschalten war es dann schießlich so, dass die 18er gefühlt eigentlich nur "wummerten", den tatsächlich gespielten Bass konnte ich am besten über die 15er wahrnehmen. Und Druck habe die 15er auch noch gemacht.


    Ich habe dann den HPF im Controller mal auf 50 und dann sogar auf 60Hz gestellt, das "wummern" der 18er bekam ich aber auch damit nicht weg, der Sound der 15 gefiel mir in jeder Situation besser.


    Ist mein Eindruck eine "Einzelmeinung", die ggf. auf "Tagesform" beruht oder marken-, bzw. modellabhängig ist, oder kann jemand meinen Eindruck grundsätzlich bestätigen?


    Bei den meisten anderen Kollegen sehe ich nämlich immer nur 18er, außerdem gilt:"Nur Pappe bewegt Luft", und die Akzeptanz der 18er bei Bands scheint auch wesentlich höher zu sein.


    ... ok, einen Kollegen habe ich schon getroffen, der ausschließlich mit 15ern arbeitet. Von den 15-/18-er Diskussionen scheint er aber auch die Nase voll zu haben ... Sorry, wenn ich euch also hiermit nerve.


    btw: ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich die Subs ausschließlich live und nicht für Konserve unter meinen 12"-er Tops nutzen will, und zwar in einer Größenordnung von 4-8 Stück (also ca. 3-6kW für die Subs), je nach Gegebenheiten. Über die Suche habe ich leider nichts gefunden, weil 15 und 18 und Subs und Sound viel zu häufig vorkommen.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Tacho!


    Meiner Meinung nach sind 15er die präziseren Bässe, ganz einfach weil in der Regel weniger Masse in Bewegung ist. Um für entsprechend Pegel zu sorgen muss ich halt 2-3 Kisten mehr hinstellen, dafür habe ich dann meist aber auch noch ein wenig mehr Reichweite bzw. die bessere Ausleuchtung, je nachdem wie ich die Kisten stelle.


    So ein 18er macht alleine meist mehr Pegel aber eben - je nach Konstruktion und Chassis - auch mehr Mulm, was bei gewissem Musikmaterial aber ja auch durchaus gewollt ist und im Rudel im Vergleich zum 15er egalisiert sich das meist vom Pegel her.


    Dann muss man auch noch zwischen den verschiedenen Konstrukten wie BR, Horn, Hybridhorn, BP etc. unterscheiden. Ist das Chassis in einer falsch Konstruierten Holzkiste, dann tut es eben auch nicht.


    Ich selbst schwör auf Doppel 15er.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Genau, so ist es.
    Mir gefiel bislang im Bassbereich das EAW KF850 (+ SB850) mit Abstand am besten.
    Sehr präziser Bass und trotzdem noch Tiefgang.

    Einmal editiert, zuletzt von R880 ()

  • Hi,


    genrell sind Deine Höreindrücke richtig, wie aber bereits geschrieben hängt das seh stark vom verwendeten Chassi und der Gehäusekonstruktion ab.
    Abstimmung des Gehäuses, bewegt Masse des Treibers, Antrieb, Betrieb des Spule im Gap and andere Faktoren haben hier einen sehr großen Einfluss auf das klangliche Endergebnis.


    Es ist auch mit einem 18" Konstrukt möglich hohe Schalldrücke bei sauberem, wummerfreien Sound mit Kick-Fähigkeiten zu erzeugen. Ein Beispiel hierfür ist dieses Teil:
    http://www.tsvwenkheim.de/frank/218BH.pdf



    .

    mfG
    Frank


    _________________________________________________________________________________


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    https://www.mobile-club-sounds.de

  • Hallo liebe Kollegen,


    vielen Dank für die Rückmeldungen. Damit habt ihr mir sehr geholfen, weil gerade eine Kaufentscheidung ansteht und ich mich nicht wegen "Tagesform" oder ähnlich subjektiven Eindrücken "verkaufen" wollte.


    Ich habe die 15er beim nächsten Gig testweise Open Air dabei und werde sie mal mit Band antesten. Mal sehen, wie mir die gefallen. Letzten Sonntag hatte ich mit gleicher Band und auch Open Air die Variante 4x18. Ich war mit dem Sound eigentlich zufrieden und deshalb gestern bei dem Vergleichsergebnis 15 vs. 18 ziemlich verunsichert.


    btw: wieso finden hier in meiner Gegend eigentlich so viele Bands die 18"er so toll??? Ist das bei euch auch so?

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Zitat von "test"

    ich bevorzuge einen 18er für ganz tief und einen 15 für den kick


    Grundsätzlich sehe ich das genau so.


    Ich würde sogar die meisten 15"-Boxen als Bass- und die meisten 18" als Sub-Bass-Boxen bezeichnen. Beide können sich also ergänzen und verschiedene Funktionen haben.

  • Der Grund hierfür wird darin liegen, dass die meißten Zuhörer es lieber satt als sauber wollen.


    Früher habe ich oft auf doppel 15er Limmer-Hörnern gemischt. Ich fand die Teile perfekt für Rock!
    Bestückt waren die glaube ich mit Beyma oder B&C.

  • Zitat von "R880"

    ... Früher habe ich oft auf doppel 15er Limmer-Hörnern gemischt. Ich fand die Teile perfekt für Rock! ...


    R880: Sollten zwei Single-15er nicht das gleiche sein wie ein Doppel-15er?

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Zitat von "guma"

    @ Wolfgang
    Deine Hörerfahrung ist sozusagen beschallerisches Allgemeinwissen. Ist das mal micht so, stimmt was mit der Box nicht. :wink:


    dito!


    wie die kollegen aber schon beschrieben haben, liegt es doch auch an der bauart der box, ob sie eher weich und schwammig oder trocken rüberkommt.
    und es gibt sehr verschiedene chassis, ich kenne auch 18"er mit präzision und 15"er die eher weich klingen. meines wissens nach ist die nachfrage nach weicherem bassound und ebendiesen chassis in den letzten jahren gestiegen, B&C hat z.b. einen sehr präzise klingenden 15"er aus dem programm genommen, weil ihn fast niemand mehr gekauft hat.


    ich selbst arbeite auch oft mit 15"er bässen, am liebsten doppelt. für grössere veranstaltungen kommen dann noch 18"er zum materialsparen dazu, weil hier einfach der wirkungsgrad bei tiefen frequenzen grösser ist.


    Wolfgang, wenn die von dir getesteten boxen genau das machen was du willst, dann kann man wohl einfach sagen dass sie für dich ideal sind. :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Liebe Kollegen,


    ich komme ja aus Westfalen (wir streiten hier noch mit wachsender Begeisterung darüber, ob West-Westfalen oder Ost-Westfalen ;-)) und damit aus der Nähe von Werther, wo auch die Bonbons hergestellt werden. Damit könnten nun die meisten wissen, um welche Firma es gestern ging. Wir haben also konkret BR115 gegen BR118 gehört. Alternativ haben wir auch noch SW115 zur Auswahl, Hannover ist ja auch nicht soweit weg. Die SW115 haben wir jedoch nicht gegen SW118 gehört, weil die Kollegen mit dem K&F-Material nur 15er und keine 18er haben. Aufgrund der vorhandenen CA1215-Tops bieten sich für uns im gae-ländle mit Kontakt zu K&F genau diese zwei Firmen an.


    Wie sind denn eure Erfahrungen mit BR115 vs. SW115E? Kann jemand etwas zu den beiden Single-15er-Subs sagen? ... und lohnt der Mehrpreis für K&F?


    ps: wir gehen davon aus, dass wir bei der geringen benötigten Stückzahl von 4-8 Subs nicht anfangen wollen, Doppel- und Single-Subs zu mischen. Mit "alles in Single-15er-Sub" optimieren wir lieber die Bassabstrahlung durch entsprechende Aufstellung und Verzögerung noch ein wenig.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Zitat

    Mit "alles in Single-15er-Sub" optimieren wir lieber die Bassabstrahlung durch entsprechende Aufstellung und Verzögerung noch ein wenig.


    Halte ich für eine mehr als sehr vernüftige Herangehensweise.


    Wenn das Material nicht Oberriderfest sein muss und der Kunde nicht nur auf's Logo schielt, dann nimm GAE. Die schnitzen auch ganz nette Kisten, die zudem auch noch gut tun. Das Director von GAE ist auch heute noch Oberklasse und auf vielen Rockkonzerten gerne gesehen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • @ Billbo: Danke für das Angebot, habe aber schon einen 50-Zöller. Ich sach dir: Das ist der H A M M E R!!! :D:D:D


    @ Yamaha4711: "Halte ich für eine mehr als sehr vernünftige Herangehensweise": Das Lob kann ich gerne zurückgeben. 8)


    ==> Auf die meisten Themen bin ich durch das PA-Forum und das Nachlesen in der einschlägigen Literatur aufmerksam geworden. Deshalb vielen Dank an alle Kollegen (m/w) für die vielen Tipps und Hilfestellungen. Ohne die Infos hier wüsste ich z.B. gar nicht, dass ich durch Aufstellung und Delay die Abstrahlcharakteristik der Subs relativ einfach beeinflussen kann.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Zitat von "R880"

    Mir gefiel bislang im Bassbereich das EAW KF850 (+ SB850) mit Abstand am besten.
    Sehr präziser Bass und trotzdem noch Tiefgang.


    In der Tat einer den bestklingenden 18" Subs (dank leichte Pappen).

    Zitat von "WolfgangK"

    Wie sind denn eure Erfahrungen mit BR115 vs. SW115E? Kann jemand etwas zu den beiden Single-15er-Subs sagen? ... und lohnt der Mehrpreis für K&F?


    Zum SW115E bekommt man keine Presets seitens K&F, daher auch Anschaffung von CD44 Controller mitkalkulieren. Wird natürlich um einiges teuerer, dafür aber ne stimmige System (evtl. komplikationen wegen "nur" 4 Outs).
    Bei GAE kommt man an Controlling problemlos ran und es kann vorhandenes Gerätchen benutzt werden. Beide genannte Subs spielen wirklich schön. Welche der bessere ist weiss ich net, da kein A/B Vergleich gemacht. Bei GAE würde ich noch zwischen BR115 und aktuellerem BR15N schwanken.

  • Die Frage, welche Baugröße / Anstimmung "besser" ist kommt auch darauf an, was ich damit vor hab.
    Wenn ein suboptimales Ausschwingverhalten dem Programmmaterial zuträglich ist kann ich auch mit Bandpass 18ern arbeiten.
    Warum soll man sich da die Mühe machen den Schwabbel irgendwie vorm Amp zu produzieren, wenn die Box das eh macht.


    Andersrum macht es natürlich auch keinen Sinn solch ein Konstrukt zu zähmen, geht eh nicht.
    Dann sind natürlich kleinere Pappen / andere Bauarten im Vorteil.


    Ich hab im Lager sowohl 2x X1, 12x15" BR, als auch 8x URPSModul.
    Je nach Einsatz nehm ich dann was passt oder in den Hänger noch reingeht :) .


    Wobei ich am liebsten mit dem URPS arbeite.
    Kann aber auch nach hinten los gehen, wenn der Drummer seine Fußtrommel schief gestimmt hat und ich nicht rad darf, weil "das so sein muss",
    dann klingt es eben auch vorn richtig besch....eiden.
    Beim X1 kommt immer ein schönes Bumm :D

  • Zitat

    @ Billbo: Danke für das Angebot, habe aber schon einen 50-Zöller. Ich sach dir: Das ist der H A M M E R!!! :D :D :D

    Für die Oktave 15Hz bis 30Hz sicherlich das richtige Werkzeug. Gratuliere!


    Mein Einwurf war auch nur zu ca. ¾ scherzhaft gemeint.
    Mal abgesehen vom beschallerischen Allgemeinwissen (die Praxis zeigt dass es gut ist, sich darauf nicht immer unbedingt verlassen zu wollen): welcher Sub der 'richtige' ist bestimmt in hohem Maße das System, unter dem er arbeiten soll. Bei heutigen Großbeschallungen sind 21“ inzwischen durchaus üblich. Wenn 2x 36 12Zöller in zwei 10m² Schallwänden den Grundton übernehmen ist es klanglich überhaupt kein Problem, die untersten maximal eineinhalb Oktaven damit abzudecken, und wirtschaftlich gibt’s dazu auch gar keine Alternative. Wenn du das, was 15 2x 21“ (also z. B. 5 gängige Cardioidstacks) da schaffen, mit 1x 15“ nachbauen möchtest, brauchst du einen ganzen Sattelschlepper voll davon; nebst einem zusätzlichen Generator für den benötigten Extrastrom.
    Völlig anders sieht es natürlich aus, wenn du einer einsamen 8“ Quäke mit ein klein wenig Grundton zur Seite stehen möchtest, der 'Sub' also den wesentlichen Teil der Arbeit über einen weiten Frequenzbereich übernehmen soll. Da nimmst du am besten Zehnzöller oder so was; ob man das dann überhaupt noch Sub nennen kann sei dahingestellt.


    Und bei all dem immer bedenken (ich hab's irgendwo schon mal so ähnlich formuliert): wie's im Subbereich letztlich klingt ist fast immer viel, viel abhängiger von der Raumakustik als vom anregenden Schwingungsgeber. Was interessiert mich das Ein – und Ausschwingverhalten meiner Holzschachtel im Millisekundenbereich, wenn die Betonschachtel, in der ich sie betreibe, in diesem Frequenzbereich über mehrere Sekunden hörbar nachschwingt?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."